31 März 2023

"Zufällige" Begegnung

Die ganze Woche war gefüllt mit täglichen Terminen bei Arzt, Physio, Heilpraktikerin, CI-Centrum und dergleichen. So schön und so wichtig, wie die allesamt waren, so froh bin ich trotzdem, dass ich diese Woche heute abschließen konnte. Der Härtetest zum Schluss. Termin im BwZk zur CI-Anpassung um neun Uhr. NEUN UHR. MORGENS! Auf was hab ich mich da bloß eingelassen? Zwei Stunden Zeit muss ich für die vier Stationen dort immer einplanen, besser noch eine halbe Stunde mehr.

Ich stehe pünktlich um 9 Uhr in der Anmeldung und nehme anschließend draußen im Flur auf einem der Stühle Platz. Neben mir ein älterer Herr, der mich irgendwie an jemanden erinnert. Ich bin mir aber nicht sicher, ob er es ist. Wir haben vor genau einem halben Jahr vier Übernachtungen im gleichen Doppelzimmer des Krankenhauses verbracht und sind seitdem nur per email in Kontakt. Als ich nach etwa zehn Minuten Wartezeit merke, dass er auch dauernd kurz zu mir rüberguckt, traue ich mich, ihn anzusprechen.
Und siehe da, er IST es! Er war sich genauso unsicher wie ich. Die regelmäßigen blog-Leser werden sich an meinen Eintrag erinnern, den ich damals nach meiner Entlassung verfasst hatte. 

Vor sechs Monaten: Das neu gegründete Autoren-Duo ManniTwo

Die ManniTwo Reunion


Unglaublich, ein halbes Jahr später bestellt man uns "zufällig" am gleichen Tag und zur gleichen Uhrzeit zu unterschiedlichen Nachuntersuchungen. Wir freuen uns und nehmen uns in den Arm. Und wir haben uns Einiges zu erzählen, daher kommt die Wartezeit gerade recht.

Und so genießen (von links) Manni Tuwann und Manni Tutu Ihre unverhoffte Wiedervereinigung und finden eine freundliche Mitwartende, die ein Foto der Reunion macht. Nach meinem wieder verbesserten Ergebnis beim Hörtest wird meine ohnehin gute Laune noch besser, als er immer noch dort sitzt und wir noch ein paar Minuten bis zum nächsten Termin gemeinsam warten können.

Als ich zur nächsten Untersuchung gerufen werde, verabschieden wir uns mit guten Wünschen voneinander. All meine weiteren Untersuchungen bringen ebenfalls Verbesserungen der Hörfähigkeit und positive medizinische Ergebnisse.

Der wiederholte "Zufall" mit Manni Tutu geht mir nicht aus dem Kopf. Am Ende des letzten Teils bei der Hörtherapeutin berichte ich ihr von diesem schönen, aber sehr seltsamen Zufall vor einem halben Jahr und dem heutigen Wiedersehen. Sie ist genauso verblüfft wie ich und spricht von Dingen, die sich fügen.

Dass sie mich dann nach Verwandtschaft in Saffig fragt, verwundert mich schon nicht mehr. Sie kennt meinen Halbgroßneffen 4.Grades und ich soll ihm schöne Grüße ausrichten. Und ratet mal, wo ich, nachdem ich mich von ihr verabschiede, auf direktem Weg hinfahre? Nach Saffig, weil ich dort einen Termin bei der Fußpflege habe. Die Fußpflege im Studio Monika genieße ich sehr und läute damit das Wochenende ein.

Zu Hause angekommen, hole ich erstmal den fehlenden Schlaf nach, das tut richtig gut. Am späten Nachmittag beschließe ich, noch ein wenig die frische Luft zu genießen. Am Stadtrand schlendere ich ein wenig an Höfen vorbei durch die Felder und Wiesen. Ein paar Eindrücke habe ich Euch mitgebracht.

Von hier kommen die freilaufenden Eier

Ein Hoppel Galoppel trainiert

Die Bank zum kurz innehalten

Der Blick von der Bank


In der Hohl

Rückweg in die Hohl













Wieder daheim schaue ich mir an, wie meine blau-weißen Jungs vonne Castroper mit heldenhaftem Einsatz einen Punkt bei den Äppelwoi-Bembeln erkämpfen und mir den Einstieg ins Wochenende weiter versüßen. 💙🤍💙🤍💙🤍

Und so sitze ich nun strahlend am PC, lasse diesen Tag Revue passieren und freue mich auf das morgige Frühstück und den Marktgang mit dem KLB. Hach!

27 März 2023

Der Himmel über Pillonia

Was macht man mit einem solchen Tag, wenn man ausgeschlafen und gut gefrühstückt hat und einen nachmittags dieser Himmel anlacht?

