13 Oktober 2021

Luise, Laurentz und Spaghetti - Carbonara!

.... e una coca cola liegt es mir auf der Zunge, aber dieses widerlich süße Amiplörre kriege ich beim besten Willen nicht mehr runter. Und Rhabarberschorle reimt sich nicht wirklich auf dieses leckere Gericht, daher lass ich die Singerei mal sein, ist wahrscheinlich eh besser für alle.

Das Brockenhaus

Aber nun mal ganz von vorne. Ein schöner, entspannter letzter Tag an der Wupper neigt sich dem Ende zu. Das After-Breakfast-Slow-Down-Napping hat ja nun fast schon Tradition. Da ich mir jedoch heute noch etwas vorgenommen hatte, machte ich mich bereits nachmittags auf den Weg. Erste Station war der Bücherladen um die Ecke, wo die Inhaberin Jutta Lücke mir das für heute bestellte feministische Taschenbuch "Die Sprache der Eroberinnen" bereit gelegt hatte. Ok, Buch Nr. 6, aber ich war ja schließlich in einem Buchladen drin. Als nächstes war das Brockenhaus an der anderen Ecke dran, ein Sozialkaufhaus, ähnlich unserem Peppermint in Andernach. Die guten Möbel waren mir zu sperrig, um sie mitzunehmen, filigrane Weingläser zu zerbrechlich, also schaute ich nach was kleinem, stabilem. Und siehe da, es gab eine Ecke mit gebrauchten Büchern! "Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs" als Taschenbuch für 50 ct., da kann man doch wirklich nicht meckern.

Mit den beiden Büchern Nr. 6 und 7 in der Tasche schwebte ich einige Stationen weiter, um in Elberfeld einen Geldautomaten aufzusuchen. In Wuppertal regiert die Sparkasse fast alleine, Geldautomaten oder sogar Filialen von Genossenschaftsbanken sind dünn gesät. Von der SparDa-Bank gut mit Barem bestückt machte ich mich auf den Weg ins Luisenviertel. Das feuchtkalte Wetter um die 10 Grad und der graue Himmel sorgten nicht für allzu viel Sonne im Herzen, aber ohne einen letzten Gang durch das Szeneviertel wollte ich auch nicht nach Hause fahren.

Ein letzter Schnelltest in der Apotheke bestätigte mir kurz darauf, dass nicht COVID drückte, sondern das Wetter einfach beschissen war. Als ich dann aber die vielen bunten Lädchen sah, ChiCoffee und Alawni Market, Tanzrauschen und Luisa Glücklich Hüte, Katzengold und Milia's Coffee, wurde mir wieder warm ums Herz. Und das bunte Treiben an diesem grauen Tag vertrieb den Missmut ein wenig.

Tanzrauschen
Katzengold
Luisa Glücklich Hüte



ChiCoffee

Zum Schluss ließ ich mich im Don Camillo am Laurenz nieder und wählte eine vorzügliche Variante des zu Beginn erwähnten Nudelgerichts, nämlich mit Olivenöl anstatt der mastigen Sahnesauce. Meine Empfehlung, das war so gut, dass ich fast doch noch angefangen hätte zu singen.


Sentimento grandioso per Italia
Baciato da sole calda
Borsellino è vuoto totale
Perciò mangio sempre solo

Spaghetti Carbonara e una Coca Cola

Stopp, Schluss jetzt! Sonst singt der geneigte Leser dieser Zeilen nachher noch mit.

Von der Station Ohligsmühle ging es dann zurück zum Hotel. Im Hotelzimmer klingelte dann die nächste schöne Überraschung auf dem Handy. Die nette Alicja Darski rief mich wie versprochen an und wir hatten einen interessanten und konstruktiven Austausch darüber, ob bzw. wie wir Andernach und Wuppertal als existierende bzw. geplante essbare Städte miteinander vernetzen können. Ergebnis: Wir versuchen es und bleiben in Kontakt.
Ich wünsche Alicja auch auch diesem Weg nochmal alles Gute für ihre Ausstellung in Remscheid, die sie am Sonntag mit einer Performance eröffnen wird.

Anschließend verabschiedete ich mich noch bei einem Espresso von Frank Birkemeier, dem rührigen Eigentümer meines Glücks-Hotels, der morgen früh endlich mal wieder ausschlafen darf. Nach vielen Früh- und Spätschichten hat sich dieser bemerkenswerte Mensch das aber auch verdient. Ich werde sicherlich wiederkommen und freue mich jetzt schon auf einen Frühlingsausflug auf die umliegenden Höhen, denn es gibt noch weitere Wandertrassen, wie ich mittlerweile weiß.

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