Seit Wochen versucht mein innerer Begleiter Harvey Tinnitoso, mir die Teilnahme an der heutigen Hochzeit meiner Freunde und Mitbewohner zu vermiesen. Es ist ihm nicht gelungen.
Obwohl die letzten Nächte kurz vor Vollmond sehr schlaflos waren und die Trauungszeremonie bereits um halb zehn, also mitten in der Nacht, stattfand, war ich dabei. Kurz vor halb zehn fanden sich nach und nach die Freunde und Verwandten vor dem historischen Rathaus ein. Auch der Bräutigam, Goddy, erschein fast pünktlich. Als kurz darauf die Braut, Marghy, im geschmückten Auto zum Ort des Geschehens gebracht wurde, ging alles seinen Gang. Meine ehemalige Kollegin Moni führte die Zeremonie durch, nachdem sie sich noch einmal eingehend mit den Brautleuten unterhalten hatte. Aber auch sie konnte die beiden nicht von ihrem Plan abbringen, sich fest aneinander zu binden.
Nach Behebung einer Technik-Problems mit der Musik konnte es dann losgehen. Ich verstand zwar so gut wie nichts von der Ansprache, denke aber anhand der Gestik und Mimik der Standesbeamtin, dass sie noch ein letztes Mal erfolglos versucht hat, die beiden von ihrem Vorhaben abzubringen. Und so durfte ich also der Trauung meiner Freunde auch mit Harvey beiwohnen.
LIEBE MARGHY, LIEBER GODDY,
IHR SEID KLASSE!
Zwei Ringe, sie zu binden .... |
Die anschließende Gesellschaft im Parkhotel war mir dann aber doch zuviel und so machte ich mich nach der Trauung auf den Heimweg, um Harvey wieder zu besänftigen und den vielen verpassten Schlaf wenigstens teilweise nachzuholen.
Nach drei Stunden Augenpflege zeigte Harvey nun sehr eindeutig, dass er mir diese Geschichte übelnimmt und drehte mächtig auf. Auch ein schöner (und kleiner) Spätnachmittagsspaziergang mit meinem KLB vom Namedyer Schloss in Richtung Fornich und wieder zurück brachte Harvey nicht zum Einlenken. Dafür machte ich ein Foto in Richtung Brohl, dass die beiden Rheinseiten, die Johannes Palm vorgestern Abend ganz toll von Brohl aus fotografiert hatte, diesmal von der anderen Seite zeigt. Links der Fornicher Kopf und rechts die Ruine Hammerstein, vorgestern bei Johannes aus der anderen Richtung zu sehen.
Zu guter Letzt war die Hochzeitsgesellschaft auf der überdachten Terrasse eingekehrt, als mein Bruder mich wieder zuhause absetzte. Auch hier konnte ich mich noch eine Weile dazusetzen und mitplaudern, so gut es irgend ging. So wurde aus einem HARVEY-Tag ein Hochzeit-Schlaf-Spazier-Harvey-Tag, das hört sich doch schon viel besser an.
Die Hoffnung stirbt zuletzt.
AntwortenLöschenAber nur hoffen reicht nicht, Silvi. Man muss auch was tun dafür.
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