Der Blick von Balkonia in Pillonia

Natürlich plant man sofort eine schöne Frischluftrunde. Man fragt den Kumpel, der ist begeistert. Und man beschließt, zu ihm zu fahren und bei der Gelegenheit auch kurz nach dem misslungenen Updateversuch auf seinem PC zu schauen. 

Gesagt, getan. Man setzt sich ins Auto und fährt los, um nach etwa drei Minuten festzustellen, dass man den Scheibenwischer betätigen muss. It's raining again. Macht ja nix, dann wird halt zuerst nach dem PC geschaut und dann losmarschiert, wenn es wieder trockener wird.

Was macht man, wenn man nach etwa einer Stunde Fummelei auf der Kommandozeile merkt, dass das Laden des nötigen Updateprogramms mindestens noch eine weiter halbe Stunde braucht? Man wartet.
Und wenn es nach einer halben Stunde immer noch nicht fertig ist, beschließt man, in dieser Zeit gemeinsam den ohnehin anvisierten Kurztrip zum nahegelegenen alnatura zu erledigen. Wenn man schon mal in der Ecke ist, sollte man sich das nicht entgehen lassen.

Gesagt, getan. Man kauft leckere Sachen ein, die man im örtlichen Handel nicht bekommt, wie z.B. Kastanienflocken und glutenfreie Nussecken. Zurück beim Kumpel zu Hause, ist der Download durchgelaufen. Geht doch!

Jetzt nur noch einen TimeShift-SnapShot machen (sagt das System), dann kann das Update starten. Was macht man, wenn man dann merkt, dass besagter Snapshot nach etwas 5 Minuten zwar anzeigt, er habe die 100% erreicht, aber trotzdem fleißig weiter Dateien sichert? Ganz klar, man schaut ihm eine weiter halbe Stunde zu, denn jetzt kann man nicht mehr abbrechen, dann wäre alles für die Katz gewesen.

Wenn auch der Snapshot irgendwann fertig ist, kann man endlich das Upgrade anstoßen. Zack. Wenn der PC dann verkündet, dass er jetzt einige Gigabyte aus dem Internet laden wird, denkt man schon mal "Oha, das kann dauern!". Dann fliegen die Dateinamen nur so über den Bildschirm, weil der Kumpel seit dem letzten technischen Problem eine superschnelle Internetverbindung als Wiedergutmachung bekommen hat.
Wenn man dann sieht, dass bereits etwa 80% ruckzuck geladen sind, grinst man noch.
Wenn man dann sieht, dass er den Rest aus einer anderen Quelle laden muss und die Geschwindigkeit von dort etwa 1% der vorherigen beträgt, kalkuliert man schnell im Geiste durch und ermittelt, dass es weitere 2 Stunden dauern wird. Was macht man dann?

Man beschließt, sich auf den Heimweg zu machen und aufgrund der fortgeschrittenen Tageszeit und dem wieder einsetzenden kalten Regen die Frischluftrunde auf Morgen zu verschieben, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben. Stattdessen freut man sich auf das gut durchgezogene Ofengemüse zu Hause und verlegt die weitere PC-Hilfe auf die abendliche Handykommunikation.

Wenn einem das gleiche Upgrade beim eigenen Notebook noch bevorsteht, war es ein lehrreicher, schöner Nachmittag mit ganz viel Zeit zum Klönen.

Ein kleiner Beitrag zum Thema, wie man einen Tag trotzdem schön machen kann, wenn auch mal irgendwas nicht nach Plan läuft. Man macht einfach das Beste draus.

26 März 2023

Rainy Grey and Colourful Tray

Was macht man, wenn man erst nach Mittag aus tiefem Schlaf und seltsamen Träumen erwacht? Man gönnt sich erst mal gemütlich ein leckeres Porridge mit vielen Zutaten und Gewürzen. Das gibt einem die Kraft, die man braucht, um den anschließenden Anblick vom Balkon aus ertragen zu können.

Der Blick nach links

Der Blick nach rechts

Wenn man dann in einem guten Buch gelesen und ein paar schöne eMails beantwortet hat und der Himmel zwei Stunden später immer noch genauso farblos ist, bringt man selbst Farbe ins Spiel.

Das mehrstöckige Leckerblech. Sieht gut aus, wa?!

Eine Stunde später wird der Himmel auch nicht bunter, aber das Ofengemüse ist verzehrfertig. Eine erste Portion macht satt und bringt Farbe ins Herz. Der Rest wird morgen nach dem erneuten Warmmachen nochmal besser schmecken, wenn Knobi und Konsorten richtig durchgezogen sind.

Wenn man mach dem abschließenden köstlichen Espresso Brazil immer noch grauen Himmel sieht, schickt einem Häuptling "Blind Eagle" zwei aufmunternde Schnappschüsse vom Vortag. Da gab es sogar blaue Stellen im Wolkenhimmel.

