30 April 2015

Klassik an der Trave

Gut, dass ich gestern abend früh genug im Bett war.
Gut, dass ich gestern abend Handy und Radiowecker gestellt hatte.
Schlecht, dass ich beide in einem plötzlichen Anfall von Reise-Vorfreude-Bananigkeit 1 Stunde zu spät gestellt hatte.
05:10 Handywecker klingelt.
05:10 und 2 Sekunden: PANIK!
05:11 Katzenwäsche, doppelte Deo-Menge
05:13 fertig angezogen
05:17 Koffer fertig gepackt
05:19 Umhängetasche fertig gepackt (hoffentlich)
05:21 Alles ins Auto geschafft
05:22 Notebooktasche ins Auto geschafft
05:23 Auto gestartet
05:23 und 5 Sekunden: Auto wieder ausgemacht
05:24 Zurück in die Wohnung Geldbörse und Handy holen
05:26 Auto wieder gestartet
05:28 Beim Bäcker die bestellten 30 Brötchen abholenh
05:30 Brötchen sind noch nicht fertig gepackt und berechnet
05:35 Brötchen bezahlt, mit Kickstart Richtung Andernach geflohen
05:43 Mit quietschenden Reifen bei Eva vor der Tür gelandet
05:44 "Du bist aber früh! Ich bin noch nicht ganz fertig."
05:45 Don't panic!
05:46 Gepäck und Eva ins Auto - losgefahren
05:48 Ankunft Andernach Bahnhof
05:49 Ernestov kommt aus dem Bahnhof - ist schon 20 Minuten da.
05:50 Auto zum Parplatz und zu Fuss zum Bahnhof.
05:52 Am Bahnhof, Zug fährt um 06:18 - ALLES WIRD GUT!

Leckeres Frühstück im Zug, wie immer. Die Sprossenkrustis, Goldkrönchen und sonstigen Backwaren finden Anklang beim Rest der Truppe. Wir schlemmen wie Gott in Frankreich, es fehlt an nichts. Die Bahnfahrt samt Umstieg in Hamburg verläuft überraschend glatt, Ankunft in Lübeck 12:20 wie geplant. Der Fußweg mit Gepäck bis zum Hotel führt am Holstentor vorbei auf die Traveinsel, direkt in die Altstadt. Als wir am Klassik-Hotel ankommen, haben Sigi, Eva und ich unabhängig voneinander beschlossen, für den Rückweg am Sonntag ein Taxi zu ordern.
Das Hotel ist klein, aber fein, stilvoll und sauber. Ich beziehe das "Hans-Christian-Andersen-Zimmer" und fühle mich sofort wohl. Hier war man echt kreativ bei der Raumplanung, sonst hätte man nicht ein komplettes Einzelzimmer mit Schrank, Tisch, Bett und Sanitärzelle auf gefühlten 7 qm untergebracht. Absolut ausreichend - und schön.
1 qm essbare Stadt?

Nach 1 Stunde Augenpflege brechen wir zum Rundmarsch durch die Altstadt auf, entdecken viele schnuckelige und interessante Gassen, Orte und Lädchen. Und sehen "an der Mauer" (ja, die Strasse heißt wirklich so) zur Trave hin tatsächlich eine Bewerbung für einen aktuellen Wettbewerb in Andernach.

Nach Zwischenstopps im Café Niederegger und an der Wurstbude auf dem Rathausplatz umrunden wir die halbe Altstadtinsel auf der Westseite und landen punktgenau um 18:30 im Yachtzimmer, wo wir fürs Abendessen reserviert haben.
Auch hier ist alles zu unserer Zufriedenheit: schönes Ambiente, freundliche Bedienungen, leckeres Essen - was will man mehr.
Weil nach dem langen Spaziergang vielen von uns die Beine müde geworden sind, lassen wir uns hier richtig Zeit. Bei interessanten Tischgesprächen, u.a. über den Fortsetzungsroman "Dyson und die Angst um den Mörderriemen", bleiben wir noch ne Weile sitzen und machen uns dann auf den Heimweg zum Hotel.
Unterwegs verlieren wir Börry und Baum in einer Rock-Disco, deren Klänge uns durch die geschlossenen Türen noch bis kurz vors Hotel verfolgen. Hier lassen wir bei Rotwein, Bier und Espresso den Tag in der gemütlichen Sitzecke ausklingen.

29 April 2015

Ab in den Norden....

Morgen früh um kurz nach 6 verlässt unsere tapfere Kolonne die Heimat mit diesem Ziel:


Käse, O-Saft und Antipasti sind eingekauft, die Brötchen für das traditionelle verdi.tours-Bahn-Frühstücksbuffet sind bestellt. Der Sitzplatz neben Sigi ist reserviert. Heut Abend noch ein paar Klamotten in den Koffer werfen, dann kann's losgehen. Wird auch Zeit.

26 April 2015

Mahnwache

In Bassenheim wurde der Dönerladen der Familie Bulut von irgendwelchen Idioten mit rechten Symbolen besprüht. Und das nicht zum ersten Mal. Die JuSos aus dem Kreis hatten spontan zur Mahnwache aufgerufen. Ich war positiv überrascht, dass sich so kurzfristig fast 170 Menschen eingefunden hatten, um ihre Solidarität mit der Familie genauso zu bekunden wie die Ablehnung des rechten Gedankenguts.

In kurzen Reden bekundete das mein Kollege Faisal El Kasmi für die JuSos ebenso wie der Ortsbürgermeister von Bassenheim, Arno Schmitz. Auch Zehra Bulut sprach für die Familie und bedankte sich bei den zahlreich erschienen Menschen für ihre Solidarität.
Spontan hatte auch die Werbefirma a1 aus Ochtendung angeboten, die verunstaltete Fensterwerbung kostenlos zu erneuern.

23 April 2015

Die Bank meines Vertrauens

Ich hab mein Konto bei einer neuen Bank eröffnet. Ich hab's gemacht. Nicht nur was schönes gesehen, drüber nachgedacht, vielleicht drüber gesprochen, "wär ja eigentlich auch ...", und dann alles beim Alten gelassen. Nein, ich habs getan. Und zwar hier:



Und warum: Weil es auch eine Bank gibt, die von Anfang an anders ist. Und zwar seit über 40 Jahren. Was unterscheidet sie von anderen Banken? Das hier:

GLS Bank

Was unterscheidet die GLS Bank von anderen Banken?

Die GLS Bank investiert ausschießlich in ökologische und soziale Projekte und Unternehmen. Wir finanzieren keine Unternehmen, die mit Atomenergie, Biozide, chlororganischen Massenproduktionen, Verletzung von Arbeits- und Menschenrechten, Embryonenfoschung, grüner Gentechnik, Kinderarbeit, kontroversen Wirtschaftspraktiken, Pornografie, der Produktion hochprozentiger alkoholischer Getränke, Rüstung, Tabakproduktion oder Tierversuchen zu tun haben. 
Gemeinsam mit unseren Kundinnen und Kunden entwickeln wir kreative Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen. Beim Anlegen Ihres Geldes können Sie wählen, in welchen Branchen es vorzugsweise fließen soll. Die GLS Bank arbeitet zudem völlig transparent. In unserer Kundenzeitschrift "Bankspiegel" können Sie regelmäßig nachlesen, welche Unternehmen und Projekte wir aktuell finanzieren. Einige Beschreibungen von Projekten finden Sie auch auf unserer Internetseite.

Dass mir mal beim Konzept einer Bank das Herz aufgeht, hätt ich nie gedacht. Aber hier war es so. Ok, ein Girokonto ist ein kleiner Anfang. Zum Testen. Aber seit Jahren steigende Mitgliederzahlen in der Genossenschaft kommen nicht von nix. Und eine durchschnittliche Dividendenausschüttung von 3% jährlich auch nicht - auch wenn die Dividende natürlich das eine ist. Die sozial-ökologische Wirkung kann man nicht in % ausrechnen. Ich glaub, ich hab diesmal alles richtig gemacht.