26 Januar 2025

Schöne Begegnungen und aufgeräumte Baustellen

Eine Woche voller schöner Begegnungen und interessanter Entdeckungen ging heute mit einem Sonntag nach Maß zu Ende. Aber von vorne:

Am letzten Sonntag war es soweit, dass ich nach vielen vielen Hinweisen des Universums endlich beschloss, im Nachbarörtchen einer alten Freundin einen Besuch abzustatten, den ich schon viel zu lange vor mir hergeschoben hatte. Die Verkettung der "Zufälle" setze sich hier weiter fort, aber am Ende der Geschichte saß ich eine halbe Stunde bei Madeleine und wir freuten uns beide über unser erstes Wiedersehen nach mehr als 30 Jahren.

Es folgte eine Woche mit dem Start unseres neuen Schreibkurses, übrigens dem 25. seit dem Start im April 2016. Was auch bedeutet, dass wir beginnen, unser zehnjähriges Bestehen im nächsten Jahr ins Visier zu nehmen, um diesen Anlass gebührend zu begehen.

Am Mittwoch und Donnerstag hatte ich lt. meinen Gästinnen mein bisher bestes Ofengemüse zubereitet - und die bisherigen waren schon nicht von schlechten Eltern gewesen. Und das ging so:

Was alles drin war

Was davon abfiel

Und so sieht das aus, was nach 4 Tellern noch übrig ist.

Zu diesen 14 Komponenten dann noch das richtige Öl und die passenden orientalischen Gewürze, dann strahlen die Leckerschmecker.

Am Freitag dann nach einem kurzen Besuch bei Freunden in der alten Heimat, verbunden mit 300g bestem BIO-Mausuhr, der Nachmittagsbesuch in Nauort. Teil zwei meiner inneren Baustelle. Einige Male hatten Madeleines Nichte und ich uns in den letzten Jahren geschrieben, dass wir unbedingt mal einen Kaffee zusammen trinken wollen, um uns auch persönlich kennenzulernen. Nun war es soweit und es war ein schöner und interessanter Nachmittag bei einer tollen Familie.

So gut gelaunt konnte ich dann auch verkraften, dass mein KLB am Samstag schwächelte und ich nach dem Frühstück alleine zum Wochenmarkt ging. Hatte ich doch Leckereien bei Walli und Achim vorbestellt. Verwunderte registrierte ich kurz vor dem Erreichen des Markts die Handynachricht: "Kommst du noch?", dabei war es erst kurz vor zwölf. Zwei Minuten später sah ich das Malheur livehaftig: Die Jecken hatten aufgebaut und alle Marktstände mussten bis spätestens viertel nach zwölf verschwunden sein. 

Wie gut, dass Walli schon einen Teil vorgepackt hatte und ich noch alles bekam, was ich wollte. Ebenso standen bei Achim, diesmal ohne sein Oliomobil, noch naturtrübe Öle auf dem bereits teilgeräumten Tisch. Lein und Goldlein vom Feinsten, außerdem Trub von der Mariendistel. Pooh, Glück gehabt! Schnell machte ich mich wieder auf den Weg zum Parkplatz. Da ich noch glaubte, auf dem Heimweg einen Einkauf beim REWE dazwischenschieben zu müssen, ereilte mich danach Malheur Teil 2: Im Schillerring wies mich ein pflichtbewusster Ordnungshüter an, doch bitte zu drehen, kuz bevor ich in die Pill abbiegen wollte. Dort stand ein Zug voller Jecken und Jeckinnen! Ja ist denn schon Rosenmontag?!

Kein Problem, schnell gedreht und dann über die Goethestraße rein. Leider standen dort schon mehrere Autos vor mir, die darauf warteten dass der "Zuch" im Schillerring endlich losmarschierte. Und das tat er dann. In Reih und Glied, mit ganz viel Knüppelchensmusik, die ich trotz meiner Ersatzohren noch im Auto hören konnte.

Ja wenn die Trommel ruft ...

Wer meine innige Beziehung zur Fasenacht kennt, kann erahnen, wie sehr ich die Wartezeit im Auto genossen hab. 

Aber irgendwann war's vorbei, ich konnte zu Hause meine Einkäufe einräumen und anschließend im Schillerring die gute Fatma besuchen, auch bekannt unter dem Namen "Sonnenschein". Mit frischer Bügelwäsche und gestärkt durch Fatmas Lächeln erwartete ich daheim den nächsten lieben Besuch um halb vier. Ja, um halb vier. Samstag. Meine Jungs enttäuschten mich diesmal erst im Abendspiel, aber darüber will ich gar keine unnötigen Worte verlieren. Nur soviel: TROTZDEM!