Die Erinnerung an diese schöne Frischluftrunde bringt sofort wieder Sonne ins Gemüt und wenig später ist der Himmel schwarz und läutet eine sternenlose Nacht ein.

In einem Chat mit einer Freundin erinnern wir uns gemeinsam daran, wie schön es ist, morgen nicht  mehr mitten in der Nacht aufstehen und den Tag mit irgendeiner blöden Arbeit verbringen zu müssen. Mit diesem Gedanken knabbere ich einen Mariendistelpellet und trinke den Rest vom Cystus-Tee.
Der KLB schickt mir eine Neuigkeit aus seinen zahlreichen Recherchen in der Familienforschung, das ist viel interessanter und spannender als jeder Job. Hach!

25 März 2023

Von guten Steaks und leckerem Öl

Nachdem ich mit meinem KLB beim gemeinsamen Frühstück mal wieder richtig die Platte geputzt hatte, konnten wir auf dem Wochenmarkt wie immer unsere Fleisch- und Wurstration für die nächste Woche bei der guten Walli einkaufen.  Der Moselräucherschinken ist immer wieder ein Gedicht und ebenso wie das Rindersteak mit der Plastikware vom Discount überhaupt nicht zu vergleichen. Ich hoffe, wir werden dieses Vergnügen noch viele Jahre genießen können.

Zwei frohe Gesichter: Walli und der KLB

Gestern hatte mir meine Sandkastenfreundin Eva noch einen heißen Tipp gegeben, und der stand heute erstmals in Andernach direkt neben Walli. Zwar hatte er nicht die erwartete Kapuze auf dem Kopf, sondern eine schicke Batschkapp, was aber dem Ganzen keinen Abbruch tat. Achim Bertgen bot naturreine BIO-Öle verschiedenster Sorten aus eigener Herstellung an.

Viel gefragt: Gute Ware der Ölmühle Bertgen

Ja, es gibt in der Tat seit fast drei Jahren eine Koblenzer Ölmühle, die dieser freundliche und sachkundige Mann betreibt. Als ich ihm, wie versprochen, Evas Grüße ausgerichtet hatte, freute er sich darüber und beantwortete all unsere Fragen zu seinem Sortiment. Ölmäßig bin ich derzeit gerade sehr üppig ausgestattet, aber zwei kleine "Probierflaschen" von Senföl und Leindotteröl konnte ich mir doch nicht verkneifen, ebensowenig wie eine Tüte BIO-Mariendistelpellets, die wir vorher nebst anderen Pelletssorten gekostet hatten. Was bereits auf den Internetseiten zu erahnen ist, wurde uns hier im persönlichen Kontakt bestätigt: Das ist ein Überzeugungstäter, der seine Sache ernst nimmt.
Zukünftig plant er alle zwei Wochen in Andernach auf dem Markt zu stehen. Eine sehr gute Ergänzung der BIO-Waren in Andernach.

Nachmittags wurde der Himmel wieder zunehmend blau-weiß, was mich (nach einer einstündigen Augenpflege im Sessel) mit Kumpel Mike "Blind Eagle" T-Bone auf die Piste brachte. Eine mittlere Runde auf dem Krahnenberg-Plateau bei tollem Sonnen-Wolken-Himmel war mal wieder Futter für die Seele. Zudem präsentierte und erklärte mir Freund T-Bone die Umgebung sehr anschaulich.

Hier der Blick in Richtung Rheintal

Blickrichtung Mosel die drei bekannten Erhebungen

Mike wird demnächst die Dissertation für den Doktortitel der Heimatkunde fertigstellen, damit seine umfangreichen Kenntnisse entsprechend gewürdigt werden.

Mit frischer Luft und Bewegung gefüttert schmeckten anschließend Kaffee und Kuchen umso besser. Beim schönen Kaffeeklön vergeht die Zeit immer wie im Flug und als sich der Freund in Richtung Heimat aufmachte, begann ich bereits, mein Abendessen vorzubereiten. Ruckzuck hatte ich mir einen Posteleinsalat mit Paprika, Oliven, Feta, allerlei leckeren Gewürzen und meiner Spezialsoße hergerichtet, mit geriebenem Emmentaler und einer Kernemischung veredelt. Dazu getoastetes Focaccia con Rosmarino, hmmmmmhhhh ... 

Beim Schreiben des blogs gibt es lecker Ingwerstäbchen, zartbitter schokoliert. Ein schönes Mitbringsel von Mike und der perfekte Abschluss eines schönen Tages.

