Ein paar kleine Grundsätze vorab:
1. Arbeit wir völlig überbewertet.
2. Das Wochenende kann nicht früh genug beginnen.
3. Menschen, die einem gut tun sind Futter für die Seele.
Wenn man also das Wochenende bereits am Freitagmorgen beginnt, weil ein guter Freund und Ex-Kollege zum Kaffee vorbei kommt, dann darf man sogar gegen das Rentner-Ausschlaf-Gesetz verstoßen und bereits um halb zehn aus den Federn krabbeln. Ich rechne es Luca Thomi hoch an, dass er als Ex-Bayern-Spieler und aktuell vielbeschäftiger Gastronom immer noch Zeit findet, die alten Kontakte zu pflegen.
Als ich ihn gegen zwei am Bahnhof absetzte, nahm ich dort sofort meine weitgereiste Verwandtschaft in die Arme, um ihnen bei schönem Wetter ein wenig von der Schönheit der Andernacher Umgebung zu zeigen. Bei ihrem letzten Besuch hatte ich den Red Hot Smithy Sisters die Innenstadt gezeigt, heute ging's mal raus in die Höhe.
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Eine schöne bildliche Veranschauung des Begriffs <Großcousin> |
Die beiden Mädels sind echt klasse, so wünscht man sich Verwandtschaft. Auf unserer kleinen Runde genossen wir einige schöne Aussichten.
Die Ortskundigen werden sofort erkannt haben, von wo die Bilder aufgenommen wurden. Für Kaffee und Kuchen war es danach noch etwas zu früh, daher entführte ich Vroni und Marieluise anschließend noch an den Ort unserer letzten Sommerlesung. Da dort Permanent Kulturiert wird, brachte ich den Ladies auch ein kleines Ständchen in Form der beiden Kurzgeschichten, die ich bei unserer letzten Sommerlesung dort vorgetragen hatte.
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"Gefreiter Planlos meldet sich ab" und "Bully" |
Den beiden gefielen der Ort und die Geschichten ebenso wie die neue bequeme Liegesitzmöglichkeit, von der sich Marieluise gar nicht mehr trennen wollte. Aber es nutzte ja nichts, auf dem Marktplatz wartete das Café Rosa mit Leckereien und Cappuccino auf uns. Nach einer herzlichen Verabschiedung begaben sich die beiden wieder zum Zug und wir alle hoffen, dass wir solche Begegnungen zukünftig öfter haben werden.
Für mich ging es nach kurzer Pause daheim mit einer unerwarteten Niederlage im Rummykub weiter, wo mir das liebe Ännchen wieder mal meine Grenzen aufzeigte. Dafür durfte ich den anschließenden Skatabend mit lieben Freunden in vollen Zügen genießen. Das hat mir soviel Spaß gemacht, dass ich gar nicht mehr weiß, wer am Ende die Runde verloren hat.
Am heutigen Morgen hatte ich wegen des unabdingbaren Besuchs bei Wally auf dem Wochenmarkt ebenfalls die Ausnahmegenehmigung bzgl. der RAGs erhalten und hatte bereits um halb elf mein Frühstücksporridge genossen. Bei den harten Preisverhandlungen behielt Wally wieder einmal die Oberhand, das Feilschen muss ich wohl noch ein wenig üben. Nach einer kleinen Einkaufsrunde saß ich pünktlich um eins vor der Glotze, um meine blau-wißen Jungs aus dem tiefen Westen anzufeuern. Danach stand für mich fest, dass ich an diesem Wochenende nicht über Fußball reden werde. Punkt
Umso schöner die Spontanrunde mit Kumpel Mike T-Bone an der Rheinpromenade meines Heimatorts.
Wie wichtig dieser Ort ist, kann man bspw. daran erkennen, dass sich sogar Banksy hier immer mal wieder verewigt.
Wer weiß, vielleicht wird der Ort ja mal zu einer Heimstätte der Künstler und Literaten.
Auch die Aussicht über den Rhein in Richtung Autobahnbrücke lohnte sich. Diese tollen Wolkenformationen vor dem blauen Himmel finde ich immer wieder faszinierend.
Beim Rückweg durch den Ort treffe ich unterwegs immer wieder Freunde und Bekannte und konnte auch meinem Kumpel, der auch unter dem Namen "Chief Blind Eagle" bekannt ist, einiges über die Geschichte der verschiedenen Häuser und Bewohner nahebringen. Hier werden viele Erinnerungen aus meiner eigenen Lebensgeschichte wach, immer wieder.
Nun sitze ich daheim vor dem PC und schreibe diese Zeilen nieder. Während ich das alles (und noch viel mehr) Revue passieren lasse, erkenne ich zum wiederholten Mal, wie wichtig es ist, Zeit mit Menschen zu verbringen, die mir gut tun. Das ist Futter für meine Seele.