13 Juni 2025

Von Pinguinen im Buchhandel bis zu Heilsteinen in der Kunstgalerie

Nachdem sich in der letzten Woche die unschönen Nachrichten über Erkrankungen und Sterbefälle gehäuft hatten, ging es in dieser Woche wieder um Einiges erfreulicher zu. Schöne Begegnungen und Frischluftrunden, Leckeres zum Futtern, alles mit Freundinnen und Freunden, so lässt es sich aushalten. Zum heutigen Start ins Wochenende holte ich mittags beim BIO-Bauern meines Vertrauens ein paar bestellte Kleinigkeiten ab, wo ich mit Doris eine weitere Leseratte ausfindig machte. Auf dem Rückweg erledigte ich noch einen kleine Einkauf bei alnatura, so dass ich nachmittags zu Hause erschöpft in den Sessel sank und mir eine Stunde Augenpflege gönnte, die auch dringend nötig war. 

Das Anker-Brett

Um halb fünf drehte ich eine kleine Runde durchs Städtchen, wo ich vor der Buchhandlung meines Vertrauens wieder einmal Erstaunliches vorfand. Wie denkt sich Nicole immer wieder solche weisen Sprüche aus?

Ich widerstand der Versuchung, kurz in der Buchhandlung reinzuschauen, denn ich weiß ja, wie das endet. Obwohl ich sie schon mehrfach deswegen gerügt habe, steht immer wieder ein Büchertisch direkt hinter dem Eingang, an dem man eigentlich nicht vorbeigehen kann, ohne etwas mitzunehmen. Auf Anhieb sehe ich dort immer einige Bücher, die ich alleine vom Titel her schon mitnehmen möchte.


Also ging ich schnell weiter - und weiß doch schon, dass ich wiederkomme und der Verlockung nicht widerstehen kann. Auf dem Weg durch die Rheinstraße hinunter zum Rhein endete dann der Traum von der Runde in den Rheinanlagen, als ich an der Galerie CR vorbeikam und die vielen tollen Bilder sah. 

Galerie CR - eine Bereicherung der Rheinstraße

Die freundliche Frau, die heute Nachmittag Dienst hatte, ist eine frühere Kollegin von mir und so verbrachte ich ein schönes Plauderstündchen in der Sitzecke. Im Lauf unserer Unterhaltung offenbarte ich Brigitte meine zunehmende Vergesslichkeit, als ich sie auf den Chalaktit ansprach, den ich vor einiger Zeit bei ihr erworben hatte und den ich seitdem immer in der Hosentasche trage. Brigitte verkauft nämlich in der Galerie auch ihr breites Sortiment an Schmuck- und Heilsteinen. Zuerst klärte sie mich darüber auf, dass der Stein nicht Chalaktit, sondern Chalcedon heißt. Wenn sie es mir nicht aufgeschrieben und mitgegeben hätte, hieß er heute Abend wahrscheinlich schon wieder Charles de Gaulle oder so ähnlich.

Und dann zeigte sie mir DEN Stein gegen das Vergessen, den Fluorit, den sie in mehreren Variationen vorrätig hatte. Selbstredend verließ ich um sechs, als der Laden schloss, die Lokalität glücklich und zufrieden mit einem Fluorid an einem orangenen Lederband um den Hals - und einem Bergkristall zum Aufladen des Steins.

Eine tolle Galerie - klein aber fein

Ich war früh zu Hause, so dass ich mir nach einem großen bunten gemischten frisch zubereiteten Salat und einem Rindersteak als kleine Beilage noch eine kleine Runde in den Rheinanlagen gönnen konnte, bevor es richtig dunkel wurde.

So kann man das Wochenende einläuten.

06 Juni 2025

Es begann mit Mangold und HARTEN KÖRNERN ...

