29 Juli 2017

Lass uns über morgen reden

Ob der Opener des Abends Grundlage für den Bandnamen war, ist eine reine Spekulation, würde aber gut passen. Eagle-Eye Cherry setzte es in den 90ern unwiderruflich in all unsere Gehörgänge:

Save tonight and fight the break of dawn
Come tomorrow - tomorrow I'll be gone

Also morgen bist Du weg, wie jetzt? Reden wir drüber! - Talk about Tomorrow!
5 engagierte Jungs waren gut drauf
Ich erlebte die Band heute zum ersten Mal, und es gefiel mir. Vor allem gefiel mir, wie locker die Jungs drauf waren, wie sie mit dem Publikum im Hof des Museums spielten. Zwischendurch übernimmt der Drummer auch mal für ein Stück die Gitarre, der Saitenspieler bearbeitet derweil die Kessel.
Auffällig dabei Dominik Gusch (2.v.r.) als Anti-Prototyp des Bassisten. Meine Generation kennt Bassisten überwiegend als lange, dürre, bärtige Wesen, deren Hauptzielsetzung darin bestand, in einer unbeleuchteten Ecke der Bühne zu stehen, sich möglichst gar nicht zu bewegen, und dabei völlig teilnahmslos zu wirken. 80% der Oldschool-Bassisten hatten dabei immer eine brennende Kippe im Mundwinkel, die komischerweise nie ausging. Dominik Gusch war das genaue Gegenteil, er versuchte gar nicht erst, seine Spielfreude zu verbergen, sondern lebte das richtig aus auf der Bühne. Es machte Spaß, ihm dabei zuzusehen.
Nicht nur mir hat das Spaß gemacht, die meisten Besucher genossen den Sommerabend mit der Band. Gecovert wurde ab und an, Oasis und Lynyrd Skynyrd ließen grüßen. Auch Chester Bennington wurde posthum mit "In the End" geehrt, kräftig unterstützt von StrangersandFriends, die anschließend noch aufspielen sollten. Zwischendrin einige Eigenkompositionen, die Jungs haben's echt drauf!

Ich hatte mit Tanja, Ricarda und Sandra richtig nette Gesellschaft, auch die durchreisende Besucherin (von der Nordsee an die Schweizer Grenze) fühlte sich an unserem Tisch wohl. Ich bin sehr gespannt, ob sie es wirklich noch schafft, sich die Permakultur in Eich anzusehen.

Der tolle Auftritt der 5 Jungs hatte allerdings die Belastbarkeit meiner beiden Hörgeräte völlig überreizt, das war ein Crashtest par excellence. Da mir die Rap-Lastigkeit der folgenden StrangersandFriends ohnehin nicht so liegt, machte ich mich in der Umbaupause auf den Heimweg, um mir das EM-Viertelfinale unserer Mädels anzusehen. Leider fiel dies dem großen Regen zum Opfer, Wiederholung morgen mittag.

Das war ein würdiger Abschluss der diesjährigen "Museum-unplugged"-Reihe, mit der man es geschafft hat, das Museum auch für ein anderes, ein neues Publikum interessant zu machen. Ein Lob an die Kolleginnen und Kollegen des Museums und des Kulturamts, ich hoffe, wir erleben das auch im nächsten Jahr wieder. Die Talk-about-Tomorrow-Jungs werde ich mir gerne in der Kulturnacht nochmal anhören.


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