29 Mai 2025

Ein musealer Vatertagsausflug

Lange hatten wir uns darauf gefreut, heute war es soweit. Als kleiner, bunter Freundeskreis trafen wir uns am Gülser Heimatmuseum, wo uns Conny und Jens zu einer Sonderführung eingeladen hatten. 1.250 Jahre Güls wurden mit einer Ausstellung gewürdigt, die sich sehen lassen konnte.

1.250 Jahre wurden gefeiert, das ist die Zeit seit der ersten urkundlichen Erwähnung von Gulse, wie es damals hieß. Diese Urkunde, in der auch Andernach, Rübenach und andere Orte erwähnt wurden, hatte man vergrößert und gut leserlich ausgestellt.

Das Güls jedoch bereits lange vorher besiedelt war, bewiesen Ausstellungsstücke wie ein Teil der gemauerten Wasserleitung aus römischer Zeit und prähistorische Werkzeugfunde im Alter von tausenden von Jahren, die ebenfalls präsentiert wurden.

Der Rote Faden führte chronologisch durch die Räume des Museums, von einer menschenlosen Zeit vor Millionen von Jahren bis in die Neuzeit. Und zu jeder Station dieser Zeitreise hatten Conny und Jens viel Interessantes zu sagen.

Einige Fragen wurden von uns Besuchern gestellt, alle wurden beantwortet.

Alles Zeigenswerte und Interessante hier aufzuführen, würde völlig den Rahmen meines kleinen blogs sprengen. So erfuhren wir u.a., welch wichtige Rolle der heilige Servatius und seine selbsternannten Vertreter auf Erden für Güls spielten.

Viele Katasterpläne und Bilder aus den letzten Jahrhunderten veranschulichten die Entwicklung der Gemeinde, auch waren wunderbare Gemälde zu sehen wie diese Ansicht von Güls aus dem Jahr 1823.

Blick auf Güls von Johann Jacob Diezler

Napoleon war in Güls vertreten, auch die Nazizeit im Ort wurde thematisiert. Ebenso die alte Kirschen-Tradition, die dazu führte, dass der Gülser Markt zeitweise der größte Kirschenumschlagsplatz Deutschlands war und und und ...

Eine tolle Überraschung hielten die beiden an der letzten Station für mich bereit. Für Jens und mich als überzeugte VfLer war natürlich der IC Jakob Hommen, der einst zwischen Bochum und Güls verkehrte, die Krönung der Geschichte.

Reiseplanung für die nächste Zweitligasaison

Nachdem wir uns auf dem Gülser Teppich und im Gästebuch verewigt hatten, entwickelte sich noch ein schönes Beisammensein, bei dem uns die Gastgeber mit Kuchen, Erdbeeren, Kaffee und Tee verwöhnten.

Der bunte Gülser (Flicken-)Teppich

So vergingen zweieinhalb Stunden wie im Flug, bis wir uns dankbar von unseren Gastgebern verabschiedeten. Ich kann diese Ausstellung nur jedem heimatgeschichtlich Interessierten empfehlen.

Am späten Nachmittag erwarteten uns dann Hilde und Uwe zum Grillen im Garten, was ein perfekter Ausklang für diesen wunderschönen Tag darstellte. Von Grillfleisch und Salaten über Espresso und Holzwurm-Zigarren fehlte nichts, was das Herz begehrte. Nach diesem gemütliches Beisammensein mit guten Freund*Innen lehne ich mich heute Abend wohlig müde im Sessel zurück und freue mich auf ein freies Wochenende.

07 Mai 2025

Wie Treibgut im Fluss - der Geschichte

Wieder einmal hat mich ein guter Roman sehr berührt und mit auf die Reise genommen.

Ein Roman über Hunsrücker Auswanderer, dessen Handlungsstränge sich von 1741 bis in die heutige Zeit ziehen. Ein sehr ehrlicher Erzähler in der Jetztzeit hat die Geschichte seiner Vorfahren recherchiert und überall spürt man, wie sich Geschichte wiederholt, wie Uraltes plötzlich ganz aktuell ist.

Das Leben in damaligen Zeiten ist so geschildert, dass es beim Lesen "normal" wirkt, jedenfalls erging es mir so, wenn auch einige Dinge damals anders waren, teilweise schräg anders. Dass katholische Kinder nicht mit protestantischen spielen dürfen, ist in der heutigen Zeit undenkbar, damals war es so.
Der protestantische Glaube, die Abkehr von Rom, war der Grund für die geplante Auswanderung einiger armer Hunsrücker ins gelobte Land, nach Pennsylvanien sollte es gehen.

Was daraus wurde und wie es weiterging, empfehle ich jedem, selbst zu lesen. Das Buch gibt's bei der einzigartigen Ankerbuchhandlung in Andernach, der Buchhandlung meines Vertrauens. Von Nicole Anker, der Inhaberin, hatte ich auch (wieder einmal) diese gute Empfehlung bekommen.


02 Mai 2025

Ich hann die Freck

Am letzde Samsdaach säin ich noch met mäinem Kumpel off de Nastbersch geklettert - on am nächsde Daach ging dat Malheur loss.

