21 Juni 2019

Andernacher heimat/en

Am Kultursommer Rheinland-Pfalz nahmen wir mit einem Workshop zum Thema "heimat/en" teil, der vom Literaturwerk Rheinland-Pfalz-Saar mit der VHS der Stadt Andernach veranstaltet wurde. Die Betreiber der Stadthausgalerie Andernach hatten uns eine leerstehende Räumlichkeit kostenlos zur Verfügung gestellt, und so konnte es heute um 18 Uhr losgehen.

Die Leiterin unseres Schreibkurses, Gabriele Keiser, moderierte den Abend an und stellte auch Eva Pfitzner vom Literaturwerk Rheinland-Pfalz-Saar vor, die persönlich zu unserer Vorstellung erschienen war. Beide erklärten, wie es zu diesem Workshop überhaupt gekommen ist und welche Ideen dahinter stecken. Ich selbst hatte es schnell beim Beschäftigen mit dem Begriff Heimat gemerkt, wieviel für mich dahinter steckt. Nach 3 Abenden hatte ich mehr Kurztexte zum Thema Heimat zusammen, als in unsere gesamte Broschüre hineingepasst hätten. Gabi erläuterte auch die bereits vorhandenen Zukunftspläne, Heimat 2 und 3 sind bereits fest eingeplant, sogar Leutesdorf spielt eine wichtige Rolle in diesem Prozess. Man darf gespannt sein.

v.l. Markus Bäcker, Ellen Graf, Manfred Nachtsheim, Gabriele Keiser

Die erste Reihe der Vorleser waren Markus, Ellen und ich. Zum Glück hatte Rita in letzter Stunde noch eine Mikrofonanlage organsisiert, denn der Raum war so groß und so gut gefüllt, dass nur so ein angenehmes Verstehen auch in den letzten Reihen möglich war. Schon hier wurde deutlich, welche unterschiedlichen Herangehensweisen der Begriff Heimat möglich macht.

Meine Nervosität hatte sich, wie gewohnt, zehn Minuten vor Beginn der Veranstaltung eingestellt. Doch da ich heute erstmals nicht als Starter fungierte, sondern als Dritter mit dem Lesen an der Reihe war, erfuhr ich erstmals, dass Warten auf Godot die Aufregung noch steigern kann.


Mein Vortrag

Aber auch hier legte sich der Stress, sobald ich die ersten zwei Sätze gesprochen hatte. Meine Vorlese-Übungen zu Hause mit mehreren Test-Hörern hatten mich einigermaßen beruhigt. Der Text sitzt, dank Mikro brauchte ich nicht zu brüllen, so war es ein sehr angenehmer Auftritt, zumals das zahlreich erschienene Publikum offensichtlich Gefallen an unseren Darbietungen hatte und unsere Werke mit Applaus und freundlichen Gesichtern honorierte. Das tut gut.

Am Ende meines Parts erfolgte ein kurzer Stühletausch, Carmen, Christina und Tanja kamen nach vorne. Ich durfte Carmen vorstellen, die den Auftritt in ihrem Atelier in der Galerie überhaupt erst möglich gemacht hatte. Auch die Heimattexte dieser drei Autoren unterschieden sich sehr, so dass es auch für die Zuhörer immer kurzweilig blieb.

v.l. Rita Krupp, Carmen Rakemann, Christina Merkel, Tanja Haas

Markus, Ellen, Carmen und Christina sind wahre Multitalente und haben nach dem Vortragen ihrer Texte auch auf ihre ausgestellten Bilder hingewiesen. Als mir auffiel, dass auch Tanja ein selbst erstelltes Bild ausgestellt hatte und ich somit der einzige "Nur-Schreiber" in der Runde war, beschloss ich sofort - auch zukünftig aufs Malen zu verzichten, denn ich kann's einfach nicht und muss auch nicht alles können und konzentriere mich lieber weiter aufs Schreiben, damit der Traum vom eigenen Roman doch noch Wirklichkeit wird.

Gabriele Specht-Birlem

Nach Tanja als letzter Vorleserin hatten dann Rita und Gabriele die Gelegenheit, dem Publikum ihre Gemälde vorzustellen, die sei zum Thema ausgestellt hatten.

Für mich war es ein wunderbarer Abend. Ich habe wieder bemerkt, wie wir alle uns im Lauf der Zeit sowohl textlich als auch mit unserer Vorleseroutine weiter entwickeln, und das ist schön. Zu erleben, dass in einer toll gestalteten Broschüre (von unserem Autor Markus Bäcker sehr professionell gemacht!) auch ein Text mit meinem Namen abgedruckt ist, ja sogar eine kurze Autorenvorstellung mit Foto, das übertrifft meine kühnsten Erwartungen. Hätte mir das jemand vor drei Jahren prophezeit, hätte ich ihn sofort für komplett bekloppt erklärt. Ja, ich bin ein wenig stolz darauf, so weit gekommen zu sein und werde versuchen, diesen Weg weiter zu gehen.

Ein dickes Danke an unsere Dozentin Gabi Keiser, ohne die das alles überhaupt nicht möglich gewesen wäre. Ich hoffe und glaube, dass wir noch viele Schreibkurse unter Deiner Leitung erleben werden.


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