04 August 2024

Ein Nachmittag mit den Red Hot Smithy Sisters

Was macht ein freilaufender Rentner an einem solchen Sonntag? Klare Sache: Er befolgt das RAG schläft sich erst einmal aus.

Als ich kurz nach dem Spätstück schon wieder einigermaßen klar denken konnte, erreichte mich eine Nachricht meiner Großcousine Vroni, die gerade bei ihrer Schwester Marie-Luise ein wenig Urlaub macht. Auch das ist nach dem Rentner-Urlaubs-Gesetz (RUG) zwingend vorgeschrieben, wie die eingefleischten Leser dieses blogs mittlerweile wissen.

Erfreut las ich, dass die beiden Smithys heute um 15 Uhr am Café Rosa auftreten und dass ich spontan dazu eingeladen bin. Das passte natürlich wunderbar zu diesem Sonntag und auch in meinen Zeitplan. Vroni hatte ich bereits in der Vor-Corona-Zeit persönlich kennen gelernt, als sie mit ihrem Henk aus den Niederlanden zu Besuch in der Heimat war. Marie-Luise kannte ich jedoch bisher nur als Namen aus dem Stammbaum.

Als ich pünktlich(!) auf dem Marktplatz erschien, erwarteten mich die beiden Smithy-Sisters bereits am Café und begrüßten mich freudig. Bei leckeren Holunderblüten-Apfel-Mango-Schorlen ließen wir es uns gut gehen, was man uns auf dem Foto bestimmt ansieht.

Red Hot Smithy Sisters and Oldbearbone

Anschließend nahmen die beiden mich netterweise noch mit zu einem kleinen Rundgang durch die Kernstadt und am Rhein, so dass ich meine heutige Frischluftrunde in bester Gesellschaft genießen konnte. Einige Eindrücke von der kleinen "Stadtführung": 

Lecker Eis mit Vroni
Stiftskapelle mit Marylou


Unterarm- und Angellos

In den Rheinanlagen wehte eine erfrischende Brise, der Biergarten war gut gefüllt, von den Überresten des gestrigen "Fest der tausend Lichter" war bereits nichts mehr zu sehen.

So begutachteten wir den netten Angler, dem nicht nur die Unterarme fehlen, sondern auch seine Angel, die ihm von irgendwelchen bekloppten immer wieder geklaut wird. Mittlerweile hat man schon länger keine neue Angel mehr angebracht, wie man das in den Jahren zuvor immer wieder getan hatte. Schade.

Auch Simones Engel begrüßten wir, als er dabei war, den drohenden Regen aus den dichten Wolken abzuwehren.

Zurück wählten wir die Route durch den Skulpturenweg und den römischen Garten. Bereits am Eingang ermahnte uns die PSSST-Skulptur, bitte nicht zu laut zu sein, was wir natürlich befolgten und uns fortan mit gedämpfter Stimme unterhielten.

Vroni fand Gefallen an den beiden Elefanten

und beide hübschen Schwestern posierten gemeinsam vor den Giraffen. Auch der historische Garten fand ihren Gefallen mit Schönem und Interessantem.
Auf der Hochstraße erinnerte sich Vroni an das ein oder andere frühere Geschäft und so trödelten wir gemütlich bis zum Koblenzer Tor, um dort festzustellen, dass die Stunden mal wieder wie im Flug vergangen waren.
Nach einer herzlichen Verabschiedung machten wir uns auf den Heimweg. Auf mich warteten zu Hause die Zutaten eines köstlichen Salats, der heute erstmals mit Nachtkerzenöl zubereitet wurde. Ich sage nur: Hmmmmhhhh.

03 August 2024

Spätstück- und Vorlesetag

Da sich zum Frühstück lieber Besuch angekündigt hatte, musste ich heute eklatant gegen das RAG verstoßen und bereits um kurz nach neun meine Bettstatt verlassen. Natürlich möchte ich niemandem die Nase lang machen und verzichte daher auf ein Foto von den Köstlichkeiten, die ich für Gaby und meinen KLB zubereitet hatte.

