26 August 2018

Ausklang mit Huber

Viele Erinnerungen an den gestrigen Abend gehen mir heute morgen durch den Kopf. Ein wirklich schöner und berührender Hochzeitsabend. Mit vielen netten Menschen. Mit originellen Spielen. Mit einer Hochzeitszeitung, zu der ich auch einen Beitrag leisten durfte.

Die Sveny-Family

Mit einem sensationellen Auftritt der Kelly-Nachfolge-Band "Sveny-Family", der mir (letzte Reihe Mitte) viel Freude bereitete (Unsere Beatles-Interpretation "Canadian Wood" kam beim Publikum und beim Brautpaar derart gut an, dass wir eine Zugabe singen mussten!).
Mit leckerem Essen, Espresso und einer guten Sumatra zum Abschluss.

Und mit einem schönen sonnigen Morgen, als ich heute Morgen aufwache und ausgeschlafen bin. Es war Zeit genug, mich gemütlich fertig zu machen, die Sachen zu packen und endlich zum Genuss eines Frühstücks im Cafe Huber zu kommen.

Frühstück im Huber

Anschließend habe ich zwei Stunden Zeit, nochmal durchs Städtchen zu schlendern und dann meinen reservierten Platz im EC einzunehmen, der pünktlich Richtung Koblenz ablegt. Selbst der Verspätungsalarm, den die Bahn mir wieder routinemäßig mailt, tut meiner guten Laune keinen Abbruch. Es könnten sich möglicherweise die Abfahrts- und Ankunftszeiten verschieben, schreiben die Jungs. Ok, in Koblenz kommen wir 3 Minuten zu früh an, vielleicht haben sie das gemeint. Der RE nach Andernach steht schon am gleichen Bahnsteig gegenüber bereit. Alles klappt wie am Schnürchen. Ziemlich tiefenentspannt komme ich an, werfe meine Sachen ins Auto und besuche noch den offenen Hoftag meiner Kollegin für ne Stunde und genieße mit einem Stück Kirschstreusel die Kunstausstellung im Wohnzimmer. Hier habe ich die Gelegenheit, auf einem mandala-ähnlichen Edelstahlmuster Platz zu nehmen und positive Energien durch meinen wohlig müden Körper fließen zu lassen. Auch einige meiner geliebten erloschenen Engel gibt es zu sehen, aber das ist ne andere Geschichte.

25 August 2018

Regen, überfüllte Trams und eine sehr große Familie

Der Blick aus dem Fenster zeigte heute morgen Erfreuliches: Der Regen hatte aufgehört. und wieder mal bin ich darauf herein gefallen und ohne Schirm losmarschiert. Klar, dass es an der zweiten Straßenecke begann, wie aus Eimern zu regnen. Ok, zwei Ecken weiter fand ich beim Bäcker ein überdachtes Plätzchen vor der Tür. Direkt vor der Tram-Station genoss ich Kaffee und belegte Brötchen, solange bis der Regen aufhörte. Im Stechschritt zurück ins Hotel, den blauen VFL-Schirm geholt, und wieder zurück zur Tram. Zu meiner allgemeinen Verwunderung regnete es wieder, obwohl ich einen Schirm dabei hatte. Normalerweise schließt sich das aus, anscheinend werden morgendliche Fehler seit Neuestem härter bestraft.

Doo the Didgeri!

Als ich am Bertholdsbrunnen aussteige, hat der Himmel alle Pforten geöffnet. Zum C&A ist es nicht weit, hier zeige ich auf meine verschlissene Jeansjacke und frage, ob es sowas auch in Neu und dazu noch in meiner Größe gibt. Der junge Verkäufer sieht mich zweifelnd an, als sei ich aus einem anderen Jahrhundert gefallen. "Nee, sowas habbet ma net!". Aber immerhin eine graue Kunstlederjacke in 3XL zu einem guten Preis. Ok, alles besser als mit der alten Jeansjacke zur Hochzeit aufzulaufen. Vor Müller's spielt ein Eiserner mit dem Didgeridoo, ich mach mich mit der Tram zurück ins Hotel, um die große Tüte it der eingepackten Jacke los zu werden. und zum dritten Mal in die Tram, ich hab noch ne Stunde Zeit und will mich ein wenig umsehen in dem schönen Städtchen.

