Als vorgestern klar wurde, dass die alte Küche in der alten Wohnung abgebaut werden musste, wurde es nochmal richtig eng. Ich kann keinen Herd abklemmen. Das Universum griff wieder ein:
Gestern, Samstag, hatte ich morgens vereiste Autoscheiben. Beim Einstecken des Schlüssels ins Zündschloß komme ich mit dem Arm gegen den Hebel für den Scheibenwischer. Ein knirschendes Etwas zuckelt über die vereiste Scheibe, bis zur Mitte, dann kracht es kurz und der Wischer fährt zurück. Ach Du Scheiße, nicht das jetzt auch noch! Ein Anruf in der Werkstatt meines Vertrauens beruhigt mich. Der Inhaber, mit dem ich seit Jahren freundschaftlich verbunden bin, hat nachmittags in meiner Nähe einen Kundentermin und sagt zu, vorher vorbei zu kommen und sich das anzuschauen. Als er kommt, ist das Problem schnell erkannt und behoben. Ich zeige ihm kurz mein neues Domizil, es gefällt ihm. Dann fragt er, ob ich noch Hilfe brauche. Die hat er mir vor Wochen schon angeboten. Da ich jedoch um seinen 14-Stunden-Tag weiß, hab ich ihn nicht gefragt. Ich erzähle ihm, dass ich übermorgen, Montag, die Küche abschlagen will und dass ich nur noch jemand brauche, der den Herd abklemmt.
Genau sein Metier. Da er an allen Tagen außer Sonntag mehr als ausgelastet ist, bietet er mir an, mit dem Werkzeugkoffer am morgigen Sonntag vorbei zu kommen und mit mir die Küche abzubauen. "Du weißt, doch, dass ich Elektrisch kann. Ich bring den Akkuschrauber mit, Du wirst sehen, wie schnell das geht!" Ich bedanke mich für das Angebot und bitte um Bedenkzeit, weil ich die Küche eigentlich erst für Montag vorgesehen hatte.
Um es kurz zu machen: Ich habe sein Angebot angenommen und wir haben heute nachmittag nicht nur die komplette Küche abgebaut, sondern alles, was auf den Sperrmüll kommt, aus der Wohnung und aus dem Keller getragen. Wir haben alles von Wänden und Decken abmontiert, was dran war. Regale, Garderoben, Gardinenstangen, alles. Und wir haben den Herd, die Spülmaschine, die Dunstabzugshaube in mein Auto geladen, die ich morgen früh direkt entsorgen kann. Morgen wird die Wohnung komplett leer werden, übermorgen wird sie sauber gemacht, so dass am Mittwoch, dem 31.10., spätnachmittags die Abnahme erfolgen kann. Morgen kommt mein lieber Großneffe vorbei und ersetzt das defekte Eckventil vom Spülmaschinenanschluss.
Panta Rhei -> Alles ist im Fluss. Und es fließt gut. Das wäre alles nicht so gelaufen, wenn ich nicht am Samstag Morgen mit dem Arm aus Versehen den Scheibenwischer betätigt hätte. So stelle ich mir jetzt den Butterfly-Effekt vor, kleine Ursache -> große Wirkung.
Auf ähnliche Art und Weise hat mir das Universum bereits den Fahrer des großen Umzugswagens organisiert und auch den Schlafzimmerschrank-Ab-und-Aufbauer (siehe letzten blog-Eintrag).
Danke, Freunde! Danke, Universum!
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