Nach einem entspannten Samstagabend leistete ich heute dem Rentner-Ausschlaf-Gesetz RAG vorbildlich Folge und genoss ein schmackhaftes Spätstück. Wenn man die nächste schön Begegnung im Visier hat und sich dafür überhaupt nicht stressen muss, dann ist das einfach herrlich.

Um kurz nach zwei holte mich die Freundin vom Roten Hahn zu Hause ab und wir genossen einen kleinen Rundgang auf der ersten Mittelrhein-Buchmesse in der Sayner Hütte.

Was für ein Andrang

In der Kulisse dieses Industriedenkmals eine sehr gelungene Sache. Zwar war es für unseren Geschmack etwas zu voll, was für die Aussteller natürlich super war. Aber es lohnte sich trotzdem. Viele regionale Autoren und Verlage waren vertreten, wie schon auf der 1. Koblenzer Buchmesse vor drei Monaten. So hatten wir Gelegenheit zum Smalltalk mit Bettina Manuela Hambuch, Claire und Lars sowie mit Ernst Heimes. Und natürlich konnte ich nicht widerstehen und ging am Ende mit zwei weiteren Büchern für meinen SuB wieder hinaus. Nach einer Stunde Getümmel mit vielen Menschen auf engem Raum atmeten wir beide tief durch, als wir wieder an der frischen klaren Luft waren. Schöne Begebenheit zwischendurch: Meine frühere Deutschlehrerin begrüßte mich freudig auf dem Weg zum Parkplatz. Liebe Marie-Luise, wann trinken wir mal wieder einen gepflegten Kaffee zusammen? Hoffentlich bald.

Beim anschließenden Kaffeeklön mit Nussecken und Blaubeermuffins merkten wir mal wieder nicht, wie schnell die Stunden verfliegen. Liebe Hilde, das ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass es schön war. Mit einer kleinen Mike-Neuhaus-Lesung verabschiedete ich die Freundin, nicht ohne unser nächstes Treffen fest vereinbart zu haben. Dieses "Ja, wir schauen dann mal ..." kennen wir beide zur Genüge.

Es ist immer wieder sehr berührend, festzustellen, wie gut es tut, mit Menschen zusammen zu sein, die mir gut tun. So wird das auch bleiben.

15 Januar 2025

Ein richtiger Siegertag

Die schöne Serie der letzten Tage setzte sich heute nahtlos fort. Ein krasser Gegensatz zu den Meldungen der Sterbefälle, die ebenfalls fast täglich eintrafen. Ich habe das Gefühl, das Universum will mir gerade klarmachen, dass beides zum Leben gehört.

Begonnen hat es heute mit einem schönen Kaffeeklön bei der guten Monika, in dessen Verlauf ich ein sehr interessantes Spiel kennen lernen durfte. Dass mir Petra gestern Abend beim Thai ebenfalls von diesem Spiel erzählte und ich beide Male den Namen falsch verstand, ist wieder so ein Treppenwitz der Zufälle. Nein, das Spiel heißt nicht Origami 🙈

Monika erklärte mir sehr gut die Grundzüge des Spiels, dann legten wir einfach los und hatten viel Spaß.


Anhand meines Gesichtsausdrucks könnt Ihr ja mal überlegen, wie die drei Partien ausgegangen sind. Dass mich am Ende noch eine gute Nachricht meines Freundes Luca Thomi erreichte, passte ins Bild.

Stressfrei und gut gelaunt machte ich mich anschließend zu Hause an die Zubereitung des Mittwoch-Gemüses. Diesmal testete ich die Kombination von Grünkohl, Schwarzwurzel, Topinambur und vielen anderen Leckereien. Alles vor dem Ofen in gutem Öl getränkt. Als ich alles im Ofen hatte und mich auf den Weg machte, um das liebe Ännchen abzuholen, zeigte mein Display im Auto unterwegs an, dass ich unbedingt nach dem Ölstand schauen sollte. Hatte ich doch erst vor zwei Jahren gemacht, sowas! Ich machte am nächsten Rastplatz halt und schaute danach. Ergebnis: Ich hätte das gute Öl besser ins Auto gekippt anstatt das Gemüse darin zu baden. Aber es nützte nichts, denn die Flasche mit dem richtigen Motorenöl stand daheim unterm Carport, also musste die Kiste durchhalten. Und sie hielt durch. Bis zum Ännchen und zurück bis zur Tanke, wo ich sie mit gutem Stoff auffüllte, denn ich war mir nun doch nicht mehr so sicher, ob das Motorenöl wirklich in meinem Carport stand. Nicht, dass ich vergesslich wäre, aber man weiß ja nie.

