25 Dezember 2008

Zunderstäbchen auf Tour

Jetzt muss er raus, der Konzertbericht vom 08.12.08.
Die Tindersticks im Gloria in Köln, das war ein bezaubernder Abend. Die Karten hatte ein freundlicher Kosacke besorgt. Und als er mit seiner gUten Frau in Godesberg das Abteil betrat, begann die Vorfreude zu steigen. Vom Kölner Hauptbahnhof aus ne Viertelstunde durch die kalte Abendluft (natürlich nicht ohne vorher ein bahnhöfliches ZEITschriften-Abo zu erwerben) - und dann standen wir vor dem Gloria. Ein Haus mit sehr viel Atmosphäre, in den 50ern als Lichtspiel-Theater eröffnet, in den 70ern zum Pornokino umfunktioniert, in den 80ern den Mutliplex-Kinopalästen zum Opfer gefallen und geschlossen, 1991 wiedereröffnet als schwul-lesbischer Multi-Kulti-Tempel, 2000 totalrenoviert als Szene-Lokalität mit vielen Veranstaltungen im Bereich Kleinkunst und Musik. Man hat das Gefühl, diese wechselvolle Geschichte, kurz und intensiv, atmet das Haus auch aus jeder Pore.
Nach den netten dänischen Jungs namens Murder als Vorgruppe, die einer Simon&Garfunkel-Revival-Szene angehören müssen, wars dann ab kurz nach 9 soweit, die Tindersticks betraten die Bühne und spielten aus Ihrer aktuellen CD The Hungry Saw. Die "wahrscheinlich traurigste Band der Welt", wie ein Kritiker einmal treffend beschrieb, hat sich musikalisch ein wenig gewandelt. Manchmal wurde sogar auf der Bühne gelacht. Einige Lieder rockten so, das man zum Mitbewegen animiert wurde. Trotzdem ist man sich treu geblieben und Stuart A.Staples mit seiner schmachtenden Stimme mit geschlossenen Augen, und auch seine Jungs mit den eigenwilligen Instrumenten, verbreiten weiterhin diese schöne Melancholie, diesen ausgedrückten Weltschmerz, der einen nicht runterzieht, sondern einen erkennen lässt, das man mit seinem eigenen Weltschmerz nicht alleine ist. Und diese Jungs legen allen Schmerz der Welt in Tiny Tears, obwohl man genau diesem mehrfach geäußerten Publikumswunsch (es war immer nur einer, der ihn äußerte) nicht nachkam. Und als Stuart sich am Ende dafür entschuldigte und rechtfertigte, er könne dieses alte Lied heute nicht singen, weil er heute nicht so fühlt, wie man es für diesen Song tun müsse, wurde diese Ehrlichkeit mit Beifall beklatscht. Schöne Fotos vom Abend hat Stef gemacht und die kann man hier sehen.
Ich habe noch nie ein so in sich gekehrtes Konzertpublikum erlebt, bei dem ein leichtes Kopfnicken oder 5 cm Beckenverschieben im Takt der Musik die äußerste körperliche Reaktion während jedes Liedes war, das aber jeden Song danach begeistert beklatschte. Das ist eine sehr eigene, intime Welt, die jeder mit sich trägt. Anfangs befremdend, als ich bei einem Lied mit dem Fuß mitwippte und mich bewegte, fasste mich ein Hintermann auf die Schulter und sagte "Hallo, mal nicht so wild bewegen, bitte!". Als ich ihn ignorierte, war ich dann irgendwann in meiner ganz eigenen Konzertwelt, ganz allein unter vielen, und das war sehr schön.
Und nicht nur ich war begeistert, es gab minutenlange Ovationen und Zugaben am Ende.
Den letzten Regionalexpress für den Rückweg konnten wir uns eigentlich schon sehr früh abschminken, so blieb uns auf dem Rückweg zum Bahnhof noch Zeit für einen früh-Besuch, wo wir bei Kölschem Kaviar und Getränken uns vor allem nach 3 Stunden Stehen erstmal wieder hinsetzen konnten. Mit der 12-Uhr-Bimmelbahn gings zurück, die gUten Kosacken stiegen in Godesberg aus, ich musste nochmal in Remagen umsteigen und bin gegen 2 Uhr todmüde, aber zufrieden ins Bett gefallen.
Ich kann mir gut vorstellen, das dies nicht der letzte Besuch im Gloria gewesen ist.