24 März 2023

Eine blau-weiße Wolkenrunde

Nach dem gestrigen Tag voller schöner Besuche, aber auch anstrengender Steuersachen musste heute wieder ein Faultag eingelegt werden. Wie ihr sicher wisst, ist auch dies für Rentner gesetzlich vorgeschrieben und Zuwiderhandlung wird mit Kerkerhaft streng bestraft. Da sowohl das Rausschieben lästiger Erledigungen als auch das Genießen freier Tage zu meinen Superkräften gehören, kommt mir das auch nicht sonderlich ungelegen. So konzentrierte ich mich heute Nachmittag weitestgehend auf das Betrachten der schönen blau-weißen Erscheinungen am Himmel. Als die Sonne sich zu zeigen begann, machte der Blick vom eigenen Balkon den Anfang.

Aussicht von Balkonia in Pillonia

Nach einer kleinen Einkaufsrunde  mit sehr schönen Zufallsbegegnungen lockte es mich natürlich wieder nach draußen. Schnell noch eine Brotbackmischung angesetzt, und raus ging's. Eine kleine Besichtigungsrunde am Rheinufer verband ich mit dem Kontrollgang  zum wirbelnden Octopus, Dabei waren auch die gefiederten Freunde beim Wasserspaziergang zu sehen, das Wetter lockte heute alle raus.

Sonnen- und Wasserbad in einem

Der Blick über das Kleine Deutsche Eck zeigte viele sonnenhungrige Menschen und darüber nochmal schöne Wolken vor blauem Himmel.

Die Wolken suchen sich Baumkronen zum Drauflegen, wie es scheint

Der Blue-Irgendwas-Octopus machte schon mächtig Dampf, was wiederum kreischende Kinderstimmen zur Folge hatte. Die hatten ihren Spaß beim wilden Auf und Ab der Tentakel.

Hier geht's mit Volldampf rund

Weiter rheinaufwärts auf dem Weg zum Bollwerk ebenfalls eine schöne Himmelskulisse über dem Rhein.

So gefällt es mir

Ich war früh genug wieder zu Hause, um die zweite Schnellbrotmischung anzusetzen und beide in den Backofen zu schieben, eine sehr angenehme Beschäftigung, spätestens wenn der erste Duft nach frischem Brot aus der Küche kommt. Alles war noch früh genug, um den Backofen bei hellem Tageslicht zu betreiben, solange mein Strom kostenlos vom Dach kommt.

Schwarz- und Wunderbrød statt Smørebrød

Das Ergebnis kann sich wie immer sehen lassen und morgen werden der KLB und ich beim Familienfrühstücksritual mal wieder testen, ob es so gut schmeckt, wie es riecht und aussieht. Bisher war es immer so. Passend dazu die Nachricht meiner alten Sandkastenfreundin, dass morgen früh erstmals die Koblenzer Ölmühle mit ihren BIO-Produkten auf dem Andernacher Wochenmarkt steht, was wir uns natürlich nicht entgehen lassen werden. Ich bin gespannt darauf, mit welcher  Kopfbedeckung der Betreiber auftritt. Ich hab mir sagen lassen, dass er eine langjährige Vergangenheit im Kapuzen-Bereich hat.


22 März 2023

Mit Steak und Gemüse zu frischen Taten

Nach zwei Tagen mit extrem frühem Aufstehen, teilweise vor neun Uhr, holte sich der Körper heut Morgen den Schlaf, den er braucht. Um neun Uhr kurz zur Toilette, dann schön wieder ins warme Bett und sofort in einen tiefen Schlaf fallen, wer kennt das nicht?! Klar, dass die Stunden einem hintenraus wieder fehlen, wenn man um ein Uhr mit dem Frühstück fertig ist. Aber was sein muss, muss sein.

So bereitete ich mir für mein Mittagessen um fünf ein sauleckeres Ofengemüse zu. Seht selbst!

Das reicht für drei Tage!

Um der Frage zuvor zu kommen: Ja, das lässt sich wunderbar mit einem guten Rindersteak aus bester Haltung kombinieren!

Dazu gutes Gewürz und Kokos-Curry

Ich hoffe, ich konnte Euch ein wenig die Nase lang machen 😉. Derart gestärkt fiel mein Blick auf die Uhr und ich erkannte sofort und messerscharf, dass ich natürlich noch Zeit für eine kleine Frischluftrunde habe, bevor es dunkel wird. Ein guter Espresso diente als Treibstoff, mit dem ich mich zum Rhein begab. Es überraschte mich nicht, dass ich hier nicht alleine spazierte. Einige Menschen waren noch unterwegs und genossen die frische Luft ebenso wie die erfreuliche Tatsache, dass es erst gegen sieben Uhr dunkel wird. Und das wird jeden Tag später, schöne Sommerabende stehen uns bevor.

Am Biergarten sah ich dann, dass hier bereits der nächste Rummel aufgebaut wird. Von irgendeiner Kirmes hatte ich auch gelesen, die diese schönen ruhigen Rheinwege in ein lärmendes Inferno verwandeln wird. Alleine die Boxen der bereits aufgebauten Tentakelmaschine hatten ernstzunehmende Ausmaße.

