Mein kleiner Lieblingsbruder machte mir heute Morgen die Freude, den gestern ausgefallenen Frühstücksbesuch nachzuholen. Bei gutem Kaffee, sechs Sorten Brot, vielen leckeren Belägen, Frühstücksei und Häppchen tauschten wir familienkundliche Neuheiten aus. Ehe wir uns versahen, war es halb eins und für uns beide Zeit für ein Mittagsschläfchen. Die ständige Müdigkeit ist vielleicht ein Zeichen dafür, dass wir eigentlich doch Winterschläfer sind.
Als ich nach dem Powernap frisch und ausgeruht erwachte, musste ich mich sputen, um den Abendspaziergang durchs Städtchen wenigstens noch im Hellen zu beginnen. Als ich um kurz nach fünf den Marktplatz erreichte, war es jedoch schon dunkel.
Der Marktplatz war trotz Kälte gerammelt voll und auf der Bühne der lebenden Krippe wurden zuckersüße Weihnachtslieder in gewaltiger Lautstärke live dargeboten. Wieder einmal war ich froh, dass das Andernacher Weihnachtsdorf auch für mich und meine Ersatzohren eine gute Lösung bereit hält: Man kann es von allen Seiten umgehen.
Auf der Hochstraße angelangt, war es dort schon wesentlicher ruhiger und entspannter. So machte ich mal wieder einen Besuch in der kleinen St.Josefs-Kirche des Andernacher Stiftshospitals eine halbe Stunde der Besinnung einzulegen und bei einem aufgestellten Lichtlein der vielen Menschen aus Freundes- und Verwandtenkreis zu gedenken, die uns in den letzten Jahren verlassen haben.
Um noch ein paar Schritte auf den Zähler zu bekommen, spazierte ich anschließend die Andernacher Rheingäßchen ab, zwischen Hoch- und Mauerstraße immer auf und ab. Besonders interessant fand ich eine Fensterfront in der Oberen Fischgasse, die mir heute zum ersten Mal auffiel. Trotz Dunkelheit und Handykamera gelang es mir, diese Fenster einigermaßen erkennbar abzulichten. Besonders das rechte Fenster hatte es mir angetan, so dass ich es nochmal einzeln aufs Bild brachte.
Unterwegs kam ich mit einer netten Frau ins Gespräch, die ihren Hund Gassi führte. Sie kannte tatsächlich noch die Metzgerei von meinem "Onkel Peter" auf der Hochstraße, in deren Räumen heute ein Bienenstock beheimatete ist. Bee hive steht jedenfalls groß drauf.
Am Ende der Runde war mein Schrittzähler halbwegs zufrieden und ich komplett. Zuhause warteten mein Ofengemüse und die Holunderschorle auf mich sowie ein entspannter Abend mit den Fußball-Zusammenfassungen des Tages.
Übergabe bei der Tafel |
Ein kleiner Rückblick auf letzten Dienstag sei mir noch erlaubt.
Aus den Erlösen unseres Straßenflohmarkts auf Pillonia hatten Rüdiger und Manuela frische Vitamine und Kinderleckereien für die Andernacher Tafel besorgt, die mittlerweile mehr als 120 Familien versorgt.
Eine ganz tolle Sache.
Ich zolle meinen vollsten Respekt für die Ehrenamtlichen, die dies Woche für Woche bewältigen.