30 Januar 2021

Keine Antennen - kein Turm

Der liebe Marco hat sich zwar (zum Glück) nicht weiter rangetraut, aber das aktuelle Foto, das er mir heute geschickt hat, löst wohl endgültig alles auf:

Heute: Der verschwundene Turm

Vorgestern: Der Turm und die Antennen

So sieht es also aus. Die beiden Stabantennen sind verschwunden, stattdessen sind an dieser Stelle nur ein paar kümmerliche Ästchen zu sehen. Und der Turm ist auch verschwunden. Das alles beweist: Es handelt sich hier um eine Technik, die der Menschheit weit überlegen ist. Dagegen sind die Holodecks, die vom Raumschiff Enterprise erst in 200 Jahren entwickelt werden, ein Dreck. Man schafft es hier, diese holographischen Projektionen nicht nur in einem geschlossenen Raum, sondern bei hellem Tageslicht irgendwo draußen in der Pampa zu erzeugen. Und dies so überzeugend, dass mein kleiner Bruder (Nickname: Starman) sie für vollkommen real gehalten hat.
Ich muss mich bei ihm öffentlich dafür entschuldigen, dass ich bisher glaubte, diese Türme entsprängen lediglich seiner ausgeprägten Vorstellungskraft.

SORRY, KLEINER BRUDER!

Wer weiß, was Marco zugestoßen wäre, wenn er sich näher an das Zentrum der Projektion heran gewagt hätte? Vielleicht hätten ihn diese Wesen, wer auch immer das sein mag, selbst in eine Projektion verwandelt, die man beliebig ein- und ausschalten kann! Marco, bleib bitte so vorsichtig!

Falls jemand die ganze Geschichte dieser ominösen Türme nochmal von Anfang an lesen möchte, möge er bitte links das Label <Imagination> anklicken. Dann erscheinen alle dazugehörigen Beiträge untereinander, die ältesten ganz unten.

29 Januar 2021

Rätselhafte weiße Türme überall

Im Bemühen, das Rätsel der imaginären weißen Türme zu lösen, schickte mein Bruder mir heute mal wieder ein neues vermeintliches Beweisfoto. Dies hier soll der weiße Turm sein, den wir auf unserer Tour nach Fraukirch am südlichen Horizont gesehen haben. Und er soll nun doch nicht Trimbs oder Welling, wie vorgestern behauptet, sondern die Emminger Höfe darstellen, die zu Ochtendung gehören. Seht selbst:

Emminger Höfe

und vergleicht es mit dem Foto unserer letzten Tour:

Blick Richtung Ochtendung

 Oben: 2 Türmchen, rund  <->  unten: 1 Turm, viereckig

Jeder weitere Kommentar erübrigt sich wohl.

Zum Glück hat mir Marco, der Sohn meiner Cousine, ein Foto aus Kell geschickt, dass schon eher erahnen lässt, wieso andauernd irgendwelche weißen Türme irgendwo im Nichts auftauchen - und Sekunden später wieder verschwinden.

Oben verschwommen der Turm - rechts die Antennen

Auf den ersten Blick alles sehr mysteriös neblig, aber beim genaueren Hinschauen erkennt man: 2 Stabantennen, rechts aus dem Nichts auftauchend. Und nun die Preisfrage: Wer von Euch kennt das Holodeck, auf dem sich Captain Picard auch schon mal in der simulierten Umgebung der Bretagne des 20.Jahrhunderts erholen kann? Die Meisten von Euch werden es kennen. Um diese holographischen Bilder zu projezieren, braucht es natürlich Antennen. Und was sehen wir rechts auf dem Bild? Antennen!

Ich denke, es ist müßig, darüber zu sinnieren, ob diese Antennen auf dem Bild nun von der Enterprise oder der Voyager stammen, oder gar von einer ganz fremden Zivilisation, die gerade versucht, sich in unserer Welt umzusehen. Das werden wir nie herausbekommen, es sei denn, Marco geht beim nächsten Mal noch näher an diese Antennen heran und knipst auch das Objekt der Begierde.
Aber es ist nun sonnenklar, wie diese imaginären Türme so schnell auftauchen und noch schneller wieder verschwinden können. Danke, Marco!

27 Januar 2021

Liegt ein Müllsack in der Eck ....


 ... dann findet man noch viel mehr Dreck!

Genau so ging es uns heute mit einem kleinen Waterlove-Team bei der spontanen Dreck-Weg-Aktion am Parkplatz Runder Turm. Sarah hatte den Anstoß gegeben, weil sie dort auf dem aktuell abgesperrten Platz haufenweise Müll gesehen hatte. Elwira sprang ihr sofort bei, und heute, drei Tage später, trafen wir uns zu siebt am Ort des Übels.

