21 Juni 2025

In Wochen wie dieser ...

Hinter mir liegt eine Woche, die mir sehr gut getan hat.
Ein Schreibkurs mit konstruktiven Besprechungen, die mir weiterhelfen auf dem Weg zur ersten Romanveröffentlichung, die zumindest in denkbare Reichweite gerückt ist, machte am Montagabend den Anfang.
Der Dienstag begann mit einem zweistündigen Rheinspaziergang mit einer Jugendfreundin und wurde mit dem monatlichen Familienforschungsworkshop mit Gaby und dem KLB genauso schön beendet, unterbrochen nur von einer wohligen Behandlung unter Natalies heilenden Händen und abgerundet mit dem gemeinsamen türkischen Abendessen.
Auch das traditionelle Ofengemüse am Mittwochnachmittag mit dem guten Ännchen war klasse, abgesehen von meiner verheerenden Niederlage beim Rummikub, die sie mir im Anschluss zufügte.

Der Donnerstag brachte mich nach Eich, wo ich bei Jana und Sascha nicht nur meine ersteigerten Anachsteine abholte, sondern mit den beiden noch einen längeren schönen Plausch auf der Terrasse hatte. Fünf bemalte Steine hatte ich für kleines Geld ersteigert, der komplette Erlös der Auktion floss in die 1.400 €, die diesmal der Seniorenhilfe Lichtblick zugute kamen.

Eine Woche vorher hatte ich bereits einen schönen Marienkäferstein bekommen, der seitdem mit meiner Buddhine zusammen an der Haustür jedem gutes Karma spendet, der da ein- und ausgeht.

Nachmittags besuchte ich mit meinem Kumpel zusammen das Grab seiner kürzlich verstorbenen ersten Ehefrau, um mich von ihr verabschieden zu können. Wir hatten früher einige Jahre zusammen gelebt und ich hatte sie Anfang letzten Jahres auf einer Demo gegen rechts in Andernach überraschend wiedergetroffen.

Bei der nächsten Demo gegen rechts gehe ich für dich mit, Susi.

Für den Freitag hatte sich lieber Besuch angekündigt. Meine Freundin, Ex-Kollegin und ehemalige Mitbewohnerin hatte ich in den letzten vier Jahren nur einmal gesehen. Daher war meine Vorfreude groß, zumals ich nun auch den kleinen Jon K. erstmal kennenlernen durfte. Ich bin sehr gespannt, ob er später mal seinem Namensvorbild John Kay nacheifern wird. Born to be wild beherrscht er bisher nur in Ansätzen, der süße kleine Racker.

Wie in unserer gemeinsamen Zeiten schnippelten wir zusammen ein abwechslungsreiches Gemüse zusammen, währenddessen wurde der Kleine zwischen Mama und Papa hin- und hergereicht, so dass immer einer von beiden mitschnippeln konnten - und sie haben noch nix verlernt! Durch Rici bin ich damals zum Ofengemüse gekommen - und zum Gertrudenhof. Beides möchte ich nicht mehr missen.

Beim Mittagessen auf Balkonia fanden wir leider niemanden, der uns alle zusammen ablichtete, daher teilten wir uns das auf.

Gegen vier verabschiedeten sich die drei Ks und wir planen ein baldiges Wiedersehen. Ich genehmigte mir gestern noch eine kleine Abendrunde. Alles war stressfrei, die ganze Woche. So auch heute Morgen das samstägliche Frühstücksritual mit dem KLB inklusive unserem gemeinsamen Besuch bei der guten Walli auf dem Wochenmarkt.
Als ich mich heute nach der Einkaufsrunde gegen zwei daheim in den Sessel setzte, gab es wieder mal einen kleinen Zeitsprung. Ich machte ganz kurz die Augen zu und schnell wieder auf - und zack war es halb sieben. Nach einem leckeren Abendmahl drehte ich noch eine tolle Runde in den Rheinanlagen, Lesepause genauso inbegriffen wie der Sonnenuntergang.

Und nun ist bis Sonntagabend gar nichts geplant. HACH!