Nur soviel sei gesagt: Die Gurken-Basilikum-Radieschen-Happen waren wieder eine schmackhafte Beilage zu Toasties mit Käse, Wurst und Laxxs. Auch unter den verschiedenen Brotsorten war für jeden etwas dabei. Kaffee von "Dark Roast" bis zu mildem Café Ethiopia rundete das Ganze ab. Auch für mich immer eine willkommene Abwechslung zu meinen verschiedenen Frühstücks-Porridge-Mischungen.

Wir hatten Zeit genug, um uns über weitere Neuigkeiten in der Familienforschung auszutauschen und ich schaffte es danach mit meinen Bügelhemden noch rechtzeitig zu Fatma, bevor auch diese in den Urlaub entschwand. Da heute unsere beiden BIO-Stände auf dem Wochenmarkt nicht vertreten waren, wurde der Gang zum Wochenmarkt überflüssig. Und so bekam ich nach dem frühen Aufstehen Gelegenheit, noch ein wenig Augenpflege zu genießen, als draußen der große Regen einsetzte. Im bequemen Sessel mit Blick durch die gläsernen Balkontür und einem Buch in der Hand genüsslich wegzudusseln, das hat schon was für sich.

Als ich nachmittags bei Sonnenschein die Augen aufschlug, gab ich einer spontanen Eingebung nach und machte mich mal wieder auf den Weg in die alte Heimat, um meinen alten Herrschaften auf dem Friedhof zu berichten, was diese Woche bei mir so alles los war. Hier traf ich schon ein paar Mal auf alte Bekannte, so auch heute, als Herbert mit seiner Frau eine Radtour gemacht hatten, um das Grab des alten Kumpels Kurt zu besuchen. Nach einem netten Smalltalk antwortete mir auch meine Sandkastenfreundin Eva auf meine WhatsApp-Anfrage und teilte mir mit, dass sie gleich bei ihrer Mutter ist. Diese willkommene Gelegenheit für einen Spontanbesuch nutzte ich gerne und machte mich auf den Weg.

Die beiden Mädels erwarteten mich schon in der überdachten Lounge vor der Tür und freuten sich genauso wie ich über das Wiedersehen. Irmgard bedachte mich mit wunderbaren handgemachten Geschenken für mich und meinen KLB, darunter auch für jeden von uns ein Pärchen Glückswürmer.

Die Mädels hatten Spaß - ich auch!

Mit Glückswürmern reich beschenkt

Irmgard ist mit Ihren 93 Jahren noch sehr emsig und kreiert eigenhändig vielerlei Kunstobjekte, Natursalben und Gedichte. Heute gab sie mir eine Abschrift des Gedichts mit auf den Weg, das sie 2005 zur Goldenen Hochzeit unserer Eltern geschrieben und vorgetragen hatte. Und sie machte mir auch die Freude, mir dieses spontan nochmal vorzulesen.

Dafür revanchierte ich mich natürlich mit der Kurzgeschichte aus dem Leben meines Urgroßonkels, die ich bereits am Mittwoch in der Permakultur dem Publikum vorgetragen hatte. Es war ein richtig schöner kurzweiliger Nachmittag, bei dem die Zeit viel zu schnell verging, wie so oft in solchen Fällen. Dann setze auch noch der große Regen ein, und wir verlagerten uns nach drinnen.

Um Einiges später als geplant, aber frohen Herzens machte ich mich auf den Rückweg zum Parkplatz am Friedhof. Ich verpasste die ersten ereignislosen 20 Minuten des Spiels unserer Fußballfrauen, dafür genoss ich den spannenden Sieg im Elfmeterschießen bei leckerem kalten Ofengemüse mit Currysauce.

Und morgen ist wieder ein Ausruhtag. HACH!

02 August 2024

Ein FFFF-Tag

Wer es noch nicht kennt: FFFF ist die Abkürzung FamilienForschung am First Friday.

