21 Februar 2020

Jetzt geht's loooos - oder auch nicht

Wenn man bewusst die Reisezeit so wählt, dass genügend Puffer eingeplant ist, um morgens auszuschlafen, gemütlich zu frühstücken, den Koffer zu packen und mit dem IC um 10:56 auf einem reservierten Sitzplatz am Fenster dem närrischen Treiben zu entfliehen, dann passiert was zwangsläufig dies:
So sieht's aus
Übrigens der einzige Zug, der heute ausgefallen ist. Naja, der freundliche Schalterbeamte, den ich vorsichtshalber nach Alternativen frage (bevor ich wegen Schwarzfahrens verhaftet werde), druckt mir meine Alternativroute sogar aus. Halbe Stunde später mit dem RE5 bis Bonn, und dann sogar mit dem ICE weiter bis Wuppertal.
Geht doch. Mit 5 Minuten Verspätung rollt ein leerer sauberer Regionalzug ein.
In Breisig eine erste Durchsage: Wegen verkürztem Bahnsteig bleiben die letzten 3 Zugtüren geschlossen. Hää?! Ich will nicht in Sinzig aussteigen und ich sitze in einem vorderen Wagen. Wegen anderer Fahrgäste denken die sich sowas normalerweise nicht aus, das passiert immer nur mir. In Sinzig dann nochmal die exakt gleiche Durchsage. Haben die nicht aufgepasst? Wenn die schon Bahnsteige zurückbauen, um mich aufzuhalten, dann doch die, an denen ich auch aussteigen! Ich verstehe die Bahn nicht mehr. Vielleicht habe ich ja Glück und der Umstieg in Bonn klappt reibungslos? Ich bin gespannt.

Es hat funktioniert! Mit nur noch 3 Minuten Verspätung in Bonn angekommen, und der ICE fährt tatsächlich auf dem geplanten Gleis 2 ab. Wahnsinn! Und in den vorderen Wagen sind noch Plätze frei. Unglaublich! Es war allerdings gut, dass ich einen Bahnbediensteten zur Sicherheit nochmal gefragt habe, wo ich mich denn am besten hinstellen soll. Ich stand mittig auf einer Baustelle und der Gute schickte mich 50 Meter weiter ans entfernte Gleißende. Und selbst da fuhr der riesige Zug noch ein paar Meter dran vorbei. Ich glaube, die haben die Bahnsteig-Stücke, die sie in Breisig und Sinzig abgebaut haben, hier in Bonn an Gleis 2 angebaut, weil der Rest vom Gleis durch die Baustelle nur schwer benutzbar ist. War das der Trick? Ich habe nun wieder Hoffnung geschöpft, Wuppertal noch vor Einbruch der Dämmerung zu erreichen.

Und es hat funktioniert. Wuppertal Hbf, pünktlich! Keine faulen Tricks, keine versteckten Mängel. Mit der Schwebebahn 3 Stationen weiter geflogen, und nun bin ich glücklich im Hotel meines Herzens angekommen, wurde super freundlich begrüßt und konnte mich an einem first-class Espresso laben. Auch für einen längeren Smalltalk mit dem netten Mensch an der Rezeption blieb Zeit. Und nachdem ich alles im Zimmer ausgepackt hab, mach ich mich gleich wieder auf den Weg, um in Barmen liebe Menschen zu treffen.

Genau das Richtige für uns
Zwei gehen über die Wupper
Die Wiedersehensfreude war groß, obwohl wir uns erst vor Kurzem gesehen haben. Als ich an der Station "Alter Markt" aus der Schwebebahn stieg, erwartete Fabi mich bereits. Im Café Moritz gab es leckere Kleinigkeiten, anschließend spazierten wir noch ein wenig durch Barmen, besichtigten den kleinen Engels-Park (Es ist Engels-Jahr in Wuppertal) und gönnten uns bei der Besichtigung des neuen Unverpackt-Ladens eine Espresso-Pause. Den Weg zurück zum Hotel machten wir zu Fuß, und nun bin ich froh, auf meinem Zimmer zu sitzen und den Tag Revue passieren zu lassen.

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