24 Januar 2021

Der Nastberg - nicht zu unterschätzen

Nachdem es heute morgen trotz frühem Frühstück gegen elf und dem anschließenden Spiel meiner blau-weißen Jungs ab halb zwei nicht zum täglichen Frischluft-Tanken gereicht hat, war um halb vier "Quick and Nasty" angesagt. Der Nastberg sollte es sein, der stets so hoch über Eich thront, den ich aber noch nie erkundet hatte.
Ab ins Auto, wenige Minuten später stand ich auf dem Parkplatz, von dem aus man auch zur Eicher Grillhütte kommt. Grillhütte? Ach ja, die wird ja von der Familie meiner (Ex-)Kollegin Widad betrieben und dort bin ich auch noch nie gewesen. Auch wenn aktuell wg. Corona natürlich alles geschlossen ist, hab ich mir das Ding trotzdem schon mal angeschaut. Ein kleiner Waldweg führt direkt vom Parkplatz aus zur Hütte, momentan durch die Witterungsbedingungen abwechselnd mit nassen Blättern und schmierigem Waldboden bestückt. Der letzte Stich bergab war ne echte Herausforderung. Die Hütte mit Kinder-Spielgeräten nebendran sah einladend aus und ich nahm mir vor, nach Corona dort einmal einzukehren. Zurück zum Parkplatz nahm ich wegen der Rutschbahn auf dem letzten Stück doch lieber die asphaltierte Straße.

Und dann stand dort das Hinweisschild: "Nastberg 400 Meter". Es zeigte in Richtung eines, wie mir schien, gut begehbaren Waldweges und ich war überrascht, dass ich schon so nah dran war am Gipfel. In nur fünf Minuten würde ich mein Ziel erreichen, das war doch ne sehr kurze Strecke. Ich überlegte, anschließend noch das Stück zum Mennonitenfriedhof und zurück zu laufen, damit es sich überhaupt lohnt.

Die ersten 150 Meter ließen das auch erwarten. Doch ich hätte nicht gedacht, dass die folgenden auf die Strecke verteilten 76 Stufen und noch viel mehr Auf- und Abs ohne Stufen im Weg mir so viel Mühe bereiten würden. Als ich an einem Platz mit Geländer und Aussicht ankam und mich endlich am Ziel wähnte, sah ich die steil weiterführenden Stufen hinauf zum Gipfelkreuz. Drei Minuten Verschnaufen - und dann ab rauf! Das wollte ich mir nun auch nicht mehr nehmen lassen.

Blick auf Eich und Nickenich

Der Rundum-Ausblick von oben ist echt klasse. Leider waren die Sichtverhältnisse heute nur mittelprächtig, aber man konnte nicht nur die direkt darunterliegenden Orte Eich und Nickenich von oben betrachten, sondern hatte auch noch einen tollen Fernblick. Das hat sich gelohnt.
Ok, den vermeintlichen weißen Turm über dem nahen Brohltal (siehe vorherige Berichte) sah man auch von hier oben nicht, aber das hatte ich auch nicht erwartet.

In der Ferne wurde es diesig

Nachdem ich ein paar Minuten die Aussicht genossen hatte, musste ich mich über mich selbst wundern. Ein Aufenthalt in dieser luftigen Höhe an steilen Hängen wäre vor ein paar Jahren noch ein absolutes No-Go für mich gewesen. Aber wie man sieht, kann man sich auch im hohen Alter noch weiter entwickeln. Nach dem Abstieg war ich froh, wieder im Auto zu sitzen und sparte mir den Weg zum Mennonitenfriedhof für einen anderen Tag auf.
Zu Hause angekommen, schmeckte das restliche aufgewärmte Ofengemüse von gestern noch viel besser und ich lasse das Wochenende nun gemütlich blog-schreibend ausklingen.

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