05 Mai 2019

Der Gottesbeweis als Buchempfehlung

Der Stapel Ungelesener Bücher (SUB)
Der schöne Historienroman "Bäckersmann und Tagedieb" meines Kollegen Guido Krämer hat mir wieder viel Lust am Lesen beschert, und so musste sofort ein weiteres Exemplar aus meinem SUB herhalten.

Der umfasst mittlerweile ungefähr drei Meter Regalboden, ist also quer statt hoch angeordnet, und so langsam hege ich Zweifel daran, ob ich das alles noch zu Lebzeiten weggelesen kriege. Der SUB hat zudem eine seltsame Eigenart: Obwohl ich ständig lese, vergrößert er sich weiterhin Buch um Buch. DAS ist wirklich eins der existentiellen Probleme, um die sich Wissenschaft und Forschung mal kümmern sollten!

Leseempfehlung!
Aber wenn ich schon mal bei existentiellen Fragen des Lebens bin, kann ich feststellen, dass ich bei der Auswahl des nächstens Buchs eins erwischt habe, das sich ebenfalls mit einer solchen Frage beschäftigt: Gibt es einen Gottesbeweis? Edgar Rai macht dies nicht trocken-theoretisch, sondern in Form einer, wie ich finde, spannenden Romanhandlung mit manch unerwarteter Wende. Beeindruckend beschreibt er das Leben eines erfolgreichen Literaturagenten, Gabriel Pfeifer, der jedoch so desillusioniert und ohne jegliche Hoffnung ist, diesem Leben noch jemals irgendeine positive Kleinigkeit abgewinnen zu können, dass er einem schon leid tut..

Seine schnoddrig-zynische Ausdrucksweise, mit der er fast alles kommentiert, macht es eigentlich unmöglich, ihn zu mögen. Trotzdem sind da Menschen, die ihn mögen. Auch ich gestehe, einer davon zu sein. Diesem kranken Menschen ist alles egal, er führt ein sinnloses Leben und es würde den Leser auch nicht überraschen, wenn er sich auf Seite 35 vor einen Bus werfen würde, weil ihm grad danach ist. Aber soviel will ich verraten, er macht es nicht. Ein junger, scheinbar völlig uninteressanter Mann bringt ihm zu Beginn der Erzählung etwas, das er für völlig bekloppt hält, das ihm aber keine Ruhe lässt.  Mehr darüber zu erzählen, würde bedeuten, zu spoilern.
Im lokalen Andernacher Buchhandel gekauft, liest sich das Buch übrigens bedeutend besser.

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