Ein Tag mit sehr sommerlichen Temperaturen war angekündigt - und ausnahmsweise bewahrheitete sich die Vorhersage heute einmal. Im angenehm kühlen Schlafzimmer ließ es sich bis mittags am besten aushalten. Wie man das halt so macht als freilaufender Rentner.
Immerhin hatte ich noch die Nachwirkungen der gestrigen Geburtstagsfete beim Altkumpel Ernest International zu verkraften. Das steckt man in meinem Alter auch nicht mehr so einfach weg.
Die nachmittägliche kleine Erledigungsrunde begann erfreulich, als mit Fatma darlegte, dass sie doch noch Überlebenschancen für meine älteste Jeans sieht, ohne mir ein Vermögen für die Flickarbeiten abzunehmen. So ist sie nun mal, die Gute.
Der Schock kam dann beim Besuch im "umdenken"-Laden der Perspektive. Es gibt derzeit keine freilaufenden, glücklichen Eier aus der Permakultur! Der Grund: Ein verdammter Marder hat in einem hinterhältigen nächtlichen Anschlag die gesamte Hühnerpopulation grausam um die Ecke gebracht. Eignen sich Marder eigentlich auch für ein kleines Pfannengericht?
Zum Glück waren freilaufende Eier aus einer anderen Population verfügbar, so dass ich mir bald wieder ein Frühstücksei genehmigen kann.
Nach dem Schock hatte ich noch eine Stunde zum Runterkommen, die ich mit Lesen und Dösen gut ausfüllen konnte, bevor ich meine Dienstags-Wellness unter Natalies heilenden Händen genießen durfte. HACH!
Was noch fehlte, war meine Frischluftrunde. Trotz Temperaturen über 30° wollte ich die nicht ausfallen lassen. Kurzentschlossen fuhr ich in meine alte Heimat, parkte am Friedhof und erfreute meine Oldies mit einer Gießkanne voll Wasser und einem kurzen gedanklichen ZwieDrei-Gespräch. Von hier aus musste ich durch das ganze Dorf laufen, um am anderen Ende Hedwig einen Besuch abzustatten. Unterwegs bemerkte ich erstmals die Jahreszahl über einer Tür, Ein Rätsel, das gelöst werden will.
AD 1833 - aber keine Initialen |
Auch das "Naabs Haus" schaute ich mir etwas genauer an, hatte doch hier einst mein Urgroßonkel gelebt. Als ich dann endlich im kleinen Sand klingelte, freute sich Hedwig über meine spontane Stippvisite und bat mich herein.
Mit ihr und weiteren Frauen hatte ich vor gut drei Wochen eine schöne Begegnung, die mit einer Friedhofslesung der Geschichte des "Naab" endete. Hedwig hatte ihre damalige Ansage wahrgemacht und mir über ihren Sohn einen handgeschriebenen Brief von 1946 zukommen lassen, der in ergreifender Weise die Flucht einer Familie aus Ostpreußen schilderte. Ich konnte die alte Schrift einigermaßen gut lesen und hatte den ganzen Brief transkribiert, den ich ihr samt meiner Interpretation heute zurückbrachte. Wir hatten eine interessante und schöne Unterhaltung und von ihrem Wohnzimmer aus einen wunderbaren Blick über den Rhein. Zum Abschied konnte ich sie zu diesem Selfie bewegen, das wir an der Haustür machten.
Nach einem schönen Beisammensein |
Mein Rückweg führte mich über den Leinpfad, der zwar gerade als Radweg ausgebaut wird, für einen Fußgänger aber noch gut passierbar ist.
Dieser Besuch war eine gute Idee.
Gut so Manfredo...
AntwortenLöschenSo füllt man sein Leben mit Bereicherungen - wie zum Beispiel Begegnungen - aus. Anders als ich es zurzeit bei nahestehenden Menschen erlebe.
Aus deinem Blog kommt viel Erfreuliches!
Juuut 🥳👍