08 Januar 2025

Das Schönheits-Zertifikat

Eins vorweg: JA, man kann Pack-Choi zusammen mit Rosenkohl und Radieschen in einem bunten Ofengemüse verarbeiten. Wie mir das gute Ännchen heute bestätigt hat, schmeckte es vorzüglich.

Sie hatte mir zuvor gut beim Schnippeln geholfen, so ging die ganze Zubereitung viel schneller vonstatten. Dann hatten wir noch eine schöne kleine Runde in den Rheinanlagen gedreht, an deren Ende uns der Regen überraschte. Aber danach schmeckte es nochmal besser.

Die Gute hatte mir ein Buch zurückgebracht und sich drei andere ausgeliehen. Das hatte noch ein Nachspiel. Erstmal erinnerte mich Google mit einem Foto daran, dass ich heute vor genau zwei Jahren nachmittags meine Kollegin Sommersprosse in den Rheinanlagen getroffen hatte, als es ebenfalls zu regnen begann. Ich schickte ihr dieses Erinnerungsfoto per WhatsApp und erfuhr in ihrer Antwort, dass sie just heute nach der Arbeit die Anwandlung hatte, noch einen Spaziergang am Rhein entlang auf ihrem Heimweg zu integrieren. Genau 2 Jahre nach dem letzten zufälligen Regentreffen, spaziert sie parallel zu uns um die gleiche Zeit auf der anderen Straßenseite und wird ebenso vom Regen überrascht wie wir. Zufälle gibt's ...

Nachdem sich das Ännchen auf den Heimweg gemacht hatte, entdeckte ich auf dem Küchentisch die drei Bücher, die sie mitnehmen wollte und schickte ihr ein Foto. Dann kam mir der verrückte Gedanke, dass das Universum dies genau so eingeplant hatte, damit sie dazu kommt, das Buch zu lesen, das ich ihr letzte Woche mitgegeben hatte, glaubte ich jedenfalls. Sie wusste nichts davon und daraufhin kramte ich meine Bücherstapel auf dem Wohnzimmertisch nochmal durch, um das Buch zu suchen. Dabei rutschte die Kiste mit dem Geraffels von ihrem Platz und kippte komplett im Wohnzimmer um. Die Kiste mit dem gesammelten Küchengedöhns, die ich letzte Woche beim Kitchen Cleaning Day von den überfüllten Fensterbänken zusammengerafft hatte und die ich eigentlich schon lange aussortiert haben wollte. Nun musste ich es tun, denn es lag eh alles verstreut auf dem Boden. DAS war also der Sinn der vergessenen Bücher gewesen, nun hatte ich es verstanden. Jetzt, wo alles aus- und einsortiert ist, geht es mir besser.

Schnell stellte sich dann heraus, dass ich das besagte Buch jemand anderem ausgeliehen hatte. Beim Sortieren des Geraffels dann noch mal eine merkwürdige Geschichte. Ich fand ein Stück aus einem Kunstautomat, an dem man wie am Zigarettenautomat Kunst ziehen kann. Sofort ordnete ich es gedanklich meinem Lübeck-Urlaub vor ein paar Jahren zu, allerdings belehrte mich ein Blick in meinen blog eines besseren.

Kunstautomat in Lübeck

Dann musste es mir wohl jemand geschenkt haben. Ich öffnete es und war geplättet.

Nicht nur, dass ich in letzter Zeit zunehmend mit dem Attribut HERO in den verschiedensten Schreibweisen versehen werde, nun bekomme ich auch noch ein richtiges Zertifikat!

Mit stolzgeschwellter Brust las ich die hochoffiziellen Worte des Vorsitzenden der BETONPRÜFSTELLE E Station II.

Und am Ende sogar noch Tipps für das nächste Ofengemüse! Großschotige Schnabel-Brockelerbsen hört sich sehr schmackhaft an.

Ein Problem ist natürlich, dass kein Datum auf dem Zertifikat zu sehen ist. Ich weiß also gar nicht, ob es noch gültig ist. Auch die Aufhängschnur am unteren Rand des Zertifikats erscheint mir unpraktisch. Wenn ich es so aufhänge, steht es doch auf dem Kopf und keiner kann es lesen.

Wie gut, dass in der Schachtel auch eine Karte der Produzentin war, sogar mit einer eMail-Adresse. Diese habe ich soeben angeschrieben und um Beantwortung der Fragen gebeten. Wenn ich schon solch eine tolle Bescheinigung habe, dann muss sich das auch klären lassen.
- Gültet dieses Zertifikat noch?
- Wenn nicht, wo und wie kann ich es verlängern lassen?
- Und was ist mit der Aufhängung?

Sowas ist ja viel zu schade, um es wieder in einer Schachtel oder Schublade verschwinden zu lassen, oder?

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