03 Oktober 2012
29 September 2012
Ein fragwürdiger Rücktritt
Das hinterlässt bei mir einen sehr faden Nachgeschmack. Möglicherweise ist es ja wirklich die Gesundheit, auch bei einem Politiker seiner Kategorie ist es möglich, dass er mal die Wahrheit sagt.
Das Festhalten am Millionengrab Nürburgring, auch als längst klar war, dass man dem schlechten Geld Gutes hinterher wirft, kann ein Mann seiner Intelligenz nicht aus Versehen gemacht haben. Das war "Sekt oder Selters", Augen zu und durch und hoffen, dass ein Wunder geschieht. Spätestens da war es um seine Glaubwürdigkeit geschehen.
Persönlich enttäuscht bin ich über die Rolle der Grünen. Was hat man das Wahnsinnsprojekt Nürburgring vor der Wahl kritisiert, völlig zu Recht - und was hat man, als man neben König Kurt mitregieren durfte, die Klappe gehalten und alles durchgewinkt, wie die unselige FDP kürzlich feststellte. Und jetzt, wo Becks Ende nah ist, tönt man wieder, dass man das Projekt immer kritisiert habe. Das ist schäbig.
Fazit: Macht verdirbt die Menschen, von der Kanzlerin bis zum Provinzfürsten. Wahrscheinlich sind solche Gegenbewegungen wie die Grünen damals und die Piraten heute notwendig, um denen den Spiegel vor zu halten, die sich im Zuge der Machterhaltung zu Profilneurotikern und Lügenbaronen gewandelt haben.
03 September 2012
Kultur am Abend
Es war gleichzeitg Fabi's Abschiedsabend, die uns am Dienstag für 1 Jahr Richtung Neuseeland verlässt. Und es wurde ein gelungener Abend. Wir hatten uns ein Programm zurechtgelegt, in dem wir die gemeinsamen Punkte im Halbstundenrhythmus zu einer Route zusammengelegt hatten. Während Fabi sich zu Beginn am historischern Rathaus mit irischen Tänzen vergnügte, bewunderte ich am Narrenbrunnen die Elevators.
artArtistica - Auf Hochstelzen durch die Innenstadt |
Da ich hier überzog (ne halbe Stunde ist ja sooo schnell rum!), blieb für das Jugendorchster nur noch wenig Zeit. Beachtenswert ein Chicago-Potpourri, bei dem die Bläser richtig zur Geltung kamen. Fabi machte sich währenddessen in die SCHÖNE Kunstgalerie - und ward vorerst nicht mehr gesehn. Ok, 10 Minuten warten, Fabi kommt nicht, also weiter zur nächsten Punkt unserer Kultur-Route, zum FaiRegio-Laden, wie immer mit leckeren Gerichten aus aller Welt. Reis mit verschiedenen Beilagen aus Vietnam und aus Antunnacum ;-) Hmmmmh, superlecker. Plötzlich tauchte Fabi auf - in der Galerie die Uhrzeit vergessen - und ergatterte sich noch ne schnelle Mahlzeit, dann gings schon weiter ins Kunstdorf im Schlossgarten. Zur Musik der Band No.10 schauten wir uns die ausgestellten Objekte in den im Halbrund aufgestellten Pavillons an. Hier war diesmal nicht so viel Interessantes, manches Bild kam einem bekannt vor (aus den letzten Kulturnächten?), wenig innovatives.
artArtistica - Duo Feuertanzshow |
In der Christuskirche konnte ich dann ne Viertelstunde entschleunigen, das hat gut getan.
Buchinger liest - Skurile Figuren der Literatur |
CrossRoad - Angela Bucholz und die Geige |
Kurz nach dem BlueMoon |
Alles in allem ein wunderbarer Abend. Die KollegInnen vom Kultupunkt haben einen richtig guten Job gemacht. Ich habe auch unterwegs gefühlte 35 Kolleginnen und Kollegen getroffen, was in den vergangenen Jahren nicht der Fall war. Die Kulturnacht wird anscheinend immer mehr von den Andernachern angenommen. Toll! Ich freu mich bereits auf nächstes Jahr.