22 November 2008

Erlebnistour in den Pott

Mein Gott, war das ein Tag heute! Mit dem 10:16-RE gings in den Ruhrpott. Wir waren zu siebt, ein bunter Haufen mit 2 Neulingen. Schon nach kurzen Einüben im Zug saßen alle Fangesänge, als hätten wir nie was anderes gesungen. In Bochum angekommen, erzeugte der Anblick der Huestraße gegenüber dem Bahnhof in mir ein Gefühl von Heimkommen. Im Fanshöpchen konnte ich noch der Versuchung widerstehen, 1 Trikot und 1 Tasse und 1 Schal und so weiter zu kaufen. Weil, wir gingen ja dann zum Weihnachtsmarkt, wo der VFL auch einen großen Stand hatte. Na gut, da war dann der neue Schal fällig. Im City-Café wurden wir dann wie alte Bekannte begrüßt, wärmten uns nochmal mit leckerem Cappucino und Kakao auf und marschierten von dort aus die Castroper Straße hoch zum Ruhrstadion.

Die Ostkurvenfraktion verabschiedete sich hier, um sich noch gute Plätze zu sichern. Wir gingen noch kurz zum Fanshop und dann zu unseren Sitzplätzen in Block B. Da wurde schon das VFL-Lied gesungen, d.h. es geht gleich los. 2 Minuten vor dem Einlaufen dann wie immer Herbies "Tief im Westen...". Das Mitsingen ruft bei mir auch heute noch eine massive Gänsehaut hervor. Und dann dieses Spiel.

Wir legten uns mächtig ins Zeug, sangen, klatschten, aber alles umsonst. Unsere Recken zeigten in der Defensive ein Festival der unglücklichen Peinlichkeiten der Kategorie "Am eigenen Fünfer unbedrängt ausrutschen und den Ball aus Versehen mit der Hacke zum freistehenden Gästestürmer schieben". 

In der Offensive ständige Ballverluste, und wenn einer mal 2 Leute umspielt hatte und entscheiden musste:
a) Ball ins leere Tor schieben
b) den freistehenden Mitspieler anspielen
c) über den Ball hauen
d) Ball übers Tor bis ans Kamener Kreuz dreschen
e) einen dritten Gegenspieler zu umdribbeln versuchen und dabei hängenbleiben oder stolpern,
ja dann kamen leider immer nur die 3 letzten Varianten in Frage. Immer abwechselnd. Kurzum, die erste Halbzeit war unterirdisch grottenschlecht. Ein gellendes Pfeifkonzert begleitete die Jungs verdientermaßen mit 0:3 in die Kabinen.

Bild: www.1848er.eu 

Und nach der Pause, da kam ein komplett anderes Team auf den Platz. zeigte 45 Minuten Spiel auf ein Tor, gewann immer mehr Zweikämpfe, schoß noch 2 Tore und brachte mich verdächtig in die Nähe des Herztods. Und dann pfiff der Schiri ab und wir hatten wieder 2:3 verloren. Aber dafür brauchte sich keiner zu grämen, die Jungs haben in der 2.Halbzeit alles gegeben, und mehr verlangt in Bochum keiner. Ich hoffe nur, das ich es möglichst bald erlebe, das man so ne Leistung über 90 Minuten zeigt. Man hat gesehehn: Es geht doch!

Wenn man mit dieser Einstellung von Beginn der Saison an gespielt hätte, würden wir längst wieder singen "Die Nr.1 im Pott sind wir". Aber so konnten wir ja den Nachbarn aus Ückendorf und Lüdenscheid-Nord fast dankbar sein, das sie unsere Mitkonkurrenten abgebügelt haben. Lediglich die Pillen vom Plastikclub am Autobahnkreuz müssen die Punkte in Schüco-Land herschenken, typisch Werksverein.

Auf dem Weg zurück erlebten wir, wie ein gänzlich merkbefreiter Bärlin-Fän die aufgeschnappte Bemerkung "Scheiß-Hertha" als Legitimation verstand, den Bemerker derart brutal zu treten, das jeder Anwesende sofort verstand, wie wahr die Bemerkung ist. Zum Glück waren genügend grüne Kollegen drumherum und führten die Arschgeige sofort ab. Dies blieb der einzige Zwischenfall dieser Art, derartiges sind wir in Bochum zum Glück auch nicht gewöhnt.

Nach dem Besuch des "Curry-Art" (lecker, nett, Empfehlung) gings schon wieder zum Bahnhof und Richtung Heimat. Eins weiß ich sicher: Wir kommen wieder! Vielleicht klappts ja schon wieder am 13.12. zum letzten Hinrundenspiel gegen die Geisböcke. Die Winterpause wird ne gute Gelegenheit sein, endlich unseren Fanclub zu gründen, und in der Rückrunde denken wir schon ans Auswärtsspiel bei den Hoffenheimer Überfliegern. Glückauf!