Ausschlaftage nach RAG sind doch die schönsten Tage, echt jetzt. Auch wenn der BIO-Bauer meines Vertrauens in meinem Heimatort mittags kurz davor war, eine Vermisstenmeldung aufzugeben, da er meine Formulierung "Ich komm gegen Mittag das bestellte Gemüse abholen" etwas zu wörtlich genommen hatte. Zur Ergänzung meiner Wochenlieferung ergatterte ich Mangold, Kohlrabi, Petersilie und Rucola und erhielt sogar noch ein paar Lauchzwiebeln gratis dazu, das wird ein Gaumenschmaus, sag ich Euch.
Nachdem ich den Oldies auf dem Friedhof Guten Tag gesagt hatte, legte ich auf dem Rückweg beim Gewürzladen von HARTKORN noch einen Zwischenstopp ein. Seitdem ich hier kürzlich zum ersten Mal das Persische Blausalz gekostet hatte, weiß ich endgültig, dass Salz nicht gleich Salz ist. Und das in sauberer BIO-Qualität. Steht BIOLOTTA drauf, ist aber von Hartkorn.

Wieder daheim besuchte ich die gute Fatma Bilgi, die mir für die abgeholte Bügelwäsche sogar einen großzügigen Stammkundenrabatt gewährte. Außerdem kann sie besser rechnen als ich. Sagt sie.

Dass ich nachmittags zu Hause von einer plötzlichen Müdigkeitsattacke dahingerafft wurde, ist für freilaufende Rentner wie mich überhaupt kein Problem. Im gemütlichen Sessel mit hochgelegten Beinen vor der offenen Balkontür wollte ich eigentlich noch etwas lesen, sobald ich das angefangene Sudoku fertig gelöst habe. Es endete nach anderthalb Stunden damit, dass ich nach dem Aufwachen den Stift  auf dem Boden suchen musste, da er mir wohl irgendwann aus der Hand gerutscht war.

Der Hunger hatte mich wohl geweckt. Von vorgestern war noch eine Riesenportion Ofengemüse übrig, die wieder aufgewärmt noch besser schmeckte. Trotz Espresso hinterher spürte ich nach dem Essen wieder eine aufkommende Müdigkeit, das muss wohl am Wetter liegen. Aber diesmal rappelte ich mich auf und beschloss, eine schöne Abendrunde im ruhigen Städtchen zu drehen, damit heute wenigstens ein paar tausend Schritte auf meinen Zähler kommen. Gesagt getan. Am Güterbahnhof wunderte ich mich schon darüber, dass fast alle Parkplätze belegt waren. Wenig später sah ich mich mit diesen Bildern konfrontiert:

Ja was war denn hier los? Den beschaulichen Abendspaziergang konnte ich mir abschminken. Zwischen den Menschenmengen wummerten dicke Boxen ein unüberhörbares Geschepper in meine nicht  mehr vorhandenen Gehörgänge. So langsam dämmerte es mir: Haben wir etwas Freitag? Den ersten Freitag im Monat? Ok, first friday at it's best. Fiesta Shopping war das Motto, das hatte ich irgendwo in den Vorankündigungen gelesen. Aber muss das gerade heute sein?
Andererseits, alle Leute waren bester Laune und unterhielten sich lautstark, um die Boxen zu übertönen. Ok, da muss ich jetzt durch. Ich kam bis ztum Verkaufsstand von AnJu, als der Akku des Cochlea Implantats piepsend sein Ende ankündigte. Zum Glück konnte ich am Verkaufstisch der Sommersprosse schnell den Akku wechseln, im laufenden Betrieb sozusagen. 

Schnappschuss mit Irene

Dann machte ich mich schnell auf den Weg zu einer mir bekannten Oase im Lärm: Im kleinen Antiquariat Jona wurde ich von Ursula und Irene mit offenen Armen empfangen. Es waren einige Besucher im Laden, aber die Musik und der laute Gesprächspegel von den Straßen drangen nicht bis ins Künstersgäßchen durch. Nach einer kurzen Pause zum Luftholen machte ich mich auf den Weg, da mein Schrittzähler noch nicht weit gekommen war. Dabei begleitete mich Mattes, der mit seinen Kindern ebenfalls im Antiquariat unterwegs war, nach draußen zum Hügelchen, wo seine Gattin, meine Ex-Kollegin Nina, sich mit anderen Girlies vergnügte. Auch hier ein freudiges Wiedersehen und ich weiß nun, wer mich im Falle des Falles trauen soll, wenn ich doch noch auf dumme Ideen kommen sollte.

