Wieder einmal war ein strikter Verstoß gegen das Rentnerausschlafgesetz (RAG) angesagt und notwendig. Der KLB und ich hatten unser Samstag-Spätstück-Ritual auf 9 Uhr vorverlegt, was bedeutete, dass ich bereits um 8 meinen Hintern hochkriegen musste. Also quasi mitten in der Nacht. Pooh!
Da der Kleine heute arg mit dem Rücken zu kämpfen hatte, nahm ich im halb 11 den Weg zum Markt alleine in Angriff. Walli und Achim hatten dort leckere Sachen für mich parat und um kurz vor 11 stand ich am historischen Rathaus zur wichtigen Kundgebung. Ich stand nicht alleine dort.
Es strömten immer noch Menschen aus allen Richtungen dazu, so dass der Platz schnell so voll war, dass sich die Neuankömmlinge in der Kramgasse und auf der Hochstraße stauten.
Spätestens nachdem die Organisatoren, allen voran Doris Jonas, einige bewegende und erklärende Worte gesprochen hatten, wusste auch der letzte der Zuhörer, wieso es so wichtig ist, hier klare Kante zu zeigen. Wehret den Anfängen!
Dann bewegte sich ein eindrucksvoller Menschenzug über die Hochstraße vorbei an der Gedenkstätte mit dem Spiegelcontainer über den Stadtgraben und die Bahnhofstraße bis zum Marktplatz. Unterwegs und am Ende auf dem Markt gab es reichlich Gelegenheit zum Austausch mit vielen Freunden, Bekannten und Ex-Kollegen, über deren Präsenz ich mich sehr freute.
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Familien-Demo |
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Agnesia Colorica |
Aus den erwarteten und angemeldeten 100 Teilnehmern waren je nach Schätzung zwischen 500 und Tausend geworden. Die gute Nic, die die Veranstaltung mit organisiert hatte, überließ mir für eine Viertelstunde den Job eines Transparentträgers, während sie fleißig die vielen Schilder mit den tollen Sprüchen fotografierte.
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Ganz rechts ein stolzer Stockhalter |
Jörg und Jürgen, Michelle und Schwester, Hanni, Kerstin und Monika, Tanja und Andrea, Gaby und Gaby, Christoph, Martina, Agnes, Nic und Doris und alle, die dabei waren: Es war herzerwärmend, mit Euch zusammen den Widerstand gegen den drohenden Faschismus zu zeigen.
Wieder daheim war dann ein gutes Mittagsschäfchen im Fernsehsessel genau die richtige Lösung gegen das aufkommende Gähnen. Anschließend hatte glücklicherweise meine Jugendfreundin Andrea Zeit und Lust, mit mir ein Ründchen rund um unseren Heimatort zu drehen. Der Himmel meinte es gut mit uns, viele blaue Flecken waren noch sichtbar und das Licht der späten Sonne verzauberte die Silhouette des Dorfs.
Es tut so gut, dass es wieder spürbar länger hell ist und der Frühling seine ersten Boten schickt.
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