29 Oktober 2008

Bestes Kino

Das ist mal wieder gutes deutsches Kino. Mit einfachen Mitteln mitten ins Herz treffen.
So gings mir, als ich letzte Woche mit einem Freund zusammen den 1.Teil einer bayrischen Film-Trilogie gesehen hab. Der Film heißt Beste Zeit, ich hatte ihn Anfang des Jahres bereits im Programmkino gesehen. Weil nun der 2.Teil Beste Gegend auf DVD vorlag, hab ich mir die Beste Zeit letzten Donnerstag nochmal gemeinsam mit einem Freund angesehen- und war genauso angetan wie beim ersten Sehen. Der Film, obwohl an anderem Ort (Bayern) und damit verbundenem anderen Dialekt, aus der Sicht des anderen Geschlechts (Mädchen) und zu einer anderen Zeit (viel später) als meiner Jugend spielend, hat meine Gefühle als junger Mensch in kürzester Zeit wieder an die Oberfläche gezaubert. Anrührend in bestem Sinne, da waren wir uns letzte Woche einig, es war auch eigentlich nicht zu übersehen, dass das zunehmende Reiben der (feuchten) Augen bei uns beiden nicht den Grund hatte, das wir müde waren. Leiden und Lachen liegen sehr eng beieinander, die Story selbst ist alles andere als spannend. Aber das muss sie auch überhaupt nicht sein, das würde eher von den Gefühlen ablenken, die wirklich wichtig sind im Film (und im Leben).
Und so haben wir uns entschlossen, für morgen den 2.Teil in Angriff zu nehmen, und werden wahrscheinlich danach sehnsüchtig darauf warten, das der 3. und letzte Teil, Beste Chance, im Frühjahr 2009 in die Kinos kommt.
Fazit: Steht schon sehr weit oben in meiner persönlichen Lieblingsfilm-Liste.

21 September 2008

Grüezi miteinand

Die Schwyz ist schon ein niedliches Ländli. Schon beim Reinfahren im Bähnli fiel es mir auf: Neben den Gleisen viele hübsche Häusli. An der Wand des Baumarkts wurde eingeladen zur Plättli-Ausstellung.
Und alle sind ganz nett und freundlich. Wenn man sie anspricht, lächeln sie einen an und geben bereitwilig Antwort. Zwar in Finnisch oder einer ähnlich unverständlichen Sprache, Suaheli (?), aber freundli.
Meine nette Gastgeberin (übrigens keine Schwyzerin) hat mir mit dieser Urlaubswoche ein tolles Geschenk gemacht. Eine schön gelegene Wohnung in einem Dörfli im Berghang neben dem See. Thun ist ein kleines beschauliches Städtli - mit einer überraschend anderen kleinen Multikultistrasse mitten im Ort, wo ein netter schwyz-türkischer Friseurli vorgestern mein Einstein-Perückli getötet hat.
Ich hab die Innenstadt mehrfach durchlaufen und entdecke doch immer wieder was Neues.
Wenn das diesige Wetter des Wochenendes morgen weicht, werden wir auch noch per Schiff den Geist von Spiez besuchen, der am anderen Seeufer haust.
Guten Käs, gute Wurst, leckere Salate (alles vom Bio-Markt am Samstag), guter Kaffee und Espresso, ich lass es mir richtig gutgehen. Der Mystikpark in Interlaken hat leider wegen Konkurs geschlossen, aber es gibt auch so genug zu sehen.

Schade, das der Mittwoch mit Riesenschritten naht. Hier könnt ichs noch länger aushalten. Vielleicht ein andermal wieder.

12 September 2008

See in Sicht !

Endlich, endlich ist es soweit. 2 Wochen frei. Ich bin so platt, ich kanns noch gar nicht richtig realisieren. Aber spätestens wenn ich am Donnerstag im Zug nach Thun sitze, wird das Urlaubsgefühl nicht mehr zu verdrängen sein.
Eine stressfreie Woche wartet auf mich, ich muss sie bloss noch abholen fahren.
Und dank des Angebots einer ganz netten Freundin werd ich dort sogar gut und preiswert logieren können. Herz, was willst du mehr ?
Nach dem Sch....wetter heute zum Auftakt hoffe ich, das meine blau-weißen Jungs am Sonntag gegen die Arminia die Wende zum Positiven bewirken werden. Alles wird gut ;-)

14 August 2008

DJ Bearbone is on the air ....

Nun isses endlich soweit:

Das Internet-Radio von DJ Bearbone ist online, wie Ihr ganz unten auf der Seite sehen könnt.
Etwas ausführlicher findet man es hier. Jetzt nur noch auf PLAY klicken und es geht los.

Der musikalische Inhalt wird sich in den nächsten Wochen immer weiter auffüllen. Viel Spass beim Hören.