13 Juni 2025

Von Pinguinen im Buchhandel bis zu Heilsteinen in der Kunstgalerie

Nachdem sich in der letzten Woche die unschönen Nachrichten über Erkrankungen und Sterbefälle gehäuft hatten, ging es in dieser Woche wieder um Einiges erfreulicher zu. Schöne Begegnungen und Frischluftrunden, Leckeres zum Futtern, alles mit Freundinnen und Freunden, so lässt es sich aushalten. Zum heutigen Start ins Wochenende holte ich mittags beim BIO-Bauern meines Vertrauens ein paar bestellte Kleinigkeiten ab, wo ich mit Doris eine weitere Leseratte ausfindig machte. Auf dem Rückweg erledigte ich noch einen kleine Einkauf bei alnatura, so dass ich nachmittags zu Hause erschöpft in den Sessel sank und mir eine Stunde Augenpflege gönnte, die auch dringend nötig war. 

Das Anker-Brett

Um halb fünf drehte ich eine kleine Runde durchs Städtchen, wo ich vor der Buchhandlung meines Vertrauens wieder einmal Erstaunliches vorfand. Wie denkt sich Nicole immer wieder solche weisen Sprüche aus?

Ich widerstand der Versuchung, kurz in der Buchhandlung reinzuschauen, denn ich weiß ja, wie das endet. Obwohl ich sie schon mehrfach deswegen gerügt habe, steht immer wieder ein Büchertisch direkt hinter dem Eingang, an dem man eigentlich nicht vorbeigehen kann, ohne etwas mitzunehmen. Auf Anhieb sehe ich dort immer einige Bücher, die ich alleine vom Titel her schon mitnehmen möchte.


Also ging ich schnell weiter - und weiß doch schon, dass ich wiederkomme und der Verlockung nicht widerstehen kann. Auf dem Weg durch die Rheinstraße hinunter zum Rhein endete dann der Traum von der Runde in den Rheinanlagen, als ich an der Galerie CR vorbeikam und die vielen tollen Bilder sah. 

Galerie CR - eine Bereicherung der Rheinstraße

Die freundliche Frau, die heute Nachmittag Dienst hatte, ist eine frühere Kollegin von mir und so verbrachte ich ein schönes Plauderstündchen in der Sitzecke. Im Lauf unserer Unterhaltung offenbarte ich Brigitte meine zunehmende Vergesslichkeit, als ich sie auf den Chalaktit ansprach, den ich vor einiger Zeit bei ihr erworben hatte und den ich seitdem immer in der Hosentasche trage. Brigitte verkauft nämlich in der Galerie auch ihr breites Sortiment an Schmuck- und Heilsteinen. Zuerst klärte sie mich darüber auf, dass der Stein nicht Chalaktit, sondern Chalcedon heißt. Wenn sie es mir nicht aufgeschrieben und mitgegeben hätte, hieß er heute Abend wahrscheinlich schon wieder Charles de Gaulle oder so ähnlich.

Und dann zeigte sie mir DEN Stein gegen das Vergessen, den Fluorit, den sie in mehreren Variationen vorrätig hatte. Selbstredend verließ ich um sechs, als der Laden schloss, die Lokalität glücklich und zufrieden mit einem Fluorid an einem orangenen Lederband um den Hals - und einem Bergkristall zum Aufladen des Steins.

Eine tolle Galerie - klein aber fein

Ich war früh zu Hause, so dass ich mir nach einem großen bunten gemischten frisch zubereiteten Salat und einem Rindersteak als kleine Beilage noch eine kleine Runde in den Rheinanlagen gönnen konnte, bevor es richtig dunkel wurde.

So kann man das Wochenende einläuten.

06 Juni 2025

Es begann mit Mangold und HARTEN KÖRNERN ...

Ausschlaftage nach RAG sind doch die schönsten Tage, echt jetzt. Auch wenn der BIO-Bauer meines Vertrauens in meinem Heimatort mittags kurz davor war, eine Vermisstenmeldung aufzugeben, da er meine Formulierung "Ich komm gegen Mittag das bestellte Gemüse abholen" etwas zu wörtlich genommen hatte. Zur Ergänzung meiner Wochenlieferung ergatterte ich Mangold, Kohlrabi, Petersilie und Rucola und erhielt sogar noch ein paar Lauchzwiebeln gratis dazu, das wird ein Gaumenschmaus, sag ich Euch.
Nachdem ich den Oldies auf dem Friedhof Guten Tag gesagt hatte, legte ich auf dem Rückweg beim Gewürzladen von HARTKORN noch einen Zwischenstopp ein. Seitdem ich hier kürzlich zum ersten Mal das Persische Blausalz gekostet hatte, weiß ich endgültig, dass Salz nicht gleich Salz ist. Und das in sauberer BIO-Qualität. Steht BIOLOTTA drauf, ist aber von Hartkorn.