Kurz vor Mittag entdecke ich erstaunlich viele Freiburg-Fans in Vereinsklamotten in der Innenstadt. Die spielen doch erst um halb vier, was ist da los? Vorsichtshalber checke ich den Fahrplan der Tram für die Fahrt zur Hochzeitsfeier heute nachmittag. Oh Schreck, das ist die einzige Linie, die auch zum Dreisam-Stadion fährt! Ich frage drei maskierte Jungs, ob ich um halb drei noch einen Platz in der Tram kriege. Allgemeines Gelächter.  Ich verstehe. Zurück ins Hotel, schnell duschen und fertigmachen, und auf geht's!

Als ich um halb zwei wieder an der Tram stehe, fahren 2  Sonderzüge zum Stadion voll besetzt vorbei, ohne anzuhalten. Die normale Linie 1 dann bietet keine freien Sitzplätze, aber immerhin kann ich einsteigen. Und mit mir 85 Andere. Der Zug ist pickepackevoll. Wie wir es schaffen, an 6 weiteren Haltestellen noch Menschen aufzunehmen, hab ich bis jetzt noch nicht verstanden. Ich habe mich schlauerweise direkt an der Tür postiert, da ich ja nicht mit zum Stadion fahren will, sondern 3 Stationen vorher raus muss. Es wird jedoch so gnadenlos von draußen nachgedrückt, dass ich nach kurzer Fahrt keinen Gedanken mehr dran verschwende, jemals wieder aussteigen zu können, denn ich stehe mittlerweile mitten im Wagen und kriege Schnappatmung, weil wir so eng stehen, dass man nicht mehr umfallen kann. Ok, ich fahre bis zum Römerhof, wo mich die Meute mit aus dem Wagen spült. Erstmal bin ich froh, wieder atmen zu können, denn in der Tram beherrschten Ausdünstungen von Bier und Schweiß die Luft. Rüber auf die andere Seite, mit der nächsten Bahn (fast leer) wieder 3 Stationen zurück zur Haltestelle Musikhochschule. Von hier aus sind es lt. Google Maps nur noch 770 meter Fußweg durch die Waldseestraße. Es sei denn, man verlässt sich auf sein Smartphone, dass einen gefühlte 3 km durch sumpfige Wälder und Wiesen führt. Immerhin weiß ich nun, wo die Fußballschule des SC Freiburg ist.

Als ich endlich das Restaurant Waldsee erreiche und vertraute Gesichter sehe, geht's mir sofort besser. Eine schöne Hochzeitszeremonie im regengeschützten Pavillon eröffnet den bunten Reigen. Fabi hält eine tolle Rede, Svenjas Hochzeitsversprechen treibt mir Wasser in die Augen. Das ist noch schöner, als ich es mir vorgestellt hatte. Was gesagt wird, ist authentisch und nicht aufgesetzt, klingt sehr ehrlich.


Die Braut und ich

Anschließend Gratulationsrunde, Fototermine und beim stärker werdenden Regen der Gang nach drinnen in den Saal. Hier sind alle Tische bereits eingedeckt. es folgen so viele schöne Sachen, dass ich sie im Rückblick gar nicht mehr alle in die richtige Reihenfolge bringen kann. Unsere vorher einstudierte Sveny-Family-Nummer mit der ganzen Großfamilie auf der Bühne macht sehr viel Laune. Norwegian Wood, von Johannes sehr schön umgetextet zu Canadian Wood, hört sich aus den vielen unterschiedlichen Kehlen gar nicht schlecht an, trotz fehlender Triangel.

Die Mädels und ich

Für mich am schönsten ist es, Svenja zu sehen, die glücklich ist, die sich freut, dass ich gekommen bin. Für Fabi freue ich mich, dass ihr minutiös geplantes Programm hervorragend funktioniert hat, so dass auch sie aufatmen kann nach all der Anspannung. Ich sitze neben den Bauers und Jule am Tisch, habe nette Unterhaltung und werde kurz nach elf von den Grüns noch im Auto mitgenommen bis zur Tram-Station, bevor ich mich im Dunkeln noch im Wald verlaufe wie auf dem Hinweg.