Kleiner Nachtrag: Die Webseite ist seit heute nachmittag vorübergehend (hoffentlich nur das!) nicht erreichbar. Wer auf die gute Mucke nicht verzichten will, kriegt hier den direkten Audio-Stream für den Mediaplayer.

06 August 2008

Adrian Mole

Ich muss mal wieder ein Buch kommentieren, von dem ich nicht mehr loskomme. Sue Townsend schreibt "Das Intimleben des Adrian Mole, 13 3/4 Jahre".
Es ist dies, wie ich nachgelesen hab, das erste von mehreren Tagebüchern, die mit einer solchen Naivität und einem so trockenen ungewollten Humor geschrieben sind, das ich ständig lachen muss, obwohl ich manchmal mit Adrian mitleide. In diesem deutschen Band sind die beiden ersten englischen Originalbände zusammengefasst, den 3. gibts bisher nur auf Englisch, die beiden nächsten wiederum auch auf Deutsch. Die Bücher sind chronologisch aufgebaut. Welcher Verlag sich wohl sowas ausdenkt!

Pia hat mir dieses Buch ausgeliehen und mir eine Riesenfreude damit gemacht. Danke, Pia!

28 Juli 2008

Familientreffen der anderen Art

Ich hatte am Samstag ein Familientreffen der etwas anderen Art. Nachdem wir bisher nur telefoniert haben, wurde ich von meinen Namensvettern aus dem Pott live besucht. Bisher haben wir noch nicht rausfinden können, wo die Verbindung zwischen unseren Familien liegt bzw. ob wir überhaupt zum gleichen Stammbaum gehören.

Und ich kann nur sagen: Richtig liebe Leute, mitten aus dem Leben, die ich auf Anhieb gemocht hab. Nicht nur aufgrund der sehr vielfältigen Lebensgeschichten auf beiden Seiten denke ich, das wir verwandt sein müssen, auch eine zwischenmenschliche Chemie der besonderen Art war für mich deutlich spürbar. Als wenn wir uns schon lange kennen würden.
Ich hoffe, einmal einen Gegenbesuch abstatten zu können, wenn ich mich sowieso "Tief im Westen" befinde, das lässt sich bestimmt gut einrichten.

23 Juni 2008

Urlaub vorbei, alles vorbei ?

Erholsame 2 Wochen Urlaub sind rum, vorwiegend auf Terrassia und vor der EM-Television.
Heute morgen die gewohnten Anfangsschwierigkeiten, als der blöde PC ein Passwort von mir will. Kann mich erstmal nicht erinnern, je eins besessen zu haben, was ich als Zeichen von guter Erholung werte. Irgendwann fällts mir dann doch ein. Ich mach aber vorerst nach dem Einloggen lieber keinen Terminplaner auf, weil mich schon alleine die Stapel auf meinem Schreibtisch emotional überfordern. Als mein Kollege mir dann erzählt, was alles in den letzten beiden Wochen hier los war (und was mich wohl als Folge in der nächsten Zeit arbeitsmäßig erwartet), erwäge ich für einen kurzen Moment, den PC wieder runterzufahren und heimzufahren. Auf der Terrasse steht mein Deckchair, auf dem Tisch liegt mein Buch, ein leckerer Espresso ist auch schnell gemacht, ja warum eigentlich nicht ?
Der Gedanke an die Abbuchungen für Miete, Nebenkosten, Sprit und ähnliche Dinge am nächsten Ersten bewegt mich dann doch zum Weitermachen. Bis zum Feierabend hat sich der Erholungswert der letzten 2 Wochen auf gefühlte 2 Tage reduziert, allerdings gehts mir nach 1 Stunde Deckchair mit Buch und Espresso heut abend dann auch schnell wieder gut.
Es ist einfach schade, das der Urlaub immer so schnell rum ist, aber wenn ich Glück hab, muss ich ja nur noch 15 Jahre bis zur Rente arbeiten, ist ja auch nicht mehr so lang, oder ?

18 Juni 2008

Der Fliegenfänger - von Willy Russell

Ich lese gerade ein Buch, das mich so bewegt, das ich es hier vorstellen möchte:

Klappentext:
Der Tag, an dem der elfjährige Raymond Marks in einer Schulpause per Zufall das "Fliegenfangen" erfindet, ändert alles. Das harmlose Spiel führt für Raymond zu einem tragikomischen Leben als Außenseiter und Sonderling, bis er schließlich seine ganz persönliche Unabhängigkeitserklärung entwickelt.

"Wie ein englischer Huck Finn - todkomisch, todtraurig, sensationell."