Wieder daheim besuchte ich die gute Fatma Bilgi, die mir für die abgeholte Bügelwäsche sogar einen großzügigen Stammkundenrabatt gewährte. Außerdem kann sie besser rechnen als ich. Sagt sie.

Dass ich nachmittags zu Hause von einer plötzlichen Müdigkeitsattacke dahingerafft wurde, ist für freilaufende Rentner wie mich überhaupt kein Problem. Im gemütlichen Sessel mit hochgelegten Beinen vor der offenen Balkontür wollte ich eigentlich noch etwas lesen, sobald ich das angefangene Sudoku fertig gelöst habe. Es endete nach anderthalb Stunden damit, dass ich nach dem Aufwachen den Stift  auf dem Boden suchen musste, da er mir wohl irgendwann aus der Hand gerutscht war.

Der Hunger hatte mich wohl geweckt. Von vorgestern war noch eine Riesenportion Ofengemüse übrig, die wieder aufgewärmt noch besser schmeckte. Trotz Espresso hinterher spürte ich nach dem Essen wieder eine aufkommende Müdigkeit, das muss wohl am Wetter liegen. Aber diesmal rappelte ich mich auf und beschloss, eine schöne Abendrunde im ruhigen Städtchen zu drehen, damit heute wenigstens ein paar tausend Schritte auf meinen Zähler kommen. Gesagt getan. Am Güterbahnhof wunderte ich mich schon darüber, dass fast alle Parkplätze belegt waren. Wenig später sah ich mich mit diesen Bildern konfrontiert:

Ja was war denn hier los? Den beschaulichen Abendspaziergang konnte ich mir abschminken. Zwischen den Menschenmengen wummerten dicke Boxen ein unüberhörbares Geschepper in meine nicht  mehr vorhandenen Gehörgänge. So langsam dämmerte es mir: Haben wir etwas Freitag? Den ersten Freitag im Monat? Ok, first friday at it's best. Fiesta Shopping war das Motto, das hatte ich irgendwo in den Vorankündigungen gelesen. Aber muss das gerade heute sein?
Andererseits, alle Leute waren bester Laune und unterhielten sich lautstark, um die Boxen zu übertönen. Ok, da muss ich jetzt durch. Ich kam bis ztum Verkaufsstand von AnJu, als der Akku des Cochlea Implantats piepsend sein Ende ankündigte. Zum Glück konnte ich am Verkaufstisch der Sommersprosse schnell den Akku wechseln, im laufenden Betrieb sozusagen. 

Schnappschuss mit Irene

Dann machte ich mich schnell auf den Weg zu einer mir bekannten Oase im Lärm: Im kleinen Antiquariat Jona wurde ich von Ursula und Irene mit offenen Armen empfangen. Es waren einige Besucher im Laden, aber die Musik und der laute Gesprächspegel von den Straßen drangen nicht bis ins Künstersgäßchen durch. Nach einer kurzen Pause zum Luftholen machte ich mich auf den Weg, da mein Schrittzähler noch nicht weit gekommen war. Dabei begleitete mich Mattes, der mit seinen Kindern ebenfalls im Antiquariat unterwegs war, nach draußen zum Hügelchen, wo seine Gattin, meine Ex-Kollegin Nina, sich mit anderen Girlies vergnügte. Auch hier ein freudiges Wiedersehen und ich weiß nun, wer mich im Falle des Falles trauen soll, wenn ich doch noch auf dumme Ideen kommen sollte.

Als ich nach einer kleinen Runde wieder ans Antiquariat zurück kam, inspizierte ich dort mehrere Heimatjahrbücher und wurde sogar in zweien fündig. Als wenn ich nicht schon zu viel zum Lesen hätte, aber was soll's, was sein muss, muss sein.

Zum krönenden Abschluss betraten dann Christiane und Christoph den Laden, mit denen ich zuletzt nach der Koblenzer Buchmesse eine denkwürdige Heimfahrt hatte. Die schönen Begegnungen rissen heute nicht ab.

Nachdem ich diese Zeilen geschrieben habe, freue ich mich auf den morgigen Spätstücksbesuch einer lieben Freundin und auf den Marktbesuch bei Walli. Das Leben ist schön.

05 Juni 2025

Omas gegen Rechts und das große Tipp-Fressen

Der Tag war strategisch gut durchgeplant. Unter strikter Beachtung des RAG konnte ich kurz nach zwölf gemütlich mein Porridge spätstücken, dabei die Zeitung lesen und danach anderen Geschäften nachgehen, so dass ich meinen Freund und Kollegen Luca Thomi pünktlich um vier zu Hause abholen konnte.

