22 Februar 2023

Von narzistischen Kroküssern bis zu DORIS

Nach einer Woche konnte ich endlich mal wieder ausschlafen, das war himmlisch. Aufgrund der nächtlichen Frühstückszeiten im Hotel hatte ich von meiner schönen Ausflugswoche doch ein erhebliches Schlafdefizit mitgebracht. Dass es für freilaufende Rentner sogar gesetzlich vorgeschrieben ist, die Bettstatt erst nach zwölf Uhr mittags zu verlassen, wisst Ihr sicher alle selbst.

Und dass ein Spätstücksporridge erst nach ein Uhr seine volle Geschmacksreife entwickelt hat, dürfte auch hinlänglich bekannt sein. nachdem ich diese Regeln heute beachtet hatte, ginge es mir richtig gut.
Ein kleiner Nachmittags-Einkaufstrip zum örtlichen Supermarkt war allerdings ein wenig ernüchternd. Ich war ddoch nur eine Woche weg, und schon sind die lebenswichtigen "Focaccia con Rosmarino" und "BIO-Ziegenfrischkäse mit rotem Pfeffer" aus dem Sortiment verschwunden! Wohingegen das "HARTKORN BIO-Porridge-Gewürz" immer noch nicht im Sortiment aufgenommen ist, ebenso wenig wie die "glutenfreie BIO-Schwarzbrot-Backmischung" der Eigenmarke. Wohin soll das noch führen?

Mit ein paar kleineren Einkäufen beladen machte ich mich auf den Weg zum Bollwerk. Wenigstens dort am Rhein würde alles noch so sein wie vor meinem Kurzurlaub. Von wegen!

Anstatt grüner Wiese: Lila Unkraut!

Auf der schönen grünen Wiese hatten sich narzisstische Kroküsser (oder so ähnlich) breit gemacht. Das geht doch nicht! Bestimmt war der Rasenmäher der städtischen Gärtner kaputt, anders kann ich mir das nicht erklären. 

Am Kleinen Deutschen Eck hatten sie alle Sitzbänke abgebaut und dieses schöne Kleinod wirkte nun richtiggehend trist.

Sieht irgendwie kahl aus, oder?

So verzichtete ich notgedrungen auf meine kleine Bankpause mit Rheinsicht und spazierte weiter entlang des Platanenwegs. An der Villa Michels musste ich dann feststellen, dass nach jahrelangen Restaurierungsarbeiten nun das Gerüst entfernt worden war und ein Schild verkündete, dass dieses schmucke alte Fabrikantenhaus nun als DIE Event-Location feilgeboten wird.

Demnächst Giga-Rave-Party mit Rheinblick?

Das war eindeutig zu viel Veränderung für meine kurze Zeit an der Wupper. Ich wandte meinen Blick zum Rhein hin, wenigstens floss der noch in die gleiche Richtung wie vorher. Und da, ein Schiff! Mti einem tollen Frauennamen, wie ich schon einige auf diese Weise entdeckt hatte?

DORIS - heute ein seltener Name für Kinder

Die DORIS rauschte so schnell an Andernach vorbei, dass ihr Name auf dem Bug kaum zu erkennen war. DORIS ist sicher auch eine Dame meines Alters, die all diese neumodischen Veränderungen in Andernach am Rhein gar nicht sehen will und deshalb schnell vorbei fliegt. Aber mit DORIS kann ich etwas anfangen, das ist etwas Beständiges aus meiner Zeit. Und hier kippte dann auch das Bild der Veränderung. Leutesdorf am anderen Ufer lag genau so da wie seit vielen Jahren.

Leutesdorf - eine historische Konstante!

Welcome back home, oldbearbone!

Und als dann die kürzlich radikal gestutzte Platane die ersten wieder-kehrenden Triebe zeigte und ihre Arme zu meiner Begrüßung weit ausbreitete, wurde mir wieder wärmer ums Herz. 

Beschwingt machte ich mich auf den Heimweg, legte noch einen (negativen!) COVID-Test ab und genoss eine wunderbare Physio-Einheit unter den heilenden Händen von Nathalie.

Die Krönung des Tages war dann wieder eine Veränderung. Abends das erste Telefonat mit einer lieben Großcousine und ich konnte sehr vieles verstehen. Cochlea Implantata Magnifica!

What a day.

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