BLUE POWER!!!

Spontan beschloss ich, am kommenden Wochenende wieder andere Spazierrouten zu nutzen, bis hier wieder Ruhe eingekehrt ist. Da steht ja noch Einiges auf meiner ToWalk-Liste.

Immer noch von guter Laune beflügelt, überlegte ich kurz, ob ich meinen Gleichgewichtsproblemen trotzen und an dieser Stelle hinunter zum Rhein kraxeln soll.

Schön auf einem Stein sitzen und dem Rhein zusehen?

Aber dann fiel mir dieser alte Sinnspruch ein. Wenn's dem Bearbone zu wohl wird, geht er aufs Glatteis" oder so ähnlich. Ich sah mich bereits gedanklich die Böschung runter torkeln und beshcloss, lieber den Abend zu genießen als am Ende in der kalten Brühe zu landen. Zurück am Bollwerk gab es dann tatsächlich ein klein wenig Abendhimmel über dem Krahnenberg zu sehen.

Es wird Nacht, Senorita ...

So kann ich heute Abend mit Ruhe einige schöne eMails beantworten und den Tag wunderbar ausklingen lassen. Hach!

20 März 2023

Ein Kurztrip mit der Deutschen Bahn

Für das heutige Mittagessen mit meiner Alten Liebe in Koblenz buchte ich mir heute Morgen mit der BahnApp ein Ticket, das funktionierte problemlos und es sah schon nach einer Bahnfahrt ohne Murphy aus, war ja auch nur eine Station mit dem RE5 und billiger als mit dem Auto zu fahren und in einem der schweineteuren Parkhäuser zu stehen.

11:32 AND    11:41 KO-Stadtmitte

Mit 20 Minuten Puffer bis zu unserer Verabredung um 12 hatte ich natürlich eine kleine Verspätung mit einkalkuliert. Meine Erfahrung ist: Wenn man genügend Puffer einplant, kommen alle pünktlich. Plant man zeitlich knapp, geht alles schief, was schiefgegen kann. Murphy halt.

Um 11:20 fuhr ich auf den Bahnparkplatz, auf dem immer irgendein Platz frei ist. Außer grad jetzt. Kein Problem, ein paar Meter weiter war auch auf der Breite Straße ein Platz frei. Der Bus vor mir blockierte diesen Platz auch nur kurz, höchstens zwei Minuten.

11:23 Eingeparkt. Ziemlich weit vom Parkautomat entfernt, aber das war ja nicht schlimm. Mit meiner PayByPhone-App auf dem Handy habe ich schon oft die Parkgebühren mit 3 Klicks bezahlt. Ich staunte nicht schlecht, als mir mein Handy mitteilte, diesmal müsse ich mich aber neu einloggen. Falls ich mich noch auf der vorherigen Version der App registriert habe, müsse ich mich nun komplett neu registrieren. Nach zwei Fehlversuchen gebe ich auf. Ok, Murphy gibt erste Signale von sich.

11:26 50 Meter weiter am Parkautomat steht gerade ein Päärchen und diskutiert aus, ob man sich nun neu bei der App registrieren oder Geld in den Schlitz werfen solle. Als ich mich bemerkbar mache, lassen sie mich großzügig vor. Ich werfe vorsichtshalber ein paar Münzen mehr ein, wer weiß, wann ich heute wieder zurückkomme.

11:29 Ich hechte auf den Bahnsteig, weil mir klar ist, dass der 11:32 heute als einziger Zug pünktlich ablegen wird. Zu meiner freudigen Überraschung sehe ich in der Anzeige, dass die Bahn zeitlich ein wenig der Realität hinterher hinkt.

Zeitsprung rückwärts bei der Bahn

Gleichzeitig registriere ich das dünne Laufband am oberen Rand, welches verkündet:    +++ Ersatzzug +++ Bauarbeiten +++

Welcher Zug, wann, und auf welchem Gleis hat man vorsichtshalber nicht dazu geschrieben, wie man das so kennt bei der Bahn. Da alle anderen Anwesenden auf dem Bahnsteig ganz gelassen auf den Zug warten, beschließe ich, gleiches zu tun. Wenige Minuten später rollt anstelle des Ersatzzuges der geplante RE5 ein, hat genügend freie Plätze und ich atme auf. Wir legen planmäßig ab.

Ganze 5 Minuten später wird der Zug immer langsamer und kommt irgendwann zum Stehen.

Mitten in den Schrebergärten

Außerplanmäßiger Halt. Tja. Nach zwei Minuten erklärt eine schnarrende, mir völlig unverständliche Stimme über Lautsprecher viele lange Sätze. Da keiner der Mitreisenden Anstalten macht, aufzustehen und den Zug zu verlassen, bleibe ich auch sitzen. Und siehe da, weitere zwei Minuten später ruckelt er wieder an. Die Lautsprecherstimme verkündet, diesmal klar und deutlich, dass wir um 11:44 anstatt 11:41 in Koblenz-Stadtmitte anlegen.