Das frisch geölte Auto lief wie geschnerrt - und das Ofengemüse daheim, diesmal mit orientalischem Curry gewürzt, war eine tolle Geschmacksbombe, die sich mit dem anschließenden guten Espresso perfekt abrunden ließ.

Als ich die Freundin später wieder heimgebracht hatte, wartete im heimischen Fernseher mein VfL auf mich. Ich hatte das heutige lebenswichtige Spiel gegen die Kiezkicker als Aufnahme programmiert und schaute zeitversetzt begeistert zu, wie meine Jungs den nächsten Schritt in Richtung Klassenerhalt machten. Dass es mit den Boys in Brown dabei einen anderen meiner Sympathieclubs traf, war schade, ließ sich aber nicht vermeiden. 

Ich vereinbarte anschließend mit dem Pauli-Fan Nordhorn, dass beide Mannschaften in dieser Spielzeit die Klasse halten werden. Abgemacht - Zack - Deal!
Christel schrieb mir anschließend, dass sie meinen Jubelschrei bei Hoffis Tor bis nach Oklahoma City gehört hat.

14 Januar 2025

Besuchstage unter Vollmond

Obwohl die letzten Tage vor dem Vollmond nicht unbedingt die erholsamsten Nächte bewirken, wurde das alles vielfach aufgewogen und übertroffen von einigen schönen Besuchen. Schon der Freitagsbesuch bei der früheren Nachbarin, die ich viele Jahre nicht mehr gesehen hatte, war schön und sehr interessant.
Über den Fußball-Samstag möchte ich an dieser Stelle nur ein Wort verlieren: TROTZDEM!

Der Spontanbesuch aus Spanien machte aus dem Sonntag einen schöne langen Sonntag, den wir uns auch vom Thuri-Hochwasser nicht vermiesen ließen.

Montags dann endlich das geliebte KLB-Frühstück, dass wir um zwei Tage verschieben mussten, weil der Kleine ein wenig gekränkelt hatte. Es geht wieder aufwärts! Nachmittags dann der verabredete Besuch vom Consobrina Magna, den wir wie tags zuvor mit einer schönen Frischluftrunde begannen. Die Sonne lugte zwischen den Wolken hervor und wir sprudelten unterwegs nur so vor musikalischen Reminiszenzen an die Sonne. Vieles vergessen geglaubtes aus unser beider Abteilung "unnützes Wissen" kam im Lauf des musikalischen Spaziergangs wieder hoch. Ein Rätsel, dass wir unterwegs nicht auflösen konnten, kann ich hier klären: Es waren die Walker Brothers, die uns damals mit dem Schmachtfetzen "The Sun ain't gonna shine anymore" verzauberten.
Wir besuchten unterwegs wir auch die schöne kleine Hospitalskirche und gedachten mit Kerzen einiger Menschen, die uns in den letzten Tagen verlassen hatten. Danach wieder in der warmen Küche schmeckten Kaffee und Kuchen noch viel besser.


Am späten Nachmittag hatte ich dann Gelegenheit, den vollen Mond im Osten über den Häusern aufsteigen zu sehen. Entgegen sonstiger Gewohnheiten schlief ich in dieser Vollmondnacht lang und fest, träumte aber dabei unglaubliches Zeug in solcher Menge, dass es wohl gut ist, dass ich mich heute Mittag nach dem Aufwachen an nichts Genaues mehr erinnern konnte.

Der heutige Tag hatte außer dem Ausschlafen noch drei weitere Highlights. Nachmittags besuchte mich die fabelhafte Cerasa Servatia Gulisa  auf einen schönen und sehr interessanten Kaffeeklön, der leider schon nach einer Stunde enden musste, denn mein nächstes Highlight nahte: Ich begab mich nach vier Wochen Pause wieder unter Natalies heilende Hände. HACH!
Von dort aus ging es zum famosen Topping des Tages. Ich lud zwei Anhalter ins Auto, die beim MacDoof an der B9 rumlungerten und fuhr mit diesem zu einem schönen köstlichen Abend nach Chaopraya Confluentia. Dort machten sie sich einen Spaß daraus, mich erstmal draußen stehen zu lassen.

Aber schließlich durfte ich mich dann doch zu ihnen setzen und eine wunderbare Ente mit Bohnen, Aubergine, Mais und der scharfen grünen Currysauce genießen. Herrlich!
Als kleine Strafe fürs Ärgern fuhr ich die beiden aber nicht nach Hause, sondern warf sie am Mäckes an der B9 wieder raus, wo ich sie auch aufgelesen hatte.

Und nun freue ich mich auf morgen, wenn die nächsten schönen Begegnungen auf mich warten.