18 August 2012
Relax and Goodbye
Heute nachmittag nochmal ein letzter Ausflug nach Burgstaaken, den köstlichen Flammkuchen Fehmarn im et cetera
verbanden wir mit dem Einkauf auf dem Rückweg. Und dann wurde eine kleine Arbeitsschicht eingelegt. Die Bude gesaugt und gewienert, Spülmaschine angeworfen, die erste Maschine Wäsche aufgehangen. Jetzt kommt langsam Abschiedsstimmung auf. Zum Abschluss gibts noch einen guten Espresso (oder 3?) und ne Edel-Knakjes auf der Terrasse. Die Woche hier oben war kurz, aber mir hat sie sehr gut getan.
16 August 2012
København
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Wir sind nach der Busführung zu Meerjungfrau, Grundtvigtskirche und Wachwechsel am königlichen Palast (letzteres unter dem Motto: Dinge, die die Welt nicht braucht) zu Fuß durch die Innenstadt gestreift.
Meerjungfrau |
Im königlichen Garten |
Strøget |
15 August 2012
Jimi-Hendrix-Memorial-Tag
Zum Gedenken an den alten Helden haben wir heut noch länger geschlafen, noch länger gefrühstückt, und noch länger gelesen. Ich denke, besser kann man einen solchen Tag nicht beginnen.
Manni beim Meer |
Anschließend in der Orther Yachthafen-Außenkombüse ein leckers Mahl und dann zum Hafen nach Burgstaaken. Der traditionelle Besuch im et cetera darf natürlich nicht fehlen.
Jetzt lungern wir auf der Terrasse rum und freuen uns auf morgen.
14 August 2012
Fahrt in den heiligen Hafen
Der rasende Brötchenbote von Niendorf :-) |
Und nachdem der kleine Erreger vom Sonntag sich fast ganz zurückgezogen hat und weitere Entfernungen von Haus und Klo zulässt, haben wir uns eine Fahrt nach Heiligenhafen gegönnt. Da der letzte Bus um 19:20 zurückfuhr, mussten wir leider auf den von unsere Kollegin empfohlenen Sonnenuntergang in der Relaxliege auf der Seebrücke verzichten. Trotzdem danke für den Tipp, Pedi. Als kleines Dankeschön dieses Erinnerungsfoto:
Leider waren alle Sonnenplätze besetzt. |
Wir gönnten uns in einem Fischrestaurant mit Hafenterrasse was Leckeres. Das Ostseegericht 2012 bestand aus mit Cornflakes paniertem Dorsch, Sprossengemüse, und: Nudeln mit Tomatensauce. Und hier, Doro und Gerd, kommt Euer Suchbild:
Auch ohne Kerstin locker hingekriegt. |
Abends zurück in Burg kam ich noch in den Genuss der besten heißen Schokolade meines Lebens, die müsst ihr unbedingt mal probieren.
Pernigotti. Am besten Bitterschokolade oder Orange. |
Tja, was gibts sonst zu sagen: Kaiserwetter, strahlend blauer Himmel, 20 - 25 Grad, Nick Hornby auch schon fast durchgelesen. Es könnte langsam mal ne Wolke am Himmel auftauchen......
13 August 2012
Kurze Schwächephase
Zum Glück war die Portion sehr übersichtlich, im Gegensatz zu Marens Spaghetti Carbonara, die zur Not uns beide satt gemacht hätten. Beim Heimradeln wurde mir dann immer bewußter, warum sich Kamillentee bei lädiertem Verdauungstrakt durchgestzt hat und nicht Schinken-Sahne-Sauce.