Für mich war das heute Premiere, denn bei den Rheinufersäuberungen der letzten beiden Jahre hatte ich immer den zeitgleich stattfindenden Nachhaltigkeitsmarkt organisiert. Und ich kann  nur sagen: Ich bin erschrocken und entsetzt, was unsere Mitmenschen alles in den Grünstreifen am Rand des Parkplatzes werfen. Ganze blaue und gelbe Säcke voll Müll wurden hier hinter die Sträucher geworfen.

... blühn die Säcke im Strauch
Blau, blau, blau .....

So viele Plastik- und Glasflaschen hätte ich niemals hier erwartet. Wenn man alleine die gefundenen Flaschen einschmelzen würde, könnte man von dem Glas ein kleines Gewächshaus bauen. Einwegbecher fand ich erstaunlich wenige, hier trinkt man wohl eher aus der Flasche. Plastikverpackungen aller Arten und Farben, Klopapier mit erstaunlich hohem Gewicht, ein defekter LKW-Außenspiegel, Pfannen, ein kleiner Elektromotor. Leute, sowas schmeißt man doch nicht in die Grünanlagen!

Allerlei Pröll hier

Genausowenig vollgeschissene Pampers oder Plastikbrotdosen mit Inhalt (nein, wir haben sie nicht geöffnet!). Auch Einwegmasken, die einem aus der Hand fallen und vom Wind in die Sträucher geweht werden, lässt man dort doch nicht liegen! Handtasche und Handschuhe wirft man doch nicht in die Büsche, wenn sie einem nicht mehr gefallen!

Wie hat das alles in die schmalen Grünstreifen gepasst?

Und dann diese Menge. Die Randstreifen am Platz sind wirklich schmal. Schaut Euch die Fotos an, man kann es kaum glauben, wieviel Mist da zusammen kommt. Ich möchte mich bei unserem kleinen Superteam dafür bedanken, dass hier nicht groß gefragt, sondern gemacht wurde.
Sarah, Elwira, Natalie, Ramona, Jette, Corinna - Ihr seid klasse.

6 der Müllsammler, Corinna steht hinter der Kamera

Wir haben alles in eine Ecke geräumt, die Kolleg*Innen vom städtischen Baubetriebshof werden alles, wie gewohnt, zeitnah und fachgerecht entsorgen. Danke, Jungs und Mädels!


26 Januar 2021

Frau Kirch und die weißen Türme

Die letzten Tage vor dem Vollmond zeigen stets deutliche Tendenzen zu absonderlichen Ereignissen. Da mir das Universum auch ohne Vollmond des öfteren sogenannte "Zufälle" über den Weg spült, ging es heute eigentlich nur um die Frage "Was denn diesmal?"
Diesmal war es die Verdichtung aller heutigen Anrufe und Nachrichten auf den Zeitraum von 10:01 bis 10:29. Hab ich grade in den Protokollen nachgesehen. Der Anruf des Dachdeckers weckte mich als erster um 10:01 aus dem Schlaf. Da war schnell alles geklärt. Die weiteren 6 Anrufe oder Handynachrichten erreichten mich in der nächsten halben Stunde immer genau dann, wenn ich

-mir im Bad kaltes Wasser ins Gesicht spritzte

-draußen die Zeitung holte

-nebenan durchlüftete

-beim Frühstückstisch decken die Hände voll hatte

-auf dem Schacht saß

Als hätten sich heute alle abgesprochen, gleichzeitig meine Stressfestigkeit zu testen. Kurz vor Vollmond halt. Und zum wiederholten Mal bewährte sich meine Strategie, erstmal zu frühstücken und in die Zeitung zu sehen - und danach alles zu klären, eins nach dem andern. Geht doch.

Für die Durchführung unserer heutigen Frischluft-Betankung war ich mit meinem Lieblingsbrüderlein verbredet. Als der sich kurz nach halb drei meldete und wir endlich beide "ready to rumble" waren, mussten wir uns ein wenig sputen, um uns nicht am Ende in dunklen Feldwegen zu verirren.
Wir entscheiden uns spontan für einen Winterspaziergang von Kruft nach Fraukirch.

Bei teilweise eisigem Wind machten wir uns auf den Weg durch unbekanntes Terrain und entdeckten nach etwa der Hälfte des Wegs einen sehr alten Hof, der uns bis dato völlig unbekannt war, den Bahner Hof. Wie uns ein ortskundiges junges Päärchen erzählte, ist das Gehöft heute noch von einer Bauerngroßfamilie bewohnt, sozusagen ein Mehrgenerationenhof. Davor eine uralte kleine Kapelle, ein riesiges sehr alt aussehendes Hoftor, wow! Wir werden uns informieren, was es sonst noch alles mit diesem Hof auf sich hatte.