09 Januar 2025

Weg mit den langen Atzeln!

Das Wetter von heute hatte diesen Namen eigentlich nicht verdient. Nass, kalt, windig, also genau richtig, um lange im warmen Bett liegen zu bleiben und beim Lesen wieder einzuschlafen.

 Aber als ich heute Nachmittag, kurz nach dem Aufstehen, mein zerrupftes Spiegelbild im Bad betrachtete, beschloss ich umgehend, etwas zu tun. Ich geb's zu, das gestern gefundene Schönheitszertifikat hat mich schon irgendwie beeindruckt und wirkt nach. Nachdem ich in Ruhe mein lecker lecker Porridge gefrühstückt hatte, schaffte ich es auch noch bei Tageslicht (und Kälte und Wind und Regen) bis zum Friseur auf den Marktplatz.

Hier bemühten sich zwei freundliche Jungs um mich und machten alles genau so, wie ich es gewollt hatte. Im Hinterkopf hatte ich noch den armen Freund vom letzten Skatabend, der seinen Friseur verklagen musste. Daher erklärte ich alles haargenau - und siehe da: Ich bin sehr zufrieden.

Wie man sieht, ist der dunkle Rallye-Streifen mittlerweile ganz nach unten gerutscht. Der wächst sich wohl langsam raus. Auch sind vereinzelt noch dunkle Haare unter dem Silberhelm zu erkennen.

die Platte
die Seite

Ok, es sind nur marginale Unterschiede zum gestrigen Aussehen, die nur der Experte bemerken kann, aber mir gefällt's, wie man unschwer erkennen kann.

der Strahlemann

Auch der Catweazle-Bart wurde in eine erträgliche Form gebracht. Wenn schon, denn schon. Schade, dass mir die Idee mit den Fotos erst hinterher kam, sonst hätte man die Unterschiede sicher deutlicher erkennen können. So oder so, die Jungs vom Friseur Awand haben das wieder mal gut gemacht.

Ich hoffe, dass die Chancen auf die Gültigkeit des Schönheitszertifikat damit steigen, denn bisher habe ich noch keine Antwort vom Hersteller bekommen.

08 Januar 2025

Das Schönheits-Zertifikat

Eins vorweg: JA, man kann Pack-Choi zusammen mit Rosenkohl und Radieschen in einem bunten Ofengemüse verarbeiten. Wie mir das gute Ännchen heute bestätigt hat, schmeckte es vorzüglich.

Sie hatte mir zuvor gut beim Schnippeln geholfen, so ging die ganze Zubereitung viel schneller vonstatten. Dann hatten wir noch eine schöne kleine Runde in den Rheinanlagen gedreht, an deren Ende uns der Regen überraschte. Aber danach schmeckte es nochmal besser.

Die Gute hatte mir ein Buch zurückgebracht und sich drei andere ausgeliehen. Das hatte noch ein Nachspiel. Erstmal erinnerte mich Google mit einem Foto daran, dass ich heute vor genau zwei Jahren nachmittags meine Kollegin Sommersprosse in den Rheinanlagen getroffen hatte, als es ebenfalls zu regnen begann. Ich schickte ihr dieses Erinnerungsfoto per WhatsApp und erfuhr in ihrer Antwort, dass sie just heute nach der Arbeit die Anwandlung hatte, noch einen Spaziergang am Rhein entlang auf ihrem Heimweg zu integrieren. Genau 2 Jahre nach dem letzten zufälligen Regentreffen, spaziert sie parallel zu uns um die gleiche Zeit auf der anderen Straßenseite und wird ebenso vom Regen überrascht wie wir. Zufälle gibt's ...

Nachdem sich das Ännchen auf den Heimweg gemacht hatte, entdeckte ich auf dem Küchentisch die drei Bücher, die sie mitnehmen wollte und schickte ihr ein Foto. Dann kam mir der verrückte Gedanke, dass das Universum dies genau so eingeplant hatte, damit sie dazu kommt, das Buch zu lesen, das ich ihr letzte Woche mitgegeben hatte, glaubte ich jedenfalls. Sie wusste nichts davon und daraufhin kramte ich meine Bücherstapel auf dem Wohnzimmertisch nochmal durch, um das Buch zu suchen. Dabei rutschte die Kiste mit dem Geraffels von ihrem Platz und kippte komplett im Wohnzimmer um. Die Kiste mit dem gesammelten Küchengedöhns, die ich letzte Woche beim Kitchen Cleaning Day von den überfüllten Fensterbänken zusammengerafft hatte und die ich eigentlich schon lange aussortiert haben wollte. Nun musste ich es tun, denn es lag eh alles verstreut auf dem Boden. DAS war also der Sinn der vergessenen Bücher gewesen, nun hatte ich es verstanden. Jetzt, wo alles aus- und einsortiert ist, geht es mir besser.