Heute durfte ich mich mal wieder ausgiebig dem RAG beugen und gemütlich auf Balkonia spätstücken, bevor meine lieben Besucher nach und nach eintrudelten. Das neue Familienbuch Nickenich in 3 Bänden ist erschienen! Und wir hatten das Glück, unsere vorbestellten Exemplare frei Haus geliefert zu bekommen. Wir, das sind Gaby, mein KLB und meine Wenigkeit. Und unser Glücksbote ist Christof. Wenn wir vier Familienforscher zusammensitzen, gibt es meist mehr zu erzählen als die Zeit hergibt, so auch heute. Der Eine hatte eine Folgetermin, die andere eine familiäre Sache, bei mir gab pünktlich zum Wochenende das Hörgerät seinen Geist auf, so dass ich noch rechtzeitig zum Akkustiker gehen konnte.

Dabei fiel mir auf, dass heute wieder ein first friday angesagt war und ich nahm mir vor, einen frühen Rundgang zu machen, bevor es bei diesem Wetter zu voll wird in den Einkaufsstraßen. 

Gesagt, getan. Eine Stunde später, wieder beidohrig hörfähig, spazierte ich durch die Innenstadt und schaute mir das Spektakel an. Obwohl wir erst halb sieben hatten, waren die Bahnhofsstraße, Kramgasse und Hochstraße doch schon sehr bevölkert. Schön war, dass ich unterwegs viele nette Menschen traf. Die Paulfrau und die Sommersprosse, Doc Addams und seine Simone freuten sich ebenfalls, mich zu sehen.

Eine ganz tolle Entdeckung machte ich in der Bahnhofsstraße im relativ neuen "Afrin Nuts".

Der Laden war mir kürzlich schon empfohlen worden und heute machte ich die Probe aufs Exempel. Die Vielfalt der Leckereien war riesig und ich entschied mich für einen Sixpack aus verschiedenen kleinen Gebäckstücken. 

Zum Verzehren besuchte ich mir bekannte antike Germanen, vor deren Geschäft ein Stuhl und ein kleiner Tisch bereit standen. Hier in dem ruhigen Seitengäßchen, genoss ich die Köstlichkeiten. Eine davon bot ich einer netten Ursuline an, die davon genauso begeistert war wie ich. Wow!

In der Kunstgalerie CR konnte ich Carmen beobachten, wie sie geduldig zwei kleinen Mädels ihre Fragen beantwortete und ihnen manches erklärte.. 

Neben den erwähnten Germanen war sogar ein hübscher kleiner See namens "Tiny Mare e Stefano" zu sehen. Kurzum, die schönen Begegnungen nahmen kein Ende. Einem früheren ingischen Kollegen mit Frau und Kind begegnete ich glatt dreimal. Er weigerte sich jedoch standhaft, die fällige Runde dafür auszugeben. Am Ende machte ich mich mit einem guten Gefühl auf den Heimweg.

Den verwirrenden Schilda-Wald, der mich seit Tagen an der Einfahrt zu meiner Wohnstraße begrüßt, möchte ich Euch einmal im Bild zeigen.

Einbahn-Sackgasse mit Gegenverkehr

Noch bei Tageslicht konnte ich die zweite Portion meines Ofengemüses auf Balkonia verspeisen. Und wenn es auch keinen interessiert, will ich trotzdem erwähnen, dass diese Kombination aus Krombiere, Kürbis, Fenchel, Kohlrabi, Lauchzwiebeln, Petersilie, Aubergine. Zucchini, Schafs- und Ziegen-Feta, Möhren, Rote Bete ... sehr lecker geschmeckt hat.

01 August 2024

Schöne Sachen zum Abschied

Meine Buchfreundin Heidrun, die gestern zu unserer Lesung aus Kerkrade (NL) angereist war, genoss das heutige gemeinsame Spätstück auf Balkonia in Pillonia ebenso sehr wie ich. Zwei Porridge-Liebhaber unter sich. Aber auch das getoastete Schwarzbrot und das Rosmarin-Knäcke kamen gut an.
Heidruns Selfies sind um Einiges besser als die meinigen, wie man sieht.

Ohne kleine Führung durch meinen Heimatort wollte ich sie natürlich nicht wieder ziehen lassen.

