Es gibt weiterhin Tage, an denen mein treuer Begleiter Harvey Tinnitoso noch so aufdrehen kann und mich trotzdem nicht klein kriegt. Heute war so eine Tag. Es begann mit einem Geburtstagsgruß an meinen oldschool-Buddy Mike T-Bone, der schon früh unterwegs war, um sich das schöne Geburtstagswetter nicht entgehen zu lassen.
Ich selbst musste auch mitten in der Nacht aufstehen, aber zu einem sehr erfreulichen Anlass: Besuch ahtte sich angekündigt zum Balkonfrühspätstück um 11, die liebe Fabienne leistete mir heute Gesellschaft. So lange hatten wir uns nicht gesehen und haben uns trotzdem wiedererkannt. 😏 Zum Abschluss eine kleine Privatlesung der Episode "Traumhochzeit" - und dann wurde es schon wieder Zeit, sich zu verabschieden.
Der anschließende turnusmäßige COVID-Test war wie immer negativ, eine solche Infektion würde mir in der jetzigen Situation gerade noch fehlen!
Und schon ging die Reise weiter nach Leutesdorf, wo mich liebe Freunde erwarteten. Eine Stunde gute Unterhaltung auf der Terese und dann verpasste Markus mir eine laaaange tolle craniosacrale Behandlung, die richtig gut tat. Bei ihm auf der Liege tauche ich nach kurzer Zeit richtig weg und vergesse alle Tinnitosos dieser Welt und auch alle anderen Unpässlichkeiten. Diesmal hatte es sogar eine tinnitöse Auswirkung, die eine Stunde über die Behandlung hinaus anhielt. Der laute Ton auf dem rechten Ohr war ne Weile nur noch sehr leise zu hören. Das macht Mut und Hoffnung, in weiteren Behandlungsstunden noch mehr zu erreichen. Wir erproben derzeit, in welchem Turnus diese Behandlungen am besten anschlagen und ich bin guter Dinge, dass wir das rausfinden.
Markus' Behandlung kann ich nur jedem empfehlen. Macht einen Termin in der Leutesdorfer Marienburg und probiert es mal aus!
Einigermaßen entspannt trat ich die Heimreise an und konnte daheim singen: Wer hat an der Uhr gedreht, ist es wirklich schon so spät...
Kurzentschlossen fuhr ich zum Parkplatz Güterbahnhof und drehte meine kleine Abendrunde zum Rhein. Unterwegs konnte ich nicht an einem alten Gebäude vorbeigehen. Hier haben sich anno knick zwei Menschen kennengelernt, denen ich meine Existenz verdanke: Oma und Opa. Gedanklich versuchte ich mir vorzustellen, wie das damals war auf so einer "Landwirtschaftlichen Schule" in den Zwanziger Jahren. Meine Oma Siska, die hübsche Bauerntochter aus Kesselheim, die wusste, was sie wollte und auch den väterlichen Bauernhof übernahm, trotz vielfacher brüderlicher Konkurrenz. Und dann mein Opa Johann aus Kell, ein lieber, aber sehr wortkarger Mensch. Ich werde die Momente nie vergessen, in denen ich als Kind auf seinem Knie in der alten Wohnküche saß und er mir Geschichten von Jägern, Förstern und Wilderern erzählte, die er sich selbst ausgedacht hatte. Was hat mich das fasziniert!
Dann weiter in die Rheinanlagen, wo es dann aber nach kurzer Zeit trotz bestem Sonnenwetter schönstem Ambiente und erbarmungslos kalt zu pfeifen begann. So zerschlug sich mein Plan, ein paar weitere Seiten im Roman "Liegen Lernen" von Frank Goosen zu verschlingen, der es mir auch beim zweiten Lesen immer noch angetan hat.
Ich war früh genug zurück, um mir noch ein leckeres Salätchen zu zaubern, dazu Wallis mariniertes kleines Schweinesteak in dei Pfanne zu hauen. Genau die richtige Portion für heute Abend. Ok, Harvey hat mein rechtes Ohr wieder vollumfänglich zurückerobert, dafür schickte mir Dagmar heute Abend die zweite lektorierte Traumsequenz für meine Roman zurück, da konnte ich Harvey getrost pfeifen lassen. Nun sind alle Änderungen eingebaut und es blieb noch Zeit, mir diesen positiven Tag von der Seele zu schrieben und hier im blog festzuhallten.
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