13 April 2024

Von alten und neuen Bekannten

Der Sommerbeginn setzte sich heute morgen nahtlos fort, auch dieser Samstag war ein schöner Sonnentag. Die gute Walli hatte mir auf dem Wochenmarkt schon mein saftiges Rindersteak zurückgelegt, ebenso wie die Vorbestellung für meinen KLB, der heute mit Kumpel und Cousinchen in Kölle bei den Melaten weilte.

Vom Markt aus machte ich noch einen Schlenker zum Kleinen Antiquariat Jona, um mir schon einmal Band 3 und 4 einer rheinischen Familiensaga vorzubestellen. Mit Band 2 bin ich fast durch und es zeichnet sich ab, dass bis zum Ende der 10 Bände noch einiges passieren wird, was ich mir nicht entgehen lassen will.

Heute hatte dort meine frühere Kollegin Irene "Dienst", mit der ich mich gut unterhalten konnte. Ich hab sie sogar für drei Minuten vertreten, als sie nebenan etwas erledigen musste. Die Zeit nutzte ich, um das schöne Kleinod mal wieder im Bild festzuhalten.

Leute, Im Künstersgäßchen findet jede Leseratte etwas zum Schmökern.

Auf dem Rückweg sah ich in der Wollgasse diesen blühenden Baum, der den Boden bereits mit einer guten Schicht Blüten bedeckt hat.

Als ich dann bei Fatma im Schillerring meine Bügelwäsche abholte, zeigte die sich unzufrieden ob des trockenen Wetters und flehte den Regengott an. Aber einen Rabatt konnte ich mit ihr leider nicht aushandeln 😉

Die Vorbereitung auf das Nachmittagsspiel meiner blau-weißen Jungs aus dem Tiefen Westen stand an. Da ich noch eine Stunde Zeit hatte, machte ich mich auf zu einer kleinen Frischluft- und Leserunde am Rhein. Das ist bekanntlich gut für die Nerven. Und Ihr wisst sicher, wie treffend Frank Goosen uns VfL-Fans charakterisiert hat:

Wer Anhänger dieses Vereins ist, MUSS leiden können!

Dafür braucht man Nerven wie Drahtseile, wenn man nicht verzweifeln will. Nicht wahr, Martina?

Als ich dann bei den Lesebänken am Kleinen Deutschen Eck angekommen war, fand ich erstaunlicherweise niemanden mit einem Buch in der Hand vor. Ich setzte mich auf den freien Platz neben einem jungen Mann, der mit einem Stöpsel im Ohr irgendwem zuhörte und mir freundlich zunickte.

Макс ти крутий!

Ich zog gerade mein Buch aus dem Rucksack, als er mich in gebrochenem Deutsch ansprach. So lernte ich Maxim aus der Ukraine kennen und es entspann sich eine interessante deutsch-englisch-russische Unterhaltung unter Zuhilfenahme von Händen und Füßen.

Manche Dinge sind international. Max ist Musiker und begeisterter DJ, also ein Künstler. Als ich ihm zum Abschied unsere Kurzgeschichtensammlung in die Hand drückte, damit er beim Lesen sein Deutsch verbessern kann, war er begeistert. Der nette junge Mann von der Nachbarbank machte dann noch ein schönes Abschiedsfoto von uns beiden, bevor ich mich zum Fußball aufmachte, ohne ein Wort in meinem Buch gelesen zu haben.

Nachdem ich das Drama meiner Kicker zu Hause durchlitten hatte und immerhin ein Punkt für uns rausgesprungen ist, brauchte ich zur Erholung eine weitere Runde an der frischen Luft. Und auf diesem Spaziergang war ich wieder einmal fasziniert von der vielfältigen Flora am Wegesrand, an der ich früher achtlos vorbeigelaufen bin.











Alles nur grün? Von wegen, man muss nur etwas genauer hinschauen (und so eine tolle App Flora Incognita haben). Dann sieht man, dass zwischen den Hainbuchen und den Rosskastanien nicht nur grüne Wiese ist, sondern auch Balkan-Storchschnabel, Echte Steinmiere, Türkische Rauke, Einblütiges Perlgras, Wiesen-Kerbel, Einjähriges Silberblatt, Gewöhnliche Waldrebe, Efeu, Vogelkirsche  und viele andere Arten mehr herumlungern.

Auch findet man hier oben alte Wegedenkmäler, bei denen die Entzifferung der Schrift schon mühsam wird. Machen wir ein anspruchsvolles Rätsel daraus. Wer erkennt denn was in dieser Beschriftung?

Die ausgetretenen Trampelpfade sind teilweise naturbelassen, so dass sich die einfallsreichen Wanderer Umwege bahnen. Toll!


Kurz darauf wird man mit tollen Ausblicken belohnt.

Blick rheinaufwärts Richtung Neuwied

Gegenüber oben die Windhäuser Höfe

Rheinabwärts: Leutesdorf

Google hat mir daraus ungefragt dieses Panoramabild zusammengestellt:

Die Bewegung, die Sonne, die frische Luft und diese schönen An- und Ausblicke verdrängten jeden Gedanken an mögliche Abstiegsängste nach diesem Spiel.

Für morgen sagt meine WetterApp einen kleinen Temperatursturz von nur 8° voraus und bis mittags soll sogar die Sonne zu sehen sein. Und dass es in der kommenden Woche keinen Nachtfrost geben soll (wenn auch nur knapp), ist doch auch klasse, oder?

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