Der Bahner Hof

Nach einer Stunde erreichten wir dann Fraukirch, mittlerweile war die Sonne hinter den Wolken heraus gekrabbelt und machte sich auf ihre letzten Meter bis zum Untergang.

Fraukirch im Gegenlicht

Daher hielten wir uns auch nicht lange dort auf, um noch im Hellen zum Auto zurück zu kehren. Natürlich nicht, ohne dass mein Brüderlein gewagte Thesen über die Orte aufzustellen, die wir rundherum in einiger Entfernung ausmachen konnten. Den klar erkennbaren Ortsrand von Ochtendung deklarierte er kurzerhand zu "Welling oder Trimbs!" um, welche beide von Fraukirch aus hinter dem nächsten Hügel gar nicht zu sehen sind.
Auch auf dem Rückweg konnte ich ihn erstmal nicht davon überzeugen, dass es sich bei diesen Häusern um den Ortsanfang von Ochtendung handelt, fiel mir auf, dass ganz am Rand des Ortes ein weißer viereckiger Turm zu sehen war.

Und wieder ein weißer Turm

Und da ich ja seine Affinität zu vermeintlichen weißen Türmen mittlerweile kenne, habe ich ihn auf dieses Bauwerk hingewiesen. Sofort lenkte er ein und sagte, das müsse dann wohl Ochtendung sein. So konnten wir einvernehmlich und froh zum Auto zurück kehren und auf dem Heimweg noch in Miesenheim die besten Nussecken der Region besorgen, die es nur in der Bäckerei unseres Vertrauens gibt.
Als wir dann in meiner Küche im Warmen saßen, mussten wir doch den zwei Stunden zügigen Daherschreitens an der kalten Luft ein wenig Tribut zollen und nur der exzellente Kaffee verhinderte, dass uns die Äuglein im Sitzen zufallen. Ein schöner Tag.

25 Januar 2021

Seelische Nachwirkungen

Ein starker Roman

Ich habe gestern den neuen Roman von Gabriele Keiser zu Ende gelesen und muss gestehen: Er hat mich wirklich mitgenommen.

Mitgenommen in eine Welt, die ich nur vom Hörensagen kenne, die Welt der Heimkinder. Ich habe das Buch nur häppchenweise gelesen, immer mal Pause gemacht, weil es teilweise schwer zu verdauen ist. Ich kenne Menschen, die im Heim aufgewachsen sind und weiß auch, welche Nachwirkungen einige der beschriebenen Dinge bei den Betroffenen lebenslang haben können. Auch die Charaktere wirken authentisch, sind nicht schwarz-weiß gezeichnet, die Grenzen zwischen Gut und Schlecht verschwimmen, man kann ahnen, wie es in Menschen vorgeht, die mit dem Erlebten nie klar kommen.

Viele Handlungsfäden sind geschickt ineinander verwoben, die reine Lösung des Kriminalfalls war für mich gar nicht das Wichtigste, auch wenn sie am Ende logisch gut nachvollziehbar ist.

Von mir eine klare Leseempfehlung. (Und eine Kaufempfehlung im lokalen Buchhandel)

24 Januar 2021

Der Nastberg - nicht zu unterschätzen

Nachdem es heute morgen trotz frühem Frühstück gegen elf und dem anschließenden Spiel meiner blau-weißen Jungs ab halb zwei nicht zum täglichen Frischluft-Tanken gereicht hat, war um halb vier "Quick and Nasty" angesagt. Der Nastberg sollte es sein, der stets so hoch über Eich thront, den ich aber noch nie erkundet hatte.
Ab ins Auto, wenige Minuten später stand ich auf dem Parkplatz, von dem aus man auch zur Eicher Grillhütte kommt. Grillhütte? Ach ja, die wird ja von der Familie meiner (Ex-)Kollegin Widad betrieben und dort bin ich auch noch nie gewesen. Auch wenn aktuell wg. Corona natürlich alles geschlossen ist, hab ich mir das Ding trotzdem schon mal angeschaut. Ein kleiner Waldweg führt direkt vom Parkplatz aus zur Hütte, momentan durch die Witterungsbedingungen abwechselnd mit nassen Blättern und schmierigem Waldboden bestückt. Der letzte Stich bergab war ne echte Herausforderung. Die Hütte mit Kinder-Spielgeräten nebendran sah einladend aus und ich nahm mir vor, nach Corona dort einmal einzukehren. Zurück zum Parkplatz nahm ich wegen der Rutschbahn auf dem letzten Stück doch lieber die asphaltierte Straße.

Und dann stand dort das Hinweisschild: "Nastberg 400 Meter". Es zeigte in Richtung eines, wie mir schien, gut begehbaren Waldweges und ich war überrascht, dass ich schon so nah dran war am Gipfel. In nur fünf Minuten würde ich mein Ziel erreichen, das war doch ne sehr kurze Strecke. Ich überlegte, anschließend noch das Stück zum Mennonitenfriedhof und zurück zu laufen, damit es sich überhaupt lohnt.