Pooh! Wir sind ja gleich da, denke ich und schon kommt der nächste Halt auf offener Strecke.

Wir sind am COF COF COF, wo immer das sein mag.

Eigentlich ist es schon ein Phänomen, dass man auf einer so kurzen Strecke überhaupt zweimal anhalten kann, wenn man die langen Brems- und Anfahrzeiten einer Bahn bedenkt. Diesmal ging es jedoch schnell und auf die nächste Ansage hörte ich schon gar nicht mehr, als wir die Mosel überquerten.

Hurra Hurra, wir sind gleich da!

Dass ich um 11:57 vor der richtigen Tür stand, zeigte wieder einmal, wie wichtig eine gute Reiseplanung selbst auf der kürzesten Strecke ist. Wir verbrachten eine sehr schöne Mittagszeit mit leckerem (glutenfreien!) Essen und hatten uns wie immer Einiges zu erzählen. Als wir uns verabschiedeten, spazierte ich gemütlich die kurze Strecke zum Citybahnhof zurück, buchte unterwegs mit dem Handy die Rückfahrt und sah dabei, dass ich die Regionalbahn um 13:31 leider knapp verpassen würde. Egal, um 13:51 kommt schon der nächste Regional-Express. Wenn er denn kommt.
Eine nette Dame auf dem Bahnsteig machte mich jedoch darauf aufmerksam, dass die 13:31-Bahn noch nicht gekommen sei, auf die warte sie auch. Toll!

Danach unterhielt uns die einzeilige Anzeige am Bahnsteig mit wechselnden unterhaltsamen Mitteilungen. So über einen anderen verspäteten Zug, für den die Reisenden als Ersatz einen Zug auf dem gegenüberliegenden Bahnsteig nehmen könnten. Gut, dass niemand rüber lief, denn als dieser Zug endlich kam, stand auf seiner Frontanzeige, dass er über Neuwied nach Mönchengladbach unterwegs war. Zwischendurch waren einzelne Meldungen über unsere verspätete Regionalbahn zu sehen, die aber irgendwann ausblieben. Die kam einfach nicht. Dafür stand um 13:50 ein ganz anderer Zug auf unserem Gleis, der ebenfalls über Neuwied nach Mönchengladbach wollte.

Und dann, um 13:55, kam er wirklich. Unser RE5 nach Andernach brachte mich sicher zurück in meine Wohnheimat. Mein Auto stand auch noch da, wo ich es abgestellt hatte, so dass ich mir einen schönen Nachmittag mit Stadtrundgang und netten Begegnungen gönnen durfte. Es war also eigentlich wie immer:

Am Ende wird alles gut

19 März 2023

Urlaubsheimreise mit Hindernissen

Es war wie verhext heute Morgen. Nachdem ich mit den beiden Freunden alles für die Heimreise gepackt und unser gemeinsames Zimmer verlassen hatte, wusste keiner der Mitreisenden, wo genau unser Bus abfährt. Erst als sich ein Freund auf den Weg machte und tatsächlich den Bus in der Stadt fand und mit diesem samt Fahrer zurückkehrte, lockerte sich die Stimmung. Von uns kannte sich ja niemand aus in Segovia, Spanien. Mir fiel auf, dass es ein schöner Entspannungsurlaub gewesen war, ich aber von der Stadt und der Umgebung kaum etwas gesehen hatte. Meistens hatte ich auf dem Balkon in einem bequemen Liegestuhl gesessen und den blau-weißen Himmel betrachtet. Beim nächsten Mal würde ich etwas mehr rausgehen, nahm ich mir vor. Der Bus hielt auf der anderen Straßenseite und wir stürmten alle mit unserem Reisegepäck hinüber.

Reisegepäck, ach ja, wo war denn mein Koffer? Ich hatte nur die Reisetasche mit aus dem Hotel genommen. Oje, jetzt aber schnell zurück zum Hotel. Drei verwinkelte Sträßchen später stand ich außer Atem vor dem älteren Mann an der Rezeption. Ein waschechter Spanier, kräftig mit dunklem Teint und einem Dali-Schnurrbart. Er erklärte mir wortreich, dass ich gefälligst meinen Koffer mit den getragenen Klamotten mitnehmen sollte, den würden sie hier nicht aufbewahren. Wie gut, dass ich durch meine freiwillige Spanisch-AG in der Schule (ein halbes Jahr, und das zwei mal) alles sehr gut verstehen konnte.

