29 Juli 2020

Seuchenkreuz in Leutesdorf


Das Siechenkreuz
Nachdem wir am Wochenende hiesige magische Orte aufgesucht hatten, führte uns die heutige Exkursion zum Pestkreuz auf die andere Seite des Rheins, nach Leutesdorf. Am nördlichen Ende der Rheinpromenade steht eine interessante Figurengruppe, die man heute wohl als Installation bezeichnen könnte. Dem Schild ist zu entnehmen, dass es sich um ein Siechenkreuz handelt, da in der Nähe ein Siechen(Seuchen)-Haus stand, in dem zu Zeiten von Ruhr und Pest den Erkrankten als Quarantänestation diente. Daher wird es auch zuweilen als Pestkreuz bezeichnet.
Der Christus am Kreuz, der auch nach der Folter noch lächelt, ist ein gängiges Motiv der christlichen Darstellungskunst. Die Bedeutung der beiden Figuren links und rechts erschloss sich mir jedoch gar nicht. Links eine Frau, rechts ein Mann, mit teilweise verzückt wirkendem Blick.

Steffen Goebel +1718

Errichtet 1643, also fünf Jahre vor Ende des 30-jährigen Krieges, waren wohl damals schon ansteckende Seuchen am Mittelrhein verbreitet.

Ebenfalls in die umgebende Mauer eingelassen, findet sich ein Gedenkkreuz an Steffen Goebel aus Bendorf, der 1718 hier ertrunken ist.
Die letzte Zeile kann ich leider nicht entziffern, für Mithilfe beim Transkribieren bin ich dankbar.

Im Anschluss schauten wir uns noch einige Kapellen, Kirchen und geschichtsträchtige Bauten an. Der Ort scheint regelreche übersät zu sein von Kreuzen, Kapellen und Kirchen.

Nachdem wir erstmal genug Religion und Reliquien gesehen hatten, kehrten wir zurück zum Rhein, wo Gabi uns einen interessanten Ausschnitt aus ihrem Roman "Goldschiefer" vorlas, der ebenfalls in Leutesdorf spielte.
Zufälligerweise zeigte die Uhr an, dass der nächste Geysirsprung in Namedy direkt bevorstand, das Geysirschiff hatte bereits drüben angelegt. So genossen wir einmal von der anderen Rheinseite aus, wie der höchste Kaltwasser-Geysir  der Welt in die Höhe schnellte.

Die Geysirfontäne - ein interessantes Schauspiel
So endete ein weiterer vergnüglicher Ausflug, den Gabi, Gerda und ich mit einem leckeren Mittagessen vor dem Casa abrundeten. Und diesmal war alles perfekt. Kein zickiger affektierter Kellner verdarb uns die Laune. Ein schöner Tag.

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