Wir erreichten das Haus mit Mühe und Not -
Zum Lesen hatte ich genug Zeit, Die Nachhut von Hans Waal kann ich empfehlen, lustig und sehr nachdenklich. Und jetzt bin ich am letzten fehlenden Hornby-Klassiker How to be good. Das Buch mit bisher schlechtesten Kritiken aller Hornby-Bücher liest sich bis jetzt sehr gut. Ich denke ich werde den Buchladen trotzdem noch aufsuchen müssen :-)
11 August 2012
Deutsche Bahn goes Fehmarn
Immer wieder ein Erlebnis, diese lang geplanten und gut vorbereiteten Bahnreisen. Ab Andernach klappt alles bestens, außer meinem eigenen Zeitmanagement. Viertel nach sechs will ich aus dem Haus, um meinen Zug nicht zu verpassen. Also: 5 Uhr aufstehen, Klo, Dusche, Kaffee und ein Blick in die Zeitung. Gefühlte 20 Minuten also, denn ich muss ja noch den Rest packen und 2 Brötchen schmieren. Von wegen. Als ich beim Kaffee auf die Uhr sehe, bleibt mir der fast im Hals stecken: Viertel nach 6. Beim Versuch, Zahnbürste und Duschzeug einzupacken, fällt das Kästchen mit den Wattestäbchen runter, nicht ohne unterwegs den Deckel abzuwerfen und nach 3 mal Anecken alle Q-Tipps ins Waschbecken und auf den Boden zu verteilen. 6:17. Liegen lassen, egal, schnell noch die gebügelten Hemden in den Koffer legen. Wieso geht der jetzt nicht mehr zu? Wieso verheddert sich beim gewaltsamen Schließen der Reißverschluss mit dem Innenfutter? 6:19.Was mach ich jetzt mit dem übriggebliebenen Brötchen? Ob die Vase mit den beiden Sonnenblumen von Sigrid 1 Woche ohne Pflege überlebt? Sie muss! Raus, Tür zu, alles ins Auto werfen, auf die Tube drücken, 5 Minuten vor Abfahrt stehe ich auf dem Bahngleis und habe das Gefühl, vieles vergessen zu haben. Egal!
Die Mittelrheinbahn bringt mich vorbildlich pünktlich nach Bonn. Dort, am selben Bahnsteig, kommt ne Viertelstunde später der IC der Deutschen Bahn. Platzreservierung in Wagen 10. Wo ist Wagen 10? Nicht zu sehen. Ich steige irgendwo ein. Drinnen weiß man Bescheid. "Das ist ein Ersatzzug. Ab Köln gibt's voraussichtlich den Originalzug. Kommt noch was per Durchsage."
Wir fahren los - und es kommt tatsächlich ne Durchsage: "Liebe Fahrgäste. Die Deutsche Bahn begrüßt sie im Intercity 4711 von Frankfurt über Köln, Wuppertal, Solingen, Hamburg nach Fehmarn-Burg. Dieser Zug ist ein Ersatzzug, er endet in Köln," Und "In Köln wird der richtige Zug für sie bereitgestellt, in dem sie auch ihre reservierten Plätze vorfinden. Wir bitten die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen."
In Köln wieder raus, kommt tatsächlich 10 Minuten später ein neuer Zug für uns - und es gibt den Wagen 10, Platz 45. Geschafft! Weitere 15 Minuten später fahren wir los, und von nun an belustigt die Bahn ihre Fahrgäste unentgeltlich im 10-Minuten-Takt. "Liebe Fahrgäste, sie können in diesem Zug ihre reservierten Plätze einnehmen. Wenn sie in Wagen 15, 16 oder 17 reserviert haben, beachten sie bitte, dass es diese Wagen in diesem Zug nicht gibt. Diese Reisenden (die jetzt alle am Zugende in Wagen 14 eingestiegen sind) bitten wir, in Wagen 7 oder 8 (also 6 Wagen weiter) Platz zu nehmen. Dort gibt es noch freie nicht reservierte Plätze." Kohorten von schwer bepackten Reisenden ziehen an mir vorbei - und ich bin glücklich, nicht betroffen zu sein.
Doch dann: "Reisende in Wagen 3, die dort reserviert haben, bitten wir, nach Wagen 4 umzuziehen und dort ihre Plätze einzunehmen. Denn Wagen 4 ist ab sofort Wagen 4(?)!" Und wenig später: "Wir bitten die Reisenden, die in Wagen 4 reserviert und dort Platz genommen haben, nach Wagen 5 umzuziehen und dort ihre Plätze einzunehmen." Und immer wieder: Wir bitten die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen. Unsere Verspätung von 24 Minuten ist durch den Parktausch(?) in Köln entstanden." und "Wir wünschen ihnen trotzdem eine gute Reise."
Ach es ist doch immer wieder ein Erlebnis!