Schnell stellte sich dann heraus, dass ich das besagte Buch jemand anderem ausgeliehen hatte. Beim Sortieren des Geraffels dann noch mal eine merkwürdige Geschichte. Ich fand ein Stück aus einem Kunstautomat, an dem man wie am Zigarettenautomat Kunst ziehen kann. Sofort ordnete ich es gedanklich meinem Lübeck-Urlaub vor ein paar Jahren zu, allerdings belehrte mich ein Blick in meinen blog eines besseren.

Kunstautomat in Lübeck

Dann musste es mir wohl jemand geschenkt haben. Ich öffnete es und war geplättet.

Nicht nur, dass ich in letzter Zeit zunehmend mit dem Attribut HERO in den verschiedensten Schreibweisen versehen werde, nun bekomme ich auch noch ein richtiges Zertifikat!

Mit stolzgeschwellter Brust las ich die hochoffiziellen Worte des Vorsitzenden der BETONPRÜFSTELLE E Station II.

Und am Ende sogar noch Tipps für das nächste Ofengemüse! Großschotige Schnabel-Brockelerbsen hört sich sehr schmackhaft an.

Ein Problem ist natürlich, dass kein Datum auf dem Zertifikat zu sehen ist. Ich weiß also gar nicht, ob es noch gültig ist. Auch die Aufhängschnur am unteren Rand des Zertifikats erscheint mir unpraktisch. Wenn ich es so aufhänge, steht es doch auf dem Kopf und keiner kann es lesen.

Wie gut, dass in der Schachtel auch eine Karte der Produzentin war, sogar mit einer eMail-Adresse. Diese habe ich soeben angeschrieben und um Beantwortung der Fragen gebeten. Wenn ich schon solch eine tolle Bescheinigung habe, dann muss sich das auch klären lassen.
- Gültet dieses Zertifikat noch?
- Wenn nicht, wo und wie kann ich es verlängern lassen?
- Und was ist mit der Aufhängung?

Sowas ist ja viel zu schade, um es wieder in einer Schachtel oder Schublade verschwinden zu lassen, oder?

06 Januar 2025

Aktualisiert: Berührende Bücher

Update vom 06.01.2025:

Beim Suchen einer Buchrezension kam mir der Gedanke, endlich mal eine Liste meiner Lieblingsbücher aufzustellen, genauer gesagt der Lieblingsbücher der letzten 20 Jahre. Das war im Jahr 2016. Denn erst im Jahr 1996 hatte mich meine alte Liebe dazu gebracht, überhaupt mal etwas anderes als Fachliteratur, Tageszeitung und Rolling Stone in die Hand zu nehmen.
Das schaffte sie, indem sie mir den kleinen Hobbit schenkte. Dafür (und für vieles andere) bin ich ihr bis heute dankbar. Die Geschichte von Bilbo Beutlin hat mich damals so gefesselt, seitdem kann ich mir ein Leben ohne Bücher nur noch schwer vorstellen.
Auf eine Reihenfolge möchte ich nicht festlegen. Zum Einen fehlt mir jegliches literarische Grundwissen, zum Anderen hängt es auch oft von der aktuellen Befindlichkeit ab, wonach einem gerade der Kopf steht. Daher geht diese Liste auch querbeet durch alle Genres.

Da ich in den letzten Jahren sehr viel Glück bei der Auswahl meines Lesestoffs hatte, musste ich die Liste immer wieder ergänzen und aktualisieren. Gerade jetzt sind mir wieder tolle Bücher eingefallen, die ich vergessen hatte. Die hinzugekommenen Bücher wurden eingefügt und grün hinterlegt:


Science Fiction/Fantasy:
Der Hobbit + Der Herr der Ringe - J.R.R. Tolkien
Otherland - Tad Williams
Der RAMA-Zyklus - Arthur C. Clarke
Die Zeit-Verschwörung - Stephen Baxter
Zeitstürme - Kage Baker
1Q84 - Haruki Murakami
Die Chroniken der Zeitpatrouille - Poul Anderson
Enders Spiel - Orson Scott Card
Alles, was wir geben mussten - Kazuo Ishiguro
Replay - Das zweite Spiel - Ken Grimwood
Schattenklänge - Lewis Shiner
Die Mitternachtsbibliothek - Matt Haig
Per Anhalter durch die Galaxis - Douglas Adams
Die Anomalie - Hervé Le Tellier
Miss Maxwells kurioses Zeitarchiv + Folgebände - Jody Taylor

