18 Juni 2020

Ausflug in die Schromb

Heute Nachmittag hat mich mein Bruder zu einer kleinen Fahrt in die Vordereifel entführt, dorthin, wo viele unsere Vorfahren ihren Ursprung hatten, aber auch viele Nachtsheims aus anderen Stämmen. Wir tuckerten gemütlich über die Dörfer, erfreuten uns an den tollen Ausblicken über die Eifellandschaft oder sogar bis auf Höhen der anderen Moselseite. Unseren ersten Halt machten wir im malerischen Moselsürsch, einem heutigen Ortsteil von Lehmen. Wir parkten gegenüber der Pfarrkirche St.Aegidius. Das Erste, wir erblickten, als wir ausstiegen, war ein hübscher Bücherschrank samt Holzbank auf der anderen Straßenseite.

Gemütliches in Moselsürsch

Das passte wunderbar zu der ruhigen Atmosphäre, die dieser Ort heute verströmte. Bei einem kleinen Spaziergang entdeckten wir sehr viele alte Häuser, teilweise liebevoll renoviert und registrierten überhaupt keine hektischen Aktivitäten. Beim Feldweg am Ortsrand hatten wir tolle Ausblicke  auf die andere Moselseite. Genau das richtige zum Entspannen und Nachsinnieren. Wir waren hier am Ursprung einer größeren Familie, soweit wir es bisher ermitteln konnten. Von hier aus zogen die Nachfahren eines Johann Nachtsheim, der 1663 in der Steuerliste Moselsürsch registriert war, durch die Bachtäler der Umgegend. Sein Enkel Michael heiratete etwas 1735 an den Kattenesserbach und übernahm dort eine Mühle. Dessen Sohn Johann heiratete 1805 in die Fuhrmannsmhle im Schrunpftal ein, und seitdem heißt sie Nachtsheimsmühle. Dessen Urururenkelin bewohnt noch heute mit ihrem Mann diese herrliche Mühle.


Ein Nachtsheim vor der gleichnamigen Mühle

Und genau hierhin führte uns der Weg von Moselsürsch aus, über Metternich ins Schrumpftal, auf einer sehr schmalen ruhigen Straße vorbei an vielen schönen alten hergerichteten Mühlen, deren Namensschilder alle gut zu erkennen waren. An der Nachtsheimsmühle mussten wir natürlich einen Halt einlegen, um zu schauen und Fotos zu machen. Ich hatte vor 2 Jahren das Vergnügen, die aktuellen Besitzer kennen zu lernen. Der Vater von Elke Wiederhold, der Nachtsheims-Nachfahrin, Karl Durben, hat ein eindrucksvolles Büchlein über die Mühlen des Schrumpftals verfasst, dass sein Schwiegersohn Jörg Wiederhold damals aktualisiert und neu aufgelegt hatte. Mein damaliger Besuch zum Abholen des Büchleins, zusammen mit einer Freundin, deren Vorfahren aus der Haagsmühle stammen, war ein schöner Anlass, uns mit den beiden Besitzern länger über alte und neue Zeiten zu unterhalten.

Der anschließende Kaffeeklön daheim endete mit dem Plan, beim nächsten Ausflug auch das Tal am Kattenesserbach zu erkunden, der Zwischenstation dieser Nachtsheims aus der Schromb.


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