16 Januar 2020

Der interessante Zeitsprung im Leben von Byron Hemmings und James Lowe


Das Jahr, das zwei Sekunden brauchte

Allein der Titel hatte mich schon vor einiger Zeit neugierig gemacht. Bei der folgenden rebuy-Bestellung legte ich das Taschenbuch zum Schnäppchenpreis dazu, man kann ja nie wissen. Mein SuB (Stapel ungelesener Bücher) war nach der letzten Sortier- und Umräumaktion schließlich auf knapp 2 Billy-Regalbretter geschrumpft. Da passte ja noch was rein.

Wochen später entdeckte eine liebe Freundin das Buch in der Abteilung "Könnte ich ja irgendwann mal lesen", weit entfernt vom SuB-Regal und bot sich an, das Buch schon mal darauf zu testen, ob es den passenden Stoff für mich enthält. Da besagte Freundin bereits das Buch, welches ich gerade verarbeitete, erfolgreich für mich getestet hatte, stimmte ich gerne zu, Ich muss zugeben, das Lesen war bei mir in letzter Zeit zwischen Teilzeitjob und gefühlten sieben Projekten wirklich zu kurz gekommen und hatte sich auf die Zeit zwischen Zu-Bett-gehen und einschlafen reduziert, was etwa zehn Minuten täglich entspricht.

Ich konnte mir also ausrechnen, dass die letzte Klasse-Empfehlung der Freundin (Meg Wolitzers "Die Interessanten") bei mir noch mindestens zwei Wochen Restlesezeit hatte. Und das, obwohl die Geschichte von Jules Jacobsen, Ethan Figman, Ash und Goodman Wolf, Jonah Bay und Cathy Kiplinger mich sehr fesselte. Die Protagonisten lernen sich in einem legendären Sommercamp kennen, werden Freunde, und dann leben sie ihre Leben vierzig Jahre lang, jeder seins, miteinander, nebeneinander und ohne einander. Und es geschieht einiges in diesen vierzig Jahren.

Also, auch dieses Buch hat meine absolute Leseempfehlung. Aber noch mehr danken muss ich der Freundin für das Probe-Lesen und von Rachel Joyces Roman danken, dass sie mir dann so warm ans Herz legte, dass ich es tatsächlich an die erste Stelle meines SuBs stellte und sofort nach den Interessanten zu lesen begann. Eigentlich schade, denn so blieb wenig Zeit für die Interessanten, um in mir nachzuklingen.


Doch die Eindringlichkeit, mit der mir dann ein "Das MUSST Du lesen! Ich WEISS, das wird Dir gefallen!" übermittelt wurde, als sie das Jahr, das zwei Sekunden brauchte, zurück brachte, lies mir keine andere Wahl. Und ich muss eingestehen, dass die Freundin meinen Lesegeschmack sehr gut kennt. Was die beiden Jungs Byron Hemmings und James Lowe als Kids und als Erwachsene erleben, hat mich sehr berührt. Relativ schnell wird klar, dass ich mir unter der Bedeutung des Buchtitels etwas komplett anderes vorgestellt hatte. Die Zeitreise, die mir vorschwebte, fand auf eine ganz andere Art und Weise statt, und die Geschichten, die sich aus diesen zwei Sekunden entwickeln, sind viel interessanter, gleichzeitig schräger und authentischer als jede Fahrt im Space Shuttle. Der überraschende Ausgang der Geschichte war aber gar nicht so überraschend, denn irgend so eine Ahnung hatte ich schon nach dem ersten Zeitsprung. Alles weitere wäre zu viel gespoilert, ich halte es lieber mit Elke Heidenreich: Lesen!



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