03 September 2012

Kultur am Abend

Vorgestern war es wieder soweit: Die Andernacher Kulturnacht 2012 eröffnete mit vielen Darbietungen verschiedenster Art. Ich freu mich jedes Jahr darauf - und auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht.
Es war gleichzeitg Fabi's Abschiedsabend, die uns am Dienstag für 1 Jahr Richtung Neuseeland verlässt. Und es wurde ein gelungener Abend. Wir hatten uns ein Programm zurechtgelegt, in dem wir die gemeinsamen Punkte im Halbstundenrhythmus zu einer Route zusammengelegt hatten. Während Fabi sich zu Beginn am historischern Rathaus mit irischen Tänzen vergnügte, bewunderte ich am Narrenbrunnen die Elevators.
artArtistica - Auf Hochstelzen
durch die Innenstadt


Beim Warmspielen erklangen schon Melodiefetzen von Pink Floyd und den Doors, da musste ich natürlich stehenbleiben. Eine junge (weiße) Frau mit einer ziemlich schwarzen Röhre, ab und an auch ein Sänger mit dem stimmlichen Charisma eines Mark Knopfler, sie boten ein tolles Potpourri durch alle Zeiten. Von den Sixties (Gimmie some lovin) über die Siebziger (Venus) bis in die Neuzeit wurde querbeet gecovert, was sich anbot. Ruckzuck versammelte sich eine Zuschauerschar, 2 Kolleginnen und ich klatschten und sangen mit - und hatten Spass.
Da ich hier überzog (ne halbe Stunde ist ja sooo schnell rum!), blieb für das Jugendorchster nur noch wenig Zeit. Beachtenswert ein Chicago-Potpourri, bei dem die Bläser richtig zur Geltung kamen. Fabi machte sich währenddessen in die SCHÖNE Kunstgalerie - und ward vorerst nicht mehr gesehn. Ok, 10 Minuten warten, Fabi kommt nicht, also weiter zur nächsten Punkt unserer Kultur-Route, zum FaiRegio-Laden, wie immer mit leckeren Gerichten aus aller Welt. Reis mit verschiedenen Beilagen aus Vietnam und aus Antunnacum ;-) Hmmmmh, superlecker. Plötzlich tauchte Fabi auf - in der Galerie die Uhrzeit vergessen -  und ergatterte sich noch ne schnelle Mahlzeit, dann gings schon weiter ins Kunstdorf im Schlossgarten. Zur Musik der Band No.10 schauten wir uns die ausgestellten Objekte in den im Halbrund aufgestellten Pavillons an. Hier war diesmal nicht so viel Interessantes, manches Bild kam einem bekannt vor (aus den letzten Kulturnächten?), wenig innovatives.
artArtistica - Duo Feuertanzshow
Punkt 9 standen wir schon wieder vor dem Läufkreuz, wo die Feuer- artisten bereits wirbelten. Fantastische Bewegungs- abläufe, die sich wohl keiner der Zuschauer jemals zutrauen würde, mit brennenden Fackeln in der Hand, wow!
In der Christuskirche konnte ich dann ne Viertelstunde entschleunigen, das hat gut getan.

Buchinger liest - Skurile Figuren der Literatur
Danach ging ich schon zur Lesung in den Keller der Bücherei, um Fabi und Carola 2 Plätze zu reservieren. Beide Mädels vergnügten sich noch an anderen Darbietungen, schaften es aber, in den ersten 5 Minuten der Lesung aufzutauchen, so dass wir noch viel Zeit hatten, uns über die Darbietungen des Herrn Buchinger zu beömmeln. Eine schöne Auswahl an Textpassagen aus vielen Büchern hatte er sich zum Thema "Skurile Figuren in der Literatur" zusammengestellt, von Wilhelm Busch über Morgenstern bis zu Stanislaw Lem. Ich kann nur sagen "Selten so gelacht!", das war für mich das Highlight des Abends.

CrossRoad - Angela Bucholz und die Geige
Da der gute doch reichlich überzog, eilte ich im Anschluss zum Museum, um wenigstens noch die letzten Stücke von Crossroad mitzukriegen, die im Innenhof Irish Folk und stilgemässe RockPop-Cover spielten. Meine Kollegin Doro hatte angeordnet, dass ich die Band Ihres Cousins unbedingt hören müsste. Toll! Von richtig irisch bis zu Coverversionen von Supertramp und den Moody Blues, die Geige von Angela Buchholz stach besonders hervor. Fabi hatte unterwegs noch Station beim Trashdrumming gemacht und hatte sich dort die restliche Energie aus dem Leib getrommelt. Als sie mich im Hof des Museums fand, hörten wir noch 2 Stücke von Crossraod und besuchten dann unsere geplante Endstation, Kerstin's Bistro aktuell mit dem Jazz-Trio. Draußen wäre eh kein Platz mehr frei gewesen, obwohl es mittlerweile 11 Uhr und sehr frisch geworden war. So verzogen wir uns rein ins Warme, schlürften noch Cappucino und Tee, zu dem uns Opa Aloys einlud, den wir mit der Oma hier trafen.
Kurz nach dem BlueMoon
Als wir dann kurz vor 12 daheim waren, fiel Fabi fast auf die Gästecouch und war wahrscheinlich 3 Minuten später eingeschlafen. Ich war noch zu aufgedreht und braichte noch ne Weile, bis ich in der Kiste lag.

Alles in allem ein wunderbarer Abend. Die KollegInnen vom Kultupunkt haben einen richtig guten Job gemacht. Ich habe auch unterwegs gefühlte 35 Kolleginnen und Kollegen getroffen, was in den vergangenen Jahren nicht der Fall war. Die Kulturnacht wird anscheinend immer mehr von den Andernachern angenommen. Toll! Ich freu mich bereits auf nächstes Jahr.

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