07 Februar 2019

Die Römer unter uns

Kohorte 26 bei Nacht

Wir leben in einer geschichtsträchtigen Gegend. Das zeigt nicht zuletzt die Dauerausstellung im Saffiger Schlösschen mit menschlichen Knochenfunden im Alter von 200.000 Jahren. Am heutigen Abend fand dort die Eröffnung einer Sonderausstellung statt, welche speziell römische Funde aus der Region zeigte. Tongefäße, Schmuck, Grabbeigaben wie ein spezielles Brot wurden gezeigt und erläutert.

Der Ausstellungsraum war um 18 Uhr gut gefüllt mit interssierten Besuchern. Zu Beginn wurden wir alle vor die Tür gebeten, wo eine römische Kohorte in der Park einmarschierte. Der Centurio der Cohors XXVI VOL C R stellte sich und die Seinen dem Publikum vor. Dass es römische "Freiwilligenkohorten in den germanischen Provinzen gab, deren Teilnehmer nach 25 Jahren Dienst mit dem römischen Bürgerrecht belohnt wurden, war mir völlig neu. Nach dem Vorbild dieser einstmals tatsächlich existierenden Kohorte haben sich geschichtsbegeisterte Menschen im Jahr 2000 in Rheinbrohl als Verein formiert und stellen diese Form des römischen Lebens naturgetreu dar.

Römer und schöne Frauen - das passt

Nach diesem Auftritt begaben wir uns wieder in den Ausstellungsraum. Meine liebe Kollegin Ricarda und mein geschätzter Halbgroßneffe vierten Grades Pascal hatten die Exponate zusammengestellt und mit einigen helfenden Händen aufgebaut. Der Hausobere der Barmherzigen Brüder, Frank Mertes, sowie Ricarda und Pascal hielten ihre Reden erfreulich kurz und knackig. Und auch der Bannerträger der Kohorte wusste Interessantes über Kaiser Augustus zu erzählen, der römischen Sklaven anbot, bei Eintritt in die Hilfskohorte sofort als Römer eingebürgert zu werden.

Die Landhauskonditorei Ulrike Schmitz hatte wieder römisches Brot nach dem Original Rezept gemacht, welches den Besuchern zusammen einer Art römischem Pesto und anderen Leckereien wie eingelegten Oliven, Trauben, Käsewürfeln köstlich mundete. Das gleiche Brot übrigens, das man als steinharte verkokelte Grabbeigabe in der Vitrine bewundern konnte.

Natalie, Augustus und ich

Neben den interessanten Exponaten wurde es auch durch einige interessante Gespräche und die leckeren Snacks ein richtig netter Abend, viele Besucher verließen zufrieden das Schlösschen. Die gute Natalie verwandelte sich zwischendurch in einen waschechten Römer, die Kohorte ist wohl um ein Mitglied reicher geworden.

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