Und so begannen wir am Grab meiner Oldies unsere Frischluftrunde durch den Ort und am Rhein entlang. Dort gefiel ihr besonders Käpt'n Blaubart, der die Bauarbeiten am Leinpfad rund um die Uhr beaufsichtigt.

Nachdem sie bei unserer gestrigen Lesung Brigitte, meine Cousine väterlicherseits kennengelernt hatte, trafen wir heute Helmut, einen Cousin mütterlicherseits dabei an, wie er an seinen Motorrädern Wartungsarbeiten durchführte.

Im Anschluss konnte ich ihr auch Naabs Haus zeigen, dessen Geschichte ich gestern vorgetragen hatte. Dann setzte der Regen ein, mein Zauberschirm Umbrellix ließ mich schmählich im Stich, obwohl ich ihn extra mitgenommen hatte, damit es nicht regnet. Dafür musste er sich einige klare Worte von mir anhören, damit das nicht wieder vorkommt. Wir machten uns  auf den Rückweg zum Parkplatz. Dass es kurz nachdem wir im Auto unterwegs waren, aufhörte zu regnen, wird niemanden überraschen.

Wieder zu Hause, gönnten wir uns noch einen schönen Kaffeeklön mit Nussecke, bevor sich Heidrun mit einer herzlichen Verabschiedung wieder auf den Heimweg machte.

Nun blieb mir genug Zeit, um in Ruhe meinen gefüllten Kofferraum mit Mikrofonanlage, Boxen, Kabeln und dem Stehtisch wieder ins Haus zu räumen, den Schlüssel zum Glashaus wieder zur Permakultur zurück zu bringen und nach einem kleinen Einkauf noch eine Runde am Rhein zu drehen. Heidrun hatte mir gesagt, dass sie bei ihrer Ankunft gestern dort massenweise Bierbuden vorgefunden hatte, das wollte ich mir auch anschauen.

Zunächst durfte ich Familie Duck beobachten, wie sie Vater Duck beim Baden im Rhein zusahen.

Und dann sah ich das Panorama der Bierbuden, wow!

Und schließlich entdeckte ich den Grund für diese Aufbauten, den ich völlig vergessen hatte: Das Fest der 1.000 Lichter steht bevor!

Deshalb waren also nach der Bierbörse die vielen Bänke unter den großen Platanen nicht mehr aufgestellt worden. Dass dieses Fest noch größere Bier-Dimensionen annehmen wird, konnte ich aus den Aufbauten schließen. Und daher halte ich das Fehlen der Sitzbänke für ein erhebliches Manko. Bei so vielen Bierbuden wird sicherlich der/die ein oder andere im Lauf des Abends das dringende Bedürfnis verspüren, sich irgendwo niederzulassen, wenn es mit dem Standvermögen nicht mehr ganz so gut aussieht.

Aber gut, ich muss ja diesmal nicht teilnehmen.

Auch für das leibliche "Wohl" wird gesorgt sein, wie ich der Speisentafel an einer Imbissbude entnehmen konnte. Wobei ich "Wohl" bewusst in Anführungszeichen setze, denn beim Betrachten der vielen aufgeführten Inhaltsstoffe fragte ich mich, wieviel Wurst eigentlich noch darin ist. 

1) Farbstoff
2) Konservierungsstoff
4) Antioxidationsmittel
5) Geschmacksverstärker

Auch die Allergene sind reichlich vertreten. Da ich keine positive Kennzeichnung entdecken konnte, mutmaße ich, dass der Wurstanteil wohl nicht aus artgerechter Tierhaltung stammen wird.

So werde ich also schweren Herzens auf das Fest verzichten müssen. Dafür konnte ich mir auf dem Rückweg zum Parkplatz den interessanten Werdegang eines berühmten Andernachers anschauen, nach dem kürzlich der Platz am Bollwerk benannt wurde.

Prof. Dr. Dr. Hans Belting

Ein schöner Tag geht zu Ende, ein weiterer schöner steht bevor, wenn ich morgen Nachmittag Besuch von lieben Menschen bekomme. HACH!