Als ich nach einer kleinen Runde wieder ans Antiquariat zurück kam, inspizierte ich dort mehrere Heimatjahrbücher und wurde sogar in zweien fündig. Als wenn ich nicht schon zu viel zum Lesen hätte, aber was soll's, was sein muss, muss sein.

Zum krönenden Abschluss betraten dann Christiane und Christoph den Laden, mit denen ich zuletzt nach der Koblenzer Buchmesse eine denkwürdige Heimfahrt hatte. Die schönen Begegnungen rissen heute nicht ab.

Nachdem ich diese Zeilen geschrieben habe, freue ich mich auf den morgigen Spätstücksbesuch einer lieben Freundin und auf den Marktbesuch bei Walli. Das Leben ist schön.

05 Juni 2025

Omas gegen Rechts und das große Tipp-Fressen

Der Tag war strategisch gut durchgeplant. Unter strikter Beachtung des RAG konnte ich kurz nach zwölf gemütlich mein Porridge spätstücken, dabei die Zeitung lesen und danach anderen Geschäften nachgehen, so dass ich meinen Freund und Kollegen Luca Thomi pünktlich um vier zu Hause abholen konnte.

Wir beide hatten nämlich ein paar Dinge vor. Zuerst natürlich bei Nussecken und Nussknackern einen gemütlichen Kaffeeklön auf Pillonia abhalten. Um kurz nach fünf schlossen wir uns den Omas gegen Rechts an, die ihren monatlichen Stadtspaziergang am Historischen Rathaus starteten. Das heutige Thema war Nachhaltigkeit in Andernach und dazu besuchten wir einige Stätten, die thematisch dazu passten. Von den neu aufgestellten grünen Bänken vor dem Historischen Rathaus ging es über das kleine Antiquariat und eine Blühwiese nebst Mandelbäumen zur Bushaltestelle, wo das Thema ÖPNV thematisiert wurde, bei dem noch einiges im Argen liegt. An allen Haltepunkten wurden entsprechende Informationen gegeben und auch Fragen dazu gestellt, So entspannten sich lebhafte Gespräche, die unseren Zeitplan (1 Stunde) doch arg durcheinanderbrachten. 

Gespräche im Schlossgraben mit Bürger*Innen, welche die dortigen Beete pflegten, waren genauso interessant wie der Blick in das wenig artgerechte Hühnergehege im inneren Schlossgraben.

Nach der Besichtigung des mobilen Schulgartens vor dem Verwaltungsrathaus lernte ich den aktuellen Klimaschutzmanager der Stadt, Torsten Kurtz, kennen, der zufällig entlang des Weges kam und hatte mit ihm einen kurzen netten Austausch.

Darüber verlor ich die anderen Spaziergänger ganz aus den Augen, aber es war eh Zeit für uns, um nicht allzu spät zu unserem heute geplanten alljährlichen Tippfressen ins Parkhotel zu kommen. So ließen wir die restlichen drei Stationen für heute ausfallen und sputeten zu den anderen Mitgliedern unseres Tipp-Clubs "Andernacher Geysir-Bomber", der sich bereits zahlreich eingefunden hatte, um gemeinsam die Tippkasse zu verfuttern. In jedem Jahr ein schönes Treffen zwischen Kolleg*Innen und Ex-Kolleg*Innen, die den Bundesliga-Tippclub nun schon vierzig Jahre weiterführen. Mittlerweile sind wir auf 27 Teilnehmer angewachsen, von denen heute tatsächlich 20 anwesend sein konnten. Wie immer hatte unsere Leiterin, Lady Colonia, alles bestens organisiert und es gab einige schöne Wiedersehen, sind wir doch mittlerwiel sechs Rentner/Pensionäre und eine ehemalige Kollegin.

Und genau diese ehemalige Kollegin, die uns immer noch die Treue hält, kam zwar eine Stunde zu spät, wurde aber als erste weibliche Tippkönigin gekrönt und mit viel anerkennendem Applaus bedacht.