Wir beide hatten nämlich ein paar Dinge vor. Zuerst natürlich bei Nussecken und Nussknackern einen gemütlichen Kaffeeklön auf Pillonia abhalten. Um kurz nach fünf schlossen wir uns den Omas gegen Rechts an, die ihren monatlichen Stadtspaziergang am Historischen Rathaus starteten. Das heutige Thema war Nachhaltigkeit in Andernach und dazu besuchten wir einige Stätten, die thematisch dazu passten. Von den neu aufgestellten grünen Bänken vor dem Historischen Rathaus ging es über das kleine Antiquariat und eine Blühwiese nebst Mandelbäumen zur Bushaltestelle, wo das Thema ÖPNV thematisiert wurde, bei dem noch einiges im Argen liegt. An allen Haltepunkten wurden entsprechende Informationen gegeben und auch Fragen dazu gestellt, So entspannten sich lebhafte Gespräche, die unseren Zeitplan (1 Stunde) doch arg durcheinanderbrachten. 

Gespräche im Schlossgraben mit Bürger*Innen, welche die dortigen Beete pflegten, waren genauso interessant wie der Blick in das wenig artgerechte Hühnergehege im inneren Schlossgraben.

Nach der Besichtigung des mobilen Schulgartens vor dem Verwaltungsrathaus lernte ich den aktuellen Klimaschutzmanager der Stadt, Torsten Kurtz, kennen, der zufällig entlang des Weges kam und hatte mit ihm einen kurzen netten Austausch.

Darüber verlor ich die anderen Spaziergänger ganz aus den Augen, aber es war eh Zeit für uns, um nicht allzu spät zu unserem heute geplanten alljährlichen Tippfressen ins Parkhotel zu kommen. So ließen wir die restlichen drei Stationen für heute ausfallen und sputeten zu den anderen Mitgliedern unseres Tipp-Clubs "Andernacher Geysir-Bomber", der sich bereits zahlreich eingefunden hatte, um gemeinsam die Tippkasse zu verfuttern. In jedem Jahr ein schönes Treffen zwischen Kolleg*Innen und Ex-Kolleg*Innen, die den Bundesliga-Tippclub nun schon vierzig Jahre weiterführen. Mittlerweile sind wir auf 27 Teilnehmer angewachsen, von denen heute tatsächlich 20 anwesend sein konnten. Wie immer hatte unsere Leiterin, Lady Colonia, alles bestens organisiert und es gab einige schöne Wiedersehen, sind wir doch mittlerwiel sechs Rentner/Pensionäre und eine ehemalige Kollegin.

Und genau diese ehemalige Kollegin, die uns immer noch die Treue hält, kam zwar eine Stunde zu spät, wurde aber als erste weibliche Tippkönigin gekrönt und mit viel anerkennendem Applaus bedacht.

🎵So sehn Sieger aus, sha la la la la ....🎶🎶

Königin Oberst Mayu hatte mit einer grundsoliden und stabilen Leistung klar die Oberhand und erntete einen verdienten Siegerapplaus. Vorher hatte ich bereits einige erstaunliche Statistiken aus der Abteilung "unnützes Wissen" vorgetragen und Lady Colonia hatte alle drei Erstplatzierten mit ihren Geldpreisen bedacht. Auf Platz zwei der Abschlusstabelle landete Barry_White, Platz drei belegte der junge Kollege Runningback im Endklassement. Welchen Platz ich selbst belegte, hab ich vor lauter Statistiken glatt vergessen.

So siehts aus dem anderen Blickwinkel aus

So feierten Motorradbiene, Gaeddi63, Louis, Westwood, Lady Colonia, Underground, Runningback, SpiderArni, Tief im Westen, Luca Thomi, Oberst Mayu, Silberhelm, Thoor, Barry_White, Dr. Addams, El Capitano, Bonanza, BamoleoDelphin, FC und Hurrikane gemeinsam bei leckerem Essen und guten Gesprächen gemeinsam den Saisonausklang und freuen sich schon auf die nächste Saison.

Nach einem Abschluss-Eisbecher und einem guten Espresso traten Luca Thomi und ich die Heimreise an, als sich die Reihen allmählich lichteten. Es war ein schöner, aber auch ein anstrengender Tag, das die freudige Gesprächskulisse mit zwanzig Personen mir nach einigen Stunden schon zu schaffen machte. Aber das war es auf jeden Fall wert.