Ich habs erst zur Hälfte gelesen und kann nur bestätigen, was die Kritik schreibt:
Wie immer, wenn es von der Insel stammt, ist das Tieftraurige zugleich auch zum Brüllen lustig.
Man hält die Luft an, immer wenn man ahnt, in welch schlimme Richtung die Geschichte sich gerade wieder entwickelt, ohne das der Erzähler etwas dafür könnte. Einfach eine unglaubliche Verkettung unglücklicher Umstände, in deren Entwicklung ein "normaler" fantasievoller Junge in den Augen der Leute immer mehr zu einem durchgeknallten Monster mutiert. Man hält die Luft an uns wünscht sich, dass die Geschichte anders weitergeht. Bitte Bitte Bitte! Man freut sich und heult Tränen der Freude und Erleichterung, wenn sich die Geschichte wieder zum Guten dreht. Und wenn 3 Seiten später das Unheil wieder seinen Lauf nimmt, möchte man eingreifen in eine Geschichte, in der man schon längst mit Haut und Haaren steckt, und eigenhändig das Buch umschreiben, wenn man ahnt, was kommt.

Aber vor allem ein Appell gegen vorgefasste Meinungen und Vorverurteilungen, es kann in Wahrheit alles ganz anders sein.
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Ich habs heute fertig gelesen und bleibe dabei, ein Klasse-Buch!

Also Leute, frei nach Elke Heidenreich: Unbedingt Lesen!

10 Juni 2008

John Fogerty - The old man is down the road again

Wir haben es genossen, das alljährliche Konzert unseres alten Helden, das mittlerweile zur guten Sitte geworden ist.
Diesmal mit der ersten Liveversion von "Comin' down the road .. (playin' their Rock'n Roll), sozusagen die Vorläuferversion von "Rockin' all over the world", sein Hit, von dem kaum jemand weiß, das er die Originalversion geschrieben und gesungen hat.

Aber auch sonst manch neues Altes, öfter als sonst der Ausflug in die Hillibilly/Bluegrass/Cajun-Ecke mit einem exzellenten Fiddler, der vor Spielfreude nur so sprühte, einige ganz alte Traditionals. "Midnight Special" und "Night Time is the Right Time" gehören ja zum Standard-Repertoire, ebenso wie "Hello Mary-Lou". Aber "My Toot Toot" hätte niemand, der es nicht weiß, in dieser Richtung vermutet. Auch der "Blue Ridge Mountain Blues" von seiner ersten Blue Ridge Rangers-LP erfreute insbesondere einen Fan 10 Reihen vor uns, der begeistert mit der Original-LP in der Hand wedelte. Den Klassiker "Jambalaya", auf den besonders Gerd seit Jahren wartet, hat er sich aber (hoffentlich) fürs nächste Jahr aufgehoben, ebenso wie meine Geheimfavoriten "Someday never comes" von der letzten Creedence-LP und "Sail away", ein wunderschönes anrührendes Lied übers Sterben, von seiner Solo-LP "Eye of the Zombie".

Ein paar alte Klassiker zum Mitgrölen fürs Volk "Down on the corner", "Proud Mary", "Bad moon rising", "Lookin' out my backdoor". "Fortunate son" etc. waren natürlich dabei wie auch die schönen Regenballaden "Who'll stop the rain" und "Have you ever seen the rain", echt zeitlose schöne Lieder. Wobei er die alten Rockstücke mittlerweile mit der ungefähr doppelten Geschwindigkeit durchzieht, so das man manchmal Probleme hat, so schnell mitzusingen ;-)
Und zwischendurch auch immer wieder Stücke seiner neuen CD "Revival", besonders der "Creedence Song", den er ziemlich am Anfang spielte, knüpfte nahtlos an die alten Swamp-and-Bayou-Rock-Zeiten an.

Selbst die anfangs schlechte Abmischung des Sounds konnte den Fans die gute Laune nicht verderben, die Stimmung stieg im Lauf des Konzerts immer weiter an. Und am Ende hatte er wieder fast 2 Stunden ohne Pause Vollgas gegeben, als sei er gerade 36 und nicht 63 geworden, das war schon klasse. Und so bin ich denn kurz vor 10 heimgefahren, heiser vom Mitsingen und nassgeschwitzt vom Rumhüpfen, aber mit einem glücklichen Gefühl im Herzen.

Ja dann bis nächstes Jahr.

05 Juni 2008

Licht in Sicht

Nur noch bis morgen mittag muss ich Bären jagen, danach kann ich 2 Wochen wohlverdienten Urlaub antreten. Heute ist bereits lieber Besuch aus Hamburg angekommen, am Samstag gehts nach Bonn zu good old John Fogerty, und Mitte nächster Woche schau ich mal wohin die Bahn mich zu akzeptablen Preisen fahren will. Ein paar Tage Was-Anderes-sehen, wie vor 3 Jahren in Freiburg, das wär schon was Genaues. Werd mal meinen alten Kumpel Mike T-Bone fragen, was der so vorhat.
Wie sockt der Franzl: Schaumama !