Häi noch e Bildsche von mir am Gipfel, datt dä Kumpel gemacht hat. Datt hatt schunn watt, wie ich dôh am Gipfelkeuz setze, oder?

Schunn am nächsde Morje hatt ich e läicht Kratze em Hals. Naja, wierd nix welles säin, hann ich gedaacht on säin sonndaachs noch zwei schöne Runde am Rhäin geloff,





Suh säin ich ierscht nôh Namde geloff, weil dôh am Rhäin oft Treibholzangeschwemmt wierd. Onn tatsächlich, als ich die Böschung eronnerkrabbelt wohr, hann ich e paar Steckscha gefonne, met dänne dä Kumpel Goddy säin Kunstwerk gestallde könnt,  met dänne Schrauwe, die se jetzt widder aus säinem gebrochene Bein erausgehollt hann.

Ich säin schunn schwer gespannt, wadde dôhdraus zesammebastelt.

Dôh onne hann ich dat Holz gefonne, awwa leider kei Bildsche gemacht.

Offem Röckweesch wohr en herrlich blaue Himmel am Rhäin

Onn außem Kleine Deutsche Eck es en kleine Badestrand gewuhre. Ma hätt meine könnne, mir hädde Sommer.

Datt ich zwei Stonne späder noch an de Thur gefahre säin, wohe genausu en Glöcksgriff.

Die Bröck met dämm Päila offem Wrth

Datt Schloss off der verkierde Rhäinsäit

Dä kleine Hafe vom Wasserbau

On onne die Angler, die met der Grondfumm of Ôhl gínge

Su wore dä Sonndaach ôch en reschdisch schöne Daach, ôch wenn ich datt Kratze em Hals schunn gespürt hann. Awwa Mondaach on Dennsdaach hatt ich Termine em Mietshaus für Wohnsübergabe und Besichtigung Ed wohr awwer noch net vill, ich daacht emma noch, datt gieht vorbäi onn hann em Anja nix dôvonn gesôhd, als datt am Mettwoch zom Gemöseesse kôhm.
Ich hatt ma awwa en der Appothek schunn watt gehollt, vorschichsthallewer, Onn dôh moss ich sôhn, hatt mich en der Südstadt-Appothek grad um die Eck die Frau Doktor Urian sensatinell goot berôhde. Die Schläimlöser hann sofort gewirkt. Net grad appetitlich, awwa genau reschdisch, watt dôh alles eraus kôhm Ed Hilde onn isch hann trotzdämm unser Donnaschdaachsfröstöck verschobe, weil ed sich net bäi mir anstecke wollt.

Gessda ging ed e besje besser, ich wôhr nur platt. Suh kôhm dä Kleine Lieblings -Broder gessda zum Fröhstöck on es dann direkt widda ab. Onn ich hann de hallewe Daach verschlôhf. Awwa ed ess suh, ich kann nimmieh dran vorbäigucke;

ICH HANN DIE FRECK!


26 April 2025

Vom Regenbogen bis über die Wolken

Die Woche war gefüllt mit schönen Begegnungen jeglicher Art. Ob bei Kaffee und Kuchen, beim Skatabend, beim Ofengemüseritual mit Enkel, beim Frühstücksbesuch oder beim Computercheck, es war alles bestens vertreten. Aber davon will ich diesmal gar nicht groß berichten, sondern zeige lieber Bilder, die ich von drei verschiedenen Frischluftrunden in der Region mitgebracht habe. Die sprechen für sich, denke ich.

Vorabendrunde Nummer 1 zeigte mal wieder, wie viele Wetter wir hier gleichzeitig haben können, je nachdem, in welche Richtung man blickt.





Krähen-Dinner unter dem Regenbogen


Die nächste bebilderte Frischluftrunde zeigte viele Begegnungen am Wasser. Das Entenpärchen und die Gans hatten wohl vom Fest der Begegnung gelesen und fingen hier schon mal an damit.

Auch diese beiden Purzel begegneten sich auf ihre ganz eigene Art.

Die einladenden Bänke wurden noch nicht zu vielen menschlichen Begegnungen genutzt.

Die Trauerweide und die Platanen konnte man hingegen einträchtig nebeneinander bewundern. Die Begegnung der Bäume.

Für die heutigen Bilder mussten Kumpel T-Bone und ich hoch hinaus.

Mike hat ein Lagerfeuer von Höhlenmenschen entdeckt

Auf dem Gipfel

Über den Wolken ...



















Blick nach hüben ...

Blick nach drüben ...

Diese Ausblicke kann man mit den bescheidenen Mitteln meiner Smartphone-Kamera nicht wirklich erfassen, jedoch geben sie zumindest einen kleinen Eindruck davon, mit welch schöner Gegend wir hier gesegnet sind. Nach dem Abstieg hatten wir uns guten Kaffee und leckere Nussecken redlich verdient.

Im Übrigen brachten die gestrigen Kontrolluntersuchungen meiner Ersatzohren erfreuliche Ergebnisse und die nachfolgenden Vanillestangen bei Petra und Jessy waren sehr lecker. Heute Morgen hatte ich eine liebe Freundin als Spätstücksbesuch, morgen früh erwarte ich zum gleichen Anlass meinen Freund und früheren Kollegen Luca Thomi. Noch Fragen? Keine!