09 Oktober 2021

Mit Samba durch die Trasse

Es gibt Tage, da steht man extra früh auf, um kurz nach neun am leckeren Frühstücksbuffet zu stehen - um sich eine Stunde später nach dem gemütlichen Genuss desselben wieder auf seinem Hotelbett auszustrecken und die fehlenden Stunden Ruhe und Schlaf nachzuholen.
Ein solcher Tag war heute.

also in der Mittagssonne

Gegen halb zwei stand ich ausgeruht in der Mittagssonne vor dem Hotel, als mich die bezaubernde Fabienne abholte und fragte: "Welche Ecke von Wuppertal möchtest Du mir denn heute gerne zeigen?". Ich hatte mir tags zuvor das Buch über die Wuppertaler Glücksorte vorgenommen und dort entdeckt, dass es neben der Nordbahntrasse, die wir schon teilweise erkundet hatten, auf der anderen Seite des Wupper-Tals noch eine Sambatrasse gibt. Während die Nordbahntrasse so gut wie flach verläuft, sollte die Sambatrasse lt. Beschreibung einige "leichte Steigungen" aufweisen. Fabienne hatte diesen Weg auch noch nicht begangen, und so fiel uns die Entscheidung leicht. Ab in die Schwebebahn bis zur Station "Varresbecker Straße", von dort aus war es nicht weit bis zum Startpunkt der Trasse.

300 Meter sind nicht weit, aber wenn sie ausschließlich aus Treppen und Brücken bestehen und 30 Meter Höhenunterschied aufweisen, dann ist man grad mal zu Fuß in den 10.Stock gelaufen. Ja, man spürt das.
Die nächsten 400 Meter auf der Straße wiesen nur 22 Meter Höhenunterschied auf, das war schon fast entspannend. Nach gut 20 Minuten waren wir am Startpunkt der legendären Sambatrasse angekommen. Im 17. Stock sozusagen.
Wer gedacht hatte, das es nun flach würde, sah sich getäuscht. Allerdings verlief die Strecke, die sich durch sehr viel Wald windet und auch einen Blick auf den darunterliegenden Zoo bietet, nun mit Steigungen, die diesen Namen kaum verdienen. Trotzdem freuten wir uns sehr darauf, am alten Bahnhof Burgholz endlich eine Rast einzulegen. Die hiesige Gastronomie würde Leckeres zur Stärkung bieten, und vor allem viel Kaltes zum Trinken. Bis dahin waren es nur 3,5 Kilometer - und weitere 100 Höhenmeter, die aber nach den Treppen zu Beginn fast wie Gefälle wirkten. Dieser sonnige Tag bescherte uns viele schöne Bilder im Wald, wenn Sonne und blauer Himmel durch die Blätter zu sehen waren.

Die Sambatrasse
Sonnige Augenblicke

Fabiennes Kratzer unter der Fußsohle wurde mit einem Spezial-VFL-Pflaster "für die ehrliche Haut" besänftigt, so dass wir gut gelaunt am Gasthaus Alter Bahnhof Burgholz ankamen, das leider geschlossen hatte. Wir registrierten die verzweifelten Blicke eines Ehepaars mit Kind, die aus einem sehr tiefen Seitental hier hoch marschiert waren. Doch während diese Familie nach kurzem Verschnaufen schnurstracks auf der Trasse weiterspazierte, fragten wir vorsichtshalber ein scheinbar einheimisches Rentnerpaar, wo denn die nächste Verpflegungsstation geöffnet hat. Den Umweg über den Tennisplatz nahmen wir nicht, weil nicht sicher war, ob das dortige Clubhaus geöffnet hat. Aber den Tipp Café Schwarz  in Küllenhahn nahmen wir gerne entgegen.

Das war nicht weit von hier, und wir fanden sogar bei Google Maps eine Abkürzung, die uns bereits nach 1 Kilometer und weiteren 50 Höhenmetern direkt zu Speis und vor allem zu viel kaltem Trank führen sollte. Wir verließen die Sambatrasse, auf der das rüstige Rentnerpäärchen weiterspaziert war und erreichten problemlos Küllenhahn, wo das Rentnerpaar plötzlich aus einem Seitenpfad vor uns auftauchte und uns freundlich zuwinkte. Soviel zum Thema Abkürzung.

Zwei Glückliche imLoft

Durchgeschwitzt, aber glücklich kamen wir nach insgesamt knapp 2 Stunden am Café Schwarz an - und mussten dort lesen, dass die Betriebsferien noch bis zum 20.10. andauern. Glücklicherweise entdeckten wir gegenüber eine Bushaltestelle. 3 Minuten später brachte uns ein Bus schnell und sicher zurück in die Zivilisation. Im neuen Ristorante The Loft gaben wir uns dann hemmungslos den Tagliatelle Manzo und dem Handmade Limette-Granatapfel hin. Gerettet!
Das Essen war vorzüglich, der Espresso Macchiato hinterher perfekt. Ein guter Abschluss eines schönen Tages.

Und so beschlossen wir einen weiteren superguten Tag in Wuppertal. Ich bin mir sehr sicher, dass noch einige weitere folgen werden.

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