14 Juni 2019

Shopping, Schanzen und Siebenunddreißig Gräten


Wenn ein Tag mit einem super Bio-Frühstücksbuffet beginnt, kann er nur gut werden. Auch das ist ein kausaler Zusammenhang der Art, auf die ich bereits im Zusammenhang mit der Deutschen Bahn hingewiesen habe. Und genau so funktionierte es auch heute.
Wir marschierten vom Hotel bis an die Alster, verabredeten uns für zwölf Uhr beim Alex am Jungfernstieg, und los ging die wilde Shopping-Tour. Nachdem C&A mich bei der Suche nach einer 4XL-Jeansjacke endgültig als Kunden verloren hatte (XL-Abteilung: "Jeansjacken, tja, sieht dieses Jahr mau aus, irgendwie"), dankte ich dies einem guten Geschäft um die Ecke mit der teuersten Klamotten-Investition meines bisherigen Lebens und nenne nun eine superleichte Camel-Active-Jacke mein eigen. In kobaltblau übrigens. (singing: Tief im Wässtäään ....)
Die mittägliche Currywurst bei Alex peppte mich auf für den anschließenden Besuch an der Schanze. Frankie umarmte die rote Flora, ich musste natürlich meine geliebte Schanzenbuchhandlung besuchen.

Flora-Frankie
Nach einem Cappucino vor dem Café Stenzel pilgerten wir zu Fuß bis ins Hotel zurück, um uns von den Strapazen des Tags zu erholen. Die Mädels meinten in der Zeit ihre vormittägliche Shoppingtour fortsetzen zu müssen, während wir uns eine wohlverdiente Pause gönnten.

2 x Mary Poppins und 1 x Valeska
Um sechs ging es weiter. Unsere beste Leisereiterin verabschiedete zwei Damen persönlich an der Fähre zur Mary-Poppins-Vorstellung.
Wenn man schon mal in Hamburg ist, gönnen wir uns das, haben sich die beiden gesagt.
Der Rest der Truppe machte sich stattdessen auf den Weg ins Portugiesenviertel, um sich ein leckeres Essen zu gönnen.

Obwohl meine unerklärliche Gräten-Affinität in langen Jahren jeden Freitag Mittag bei Kerstin geprüft und für wahr befunden wurde, verließ mich für einen kurzen Moment meine Erinnerung daran und ich bestellte mir eine portugiesische Dorade mit einem unaussprechlichen Namen.
Mir wurde ein kompletter Fisch in einer Schale vorgesetzt, der mich von dort aus so anglotzte, dass ich daran zweifelte, ob er wirklich schon tot ist. Zugedeckt war er mit viel gebratenem Gemüse, begleitet von vielen Kartöffelchen wurde es eng in der Schale und ich fragte mich, wie ich den wohl töten und essen sollte, ohne ein Gemetzel auf dem Tisch anzurichten. Zum Glück erklärte mir Walter, dass man den "ganz normal" isst, wie man halt Fisch ist. Ha!

Dorada Gratinata Demontata - oder so ähnlich 
Aber, um es vorweg zu nehmen, ich meisterte diese Aufgabe mit Bravour, wie man am Endergebnis zweifelsfrei ablesen kann. Alle Gräten, die auf diesem Bild nicht mehr zu sehen sind, waren den Weg durch meinen Mund über meine Finger hinter die Schale auf den Teller gegangen, den Weg alles Irdischen. Fleisch war genug dran am Fisch, er war lecker und ich war pappsatt. Und auch wenn ich es immer noch nicht verstehe, warum man alle Gräten immer bei mir im Fisch versteckt, bin ich ein wenig stolz, diese Herausforderung gemeistert zu haben.
Gut gestärkt machte ich mich auf den Heimweg zum Hotel, um noch ein paar Zeilen schreiben zu können, bevor ich todmüde ins Bett falle.

2 Kommentare:

  1. Anonym22:50

    Dein Fischgericht muss köstlich gewesen sein - und Deine Schilderung dieses Essens ist es auch! Wunderbar geschrieben :-)

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  2. Anonym12:50

    Sieht lecker aus, Großer.

    Schön, dattu nimmi su schlauchisch bess wie frea ;-)

    LG

    der Klein

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