08 Juni 2012

EM-Start

Endlich gehts los, Polen gegen Griechenland. Die Polen begeistern mich mit Ihrem schnellen Offensivspiel in der ersten halben Stunde, führen verdient 1:0 durch ein super herausgespieltes Tor. Die griechen sind bei den eigenen Ballverlusten im Mittelfeld überfordert, das geht dann einfach zu schnell für sie. Allerdings haben sie vorne auch Chancen, die Entscheidung Smudas, den Boenisch auf linken Verteidiger spielen zu lassen, ist schon sehr gewagt. Haben die Polen echt niemand besseren? Kaum vorstellbar, der wird ein Risikofaktor bleiben, wenn er durchspielt. Schlechter noch als Boenisch leider der spanische Unparteiische. Sokratis hat weder die gelbe noch die gelb-rote Karte verdient. Bei der ersten Aktion schiebt er den Arm mit rein, aber er schlägt doch nicht mit dem Ellbogen. Und bei der 2.Aktion haben viele Millionen weltweit gesehen, dass der Gegenspieler ausgerutscht ist. Nur der Schiri nicht. Schade!
In der 2.Halbzeit war gar nichts mehr von der Überlegenheit der Polen zu spüren. Die Griechen nutzen Abwehrpatzer zum Ausgleich und versemmeln den Elfer. Der Schiri, ok, die beiden Karten in der 1.Halbzeit waren die einzigen gravierenden Böcke, zum Glück nicht spielentscheidend.  Am Ende ein gerechtes 1:1.

13 Mai 2012

Die Auswanderer kehren heim ...

Heute ist Abfahrtstag. Schade, ich hätte gern noch ein paar Tage dran gehangen. Das Hotel war in Ordnung, saubere Zimmer mit Dusche/WC, großem Flachbildfernseher und Internet, das Frühstücksbuffet gut und reichlich. Die Lage außerhalb wurde mit preiswerten Großraumtaxis kompensiert, die uns in einer Viertelstunde in die Stadt brachten.






Im Bahnhof versorgten wir uns noch mit Proviant und letzten Mitbringseln.











Gegen 4 Uhr erreichten wir den Heimathafen. Mein Fazit: Eine schöne Tour, mit Auswandererhaus und Kaffeerösterei Münchhausen für mich die bisher interessanteste. Wie immer klasse organisiert von unserer lieben Leisereiterin (Fahrt, Unterkunft, Programm, Preis: Alles hat gepasst, selbst das Wetter zeigte sich gemässigt). Und diesmal war es auch kulinarisch vom Feinsten. Vom Original Bremer Knipp über spanische Leckereien im Aioli bis zu Ziegenkäse und Zanderfilet mit Spargel bei dem netten Roque im Weserhaus, begleitet von verschiedenen guten Espressi und der Knakje Vintage für den Schmauch - wirklich sehr gut.

Ich freue mich schon jetzt auf nächstes Jahr - wenn wir hoffentlich nach Prag fahren.

12 Mai 2012

Kaffee und Szene


Das Highlight kam heute zuerst: Eine Führung mit Verkostung in der Kaffeerösterei Münchhausen. Mehr als interessant war das, was die Enkelin des Gründers, der Röster, und die Tochter des Gründers uns zu zeigen und zu erzählen (und am Ende auch zu verkaufen) hatten. Eine ungeschminkte Sicht auf einen Familienbetrieb in 3. Generation, Perl- und Elefantenbohnen, Arabica und Robusta, Röstzeiten an der 1956er Maschine und in der Industrie. Und natürlich die Verkostung von 3 Kaffeesorten, bei der die unterschiedlichen Geschmäcker der Besucher sehr deutlich wurden. Guatemala, Kenia und die festliche Mischung kamen völlig unterschiedlich bei den Testern an. Für mich kam auch manch Neues dabei raus.