🎵So sehn Sieger aus, sha la la la la ....🎶🎶

Königin Oberst Mayu hatte mit einer grundsoliden und stabilen Leistung klar die Oberhand und erntete einen verdienten Siegerapplaus. Vorher hatte ich bereits einige erstaunliche Statistiken aus der Abteilung "unnützes Wissen" vorgetragen und Lady Colonia hatte alle drei Erstplatzierten mit ihren Geldpreisen bedacht. Auf Platz zwei der Abschlusstabelle landete Barry_White, Platz drei belegte der junge Kollege Runningback im Endklassement. Welchen Platz ich selbst belegte, hab ich vor lauter Statistiken glatt vergessen.

So siehts aus dem anderen Blickwinkel aus

So feierten Motorradbiene, Gaeddi63, Louis, Westwood, Lady Colonia, Underground, Runningback, SpiderArni, Tief im Westen, Luca Thomi, Oberst Mayu, Silberhelm, Thoor, Barry_White, Dr. Addams, El Capitano, Bonanza, BamoleoDelphin, FC und Hurrikane gemeinsam bei leckerem Essen und guten Gesprächen gemeinsam den Saisonausklang und freuen sich schon auf die nächste Saison.

Nach einem Abschluss-Eisbecher und einem guten Espresso traten Luca Thomi und ich die Heimreise an, als sich die Reihen allmählich lichteten. Es war ein schöner, aber auch ein anstrengender Tag, das die freudige Gesprächskulisse mit zwanzig Personen mir nach einigen Stunden schon zu schaffen machte. Aber das war es auf jeden Fall wert.

03 Juni 2025

Der Abschluss eines laaangen Wochenendes

Die schöne und ereignisreiche letzte Woche wurde zum Abschluss am Donnerstag mit dem Besuch des Gülser Heimatmuseums und der abendlichen Grillrunde mit Freunden gekrönt. Was ich dann brauchte und mir auch gönnte, war ein langes Gammelwochenende mit ganz viel Nixtun. Nix ist natürlich übertrieben, aber keine festen Termine außer dem liebgewonnenen Wochenmarktbesuch am Samstag. Von Freitag bis heute. HACH!
Auch diese notwendige Phase erhielt heute eine Abschlusskrönung mit dem Kaffeeklönbesuch einer lieben Freundin und dem anschließenden Spaziergang im stillsten Teil von Andernach. Was uns beiden am meisten auffiel, war tatsächlich diese himmlische Ruhe, in der außer gelegentlichem Blätterrauschen und Vogelzwitschern nichts zu hören war. Einfach wunderschön.

Der Ausblick mit uns beiden

und so sieht die Aussicht von der Liegebank aus

Wir machten an der Schönen Aussicht eine lange Pause und genossen den Ausblick und die schön Stille. Auf dem Weg zurück entdeckten wir dann etwas für die Pilzspezialisten unter den Lesern.

und hier nochmal in groß

Was mag sich denn hier angesiedelt haben?

Da wir beide pilzmäßig sozusagen einige kleinere Wissenslücken haben, unterließen wir es vorsichtshalber, uns diese Delikatess-Mahlzeit mit nach Hause zu nehmen.

Aber irgendein gescheiter Mensch unter den Lesern wird uns sicher sagen können, ob es sich kulinarisch (und nicht toxisch) lohnt, nochmal zum Ernten hochzufahren.

Auf dem letzten Stück des Weges wurden wir dann von einem lachenden bunten Baumgesicht verabschiedet. Einfach nur schön.

Nachdem die Freundin mich wieder zu hause abgesetzt hatte, ließ ich diese Relax-Tage mit einem bunten Mausuhr-Salat und gebratenem Bärlauch-Tofu vor dem Fernseher ausklingen, wo mir unsere National-Mädels mit einem glatten 6:0 gegen Felix Austria den Abend versüßten.

Nun freue ich mich gut erholt auf unser morgiges Ofengemüse-Ritual und auf das große Tippfressen am Donnerstag, zu dem ich wieder einige Statistiken aus der Reihe "unnützes Wissen" vorbereitet habe.