28 April 2008

Free Tibet ?

Es ist momentan sehr einfach, sich auf die Seite des unterdrückten tibetischen Volkes zu stellen. Aber ich hab mir vorgenommen, einmal beide Seiten des Konflikts zu betrachten. Auf diesem Weg hab ich mir heute nach einer chinesischen Darstellung des Konflikts gesucht und folgendes gefunden:

Bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts herrschte in Tibet eine feudale theokratische Leibeigenschaftsgesellschaft, die noch finsterer und rückständiger war als das europäische Mittelalter. Die geistlichen und weltlichen Leibeigenenhalter, kaum 5% der tibetischen Bevölkerung, besaßen die meisten Produktionsmittel und die Leibeigenen und Sklaven, die über 95% der tibetischen Bevölkerung ausmachten und keinerlei persönliche Freiheit hatten. Es gab das strenge hierarchische "Gesetzbuch mit 13 Artikeln" und das "Gesetzbuch mit 16 Artikeln" sowie barbarische Strafen wie das Abhacken der Hände und Füße, das Ausstechen der Augen, das Abschneiden der Ohren und der Zunge, das Entfernen von Sehnen und das Ertränken und das Werfen in Schluchten. Die Leibeigenen und Sklaven waren wirtschaftlich, politisch und geistig total unterdrückt. Von irgendwelchen Rechten konnte keine Rede sein.
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Angesichts der in der tibetischen Bevölkerung zunehmenden Forderung nach einer demokratischen Reform und um die feudale Leibeigenschaft für immer aufrechtzuerhalten, unternahmen einige Leute der Oberschicht der Führungsclique in Tibet mit Hilfe von imperialistischen Kräften am 10. März 1959 einen bewaffneten Putsch mit dem verschwörerischen Versuch, Tibet von China abzutrennen. Am 28. März verkündete der Staatsrat die Auflösung der tibetischen Lokalregierung, deren Befugnisse wurden danach vom Vorbereitungskomitee des Autonomen Gebiets Tibet ausgeübt, und der 10. Panchen Lama fungierte als amtierender Vorsitzender. Unter Leitung der Zentralen Volksregierung und des Vorbereitungskomitees schlug die tibetische Bevölkerung den Putsch schnell nieder und führte die demokratische Reform durch. Dadurch wurden das System der theokratischen feudalen Leibeigenschaft und die feudale Hierarchie aufgehoben, die persönlichen Abhängigkeitsverhältnisse und die grausamen Foltern wurden abgeschafft. So wurden die Leibeigenen und Sklaven befreit, sie wurden Herren des Landes und Tibets und erlangten die in der Verfassung und den Gesetzen verankerten bürgerliche Rechte und Freiheiten.
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Im alten Tibet gab es keine Schule im modernen Sinn. Kaum 2% der schulpflichtigen Kinder konnten eine Schule besuchen, 95% der Jugend und der Erwachsenen waren Analphabeten. Ende 2003 gab es in Tibet 1011 verschiedenartige Schulen aller Stufen und 2020 Unterrichtsstellen mit 453 400 Schülern und Studenten. 91,8% der schulpflichtigen Kinder besuchen die Grundschule. Der Anteil der Analphabeten an der Bevölkerung des autonomen Gebiets sank auf kaum 30%. Seit 1985 hat die Zentralregierung tibetische Klassen in 21 binnenländischen Provinzen und Städten eingerichtet und für Tibet rund 10 000 Fachkräfte mit Hoch- und Fachschulabschluss ausgebildet.

Alles nachzulesen hier. Das alles behauptet China nach der Unterzeichnung des 17-Punkte-Programms 1951 an Gutem bewirkt zu haben. Und noch viel mehr, aber beim Lesen des gesamten Artikels stoße ich mich so derb an dieser schrecklichen Propaganda-Sprache, das ich die Darstellung zwangsläufig als sehr einseitig gefärbt einstufe. Wobei ich mir auch sicher bin, das einiges davon stimmt.
Wenn ich mir im Gegenzug die Realitäten der letzten Jahre ansehe, dann weiß ich nicht erst seit den schlimmen Bildern vom Platz des himmlischen Friedens und auch jetzt aus Tibet, wie die chinesische Regierung mit den Andersdenkenden umspringt: Brutal und menschenverachtend.
Da stellt man sich zynisch die Frage, was besser ist, vom Militär erschossen oder von den Gehilfen des lokalen Herrschers in die Schlucht geworfen zu werden.
Klare Antwort: Es ist beides gleich beschissen.