Romane/Lebensgeschichten:
Die denkwürdige Geschichte der Kirschkernspuckerbande - Gernot Gricksch
Becks letzter Sommer - Benedict Wells
Liegen Lernen - Frank Goosen
Raketenmänner - Frank Goosen
Förster, mein Förster - Frank Goosen
Weil Samstag ist - Frank Goosen
Radio Heimat - Frank Goosen
Herr Lehmann - Sven Regener
Emmas Glück - Claudia Schreiber

Gott bewahre! - John Niven
Alte Liebe - Elke Heidenreich
Eine wie Alaska - John Green

Neunzehn Jahre - Claire Larsen

Diese gottverdammten Träume - Richard Russo
Ein Mann der Tat - Richard Russo
Ein grundzufriedener Mann - Richard Russo
Im Schatten des Vaters - Richard Russo
Mohawk - Richard Russo
Das Lied der Weite - Kent Haruf
Unsere Seelen bei Nacht - Kent Haruf
Kostbare Tage - Kent Haruf
Abendrot - Kent Haruf
Ein Sohn der Stadt - Kent Haruf
Das Band. das uns hält - Kent Haruf
Versehrte Seelen - Gabriele Keiser
Der Fluch des David Ballinger - Louis Sachar
Löcher - Louis Sachar
Kleine Schritte - Louis Sachar

Und Gott sprach: Wir müssen reden! + Folgebände - Hans Rath
Saufen nur in Zimmerlautstärke - Hans Rath
Im nächsten Leben wird alles besser - Hans Rath

Alte Sorten - Ewald Arenz
Der große Sommer - Ewald Arenz
Die Kinder hören Pink Floyd - Alexander Gorkow

Die Geschichte von Kat und Easy - Susann Pásztor
Ein fabelhafter Lügner - Susann Pásztor

Stay away from Gretchen - Susanne Abel
Blackbird - Matthias Brandt
Vom Versuch einen silbernen Aal zu fangen - Janine Adomeit
Geschenkt - Daniel Glattauer
Rheinblick - Brigitte Glaser


Der betrunkene Berg - Heinrich Steinfest
Melodie meines Lebens - Antonie Laurain
Desert Moon - James Anderson
Paradise Garden - Elena Fischer

Romane mit Regionalbezug:

Kindheitsroman (+Folgeromane) - Gerhard Henschel
Bäckersmann und Tagedieb - Guido Theodor Krämer
Kalt fließt die Mosel - Petra Reategui
Hofmaler (Das gestohlene Leben des Feodor Ivanoff genannt der Kalmück) - Petra Reategui
Fräulein Liebe Bd.1 + 2 - Susanne Esser

Im Sog des Mahlstroms - M
Im Tosen der Flut - M
Schuld ohne Sühne - Angelica Netz

Bestimmt hab ich noch genau so viele Bücher vergessen. Schreibt mir bitte Kommentare, wenn Ihr zu wissen glaubt, was ich vergessen hab.


05 Januar 2025

Zwischen Skatabend, Kitchen Cleaning Day und Gammeltag

Der Donnerstag mit Ofengemüse und Skatabend läutete bereits ein superschönes Wochenende ein. Der erste Versuch mit Pak Choi im Gemüse kam bei der Verkostungsfreundin gut an - und abends konnte ich dem Rest der bunten Truppe zeigen, was der Spruch "So spielt man mit Studenten!" bedeutet. Herrlich, wie haben viel gelacht, lediglich ein Freund litt ein wenig darunter, aber wie ich gehört habe, hat er seinen Friseur nun verklagt. Bilder von diesem Abend kann ich aus verständlichen Gründen nicht veröffentlichen.

Das meine liebe Gemüsefreundin mir für Freitag einen "Kitchen Cleaning Day" geschenkt hatte, fingen wir schon sehr früh an. Um 9 Uhr stand das Frühstück auf dem Tisch. Und nachmittags erkannte ich mein Domizil kaum noch wieder. Das Pak-Choi-Gemüse schmeckte durchgezogen und aufgewärmt nochmal besser.
Danach schaffte ich es, stressfrei und frisch geduscht pünktlich um vier Uhr in meiner alten Heimat aufzuschlagen, wo ich mich mit einem weiteren lieben Menschen verabredet hatte. Gläser und Kalender hatte ich bereits im Auto deponiert, um sie der Freundin übergeben zu können. Nach einem herzlichen Empfang wurde ich in die ehemalige Scheune geschoben, wo in einem sehr schönen Ambiente selbstgebackener GLUTENFREIER gedeckter Apfelkuchen und frischer Kaffee auf mich wartete. Die laktosefreie ZeroCal-Sahne 😉 war das Tüpfelchen auf dem i.
Aus dem geplanten Kaffeeklön wurde ein laaanger schöner Nachmittag mit einer abschließenden kleinen Lesung über Heimaten und den Eggman. HACH!

