Carmina Somnia hatte eingeladen - und fast alle kamen. Träume waren das Thema des Leseabends in der Kunstgalerie von Carmen Rakemann in der Andernacher Stadthausgalerie.
Carmen speaking |
The crowd listening |
Vor geladenen Gästen (ja, ich zählte auch dazu) im überschaubaren Rahmen begrüßte Carmen ihre Gäste. Sie gab einen Einblick in das Thema des Abends, die Träume. Was sie mit uns machen und was wir aus ihnen machen. Nachdem sie die Akteure das Abends kurz vorgestellt hatte, übergab sie an die Malerin Gabriele Specht-Birlem, die uns fortan durch den Abend führte.
Galeria Dreamin' mit Lara und Raffael |
Eröffnet wurde der künstlerische Teil von Lara und Raffael, zwei Geigenschülern der Kreismusikschule, die uns mit California Dreamin' auf schöne Weise zum Thema führten und auch im weiteren Verlauf der Veranstaltung ihr Können unter Beweis stellten.
Gabriele Keiser und die Träume |
Anschließend trug die Autorin Gabriele Keiser interessante Passagen aus ihren Regionalkrimis vor, die ebenfalls um Träume kreisten. Vom Apollofalter bis zur Kaltnacht spielen immer wieder Träume eine Rolle in ihren Romanen. Die gekonnt vorgetragenen Passagen fanden den Beifall des Publikums.
Sie stellte auch "ihren" Schreibkurs vor, dem sie seit drei Jahren bei der VHS Andernach als Dozentin vorsteht, und wies auf die Broschüre "Heimat findet man nicht im Duden" hin, welche die Teilnehmer ihres Kurses im Rahmen des Kultursommers Rheinland-Pfalz erstellt hatten
Auch Carmen Rakemann erzählte uns anschließend, was sie dazu gebracht hat, ihre Träume aufzuschreiben und trug zwei berührende Traumtexte vor.
Alles in allem ein schöner, berührender Abend, der für mich persönlich noch ein weiteres Highlight vorrätig hatte. Bereits bei meine Erscheinen kurz vor der Veranstaltung wurde ich an der Tür von einem netten Gesicht mit "Hallo Manfred!" begrüßt. Von einem Gesicht, dass mir bekannt war, aber wer (aus meiner Generation) kennt nicht dieses peinliche Gefühl, wenn man weiß, dass man jemand kennt, aber nicht mehr drauf kommt, woher, geschweige denn, dass einem der Namen einfällt.
Renate, ich, Lara |
Also machte ich es, wie die Meisten es wohl in einer solchen Situation machen, überspielte das mit einem ebenfalls freundlichen "Hallo!" und einem schnellen Themenwechsel. Natürlich merkt die andere Person das sowieso, also ist es eigentlich völlig sinnlos, das überspielen zu wollen. Warum ich es trotzdem versucht habe? Keine Ahnung, in dem Moment ist mein Verstand anscheinend ausgeschaltet und ich laufe auf Autopilot.
Meine heimliche Rückfrage bei Carmen ergab, dass sie auch nur die Tochter kennt und dass die Lara heißt, der Nachname sei irgendwie so ähnlich wie "Weick-Poleski", jedenfalls klang es so, nachdem es sich durch meine Hörgeräte bis zu meinem Verstand durchgekämpft hatte.
Schnell merkte ich während der Lesung, dass mich das ständige "Wer ist das? Ich komm gleich drauf!" in meinem Hinterkopf zu sehr von dem Vortrag ablenkte. In der Pause konnte ich mich dann nicht mehr beherrschen und bat das freundliche Gesicht, mir doch bitte zu sagen, woher wir uns kennen. Und sie stellte sich zu meiner Freude als die frühere Nachbarin meiner Oma vor, wir kommen beide aus Kesselheim, sie ist nur unwesentlich jünger als ich ich bin nur unwesentlich älter als sie. Renate!
Live haben wir uns seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen und so konnte ich mir meinen Fauxpas dann auch gut nachsehen. Am Ende der Veranstaltung musste ich dann noch ein schönes Foto unseres Wiedersehens haben (Danke, Andrea!).
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