Von Altona aus sollte uns der Regional-Express(!) der Deutschen Bahn pünktlich nach Itzehoe bringen. Das Deutsche Bahn und PÜNKTLICH 2 Widersprüche in einem Satz sind, brauche ich nicht extra zu erklären. Da wir in Itzehoe planmäßig 8 Minuten Zeit haben sollten, vom Bahnhof aus die Schnellbus-Haltestelle Viktoriastraße zu finden, wurde ich schon etwas unruhig, als mir die Zugbegleiterin zwei Stationen vorher zur Antwort gab, wir hätten derzeit 6 Minuten Verspätung. "Aber das holen wir wieder auf!" fügte sie noch hinzu. Bezogen hat sie das wohl auf den Zielort Westerland (Sylt), geglaubt hab ich es trotzdem nicht. Als wir kurz darauf aus dem Bahnhof Itzehoe stürmten und Einheimische nach der Bushaltestelle fragten, war die Abfahrtszeit des Busses schon zwei Minuten vorbei. Aber zum Glück haben sich die Buslinien mittlerweile an die Deutsche Bahn angepasst und wir erreichten kurz vor knapp noch unseren Schnellbus nach Brunsbüttel, denn der verkehrt nur einmal stündlich. Kurz vor Brunsbüttel bekamen die Ortsnamen seltsame Formen, nach dem Ausstieg in Westerbüttel schauten wir uns um und suchten nach Anzeichen von Zivilisation.
Hier war wieder einmal anschaulich zu betrachten, was es mit den Begriffen "in the middle of nowhere" oder JWD auf sich hat.
Bushaltestelle mit Isabel und Auerhahn |
Blangenmoor, Ortsende |
Wir schlichen uns irgendwann wieder von dannen, den nächsten Bus zurück wollten wir auf keinen Fall verpassen. Beim Gang durch die Seitenstraße zurück zur Hauptstraße stießen wir bereits auf das Ortsende-Schild. Hier ging es nahtlos in den Ort Averlak über. Und dort stehen Wegweiser mit solchen Namen:
Deutsche Namen: Taterphal, Eddelak, Kudensee |
Dadurch kamen wir in den Genuss eines langen Gesprächs mit einem sehr freundlichen älteren Herrn, der uns sowohl von seiner Herkunft aus Pommern bis zum Ableben seiner Ehefrau und seiner darauf folgenden Liaison mit einer Witwe aus Oberhausen als auch von einigen Eigenarten der Brunsbütteler Bevölkerung erzählte. Anschließend verbrachten wir die Wartezeit in einer kleinen Raucherkneipe mit Kiosk, der einzigen Möglichkeit, dem kalten Wind nicht ungeschützt ausgeliefert zu sein.
Und nun sitzen wir wieder in der warmen Gästewohnung und freuen uns darüber, einen schönen Tag erlebt zu haben.
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