"Si, Senor, aber ich muss mich jetzt sputen! Hasta luego!" Ich hastete die Sträßchen zurück und merkte erst an der letzten Abbiegung, dass die so ganz anders aussah als vorhin. Eine ganz andere Straße mit ganz anderen Häusern - und ganz ohne Busse! Jetzt wurde mir mulmig. Ich musste sofort die Kumpels im Bus anrufen. Ein Griff in die Hosentasche - ein Griff ins Leere. Kein Handy, das befand sich wohl in der Reisetasche, die ich am Bus zurückgelassen hatte. Was tun?! Erst mal runterkommen. Ganz ruhig, Brauner! Nur keine Panik! Das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass ich nochmal hier in irgendeinem Hotel übernachten muss, kein Problem, alles wird gut! Ein Griff in die Gesäßtasche - wieder ein Griff ins Leere. Kein Portemonnaie, kein Geld, keine EC-Karte, keine Papiere. Lost in Segovia. Panik!

Wie froh war ich, dass ich genau in diesem Moment aufwachte und mich in meinem Bett wiederfand. Der Wecker zeigte 12:15. Also für freilaufende Rentner die ideale Zeit, um aufzustehen. Ich war gerettet!

Das lecker Frühstücksporridge schmeckte heute nochmal so gut, die blauweiße Schale lachte mich freundlich an. Das hatte ich nicht geträumt, das gestrige 1:0 gegen Ochsenplörre Leipzig war immer noch Realität. Zur Feier des Tages gönnte ich mir einen Kaffee "Dark Roast", um auch wirklich wachzubleiben und nicht zurück nach Segovia zu gleiten.  Dass es draußen regnete, störte mich heute überhaupt nicht, schließlich war ich ja gerettet. Nach einem ausgiebig gedehnten Frühstück schaute ich mir die Zusammenfassung des gestrigen Sieges noch einmal im Fernsehen an. Sowas kann man ja nicht oft genug genießen. 

Eigentlich hätte dieser Tag so gemütlich weitergehen können, wäre nicht nachmittags plötzlich die Sonne durch die Wolken gebrochen. Das war das Signal zum Aufbruch. Wenigstens eine kleine Runde sollte es werden. Ich machte mich auf den Weg in meinen Heimatort, parkte auf dem Kirmesplatz, und spazierte einfach los. Unterwegs zwei Aussichten nach gegenüber, zu der Gemeinde auf dem Kuppen mit dem markanten Kirchturm.

Dazwischen auch ein kleiner Ausflug nach Aachen an den dortigen Hof.

Ein schmucker Hof, nur die Tafel ist kaum noch lesbar

Auf dem Friedhof besuchte ich die Verstorbenen und begegnete netten alten Bekannten. Auf dem Rückweg sah ich am Rande des Neubaugebiets (der 70er Jahre!) eine bunt gestaltete Fassade, die mir zumindest noch nie aufgefallen war.

So kann man eine unauffällige Hauswand auch gestalten, toll! Die Sonne und der blaue Himmel gaben das ihre dazu, meine Stimmung auf dieser kleinen Frischluftrunde hoch zu halten, Und das Timing war heute so perfekt, dass erst auf dem Heimweg im Auto wieder die ersten Tröpfchen auf die Windschutzscheibe fielen. Es blieb auch bei ein paar Tropfen.

Was soll ich sagen? Meine beiden Sympathievereine Freiburg und Meenz haben sich freundschaftlich die Punkte geteilt, Pauli hat hoch gewonnen. Der Ruccola-Chicoree-Salat, den ich heute Abend schnell gezaubert habe, war erste Sahne und ich muss jetzt früh ins Bett, damit ich morgen Mittag mit einer alten Freundin essen gehen kann.

18 März 2023

BRINGS und die andere Seite

Wie sang schon einst der selige Georg Danzer: "... ja, es gibt sie, diese andere Seite ..."

Heute sah ich mich ermutigt, mir diese andere (Rhein-)Seite etwas näher anzuschauen. Ich wollte überprüfen, ob es wirklich die falsche Seite ist oder ob dort alles genauso ist wie hier auch. Aber der Reihe nach.

Nach einem schönen Start in den Tag mit dem KLB-Frühstück und dem anschließenden Besuch bei Walli auf dem Wochenmarkt hätte ich eigentlich vorgewarnt sein müssen, als der Kleine im Auto die alte Hymne "How bizarre!" von OMC spielte und wir beide mitsangen:
♫♬♫ How bizarre, how bizarre! ♬♫♬,
aber dazu später. Danach hatte ich nur noch wenige Erledigungen zu machen. Als ich vom Einkauf und von Fatma zurück kam, stand tatsächlich der Bus von BRINGS bei mir vor der Tür.

BRINGS sind da - was wollen die hier?