Eine kleine Fortsetzung gibt es dann noch in Hamburg Hbf. Während des 20-minütigen Aufenthalts empfiehlt die Zugansage den Mitreisenden in Wagen 11 bis 14, ihre Plätze zu wechseln, da diese Wagen in Hamburg abgehängt würden. Man solle sich weiter hinten im Zug ein Plätzchen suchen, also z.B. in Wagen 4 und 3, wo noch vereinzelte Plätze frei seien. Fazit: Wagen 15 bis 17 kamen gar nicht erst, 14 bis 11 bleiben in Hamburg stehen, es wird eng für mich. Nicht räumlich, denn ich habe meinen Sitzplatz und mein Wagen ist auch nicht pickepackevoll. Aber mein Wagen hat die Nummer 10. Wenn also z.B. in Oldenburg die Deutsche Bahn den nächsten spontanen Einfall hat, bin ich fällig. Hoffen wir mal das Beste.
Noch ne Fortsetzung: Ich bin angekommen, alles ist gut. Nach einem entspannten Abendessen auf der Terese mit knackigem Salat, saftigen Steaks, und gutem Espresso war noch ne Zigarre fällig. Die Tiefenentspannung beim Rauchen sollte man mir ansehen ;-)
Angekommen! |
01 August 2012
Moral und Politik
Der folgende Erfahrungsbericht des Sozialarbeiters Dieter Carstensen hat mich sehr betroffen gemacht. Welchen Zusammenhang sehen Jugendliche heute noch zwischen Moral und Politik? Traurige Antwort: Gar keine!
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Über Moral und Politik
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Bisher dachte ich immer, dass ein Großteil der Bevölkerung letztendlich doch den Politikern auf den Leim geht, dieser Bericht hat mich eines besseren belehrt, wenn er auch nicht repräsentativ ist. Aber als exemplarische Momentaufnahme taugt er sicher. Da weiß man gar nicht, ob man sich über die Verlogenheit der Politik ärgern oder über den den klaren Durchblick der Jugendlichen freuen soll.
Den Originalbericht findet Ihr unter anderem hier:
24 Juli 2012
Die Mär vom Rettungsschirm ESM
Wenn man jedoch berücksichtigt, dass die Länder, die den Topf füllen müssen, dies über gepumptes Geld machen müssen, weil keiner die Milliarden mal so rumliegen hat, wird man schon nachdenklich.
Wenn man außerdem sieht, dass die hilfsbedürftigen Länder ihr Sozialnetz drastisch beschneiden müssen, um in den Genuss der Rettungskohle zu kommen, dann ist das nicht mehr lustig. Denn hier trifft es die, die ohnehin nix haben.
Dafür kommen dann die notleidenden Banken in den Genuss der Stützung.
Und diese Kredite wird das Land, das ansonsten vor dem Staatsbankrott stünde, wieder zurückzahlen, weil es ihm durch diese weitere Kreditaufnahme schnell wieder besser geht.
Wer das glaubt, der heißt Linus - und glaubt an den Osterbeagle.
10 Juli 2012
Irgend so ein Regen
Die guten alten Zündhölzer finden zur Bestform zurück. Nach 20 Jahren nochmal so ein Album hinzulegen, das ist schon ne Leistung. Im Frühling ein Album mit herbstlichem Ambiente rauszubringen, das können ohnehin nur die Tindersticks. Aber speziell im 3.Song nicht von der Glut des erwachenden Frühlings, nicht von der drückenden Sommerhitze und auch nicht vom wärmenden Holzscheit am Winterkamin zu singen, sondern - vom melancholischen "Fire of Autumn", das kann sonst niemand. Das klingt echt nach wärmendem Herbstfeuer. Aber auch einige der anderen Lieder sind absolut hörenswert. Eine gute Besprechung der Songs von jemand, der mehr von Musik versteht als ich, findet man hier:
Ich kann nur sagen: Schade, dass ich die Veröffentlichung und die Deutschland-Tour im März und somit den Auftritt im Kölner GLORIA verpasst habe, wo ich die Jungs vor einigen Jahren bei der Hungry-Saw-Tournee sehen durfte. So komme ich erst jetzt in den Genuss der Scheibe, kann dafür aber wohl noch im Herbst davon zehren.