Mein liebes Bruderherz besuchte mich am nächsten Morgen zu unserem wöchentlichen Samstags-Spätstück-Ritual, auch wenn diesmal mangels Steak-Walli und Öl-Achim der Wochenmarktbesuch ausfiel. Auf meiner anschließenden Einkaufsrunde fiel mir dann auf, dass in meinem Auto sowohl Gläser als auch der Kalender immer noch an ihrem Platz lagen. Spontan änderte ich den Tagesplan und versuchte, die anstehend Auslieferungsfahrten miteinander zu verknüpfen, nachdem ich erstmal Teil 2 der Küchenreinigung erledigt hatte und der Küchenboden geputzt war. Die Freundin im Heimatort freute sich nun über Kim-Chi-Gläser und Karma-Kalender und wir unternahmen noch zusammen einen schönen Spaziergang durchs Dorf, damit die Schrittzähler heute nix zu meckern haben. 

Kurz nachdem ich mich verabschiedet hatte, teilte auch Jessys Frauchen mit, dass sie nun daheim  sei und so machte ich direkt noch einen Abendbesuch, bei dem ich Leerkartons und Öl auslieferte. Jessy begrüßte mich freudig an der Tür und genoss die Streicheleinheiten genauso sehr wie ich. Die alte Hundedame ist mir doch ans Herz gewachsen und ich hoffe, dass sie noch lange unter uns bleibt.
Ihr Frauchen speiste derweil Bratkartoffeln mit Würstchen. Als ich zwei Stunden später und mit zwei Büchern im Gepäck im Dunkeln nach Hause fuhr, hatte ich die ganze #fahrt über ein Lächeln auf den Lippen und sang andauernd die Melodie des Nussknackers vor mich hin, die mir nicht mehr aus dem Kopf ging. Ich konnte mich nicht entscheiden, welche Version mir am besten gefällt. B. Bumble & the Stingers oder Emerson, Lake & Palmer.

Zuhause merkte ich doch, dass es drei lange Tage gewesen waren und hatte keine Lust mehr, mir noch viel Arbeit mit dem Abendessen zu machen. Wie gut, dass ich vor ein paar Tagen eine leckere Pizza fürs Gefrierfach gekauft hatte! Der Rucola-Salat wird mir auch am nächsten Tag noch schmecken.

Durch eine hochinteressante Recherche in der abendlichen Familienforschung wurde es gestern dann sehr spät, aber ich darf das ja, auch weil heute das Rentner-Ausschlaf-Gesetz (RAG) strikt beachtet wurde. Heute war Gammel-Tag angesagt. Als ich gegen Mittag die Rollladen hochzog, reifte mein Entschluss, mich sofort wieder ins Bett zu legen, in Sekundenschnelle heran.

Wie gut, dass ich die Wäsche in den Trockner gelegt hatte! Nun machte ich die Erfahrung, dass man den Morgenschlaf mit dem Mittagsschläfchen nahtlos verbinden kann und dass das FrühSpätstücks-Porridge auch um halb drei noch super schmeckt 😋😋😋.
Der Blick aus dem Küchenfenster offenbart nach der Reinigung wieder glasklare Blicke auf einen dunstig-grau-verschmierten Himmel und bestätigte die Richtigkeit meiner Entscheidung für einen Gammeltag.

Immerhin reichte es noch zu einem kleinen Stadtspaziergang, bevor es ganz dunkel wurde. Selbstredend merkte ich erst heute um 16:50 im Vorrübergehen an der ehemaligen Bagatelle, dass die interessante Ausstellung des Stadtmuseums heute den letzten Tag hat und ich habe es nur dem sehr freundlichen Mitarbeiter zu verdanken, dass ich auch über die Schließzeit 17 Uhr hinaus noch ein wenig Bilder schauen durfte. Alte Bilder aus Andernach, sehr gut und großformatig aufbereitet beeindruckten mich, auch weil überall Erklärungen dazu angebracht waren, denn sonst hätte ich manche Ecke nicht direkt wiedererkannt.

Exemplarisch sei das alte Hotel Hackenbruch am Rhein aufgeführt, das schon längst abgerissen wurde.

Wie der freundliche Mitarbeiter mir mitteilt, geht es schon sehr bald mit der nächsten Ausstellung weiter. So endet ein schönes, langes Wochenende mit viele lieben Menschen und interessanten Dingen. Es endet mit einem Rucola-Salat mit vielen Zutaten, den ich mir jetzt zubereite und auf den ich mich schon freue.

