29 Juli 2011
Neuauflage
07 Juli 2011
U17-WM 2011 in Mexiko - Halbfinale BRA - URU

Einer hackt einen Brasilianer um, geht an den Gefoulten, der am Boden liegt, so nahe heran, dass er ihm mit den Fußballschuhen ein wenig gegen den Kopf klopfen kann. Als dieser aufsteht und sich beschwert, entsteht sofort die gewünschte Rudelbildung und der Schiedsrichter zeigt am Ende beiden die gelbe Karte.
Der Mittelstürmer senst schnell noch einen Verteidiger um, als er sieht, dass er ausgewechselt wird, und holt sich die bedeutungslose gelbe Karte mit auf die Auswechselbank.
Der Torwart braucht für jeden Abstoß eine gefühlte Minute. Nach jedem Pfiff des Schiedsrichters wird der Ball erstmal präventiv 60 Meter weit weg gehauen.
Und eben drücken sie bei einem Konter noch irgendwie den Ball zum 2:0 über die Linie.
Genau diese Eigenschaften, die uns hier wieder plastisch vor Augen geführt werden, sind es, die diese holzhackenden und spuckenden Kicker schon immer so beliebt gemacht haben.
Nach einem Konter in der letzten Minute gegen die entblösste brasilianische Abwehr lautet das Endergebnis: Uruguay - Brasilien 3:0. Hoffentlich gewinnen unsere Jungs das andere Halbfinale gegen Mexiko und haben im Finale gegen die Urus einen Schiedsrichter, der konsequent durchgreift. Und hoffentlich lassen sie sich nicht provozieren.
Nach diesem Spiel plädiere ich ab sofort wieder dafür, jedem Kicker aus Uruguay schon beim Betreten des Platzes mindestens die gelbe, am besten direkt die gelb-rote Karte zu zeigen, damit dieser dreckige Fußball endlich von den Plätzen verschwindet.
03 Juli 2011
Deutsche Bundesbahn - Live und unverwechselbar
Seit langem wirbt die Bahn mit tollen Angeboten wie "Deutsche Städte ab 19,- €" und ähnlichen Superangeboten. Wenn man genauer hinschaut, verbirgt sich dahinter meist die Reise von Nürnberg nach Fürth, wohingegen man für Frankfurt - Berlin auch in diesem Angebot mehr als 100 Ocken pro Nase berappen soll.
Daher bin ich (als passionierter Bahnfahrer) seit längerem dazu übergegangen, die Sparpreise als Frühbucher zu nutzen. Dazu habe ich eine Bahncard 25 erworben, die sich bei regelmässiger Nutzung immer bezahlt macht.
Lästig ist, dass man die Tickets erst 3 Monate vorher online erwerben kann. So versuch ich denn, ab 0:00 des Freigabetages die diesjährige Urlaubsrückfahrt zum Sparpeis von 41,75 € für 2 Personen online zu buchen. Um 00:02 Uhr ist alles im Kasten, Preis 41,75 €, ich klicke auf
23 Juni 2011
Falsche Doktoren im richtigen Leben
Die Aufregung in der politischen Landschaft ist riesengroß:
Silvana Koch-Mehrin
Bemerkenswert ist, dass Ihr der Doktortitel von der Uni-Heidelberg gerade wegen Plagiats wieder aberkannt wurde - und dass die Plagiats-Untersuchungen über die Doktorarbeit Ihres Tauschpartners noch laufen. Nach derzeitigem Stand (20.Juni: 71% Plagiatsanteil) ist die Bestätigung der Vorwürfe und auch der Entzug der Doktorwürde in den nächsten Tagen zu erwarten.
Es ist natürlich ein Leichtes, mit der Betrugskeule auf diese verantwortungslosen Politiker einzudreschen. Sie hat ja bereits alle politischen Ämter wegen der Plagiatsvorwürfe abgegeben. Aber an dem lukrativen EU-Job klebt sie natürlich. Und jetzt wird die auch noch befördert! Anhand der Reaktionen besagter Dame schließe ich, dass man mit Ihr bestimmt keine falsche trifft.
“Zur guten wissenschaftlichen Praxis gehört es aber sicher auch, eine vorgelegte Arbeit ordentlich zu prüfen.”
Aber: Der Doktorvater von Frau Koch-Mehrin hat (lt. Frau Koch-Mehrin) all diese Plagiatsmängel schon damals festgestellt und in einer "hochkritischen" Bewertung festgehalten. Der Zweitgutachter hat sich dieser Bewertung vollständig angeschlossen. Trotzdem hat der Promotionsausschuss der Uni Heidelberg ihr damals den Doktortitel verliehen, ohne sie überhaupt mit Täuschungsvorwürfen zu konfrontieren. Zitat Koch-Mehrin: "Im Gegenteil: die wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Arbeit sind bis heute unstrittig und beruhen auf meiner eigenen wissenschaftlichen Leistung."
Was hätte ich an ihrer Stelle getan? Mich gefreut, dass meine schwache Arbeit doch noch so durchgerutscht ist und ich meinen Doktor habe? Oder selbstlos die Annahme des Titels abgelehnt? Das sollte sich jeder mal selbst beantworten.
Die Uni und der Doktorvater haben diese "Verteidigungsstrategie" übrigens schon als unwahr zurückgewiesen. Mein Gott, wem soll man denn noch glauben? Dem Hier:
Aus meiner zugegebenermassen laienhaften Sicht hat dieses Doktor-Arbeits-System größere Mängel. Selbst die Aufdecker sagen, dass kein Doktorvater die Zeit hat, all seine Doktorarbeiten so detailliert zu prüfen, wie das aktuell durch Massen von Freiwilligen via Internet geschieht. Dann bräuchte er in seinem Beruf wahrscheinlich nichts anderes mehr zu machen. Und dass deshalb das Verhältnis von Doktorvater und Doktorand grundsätzlich vom Vertrauen geprägt sein müsse.
Außerdem erfindet wohl kaum jemand in seiner Doktorarbeit das Rad neu und es dreht sich meistens um Erkenntnisse über die Arbeiten anderer, so dass hier mangels neuer Erkenntnisse immer nur auf altes dokumentiertes Wissen zurückgegriffen werden muss. Wenn jede Doktorarbeit Bahnbrechendes wie eine neues Relativitätstheorie enthielte, würden wir heute im Restaurant am Ende des Universums unseren Espresso trinken und solch historische Irrtümer wie Kriege und Tod und Elend gehörten längst der Vergangenheit an.
Oder dreht es sich nur darum, dass man nicht andere schamlos wörtlich zitieren soll, ohne dies zu vermerken? Dreht es sich darum, dass man eine Doktorarbeit mit wirklich "eigenen" Worten verfassen soll, also komplett selbst schreiben/verfassen/erklären, komplett und von der Pike auf? Also neben den fachlichen Fakten auch noch einen "eigenen" guten Schreibstil in die Struktur der Arbeit einbringen soll? Würde das nicht bedeuten, dass jemand für eine solche Arbeit ganz viel Zeit investieren muss und seine sonstigen Aktivitäten (Beruf, Privatleben, politische Arbeit etc.) in dieser Zeit total runterfahren muss?
Fragen über Fragen, wer weiß Antworten?