Und das schon um halb acht - mitten in der Nacht! Jeder kann sich vorstellen, wie verknautscht ich um viertel nach acht bei meiner lieben (Ex-)Kollegin vor der Tür stand. Besagte Frau Wichtig hatte mich überredet, am heutigen dezentralen Betriebsausflug nicht nur in der gemischten Gruppe zu starten (7 Frauen und ich als Hahn im Korb), sondern auch noch den Chauffeur zu spielen.
Pünktlich um halb neun fuhren wir am Treffpunkt an der Tanke vor, wo wir bereits vom Rest erwartet wurden. Es war nicht ganz der Rest, die erste Kollegin war uns hier schon verlustig gegangen, sie sollte später zu uns stoßen. Ok, 2 Mädels waren schnell eingeladen und ab ging die wilde Fahrt ins Maifeld.
Frau Wichtig hatte uns für neun Uhr zum Frühstück in der Bauernschmause in Polch angemeldet. Den zweiten Wagen steuerte die Kollegin aus der Augst, die sich hier sozusagen auf ausländischem Territorium bewegte, und so bildeten wir eine Kleinkolonne, ich voran und sie hinterher.
Pünktlich und ohne Zwischenfälle standen wir in Polch an der Bauernschmause, wo wir feststellten, dass zwei weitere Kleingruppen auf die gleiche Idee gekommen waren, so wurde es ein freudiges "Hallo!" Der große gedeckte Tisch, an dem wir Platz nahmen, entschädigte bereits für Vieles. Und als ich nach dem ersten Schluck Kaffee begann, das gemütliche Ambiente mit offenen Augen zu betrachten, dachte ich "Wie schön!".
Frühstück in der Bauernschmause |
Wir hatten reichlich Auswahl und ebenso viel Platz, und das genossen wir sehr ausgiebig. Mit sechs Damen am Tisch kann man sich auch vorstellen, dass es keinen Mangel an interessanten Gesprächen hab. Als wir gegen halb zwölf zur nächsten Etappe antraten, waren wir alle gesättigt bis zum Anschlag.
Im bewährten Kolonnenmodus erreichten wir stressfrei das beschauliche Monreal, wo uns Carola 15 Jahre nach ihrem letzten Besuch fehlerfrei den Weg zum Parkplatz am Friedhof zeigte. Nach ein paar Minuten Fußweg erwartete Herr Geisbüsch uns zusammen mit der vermissten Kollegin in der Ortsmitte zur Führung durch das idyllische Örtchen, und die war allererste Sahne. Z.B. die Herleitung des Ortsnamens aus aus dem französischen "Mon royale" hatte ich überhaupt nicht erwartet.
Sehr viel Interessantes zur bewegten Geschichte des Ortes und einiger Gebäude und Brücken machten uns schnell klar, dass das Leben hier über Jahrhunderte hinweg alles anderes als beschaulich war.
Blick auf die Philippsburg |
Blick auf die Löwenburg |
Die Herrschaft derer von Virneburg, welche beide Burgen errichteten, die pausenlose Abwechslung von plündernden Soldaten und kleineren Naturkatastrophen waren die Ursache dafür, dass das Örtchen mehrfach zerstört war und stets wieder aufgebaut wurde.
Über Jahrhunderte prägten die Woll- und Leinenweber das Bild des wohlhabenden Ortes, heute ist nur noch ein einziger Webstuhl aus diesen glorreichen Zeiten erhalten. Mehrfache Strukturwandel haben nur noch die Optik der Häuser überleben lassen, die zum großen Teil aus dem 18./19. Jahrhundert stammen. Ein ganz altes Haus hat überlebt, das noch aus dem 13. Jahrhundert stammt.
Ein Brückchen über die Eltz |
Sieben auf einen Streich |
Nach dieser Exkursion beendeten wir den schönen Ausflug mit einem leckeren Getränk im Biergarten des alten Pfarrhauses. Liebe Frau Wichtig, liebe Kolleginnen, Ihr habt mir einen sehr schönen Tag beschert, DANKE!
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