04 Juli 2024

Eine schöne (Uhr-)Zeit daheim

Nach den vielen Fußwegen und schönen Begegnungen rund um die Wupper genehmigte ich mir ein paar Tage Wellness mit wenig Bewegung. Fußpflege und Physio waren am Dienstag schon ein wunderbarer Anfang, der gestrige Spontanbesuch meiner lieben Großcousine Gisela setzte das nahtlos fort.
Ergänzt wurde das Ganze durch zwei genauso spontane "Naab"-Lesungen, die mich langsam wieder in Übung für unsere nächste öffentliche Lesung bringen, die am 31.Juli im Glashaus der Permakultur stattfindet.
Frankie the Taxman klärte gestern Nachmittag zudem alle lästigen Steuerfragen mit dem KLB und mir, was auch wieder ein Stück Erleichterung bedeutete. Und mit dem heutigen Skatabend mit Kartoffelsuppe beim Geburtstagskind in der Marienburg setzte sich die schöne Woche nahtlos fort.

Eine weitere Geschichte klärte sich vorgestern auf wundersame Weise. Aber von Anfang an: Vor etwa drei Wochen löste sich ein Teil des Schnappverschlusses vom Glieder-Armband meiner Titan-Uhr. Und das schon nach 25 Jahren täglichem Tragen! Aber alles ist vergänglich - und das meiste lässt sich reparieren. So ging ich also am nächsten Tag frohen Mutes zum Uhrengeschäft meines Vertrauens, wo mir schon so mancher kleine Schaden behoben wurde. Ich stand natürlich vor heruntergelassenen Rollläden und dem Hinweis: "Wir machen Urlaub". Wie sollte es auch anders sein. Aber am nächsten Montag öffnete man wieder, und ich machte mal wieder meine kleine Zeitreise. Denn als eine solche erscheint es mir stets, wenn ich das Geschäft betrete. Seit 125 Jahren existiert das kleine Familienunternehmen Thiesen schon - und die Inneneinrichtung erinnert sehr an frühere Zeiten. Ein schöner, angenehmer Anachronismus, auch heute noch in einem solchen Ambiente den Kunden zu empfangen.

2024

1959






Die Inhaberin nahm sich sehr sorgfältig meiner Uhr an, nahm die Maße der Armbandglieder, der Uhr und des defekten Verschlusses und schaute erstmal in den Schubladen der Verkaufstheke nach, ob sich für dieses Altertümchen noch etwas Passendes finden würde. Leider vergeblich. Am Ende eines guten, langen und freundlichen Beratungsgesprächs verblieben wir so, dass ich ihr die Uhr einfach vertrauensvoll überlasse und sie sich nach einer Möglichkeit umschaut, die Bestellung eines neuen, passenden Titan-Armbands für 55 Euronen evtl. vermeiden zu können. Ansonsten wäre es mir die Uhr auch wert, nahe am damaligen Neupreis von 129 DM ein neues Armband zu bestellen. Als kleines Dankeschön für die nette Beratung vermachte ich ihr ein Exemplar unserer letzten Kurzgeschichtensammlung und machte mich wieder auf den Weg.

Ich verbrachte eine weitere Woche ohne die gewohnte Armbanduhr, diesmal in Wuppertal, und erhielt nach meiner Rückkehr eine Nachricht auf dem AB. Das Geschäft in der Bahnhofstraße hatte sich gemeldet. Siehe da, man hatte einen passenden Verschluss aus Titan gefunden und bereits montiert. Für insgesamt 20 € bekam ich meine reparierte Uhr zurück und nicht nur das. Wahrscheinlich hatte die Inhaberin ebenfalls eine Zeitreise unternommen und mein Handgelenk nochmal genau vermessen. Denn anders ist es nicht zu erklären, dass das Gliederarmband, das vorher ein wenig zu weit gewesen war, nun exakt passte. Irgendwie magic. Sowas kriegt man sonst nirgendwo.
Als ich sie darauf ansprach, lächelte sie und sagte, das wär doch auch Stoff für eine Kurzgeschichte. Eine ganze Geschichte hab ich zwar (noch) nicht hinbekommen, aber zumindest halte ich es hier im blog fest.

Heute Abend entdeckte ich eine weitere seltsame Sache. In der Post lagen einige neue payback-Coupons, darunter ein ganz besonderer. Wer erinnert sich nicht an Delmenhorst, das schöne Lied von Element of Crime. Im Refrain hieß es 

Hinter Huchting ist ein Graben 
Der in die Ochtum sich ergießt 
Und dann kommt gleich Getränke Hoffmann 
Sag Bescheid, wenn du mich liebst

Seitdem ist dieser fiktive Getränke Hoffmann legendär. Und nun hab ich einen Coupon dieses Geschäfts vor mir liegen! Das gibt's wirklich!!

Ich werde wohl bis zum 28.07.2024 eine Reise nach Delmenhorst unternehmen müssen. Wenn schon, denn schon.

3 Kommentare:

  1. Eine Pilgerstätte!

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    1. Bestimmt, Bob! Dann kann man auch direkt Huchting und die Ochtum mit besichtigen. Der Hammer, oder?

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    2. Anonym20:27

      In der Tat!

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