Die ersten 150 Meter ließen das auch erwarten. Doch ich hätte nicht gedacht, dass die folgenden auf die Strecke verteilten 76 Stufen und noch viel mehr Auf- und Abs ohne Stufen im Weg mir so viel Mühe bereiten würden. Als ich an einem Platz mit Geländer und Aussicht ankam und mich endlich am Ziel wähnte, sah ich die steil weiterführenden Stufen hinauf zum Gipfelkreuz. Drei Minuten Verschnaufen - und dann ab rauf! Das wollte ich mir nun auch nicht mehr nehmen lassen.

Blick auf Eich und Nickenich

Der Rundum-Ausblick von oben ist echt klasse. Leider waren die Sichtverhältnisse heute nur mittelprächtig, aber man konnte nicht nur die direkt darunterliegenden Orte Eich und Nickenich von oben betrachten, sondern hatte auch noch einen tollen Fernblick. Das hat sich gelohnt.
Ok, den vermeintlichen weißen Turm über dem nahen Brohltal (siehe vorherige Berichte) sah man auch von hier oben nicht, aber das hatte ich auch nicht erwartet.

In der Ferne wurde es diesig

Nachdem ich ein paar Minuten die Aussicht genossen hatte, musste ich mich über mich selbst wundern. Ein Aufenthalt in dieser luftigen Höhe an steilen Hängen wäre vor ein paar Jahren noch ein absolutes No-Go für mich gewesen. Aber wie man sieht, kann man sich auch im hohen Alter noch weiter entwickeln. Nach dem Abstieg war ich froh, wieder im Auto zu sitzen und sparte mir den Weg zum Mennonitenfriedhof für einen anderen Tag auf.
Zu Hause angekommen, schmeckte das restliche aufgewärmte Ofengemüse von gestern noch viel besser und ich lasse das Wochenende nun gemütlich blog-schreibend ausklingen.

Die menschlichen Vorstellungskräfte - ein rätselhaftes Phänomen

Sicher erinnert Ihr Euch noch an den Bericht von unserer Magical Mystery Tour, bei der im Oktober letzten Jahres auf seltsame Art und Weise Objekte irgendwo in der Landschaft auftauchten, um Sekunden später auf genauso unerklärliche Weise wieder zu verschwinden. Diese Objekte existieren natürlich nur in der Vorstellungskraft besonders verrückter kreativer Menschen mit einer großen Vorstellungskraft, sie existieren nicht real. Hier eine Realaufnahme:

Hier irgendwo soll er sein

Nun hatte sich mein kleiner Bruder damals derart in die Vorstellung hineingesteigert, diesen weißen Turm, den wir vom Keller Rundweg aus kurz irgendwo in der Ferne gesehen zu haben laubten, existiere wirklich und war auch mit viel gutem Zureden nicht vom Gegenteil zu überzeugen. Um ihm nicht das Gefühl zu geben, ich würde seine Meinung ignorieren, habe ich ihm selbstverständlich die Möglichkeit einer Gegendarstellung geboten, wie Ihr Euch sicher erinnert. So sah ein vermeintliches Beweisfoto damals aus:

Der vermeintliche Beweis
Nun, wenn man die beiden Bilder betrachtet, bedarf es eigentlich keiner weiteren Worte. Es sollte sich jeder selbst ein Bild davon machen, im wahrsten Sinne des Wortes. Wer nun gedacht hätte, beim ruhigen Überlegen wäre auch meinem Lieblingsbruder aufgefallen, wie die wahren Zusammenhänge sind, der hätte daneben gelegen. Kürzlich, nach der Besteigung des Steilhangs vom Zisser Berg in Glees, glaubte er auch von dort aus schon wieder, diesen sagenhaften weißen Turm zu sehen und drohte mir mit weiteren Beweisbildern.

und wieder ein Türmchen
Dieses Bild schickte er mir heute mit der Bemerkung
"Der endgültige Beweis!!!!111ELF"
Man beachte bitte nur die breite, dunkle und rundumlaufende Zinne auf dem oberen "Beweisfoto", ebenso wie die bewaldete Umgebung des Turms, und vergleiche dann mit diesem Foto, von dem ich keinerlei Vorstellung habe, wo er das auch immer geknipst haben mag.

Ok, ich veröffentliche es auch wieder an dieser Stelle, um mir nichts nachsagen lassen zu müssen. Aber ich gestehe, ich mache mir langsam Sorgen um den Kleinen. Wie weit mag er gefahren sein, um irgendwo einen weißen Turm mit aufgesetzten Antennen zu finden, welcher dem gesuchten Turm in irgendeiner Weise ähnlich sieht? Hmmmhhh .........