Anschließend suchten wir mit einer kleinen Gruppe das Viertel auf, nahmen unterwegs beim Knurrhahn einen kleinen Imbiss. Frisch gestärkt erreichten wir mühelos das Rotkäppchen, eine Mischung aus Cafe Milljö und Destille mit Bremer Färbung. Da ein guter Lavazza als Espresso im Ausschank war, fühlten wir uns hier gut aufgehoben. Auch der Rest des sogenannten Viertels  konnte sich sehen lassen, erinnerte ein wenig an die Schanzenpforte auf St.Pauli.
Ein letzter Zwischenstop zumCappucino im Wohnzimmer, dann ging's zurück zum Marktplatz und von dort zum Abschiedsessen zu unserem Freund Roque ins Weserhaus.
Die 3 aus dem Wohnzimmer

Vorspeise: Ziegenkäse mit Honig und Rosmarin
Hauptgericht: Zanderfilet mit frischem Spargel
Dessert: Kleine Käsevariation

 Die Vorspeise und das Dessert durfte ich mir zum Glück mit meiner Leisereiterin teilen, das hätt ich allein nicht gepackt. Und dann: Nach dem Essen werden die Tiere müde. Wir waren alle heilfroh, als wir wieder im Hotel waren und ich werde schlafen wie ein Stein.

11 Mai 2012

Bremerhaven

Heute morgen erlaubten sich meine Mitreisenden einen kleinen Scherz mit mir und verlegten Frühstück und Abfahrt heimlich 1 Stunde vor. Nur meiner geistigen Beweglichkeit war es zu verdanken, dass ich noch sowohl duschen als auch frühstücken konnte, um dann den Ausflug nach Bremerhaven mitmachen zu können. Hier herrschte eine steife Brise, die das meiste Wasser aus der Weser bereits ins Meer zurückgetrieben hatte, als wir am Kai standen.
Dort trennten sich unsere Wege für 3 Stunden. Valeska, Karin und ich besuchten das Deutsche Aus-wanderer-museum, der Rest besichtigte den Hafen und die dort befindliche Gastronomie.
Auswanderer an der Kaje
Die Kloschüssel
- leider sehr echt













Für die 2,5 Stunden machten wir im Auswandererhaus eine beein- druckende Reise in realitätsnaher Umgebung mit. Im Jahr 1886 an der Pier vor der Bordwand des Auswandererschiffs LAHN zu stehen, einen Boardingpass auf den Namen Paul Lemke in der Hand, die anderen meist ärmlich wirkenden Gestalten drumherum, Auswanderer und Angehörige, das ständige Dröhnen der Schiffsmotoren und die Betriebsgeräusche des Hafens um sich, das hat mich doch tief beeindruckt. Wir betraten das Schiff über die Gangway, sahen das Innenleben in den einfachen Holzverschlägen des Zwischendecks der 3.Klasse, so wie damals Zig-Tausende den Sprung in die Neue Welt wagten, aus purer Verzweiflung, mit Nichts in der Hand als der diffusen Hoffnung auf ein besseres Leben in der Fremde. Die ganze Reise war sehr informativ, bis Ellis Island, New York Central Station, und von dort in einer kürzeren Passage als Einwanderer wieder zurück nach Deutschland. Diese Geschichte wird mich wohl noch was beschäftigen.
So echt sieht er aus



Am Fotostand konnte man dann mitsamt Klamotten den Auswanderer spielen. Was bei mir recht authentisch wirkte.




Nach einer Kurzbesichtigung der Bremerhavener Einkaufsmeile fuhren wir wieder zurück nach Bremen.

Das Aioli - Im 1.Stock sitzt man toll
Fürs Abendessen hatten wir uns gestern im Schnoorviertel das Aioli ausgesucht, ein kleines spanisches Restaurant mit einem zauberhaften Ambiente und einer ebensolchen Bedienung.
Putenfleisch auf Dattelsenfsauce mit Kichererbsenpürree und Blattspinat, anschließend Crema Catalana - mehr brauch ich wohl nicht zu sagen. Zur Krönung noch einen Espresso der Marke Lavazza hinterher, das war ganz klar mein Tag.
Auch wenn uns danach Roque Santa Cruz enttäuschte, als er angab, marokkanischer Herkunft zu sein - es sei ihm verziehen, denn ich erlebe hier (frei nach Mark Haddon) : Supergute Tage!