26 April 2008

Football's coming home - to the fans

Die Engländer habens vorgemacht. Nach einigen Neugründungen (Wimbledon, Manchester), die die Kreisklassen von unten aufrollen, wurde der Ebbsfleet United FC von den Fans gekauft. Die Fans, das ist in dem Fall eine Internetgemeinde von ca. 20.000 Leuten, die mit ca. 50 Euro pro Nase jedes Jahr ne glatte Million in die Clubkassen bringt - und dafür bestimmt, wo es langgeht.
Ähnliches versucht man nun hier mit:

deinfussballclub.de - Der echte Fussball Manager


Nachdem Schäng Löring vor einigen Jahren zuerst pleite war und wenig später verstarb, gings nur noch abwärts mit dem sympathischen Südstadt-Club, der die ewige Zweitligatabelle anführt.
Mittlerweile hat man in der Verbandsliga den Abwärtstrend gestoppt, sich etabliert und spielt sogar um den Aufstieg mit. Sollte man als Meister in die neue NRW-Liga kommen, bliebe man zumindest fünftklassig.
Sollten wir bis März 2009 mindestens 30.000 Mitstreiter finden, dann bekämen wir 49% des Vereins und hätten erhebliche Mitspracherechte an vielem, was passiert. Mehr lässt der DFB nicht zu. Mit Sönke Wortmann haben wir einen Frontmann, der mit dem Herzen dabei ist. In Zeiten, wo Bundesligisten darüber diskutieren, die Fans sogar vom Training auszuschließen, ist das ne prima Sache, die zeigt, das man es auch andersrum probieren kann.
Und mit allem, was da sonst auf uns zukommt, geht man bisher ganz offen um. Man weiß es selbst nicht so recht und scheut sich nicht, das zuzugeben. Es ist ein Experiment, aber ein so reizvolles, das ich sagen will "Ich war dabei". Ich habe den familiären Charme des Südstadions in vergangenen Zeiten mehrfach als Gast erlebt, und finde, das hat was. Das Stadion ist vom Südbahnhof aus gut zu Fuß erreichbar und hat, wie gesagt, ein ganz besonderes Flair. Es hätte mich nicht gewundert, wenn auf der Tribüne gegrillt worden wäre. Aber auch die Zukunft dieses Stadions ist mehr als wackelig. Ich hoffe, es steht noch lange.
Schaut's Euch an, und macht mit bei dem Versuch, die Fortuna mittelfristig wieder in den Profifussball zurückzuführen.

06 April 2008

Osterhase meets Teddybär

So sieht's aus - wenn man kurz nach Ostern ins Kamin-Stüffje nach Ochtendung kommt. In gewöhnungs- bedürftigem, aber vor allem sehr interessantem Interieur konnte ich heut abend ein leckeres Steak auf dem heißen Stein genießen. Dazu ein wirklich knackiger Salat mit einem genialen Sößchen, das war schon was Genaues. Wir wurden den ganzen Abend von einer Kohorte Teddybären beobachtet, welche die Couch an unserem Tisch belagerten und vergeblich drauf warteten, das ich ihnen ein Stück Fleisch übrig lasse.
Und wenn man zu einem solchen Schmaus auch noch von einer netten Kollegin eingeladen wird, sich gut unterhält, ja dann ist das ein richtig schöner Abend.

04 März 2008

Geburtstagswünsche

Ich hab mich sehr über die vielen lieben Menschen gefreut, die mir heute persönlich oder via Telefon, Handy, SMS, eMail und wer-kennt-wen zum Geburtstag gratuliert haben.

Mit soviel hatte ich überhaupt niemals gerechnet und hab sowas von Spass darüber, das gibts nicht.

03 März 2008

Der Igel auf Abwegen

SPD-Parteirat gibt Beck Rückendeckung

Berlin (dpa) - Mit großer Mehrheit hat sich der SPD-Parteirat hinter den Kurs von SPD-Chef Kurt Beck im Umgang mit der Linkspartei gestellt. Zugleich wurde am Montag in der Sitzung des 110-köpfigen Gremiums massive Kritik an SPD-Vize und Finanzminister Peer Steinbrück geübt.

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Mein Gott, der Beck! Muss es denn grad diese personifizierte Unglaubwürdigkeit sein, der den Wechselkurs einschlägt ? Kann nicht einer der ehrlichen Sozialdemokraten (ja, die gibt es noch!) den Mund aufmachen und sagen: "Jawohl, wir haben Mist geredet. Das war ein Fehler, die Linkspartei kategorisch abzulehnen, wo sie doch genau die alten sozialdemokratischen Züge trägt, welche die SPD zugunsten der schwarzen Koalition, zugunsten der Option "Volkspartei" geopfert hat. Tut uns leid, soll nicht wieder vorkommen."
Aber das würde eine gehörige Portion Rückgrat erfordern, das wird niemand machen. Im Gegenteil, ich seh die falschen Fuffziger wieder auf den Zug aufspringen. Kurt Beck wird entweder als Bauernopfer dienen oder am Ende als strahlender Gewinner dastehen, der ja immer alles vorher gewußt hat. Gesagt hat er zwar was anderes, aber das interessiert dann auch keinen mehr.
Wer sich jetzt noch wundert, warum immer weniger Leute wählen gehen, der versteht aber auch rein gar nichts.

