06 August 2020

Die Wupper ruft

Heute läuft alles stressfrei und nach Plan. Gemütlich frühstücken, gemütlich ein paar Sachen in den Koffer werfen, den Rucksack packen, das Auto in die Werkstatt bringen, und mich von meinem kleinen Lieblingsbruder zum Bahnhof bringen lassen. In der Werkstatt stelle ich fest, dass der neue Kfz-Mechaniker aus Bochum kommt, was soll an einem solchen Tag noch schiefgehen?
Am Bahnhof habe ich noch 20 Minuten Luft, um mir ein belegtes Brötchen und eine Apfelschorle zu kaufen. Sogar das Wetter spielt mit, strahlend blauer Himmel, klasse!

So kann ich es auch gut verschmerzen, dass die Rolltreppe zu Gleis 3 kaputt ist und ich meinen Pröll die Treppe hoch zerre. Oben angekommen, schenkt die Deutsche Bahn mir nochmal 20 Minuten.
Die ersten 20 Minuten gratis
Ich sitze ganz entspannt und mit genügend Abstand auf einer Bank und mache mich über mein belegtes Brötchen her. Als klar zu erkennen ist, dass ich die Zeit nutze, um diesen blog-Bericht zu verfassen, nimmt man mir spontan wieder 10 Minuten ab und schickt den Zug mit nur 10 Minuten Verspätung in den Bahnhof.
Mein Wagen ist dabei, ok, 50 Meter weiter, als er lt Wagenstandsanzeiger stehen sollte, aber mein Gott, wenn sonst nix schiefgeht, bin ich sehr zufrieden. Mein reservierter Platz ist von einem jungen schlaksigen Riesen besetzt, der jedoch meinen gütigen Blick auch durch die Maske sofort erkennt und schleunigst meinen Fensterplatz räumt. Nun tuckern wir auf der schäl Sick den Rhein runter und ich genieße die Aussicht auf kleine Dörfer, Weinberge und den Rhein.

Bis Wuppertal haben wir die Verspätung fast komplett aufgeholt, so dass ich tatsächlich ruck-zuck in die Schwebebahn umsteigen kann. Während ich mir ein Ticket am Automat hole, hält eine Schwebebahn, die so voll besetzt ist, dass man nicht umfallen kann. Da quetsch ich mich nicht rein. Zwei Minuten später kommen weitere zwei Wagen, die sind so leer, dass man drin tanzen könnte. Als die Bahn losfährt, suche ich den Entwerter für mein Ticket, vergeblich. Ich frage die Frau im Sitz hinter mir und die erklärt mir, dass der Entwertungsautomat draußen direkt neben dem Ticketautomat war. Prima, entern wir Wuppertal direkt mit einer Schwarzfahrt! Ich hab Glück, nach 3 Stationen steige ich erleichtert an der Völklinger Straße aus und gehe die paar Meter zu meinem Lieblingshotel.
Nach einer herzlichen Begrüßung und einer kalten Fritz-Holunder war ich fit genug, meine Klamotten in den zweiten Stock in ein schönes Zimmer mit kleinem Balkon zum Hardtwald hin zu wuchten. Bei den Temperaturen heute war ich doch ein wenig ins Schwitzen gekommen, auch weil ich mit großem Gepäck unterwegs war.
Umso schöner war es dann, den Hotelbesitzer anschließend im Außenbereich anzutreffen, wo er gerade eine Fuß-Waden-Knie-Kaltdusche nahm und mich netterweise ebenfalls dazu einlud. Das gab mir grad den Kick für den Rest vom Tag.

Pünktlich wie die Feuerwehr holten mich Rici und die beiden Fabis am Hotel ab und wir machten einen schönen Spaziergang zum türkischen Lokal an der Wupper, pausierten bei kalten Getränken und leckeren Speisen in angenehmer Atmosphäre - und hatten uns auch viel zu erzählen.
Den Herren geht's gut
Die Wupper und die Schwebebahn

Gedenken an Tuffi

Nochmal Tuffi

Auch in Wuppertal gibt es Balkone


















Nach einem Verdauungsspaziergang durch den Engels-Park durften natürlich das Eis und der saugute Espresso Macchiato am Rathausplatz in Barmen nicht fehlen. Nach einem entspannten Rückweg zum Hotel verabschiedeten wir die Dortmunder Freunde, die sich auf den Heimweg machten. Fabi und ich genossen noch ein Kaltgetränk auf dem Balkon und erzählten, bis es 
dunkel wurde.

Das Leben ist schön.

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