Da ich Kölschrockmäßig eindeutig der BAP-Fan bin und zudem eingefleischter Antikarnevalist, erzeugte das bei nur Verwunderung, aber keine Freudenausbrüche oder Autogrammwünsche. Aber die Jungs machten brav meine Einfahrt frei und ich konnte meine Einkäufe einräumen. Nun war es noch früh am Tag und das Spiel gegen die verhassten Ochsenplörrer fand erst um 15:30 statt. So folgte ich meiner spontanen Eingebung, die heutige Frischluftrunde auf die vermeintlich falsche Seite zu verlegen. Kurzerhand fuhr ich über die Weißenthurmer Brücke und parkte drüben in Rheinnähe. Aber wie ich ja wusste, war der direkte Blick zum Rhein hier durch einen Wall versperrt.

Keine freie Sicht über den Rhein

Das war schon mal das Erste, das hier drüben anders ist. Aber nicht nur das. Als ich den Wall erklomm, fiel mein Blick auf ein darauf platziertes Monument mit einer niederländischen Fahne.

Bin ich in Holland gelandet?

Oben angekommen fiel mir sofort auf, dass der Rhein hier falsch herum lief. Nicht von rechts nach links, wie es richtig wäre, sondern von links nach rechts. Alles eher seltsam hier. Im Monument angekommen, stellte ich fest, dass der weitere Weg über Deich leider abgesperrt war.

Aber man hatte in der Höhe eine Leuchttafel angebracht, die wohl anzeigte, dass es dort 3,67 Meter hoch ist. Es wurde immer seltsamer. Wieso machen die sowas hier?

So ging ich dann notgedrungen die Treppe zum Weg direkt am Rhein hinunter und spazierte dort weiter rheinabwärts.


Ich passierte ein großes Gebäude, dass mit einer langen Inschrift versehen war. Diese stammt  aus einem namenlosen Gedicht von Goethe, wie ich später zu Hause nachschlagen konnte.

Ich weiß nicht, was soll es bedeuten

Allen Gewalten
zum Trutz sich erhalten,
nimmer sich beugen,
kräftig sich zeigen,
rufet die Arme
der Götter herbei.

Die Götter am Ende des Spruchs sind wohl dem Zahn der Zeit zum Opfer gefallen und kaum noch lesbar. Was ich dann auf dem weiteren Weg noch so an Kuriositäten sah, bestätigte meine Annahme von der falschen Rheinseite.

Äste werden offensichtlich abgeschnitten, sobald jemand ein Herz darauf gemalt hat.

Die Abfalleimer stehen direkt am Wasser, haben eine andere Form und sind mit Heizstrahlern ausgestattet.

Heilige Kreuze werden in 2 Farben angemalt und diagonal aufgehängt.

Bäume werden mit mehreren Plastikbändern umwickelt.

Tja, was soll man da noch sagen? Andere Länder, andere Sitten. Offensichtlich bemüht man sich sehr darum, alles anders zu machen als die Menschen am Ufer gegenüber.












Auf dem Rückweg wählte ich den Weg durch die Stadt, um nicht auf noch mehr Kuriositäten am Ufer zu stoßen. Was ich dort fand, war eine Darstellung des sogenannten Neuwieder Schärjers.

Von nun an ging's bergab

Auch das ist eine eigenartige Sache, die man hinterfragen kann. Was transportiert er da auf seiner Karre? Wieso kommt er mit seiner Last von dem Podest runter? Hat er das vorher von der anderen Seite aus alles aufs Podest hochgehoben? Warum ist er nicht mit seiner Karre drumherum gelaufen? Ihr seht, es ist ganz klar alles falsch hier. Allerdings entdeckte ich wenige Schritte weiter, was er transportiert.

Der alte Eingang zur Grube?

Wie man der Inschrift entnehmen kann, wurde hier offensichtlich bis 1964 noch Erz abgebaut, bis ein Blitz die Grube zum Einsturz brachte. Und das mitten in der Fußgängerzone! Schnell weg hier, bevor mir auf dem Parkplatz noch jemand erklärt, dass man hier mit dem Auto nur rückwärts fahren darf. Wer weiß?

Glücklich zu Hause angekommen, wurde sofort alles wieder richtig. Die glutenfreien Nussknacker waren eine Wucht, der Capuccino mit aufgeschäumtem Haferdrink "Barista" war sehr lecker. Und  pünktlich ab halb vier zeigten meine tapferen blau-weißen Jungs den ungeliebten Reklamekickern mit der Ochsenplörre einmal richtig, wo der Hammer hängt.

Die Ostkurve, wie immer mit ganzem Herzen dabei

"Sieg daheim - Glück allein" fiel mir spontan dazu ein. Dass die anderen Mitabstiegskandidaten überwiegend für uns gespielt haben, tat sein Übriges dazu. So waren die Absonderlichkeiten auf der falschen Seite wirklich nur eine Phase an einem schönen Tag. Wie sang einst Michael Holm:

Ein verrückter Tag ....