"Eleanor & Park" sind zwei Sechzehnjährige, die die gleiche Schule besuchen. Sie leben in der Stadt Omaha in Nebraska, und ihre beiden Familien hat es nicht ins beste Viertel der Stadt verschlagen. Auch an der Schule fallen Zickenterror und das Machogehabe der Jungs etwas drastischer aus als in zivilisierteren Stadtteilen. Und im Schulbus beginnt der Roman. Der asiatische Außenseiter lässt notgedrungen die Neue im Bus neben sich sitzen, eine rothaarige mollige Außenseiterin. Wie ätzend!
Und von hier an spinnt die Autorin die Handlungsfäden der beiden Protagonisten mit einem feinfühligen Stil nebeneinander her, und sich doch ständig kreuzend und berührend. Das familiäre Umfeld der beiden wird nach und nach aufgeblättert. Es entwickelt sich ein spannender Plot, obwohl es an klassischer Action eher mangelt. Aber bei der Geschichte der beiden wollte ich ständig wissen, wie es weitergeht. Ich erwartete ständig Handlungen und Wendungen, die dann doch ganz anders passierten, als ich es geahnt hatte. Der Stiefvater von Eleanor ist ein Arschloch allererster Güteklasse, eine Figur, die mich maximal wütend machte, obwohl ich solche familiären Katastrophen persönlich nie erleben musste.
Es gibt nur wenige schwarz-weiß-gezeichnete Menschen, auch wenn man die beiden Protagonisten schnell ins Herz schließt. Ein berührender Roman mitten aus dem Leben, das manchmal schön, manchmal beschissen sein kann. Weiteres Spoilern erspare ich mir nun.
Meine liebe Freundin Hilde hat das Buch zuerst verschlungen, da ich noch mit den Okapis im Westerwald beschäftigt war. Sie erzählte mir, dass das Buch sie richtig berührt hat. Daher an dieser Stelle eine Doppelempfehlung. Lesen!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen