23 Februar 2025

Turbulente Zeiten

Es waren schöne Tage mit guten Begegnungen, deren politisches Abschlussergebnis auch zu später Stunde noch nicht feststeht, da die Putin-Partei mit der schönen Sarah immer noch hart an den 5% knabbert und somit Gefahr läuft, im Bundestag den linksextremen Gegensatz zu den blau-braunen Genossen von ganz rechts zu bilden. Für mich persönlich ein Horror-Szenario voller Selbstdarsteller, aus dem sich zum Glück wenigstens der unsägliche Chrissy L. verabschiedet hat. Die Welt wird immer verrückter.

Nichtsdestotrotz waren es für mich wunderbare Tage mit lieben Menschen, mit Spätstücks- und Ofengemüserunden daheim, mit Besuchen bei Freund*Innnen und auch mit zwei vorzüglichen Skatabenden. Deren Teilnehmer möchte ich nochmal sagen:
"Nehmt es nicht so schwer, aber so spielt man halt mit Studenten." (Erst recht, wenn sich Student Uri als knallharter Maurergeselle entpuppt. HA!)

Die Attestierung von tadellos gepflegten Beißerchen in der Zahnarztpraxis tat auch gut. Meine blau-weißen Jungs vonne Castroper bereiteten mir zweimal richtig Freude. Gestern Morgen konnte ich auf dem Wochenmarkt leckere Sachen bei Wallis Assistenten und beim Ölbischof Achim ergattern.

Beim anschließenden Besuch in der Kfz-Werkstatt meines Vertrauens wurde ich, wie immer, von den Tieren begrüßt.

Nicht nur die drei Steinbären freuten sich über mein Kommen. Während der Kfz-Meister mein Auto genauer unter die Lupe nahm, entdeckte ich auf einem Spaziergang durch Feld und Flur ein Anwesen mit einigen Tieren, das mir schon einmal aufgefallen war. Die Tiere haben reichlich Auslauf und scheinen sich sehr wohl zu fühlen.

Die nette Besitzerin war gerade dabei, die Bewohner des Geheges mit Nahrung zu versorgen. In meinem Kofferraum lungerten ja noch Tonnen von harten Brotresten, die ich nicht mehr losgeworden bin, weil eine Freundin sich von ihrem Pferd getrennt hat. Das hatte ich eine Stunde vorher erfahren und zack lief mir die Lösung über den Weg.

Die Frau freute sich über den unerwarteten Nahrungsnachschub für ihre possierlichen Tierchen und ich war die Brote los, die ich seit Wochen im Auto spazieren fuhr. Weitere Versorgung ist bereits besprochen.

Beim weiteren Spaziergang entdeckte ich in der Ferne einen altbekannten Kirchturm, während ich direkt neben dem Weg den Dohlen dabei zuschauen und zuhören konnte, wie sie an ihren Nestern arbeiteten.

Mein Kfz-Meister machte mir anschließend sehr interessante Vorschläge bzgl. meines Wagens und wir bestätigten uns gegenseitig darin, immer positiv bleiben zu wollen. Da passte der nachmittägliche heiß erkämpfte Punkt meiner Jungs bei den VW-Kickern so richtig zum Tag, der ansonsten mit ganz viel wohligem Nichtstun ausgefüllt war.

Heute Morgen erfreute mich mein KLB mit seinem Spätstücksbesuch, der gestern wegen leichter Unpässlichkeit verschoben werden musste. Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben, wie ihr wisst. Nachmittags hatte sich eine liebe Freundin angesagt, die nicht auf Fotos im Netz abgelichtet werden möchte. Daher habe ich sie auf dem Bild weggeschnitten. Aber zu erkennen sollte sein, dass wir gemeinsam den ersten Sonnennachmittag für dieses Jahr auf Balkonia verbrachten und uns dort beim Rummikub gegenseitig das Leben schwer machten.

Und jetzt muss ich ein Geständnis ablegen: Sie war besser als ich. Nach leckeren glutenfreien Snacks und gutem Espresso drehten wir noch eine sonnige Frischluftrunde in den Rheinanlagen, bevor sich die Gute wieder verabschiedete.

Von den dann folgenden ersten Wahlprognosen ließ ich mir den Appetit nicht verderben und labte mich an einem Mandel-Nuss-Tofu und den Resten vom gestrigen Rucola-Basilikum-Chicorée- Radieschenkresse-Oliven-Ringelbete-Feta-Salat mit Pfeffer, Salz, Estragon, Kräuter der Provence gewürzt und mit einem Hanföl-Limettensaft-Senf-Sahne-Ahornsirup-Dressing getoppt. HACH!

Ich beschließe gerade, dass es genau so weiter gehen soll. Nur mit einem anderen Wahlausgang.

10 Februar 2025

Gute Menschen, Genuss und Frischluftrunden

So gut, wie das Wochenende begonnen hatte, setze es sich auch fort. Der gestrigen Einladung einer Freundin war ich gerne gefolgt und hatte mich mittags sehr lecker beköstigen lassen. Nach einem Festmahl und dem Espresso danach machten wir uns trotz des diesigen Wetters noch auf eine kalte, aber schöne Frischluftrunde. Die Ausblicke vom Hochplateau über dampfende Fluss- und Bachtäler hat einen besonderen Reiz.

Als uns dann noch Scharen von unüberhörbaren Kranichen überflogen, war es ein wunderbarer Anblick, den ständig wechselnden Formationen zuzuschauen, die nahtlos ineinander übergingen. Ganz große Kunst.

Der Regen begann erst richtig, als wir schon wieder zurück am Auto waren. Ein langer Nachmittag endete damit, dass ich kurz vor Einbruch der Dunkelheit wieder zu Hause im warmen Wohnzimmersessel die Aufzeichnung aus dem Holstein-Stadion genoss, wo meine blau-weißen Jungs einen Punkt bei den Kieler Störchen erkämpften. Was will man mehr?

Was ich mehr wollte, war das Frühstück am nächsten Morgen, zu dem mich die gute Hilde in meinen Heimatort eingeladen hatte. Verwöhntage im besten Sinne! Neben dem leckeren und reichlichen Frühstück wurde mir wieder einmal sehr bewusst, wie schön es ist, Zeit mit Menschen zu verbringen, die mir gut tun.

Auch hier und heute trotzten wir der Kälte und machten uns irgendwann zu einer großen Frischluftrunde um und durch den Ort auf. Nach einer schönen Begegnung mit Gisela am Rhein beschlossen wir, bis an die "Basjaneser Breck" zu spazieren und von dort aus hinter dem Ort zurück zu gehen. 

Auch ein Abstecher zum Kapellchen mit integrierter Müllsammelaktion unterwegs gehörte dazu.

Auf dem Rückweg aus der "Flur" konnten wir auch von dort aus trotz diesigem Wetter den markanten Kirchturm auf der anderen Rheinseite erblicken.

Nachdem wir wetterbedingt außer Gisela unterwegs kaum jemand angetroffen hatten, begrüßte mich kurz hinter meinem Elternhaus überraschend ein Nachbar, der sich als Onkel Achim vorstellte. Als dieser ältere Herr mir attestierte, dass ich "ganz schön alt" geworden sei, wurde es Zeit zum Weitergehen 😉.

Auch ein gewisser TJ mit Helm auf dem Fahrrad passte uns noch bei der Rückkehr in die Schöffengasse ab. Die nächste schöne Begegnung, die sich am Freitag beim Retro-Skat wiederholen wird. Das ist eine richtig gute Woche, die sich morgen mit Physio-Wellness pur und anschlie0endem Abendessen mit Freunden beim Thai in Koblenz genauso fortsetzen wird wie auch am Freitag zum Ofengemüse-Ritual in meiner Küche.

So kann es weitergehen.

08 Februar 2025

Ein Tag im Zeichen der Vielfalt

Wieder einmal war ein strikter Verstoß gegen das Rentnerausschlafgesetz (RAG) angesagt und notwendig. Der KLB und ich hatten unser Samstag-Spätstück-Ritual auf 9 Uhr vorverlegt, was bedeutete, dass ich bereits um 8 meinen Hintern hochkriegen musste. Also quasi mitten in der Nacht. Pooh!

Da der Kleine heute arg mit dem Rücken zu kämpfen hatte, nahm ich im halb 11 den Weg zum Markt alleine in Angriff. Walli und Achim hatten dort leckere Sachen für mich parat und um kurz vor 11 stand ich am historischen Rathaus zur wichtigen Kundgebung. Ich stand nicht alleine dort.

Es strömten immer noch Menschen aus allen Richtungen dazu, so dass der Platz schnell so voll war, dass sich die Neuankömmlinge in der Kramgasse und auf der Hochstraße stauten.

Spätestens nachdem die Organisatoren, allen voran Doris Jonas, einige bewegende und erklärende Worte gesprochen hatten, wusste auch der letzte der Zuhörer, wieso es so wichtig ist, hier klare Kante zu zeigen. Wehret den Anfängen!

Dann bewegte sich ein eindrucksvoller Menschenzug über die Hochstraße vorbei an der Gedenkstätte mit dem Spiegelcontainer über den Stadtgraben und die Bahnhofstraße bis zum Marktplatz. Unterwegs und am Ende auf dem Markt gab es reichlich Gelegenheit zum Austausch mit vielen Freunden, Bekannten und Ex-Kollegen, über deren Präsenz ich mich sehr freute.

Familien-Demo

Agnesia Colorica












Aus den erwarteten und angemeldeten 100 Teilnehmern waren je nach Schätzung zwischen 500 und Tausend geworden. Die gute Nic, die die Veranstaltung mit organisiert hatte, überließ mir für eine Viertelstunde den Job eines Transparentträgers, während sie fleißig die vielen Schilder mit den tollen Sprüchen fotografierte.

Ganz rechts ein stolzer Stockhalter

Jörg und Jürgen, Michelle und Schwester, Hanni, Kerstin und Monika, Tanja und Andrea, Gaby und Gaby, Christoph, Martina, Agnes, Nic und Doris und alle, die dabei waren: Es war herzerwärmend, mit Euch zusammen den Widerstand gegen den drohenden Faschismus zu zeigen.

Wieder daheim war dann ein gutes Mittagsschäfchen im Fernsehsessel genau die richtige Lösung gegen das aufkommende Gähnen. Anschließend hatte glücklicherweise meine Jugendfreundin Andrea Zeit und Lust, mit mir ein Ründchen rund um unseren Heimatort zu drehen. Der Himmel meinte es gut mit uns, viele blaue Flecken waren noch sichtbar und das Licht der späten Sonne verzauberte die Silhouette des Dorfs.

Es tut so gut, dass es wieder spürbar länger hell ist und der Frühling seine ersten Boten schickt.

26 Januar 2025

Schöne Begegnungen und aufgeräumte Baustellen

Eine Woche voller schöner Begegnungen und interessanter Entdeckungen ging heute mit einem Sonntag nach Maß zu Ende. Aber von vorne:

Am letzten Sonntag war es soweit, dass ich nach vielen vielen Hinweisen des Universums endlich beschloss, im Nachbarörtchen einer alten Freundin einen Besuch abzustatten, den ich schon viel zu lange vor mir hergeschoben hatte. Die Verkettung der "Zufälle" setze sich hier weiter fort, aber am Ende der Geschichte saß ich eine halbe Stunde bei Madeleine und wir freuten uns beide über unser erstes Wiedersehen nach mehr als 30 Jahren.

Es folgte eine Woche mit dem Start unseres neuen Schreibkurses, übrigens dem 25. seit dem Start im April 2016. Was auch bedeutet, dass wir beginnen, unser zehnjähriges Bestehen im nächsten Jahr ins Visier zu nehmen, um diesen Anlass gebührend zu begehen.

Am Mittwoch und Donnerstag hatte ich lt. meinen Gästinnen mein bisher bestes Ofengemüse zubereitet - und die bisherigen waren schon nicht von schlechten Eltern gewesen. Und das ging so:

Was alles drin war

Was davon abfiel

Und so sieht das aus, was nach 4 Tellern noch übrig ist.

Zu diesen 14 Komponenten dann noch das richtige Öl und die passenden orientalischen Gewürze, dann strahlen die Leckerschmecker.

Am Freitag dann nach einem kurzen Besuch bei Freunden in der alten Heimat, verbunden mit 300g bestem BIO-Mausuhr, der Nachmittagsbesuch in Nauort. Teil zwei meiner inneren Baustelle. Einige Male hatten Madeleines Nichte und ich uns in den letzten Jahren geschrieben, dass wir unbedingt mal einen Kaffee zusammen trinken wollen, um uns auch persönlich kennenzulernen. Nun war es soweit und es war ein schöner und interessanter Nachmittag bei einer tollen Familie.

So gut gelaunt konnte ich dann auch verkraften, dass mein KLB am Samstag schwächelte und ich nach dem Frühstück alleine zum Wochenmarkt ging. Hatte ich doch Leckereien bei Walli und Achim vorbestellt. Verwunderte registrierte ich kurz vor dem Erreichen des Markts die Handynachricht: "Kommst du noch?", dabei war es erst kurz vor zwölf. Zwei Minuten später sah ich das Malheur livehaftig: Die Jecken hatten aufgebaut und alle Marktstände mussten bis spätestens viertel nach zwölf verschwunden sein. 

Wie gut, dass Walli schon einen Teil vorgepackt hatte und ich noch alles bekam, was ich wollte. Ebenso standen bei Achim, diesmal ohne sein Oliomobil, noch naturtrübe Öle auf dem bereits teilgeräumten Tisch. Lein und Goldlein vom Feinsten, außerdem Trub von der Mariendistel. Pooh, Glück gehabt! Schnell machte ich mich wieder auf den Weg zum Parkplatz. Da ich noch glaubte, auf dem Heimweg einen Einkauf beim REWE dazwischenschieben zu müssen, ereilte mich danach Malheur Teil 2: Im Schillerring wies mich ein pflichtbewusster Ordnungshüter an, doch bitte zu drehen, kuz bevor ich in die Pill abbiegen wollte. Dort stand ein Zug voller Jecken und Jeckinnen! Ja ist denn schon Rosenmontag?!

Kein Problem, schnell gedreht und dann über die Goethestraße rein. Leider standen dort schon mehrere Autos vor mir, die darauf warteten dass der "Zuch" im Schillerring endlich losmarschierte. Und das tat er dann. In Reih und Glied, mit ganz viel Knüppelchensmusik, die ich trotz meiner Ersatzohren noch im Auto hören konnte.

Ja wenn die Trommel ruft ...

Wer meine innige Beziehung zur Fasenacht kennt, kann erahnen, wie sehr ich die Wartezeit im Auto genossen hab. 

Aber irgendwann war's vorbei, ich konnte zu Hause meine Einkäufe einräumen und anschließend im Schillerring die gute Fatma besuchen, auch bekannt unter dem Namen "Sonnenschein". Mit frischer Bügelwäsche und gestärkt durch Fatmas Lächeln erwartete ich daheim den nächsten lieben Besuch um halb vier. Ja, um halb vier. Samstag. Meine Jungs enttäuschten mich diesmal erst im Abendspiel, aber darüber will ich gar keine unnötigen Worte verlieren. Nur soviel: TROTZDEM!

Nach einem entspannten Samstagabend leistete ich heute dem Rentner-Ausschlaf-Gesetz RAG vorbildlich Folge und genoss ein schmackhaftes Spätstück. Wenn man die nächste schön Begegnung im Visier hat und sich dafür überhaupt nicht stressen muss, dann ist das einfach herrlich.

Um kurz nach zwei holte mich die Freundin vom Roten Hahn zu Hause ab und wir genossen einen kleinen Rundgang auf der ersten Mittelrhein-Buchmesse in der Sayner Hütte.

Was für ein Andrang

In der Kulisse dieses Industriedenkmals eine sehr gelungene Sache. Zwar war es für unseren Geschmack etwas zu voll, was für die Aussteller natürlich super war. Aber es lohnte sich trotzdem. Viele regionale Autoren und Verlage waren vertreten, wie schon auf der 1. Koblenzer Buchmesse vor drei Monaten. So hatten wir Gelegenheit zum Smalltalk mit Bettina Manuela Hambuch, Claire und Lars sowie mit Ernst Heimes. Und natürlich konnte ich nicht widerstehen und ging am Ende mit zwei weiteren Büchern für meinen SuB wieder hinaus. Nach einer Stunde Getümmel mit vielen Menschen auf engem Raum atmeten wir beide tief durch, als wir wieder an der frischen klaren Luft waren. Schöne Begebenheit zwischendurch: Meine frühere Deutschlehrerin begrüßte mich freudig auf dem Weg zum Parkplatz. Liebe Marie-Luise, wann trinken wir mal wieder einen gepflegten Kaffee zusammen? Hoffentlich bald.

Beim anschließenden Kaffeeklön mit Nussecken und Blaubeermuffins merkten wir mal wieder nicht, wie schnell die Stunden verfliegen. Liebe Hilde, das ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass es schön war. Mit einer kleinen Mike-Neuhaus-Lesung verabschiedete ich die Freundin, nicht ohne unser nächstes Treffen fest vereinbart zu haben. Dieses "Ja, wir schauen dann mal ..." kennen wir beide zur Genüge.

Es ist immer wieder sehr berührend, festzustellen, wie gut es tut, mit Menschen zusammen zu sein, die mir gut tun. So wird das auch bleiben.