01 Januar 2025

Ein grauer Empfang im Jahr 2025

Die Silvesternacht war diesmal relativ ruhig in unserer Wohngegend. Wohltuend wenig Böller und nach halb eins waren nur noch vereinzelte Spätzünder zu hören. Das passte gut zu dem Tag, den ich durch eine anderthalbstündige Moselrunde mit Kumpel Mike T-Bone nachmittags verfeinerte und abends mit selbstgemachten Salatwraps krönte.

Die Nacht war von einer sehr interessanten Familienforschungsgeschichte mit permanenter Nachrichtenleitung zum Brüderlein geprägt, so dass ich erst am frühen Morgen in die Horizontale kam. Das heißt, ich durfte heute ausgiebig dem RAG frönen, so lange, dass ich gesetzlich jetzt bestimmt etwas gut hab. Ausschlafen, am frühen Nachmittag spätstücken, das hat schon was, das Leben als freilaufender Rentner. Die Frischluftrunde ließ ich natürlich nicht ausfallen und schaffte es sogar noch, vor Einbruch der Dunkelheit zu Kaffee und Nussecke wieder daheim zu sein.

Unterwegs waren interessante Bilder zu sehen, so z.B. das Gemälde von "Jimi Elzer" im Fenster in der Eisengasse. Beeindruckend.

Ein paar Meter weiter wurde es dann nicht mehr so ansehlich. Hier scheint in der Nacht der Spacko-Mob getobt zu haben. Meinen Müll wegräumen? "Hää! Ich doch nicht"

Nicht nur den Müll, sondern auch eine Krücke wurde offensichtlich am Tatort vergessen.

Die Beschriftung der Stromkästen könnte dazu passen, offenbart sie doch einige grammatikalische Unwuchten, die gut zu diesem Klientel passen könnte.

"Sie kame, böllerten und vergaßen" könnte es heißen.

Wie der Besitzer dieser Krücke dann nach Hause gekommen ist, will ich vielleicht gar nicht wissen. Dieses Szenario erinnert mich sehr an die übelsten Silvesternächte meiner eigenen Glanzzeit.

Im Ausgleich für diesen unschönen Anblick wurde ich auf dem weiteren Weg über die Hochstraße und durch den Kirchhofsweg mit einer Ehrung belohnt. Immer noch prangt die Erinnerung in großen Buchstaben an der Wand: Wer ist ein Held?

HERO MANNI steht da. Tja ...

Als ich kurz darauf von Vater Rhein mit sonnendichtem GrauGrauGrau begrüßt wurde, sank meine Stimmung wieder ein wenig. NassKaltGrau - da nützt einem das ganze Heldengedöhns auch nix.

Grau, wohin das Auge reicht

Ehe ich in düsteres Grübeln verfiel, zog zu meiner Freude ein tolles Schiff an mir vorbei. Eins ohne stinkenden Schiffsdiesel, mit e-Power betrieben.


Nur beim Namen sollten sie etwas kreativer sein. CAS94, das kann sich doch kein Mensch merken. Unterwegs sammelte ich, wie immer, ein paar Dosen und Tüten ein, die achtlos weggeworfen auf dem Rasen lagen, und warf sie in den nächste Mülleimer. Wenn man sowieso dort lang geht, ist es kein nennenswerter Mehraufwand, dabei auch ein wenig für Sauberkeit zu sorgen. Und dann kam das Schönste. Vom Biergarten Richtung Bollwerk sah ich eine Frau, die mit einem Greifer den Müll in einen großen Beutel Umhängebeutel sammelte, der rund um eine Bank verteilt im Gras lag. Eine Gleichgesinnte! Zum ersten Mal erlebte ich das hier am Rhein, das jemand das "einfach so" macht. Schnell kamen wir ins Gespräch und es entwickelte sich eine sehr schöne Unterhaltung.

Wir spazierten noch zusammen bis zum Bollwerk und mussten dort zum Abschied ein Erinnerungs-Selfie machen.

Müllsammler unter sich

Gleich schickt Rebecca mir noch den Link zu einer guten Müllmelde-App, von der sie mir erzählt hatte.
Dass sie Anhänger einer völlig falschen Fußballmannschaft ist, verzeih ich ihr gerne,

Und jetzt werde ich den grauen, aber schönen Tag mit einem Räuchertofu und dem Rest vom gestrigen Rucola-Basilikum-Radieschenkresse-Schwarzrettich-Radieschen-Oliven-Paprika-Ziegenfeta-Salat mit guten Gewürzen und der einmaligen Estragon-Senf-Sauce ausklingen lassen, dann wartet im Familienstammbaum noch eine schöne Arbeit auf mich.