Nun sitze ich wieder im Hotelzimmer, schreibe diese Zeilen und fühle mich einfach nur gut.

24 August 2018

Stay Inn Freiburg

Nachdem ich in den letzten Tagen spüren musste, dass die "Belastungen" durch Kümmern um Haus und Umzug, drei verschiedene Herzensprojekte namens Solarstrom, Müllbeseitigung und Schreiben und nebenbei einem Halbtagsjob nicht unendlich lang durch meine euphorisch gute Laune getragen werden können, ist das Wochenende in Freiburg das Beste, was mir passieren kann. Liebe Sveny, Du hast dir genau das richtige Datum für Deine Hochzeit ausgesucht, DANKE!

Die Deutsche Bahn machte ihrem Ruf heute morgen wieder alle Ehre. Mein gebuchtes Ticket sah vor, dass ich mit der Regionalbahn nach Koblenz und dort mit 7(!) Minuten in den EC nach Freiburg umsteigen. Wer denkt sich sowas überhaupt aus? Ich hatte also ohnehin geplant, die Regionalbahn 20 Minuten früher zu nehmen, als mir die Bahn heute morgen einen Verspätungsalarm per eMail schickte und mich darauf hinwies, dass das wohl mit dem Umstieg nicht klappt, weil die Regionalbahn Verspätung hat. Ha! Die hat immer Verspätung. Außer wenn ich 2 Minuten später am Gleis bin, dann war das die einzige pünktliche Regionalbahn des Tages.

So fuhr ich denn früh genug zum Bahnparkplatz. Dort musste ich leider feststellen, dass drei komplett verstrahlte Autofahrer ihre Kisten so abgestellt hatten, dass die letzten 6 freien Parkplätze belegt waren. Ich frage mich ernsthaft, wieso das noch nicht mit Führerscheinentzug wegen Dummheit geahndet wird. Vielleicht mache ich eine Petition an den Bundesverkehrsminister. Da ich mittlerweile Übung mit solchen Sachverhalten habe, bin ich sofort zum Rewe-Parkplatz gedüst und war von dort aus noch früh genug am Bahnhof, um die Regionalbahn zu kriegen. Auch die hatte ein paar Minuten Verspätung, wie immer. Eine Freundin informierte den Rewe und bekam von dort das ok für mich, dort länger als die erlaubte Stunde zu stehen. Aber die Hürde Bahn war souverän überstanden. Bin gespannt, was die sich für die Rückfahrt einfallen lassen. Wenn die jetzt schon Doofparker verpflichten, um mir das Bahnleben schwer zu machen, dann macht man sich ja schon Gedanken.

Räucherkneipe mit sky

Eine halb verdöste Zugfahrt, ein nettes kleines Hotel, das mir auch ohne Aufzug im 3.Stock gefällt, und eine verräucherte Sky-Kneipe namens Alt-Freiburg direkt um die Ecke, das ist der richtige Auftakt.

Drei Stadttouren zu Fuß hab ich hinter mir, eine für Erledigungen, eine zum Pizza futtern, und eine, um meine blau-weißen Jungs in einem Herztodspiel 1:0 siegen zu sehen. Dazu ein netter Wirt, der mir in der Halbzeitpause anbietet, von der Konferenzschaltung auf das VFL-Spiel umzustellen. Klar, das andere Spiel der Lilien gegen die Zebras will nun wirklich keiner sehen! Ok, außer mir will überhaupt niemand ein Zweitligaspiel sehen.

Der Mensch vor mir telefoniert stundenlang mit dem Handy, der hinter mir hat zwar einen blauen Sweater an, der mich schon auf einen Mitstreiter hoffen lässt, aber nach 10 Minuten geht er zur Theke und beginnt, mit den mittlerweile dort versammelten Rentnerbands zu knobeln und später am Tisch Skat zu kloppen. Komische Typen hier, aber man lässt mich mein Spiel sehen, das ist die Hauptsache.

Stay im StayInn - schickes Zimmer

So sitze ich nun müd, aber glücklich in meinem schicken Hotelzimmer im StayInn, sogar mit 2 Ebenen, sauber und schlicht, so lieb ich das. Und ich freue mich auf die morgige Hochzeitsfeier am Waldsee, das wird bestimmt sehr schön.