05 Juli 2020

Das steilste Mühlental und die Bentheimer Landschweine

Ein schöner Sonntagsausflug führte die Nachtsheims-Brothers wieder mal nach Moselsürsch. Diesmal bewunderten wir weniger die schönen, alten Häuser, sondern suchten von dort aus die Herkunft der Nachtsheims aus der Schromb auf, deren schöner Mühle wir kürzlich einen Besuch abgestattet hatten.

https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/de/deed.de
Blick in das Tal der 13 Mühlen bei Kattenes - (Klaus Graf 2005)
Nach den uns vorliegenden Daten ist anzunehmen, dass bereits Matthias Nachtsheim, geboren um 1675 als Sohn des Johann Nachtsheim in Moselsürsch, Müller im "Tal der 13 Mühlen", das mit bis zu 24% Gefälle von Moselsürsch aus nach Kattenes hinunterführt. Sein Sohn Michael Nachtsheim, geb. ca. 1700 in Moselsürsch, war es auf jeden Fall, denn dessen Sohn Adam Nachtsheim wurde am 29.10.1740 bereits im Kattenesserbach geboren und lebte dort als Müller. Welche der 13 Mühlen er betrieb, konnten wir leider noch nicht ermitteln, aber wir arbeiten daran. Alle Mühlen sind heute umgebaut und hübsch anzusehen.

Nach 3 Generationen Müller im Kattenesserbach endet die Spur der Nachtsheims in diesem idyllischen Tal. Sein Sohn Johann heiratete in die Fuhrmannsmühle im Schrumpftal, die fortan Nachtsheimsmühle hieß. Tochter Maria Catharina heiratete den Müller Johann Peter Kohlbecher, welcher im Schrumpftal die Mühle der Familien Laurscheck und später Meurer übernommen hatte, die Kohlbechermühle (heute Leuschemühle). Auch heute fanden wir keinen Hinweis auf die ehemalige Mühle der Nachtsheims, obwohl an fast allen Mühlen erklärende Beschilderungen angebracht sind.
Die rausgelassenen Sauen
Als wir dann an der Mosel angekommen waren, legten wir spontan noch einen Trip nach Zell ein, wo wir in der Hügelsiedlung Althaus den BIO-Hof von Walli und Volker besuchten, deren Leckereien ich jeden Samstag auf dem Andernacher Wochenmarkt einkaufe. Wir schauten den bunten Bentheimer Landschweinen ein wenig beim Dösen und beim Trüffelsuchen zu und verstanden nun die Bedeutung des Schilds, das am Tor angebracht ist, besser:

"WIR LASSEN DIE SAU RAUS!"

Der herrliche Blick in die Ferne von diesen Höhenlagen aus ist wunderschön und ich kann schon verstehen, warum es den beiden hier oben so gut gefällt. Anschließend tuckerten wir gemütlich über die Hunsrückhöhenstraße in Richtung Heimat und ließen den schönen Nachmittag ausklingen.

Quellenangaben:
Alle genealogischen Angaben stammen aus den exzellenten Familienbüchern Hatzenport und Löf-Kattenes von Manfred Rüttgers und dem schönen Büchlein "Das Schrumpftal und seine Mühlen" von Karl Durben aus der Nachtsheimsmühle, das von seinem Schwiegersohn Jörg Wiederhold aktualisiert wurde.
Das Foto aus dem Mühltal wurde von Klaus Graf 2005 unter Creative-Commons-Lizenz zur Verfügung gestellt.

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