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Andernach von oben |
Meine
Wohnstadt
Andernach hat sich in den letzten Jahren echt gemausert. Das
Städtchen am Mittelrhein, zwischen Koblenz und Bonn gelegen, hat nach
und nach seine Schätzchen aufpoliert.
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Der Geysirsprung (Foto: Petra Wiest) |
Man
hat den alten stillgelegten
Geysir im Stadtteil Namedy wieder
reaktiviert und verfügt nun über den größten Kaltwasser-Geysir der Welt.
Besucher können ihn vom neuen hochmodernen Geysir-Zentrum aus nur mit
dem Schiff erreichen, denn er liegt in einem Naturschutzgebiet. Der
Geysirsprung mit einer 60 meter hohen Fontäne ist ein beeindruckendes
Erlebnis.
Der Geysir wurde aktuell im Magazin Focus zu den schönsten Natur-Paradiesen in Deutschland gezählt.
Auch
die Historie wird zunehmend präsentiert.
Die Siedlung Antunnacum war
eine vorrömische Gründung, die Römer errichteten später hier ein
Kastell.
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Runder Turm |
Die alte römische Stadtmauer erstrahlt abends in dezenter
Beleuchtung, Alter Krahnen und Runder Turm können besichtigt werden, im
Schlosspark finden Konzerte statt. Auf dem innerstädtischen Gelände der
abgerissenen Malzfabrik toben sich seit Jahren die Archäologen aus und
finden erstaunliche Dinge aus alter Zeit, die neben anderen
interessanten Sachen im Stadtmuseum besichtigt werden können.
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Alter Krahnen |
Ich habe
selbst 2 Führungen auf dem Ausgrabungsgelände besucht und war sehr
angetan von dem, was Grabungsleiter Frank Brüninghaus zu erzählen hatte.
Aber
nicht nur Altes wird auf Vordermann gebracht, auch neue Entwicklungen
wurden in den letzten Jahren angestoßen, welche die Stadt in Richtung
Nachhaltigkeit weiter voranbringen.
Das
bekannteste Beispiel ist die "
essbare Stadt". Seit Jahren ist man
dabei, in städtischen Grünanlagen essbare Pflanzen anstatt der üblichen
Blumen anzupflanzen, die für jedermann zum Ernten und Essen freigegeben
sind.
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Wein am Stadtgraben (Foto: C.Maurer) |
Ich gebe zu, ich war anfangs sehr skeptisch bis ablehnend, dachte
"Was soll der Quatsch?" und "Das wird niemals funktionieren!", habe
jedoch meine Meinung schon lange revidiert und hab in den letzten Wochen
leckeren Mangold, frische Blutampfer und knackige Tomaten aus den
Blumenkästen meiner Arbeitsstelle geerntet und zu Hause mit Genuss
zubereitet und verspeist.
Für
die essbare Stadt gaben sich die Vertreter aller Medien (Presse, Funk
und Fernsehen) die Klinke in die Hand und berichteten bundesweit von
diesem Modell. Stadtführungen zum Thema essbare Stadt werden regelmäßig
angeboten und erfreuen sich immer noch großer Beliebtheit.
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Das Gelände der Permakultur |
Noch
länger gibt es die
Lebenswelten im Stadtteil Eich, eine Permakultur mit
Pflanzen und Tieren, die von der Beschäftigungsgesellschaft Perspektive
nachhaltig und naturbelassen betrieben wird. Dort werden
langzeitarbeitlose Menschen ausgebildet und qualifiziert, um
anschließend auf dem 1.Arbeitsmarkt wieder eine Chance zu haben. Auch
dort werden regelmäßig Führungen angeboten und gut besucht.
Neueste
Entwicklung: Im April 2015 wurde Andernach als Fairtrade-Stadt
zertifiziert, ein nächster Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Damit das
kein einmaliger Akt bleibt, versucht die "Steuerungsgruppe
Fairtrade-Stadt" weitere nachhaltige Prozesse zu installieren, auch
jenseits von den klassischen Fairtrade-Produkten Kaffee, Kakao und
Bananen.
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Die Verleihung der Fairtrade-Zertifizierung (Foto: C.Maurer) |
Ich gehöre der Gruppe erst seit kurzem an, darf mich aber schon
an einem geplanten
Workshop Urban Mining beteiligen, in dem wir die
desaströsen Zustände in der Produktion von elektronischen Produkten am
Beispiel von Smartphones transparent machen und Alternativen aufzeigen
wollen.
Auch über das Thema Müll (Vermeidung/saubere Verwertung) wird
mittlerweile in Andernach genauso intensiv nachgedacht wie über saubere
Energieerzeugung z.B. mit Hilfe der Wasserkraft des Rheins.
Mein persönlicher Eindruck: Es gibt noch viel zu tun, aber wir sind auf dem richtigen Weg.
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