20 Februar 2008

Verwandtschaft, die 2.te

Ich bin in der letzten Zeit über wer-kennt-wen und stayfriends auf einige Menschen getroffen, mit denen mich neben dem gemeinsamen Familiennamen auch eine große Sympathie verbindet, aber keine Verwandtschaft. Und trotz fehlender Verwandtschaft gibt es einige Parallelen, die schon mehr als zufällig sind. Daher werde ich in den nächsten Wochen mal prüfen, ob eine Verwandtschaft über die mütterliche Seite besteht, so das die Familiennamen dies nicht direkt erkennen lassen.
Mal sehen, ob wir die einzelnen (Stamm-)Bäume nicht doch zusammenbinden können.

18 Januar 2008

Menschenwürde und Ignoranz

Frei nach dem Verwaltungs-Grundgesetz:
Die Würde des Menschen ist (leider) antastbar.
Die Ignoranz mancher Menschen ist (leider) unbegreiflich.
Und das Wichtigste aus dem Leitspruch der anonymen Alkoholiker:
Ganz klar Punkt 3 --> die Weisheit, beides voneinander zu unterscheiden. Ich kann das.

Und nun alle:
"Das gaaanze Leben ist ein Quiz, wir sind nur die Kandidaten ....."

11 Januar 2008

Die Köpfe rauchen

Es ist geschafft, die Struktur der Kosten-Leistungs-Rechnung für unsere Abteilung steht!
Der Rauch, der gestern nachmittag über unserer Arbeitsstelle aufstieg, signalisierte nicht die Wahl eines neuen Oberbürgermeisters, sondern entstammte unseren Köpfen, die nach wochenlangem intensiven Grübeln über Kostenträger, Kostenstellen, Ertragskonten, Aufwandskonten, Produktsachkonten, Produkte, Leistungen, Haushaltsstellen, Rückstellungen, Kasseneinahmereste endlich eine Struktur herauskristallisiert haben, mit der man effektiv arbeiten kann.

Nachdem diese Struktur am Donnerstag auch noch vom Softwarehersteller das "ok" zur Realiserbarkeit im Programm erhielt, waren sicher auch ein paar Wölkchen der Erleichterung und Dankbarkeit dabei. Nun gibt es noch sehr viel Arbeit in der Umsetzung, aber der Silberstreif ist am Horizont deutlich erkennbar.
Mit der Zeit werden für mich glücklicherweise immer mehr Punkte sichtbar, an denen ich mein Gehirnschmalz in der neuen Abteilung produktiv einsetzen kann. Die Arbeit mit den Kollegen und Vorgesetzten hat mir speziell in der letzten Zeit sehr viel Spaß gemacht. Ich hoffe, das wir diesen Weg im Interesse aller noch länger weiterverfolgen können, ohne das die personelle Fluktuation oder die chronische personelle Unterbesetzung wieder vieles zunichte macht.

01 Januar 2008

Prosit Neujahr

Ich hab den gestrigen Abend schön gemütlich daheim verbracht und hab es mir gut gehen lassen. Mit leckerem Dip, frischem Baguette, Tomaten und Mozzarella mit frischem Basilikum, gefüllten Peperoni und anderen Leckereien hab ich mich von CD-Player und Fernseher unterhalten lassen. Der Sylvesterpunsch der Tetzlaffs ist immer wieder ansehenswert. Und auch die Misfits, Gerburg Stahnke und Steffi Überall, haben nochmal ihr Bestes gegeben. Gegen 3 bin ich ins Bett, und bin bei der Lektüre der "Zeit-Odyssee" (tolles Buch von Arthur C.Clarke und St.Baxter) friedlich ins neue Jahr geschlummert.
Solche Auszeiten tun mir gut, ich muss nur immer wieder dran denken, sie mir zu nehmen.
Das neue Jahr hat mit Schlafen bis mittags gut angefangen und soeben hab ich meine erste Bass-Lehrstunde bekommen. Macht echt Spass. Danke, Johannes!
Ab morgen gibts ne kurze Arbeitswoche mit viel Arbeit, aber die gehe ich ganz entspannt an.

Prosit Neujahr !