14 Dezember 2020

Wie die Verwandtschaft sich findet

Vieles hat sich getan in den letzten Wochen, einiges habe ich getan, einiges ist passiert. Oft hängt das miteinander zusammen. Ich tu was und dann passiert was. Oftmals etwas ganz anderes als erwartet.
Offenbar gibt es irgendwelche Zusammenhänge, die mein kleines Spatzenhirn nicht versteht, aber immerhin wahrnimmt.

Am meisten tut sich in unserer Familienforschung. Immer wieder tauchen Nachtsheims irgendwo in Deutschland oder auch weltweit auf und fragen interessiert nach Familienzugehörigkeit.
Die meisten heißen oder hießen Nachtsheim, andere wiederum Noxtine, Nachstein oder Nagtzaam, je nachdem, welcher Einwanderungsbeamte in welchem Land zu welcher Zeit diesen Namen gehört und dann den Griffel geschwungen hat. Für manche Nationalitäten ist "Nachtsheim" ein unaussprechlicher Zungen- oder besser Kehlenbrecher, ähnlich wie das Wort Streichholzschachtel für 2 schottische Jungs, die wir vor Jahrzehnten zufällig im Zug trafen und die sich totgelacht haben über eine Sprache, die ein solches Wort erlaubt.

Hier ruhen Einwanderer Anton
aus Andernach und seine Frau Susan

Aus den Noxtines in Florida, die nach der Einwanderung auch den Zweitnamen Curry für Jungs inflationär benutzten, sind übri-gens drei Generationen später wieder echte Nachtsheims gewor-den, obwohl, einer von ihnen hat sich nochmal umbenannt. Als Kevin Nachtsheim sich in California um eine Schauspielerkarriere bemühte, sagte man ihm als erstes, dass er mit diesem für die Amerikaner schwer zugänglichen Namen keine Chance hat, im Movie- und Pop-Business Fuß zu fassen. Seitdem heißt er Kevin Nash und macht ein paar schöne Songs. Sein eingewanderter Vorfahr Anton stammt übrigens aus Andernach.

Die Nachsteins in New York wiederum heißen heute noch Nachstein. Da aber Karl August Nachtsheim, aus dem bei der Einwanderung Charles Anthony Nachstein wurde, aus einer Familie des Schrumpftals stammte, weiß man auch nicht, mit welcher dialektischen Einfärbung der sich jenseits des großen Teichs dem Einwanderungsbeamten vorgestellt hat.

Neben den Kontakten zu diesen amerikanischen Familienmitgliedern schließen sich nun auch in Deutschland nach und nach ein paar Wissenslücken. Erfreulich, dass sich kürzlich erst Kölle und Oklahoma City/Duisburg als nahe Verwandte mit gemeinsamer Vergangenheit herausstellten und auch die Einbindung der Nachtsheims aus Wuppertal, Berlin und Österreich mit großen Schritten vorangeht. Das Erfreulichste aus meiner Sicht ist, dass ich verfolgen kann, wie sich darüber immer mehr persönliche Freundschaften untereinander bilden, sogar persönliche Treffen in der Nach-Corona-Zeit verabredet werden. Friede und Freundschaft, diese Grundhaltungen scheinen unter den Nachtsheims sehr verbreitet zu sein, trotz teilweise völlig unterschiedlicher Meinungen und politischer Einstellungen. Und das gefällt mir.

Aber nicht nur die Nachtsheims, auch die Familie Einig bekommt immer mehr Zuwachs, das ist die Familie unserer Großmutter väterlicherseits. So durften wir kürzlich Großcousin Berthold kennen lernen, als wir in Glees (vergeblich) das Geburtshaus der Oma suchten. Zur Großcousine Vroni in Holland und zum Neffen 3.Grades Bernd haben wir schon seit langem Kontakt, zufällig.

Großcousine Marianne in Leutesdorf entdeckte ich ebenso "zufällig", aber das Thema "Zufall" führe ich an dieser Stelle nicht weiter aus, sonst wird es ein Buch statt einem kurzen Bericht.

Ich bin total gespannt, wie sich das weiter entwickelt und auf welche Nachtsheims ich noch "zufällig" stoßen werde.