29 Mai 2025

Ein musealer Vatertagsausflug

Lange hatten wir uns darauf gefreut, heute war es soweit. Als kleiner, bunter Freundeskreis trafen wir uns am Gülser Heimatmuseum, wo uns Conny und Jens zu einer Sonderführung eingeladen hatten. 1.250 Jahre Güls wurden mit einer Ausstellung gewürdigt, die sich sehen lassen konnte.

1.250 Jahre wurden gefeiert, das ist die Zeit seit der ersten urkundlichen Erwähnung von Gulse, wie es damals hieß. Diese Urkunde, in der auch Andernach, Rübenach und andere Orte erwähnt wurden, hatte man vergrößert und gut leserlich ausgestellt.

Das Güls jedoch bereits lange vorher besiedelt war, bewiesen Ausstellungsstücke wie ein Teil der gemauerten Wasserleitung aus römischer Zeit und prähistorische Werkzeugfunde im Alter von tausenden von Jahren, die ebenfalls präsentiert wurden.

Der Rote Faden führte chronologisch durch die Räume des Museums, von einer menschenlosen Zeit vor Millionen von Jahren bis in die Neuzeit. Und zu jeder Station dieser Zeitreise hatten Conny und Jens viel Interessantes zu sagen.

Einige Fragen wurden von uns Besuchern gestellt, alle wurden beantwortet.

Alles Zeigenswerte und Interessante hier aufzuführen, würde völlig den Rahmen meines kleinen blogs sprengen. So erfuhren wir u.a., welch wichtige Rolle der heilige Servatius und seine selbsternannten Vertreter auf Erden für Güls spielten.

Viele Katasterpläne und Bilder aus den letzten Jahrhunderten veranschulichten die Entwicklung der Gemeinde, auch waren wunderbare Gemälde zu sehen wie diese Ansicht von Güls aus dem Jahr 1823.

Blick auf Güls von Johann Jacob Diezler

Napoleon war in Güls vertreten, auch die Nazizeit im Ort wurde thematisiert. Ebenso die alte Kirschen-Tradition, die dazu führte, dass der Gülser Markt zeitweise der größte Kirschenumschlagsplatz Deutschlands war und und und ...

Eine tolle Überraschung hielten die beiden an der letzten Station für mich bereit. Für Jens und mich als überzeugte VfLer war natürlich der IC Jakob Hommen, der einst zwischen Bochum und Güls verkehrte, die Krönung der Geschichte.

Reiseplanung für die nächste Zweitligasaison

Nachdem wir uns auf dem Gülser Teppich und im Gästebuch verewigt hatten, entwickelte sich noch ein schönes Beisammensein, bei dem uns die Gastgeber mit Kuchen, Erdbeeren, Kaffee und Tee verwöhnten.

Der bunte Gülser (Flicken-)Teppich

So vergingen zweieinhalb Stunden wie im Flug, bis wir uns dankbar von unseren Gastgebern verabschiedeten. Ich kann diese Ausstellung nur jedem heimatgeschichtlich Interessierten empfehlen.

Am späten Nachmittag erwarteten uns dann Hilde und Uwe zum Grillen im Garten, was ein perfekter Ausklang für diesen wunderschönen Tag darstellte. Von Grillfleisch und Salaten über Espresso und Holzwurm-Zigarren fehlte nichts, was das Herz begehrte. Nach diesem gemütliches Beisammensein mit guten Freund*Innen lehne ich mich heute Abend wohlig müde im Sessel zurück und freue mich auf ein freies Wochenende.

07 Mai 2025

Wie Treibgut im Fluss - der Geschichte

Wieder einmal hat mich ein guter Roman sehr berührt und mit auf die Reise genommen.

Ein Roman über Hunsrücker Auswanderer, dessen Handlungsstränge sich von 1741 bis in die heutige Zeit ziehen. Ein sehr ehrlicher Erzähler in der Jetztzeit hat die Geschichte seiner Vorfahren recherchiert und überall spürt man, wie sich Geschichte wiederholt, wie Uraltes plötzlich ganz aktuell ist.

Das Leben in damaligen Zeiten ist so geschildert, dass es beim Lesen "normal" wirkt, jedenfalls erging es mir so, wenn auch einige Dinge damals anders waren, teilweise schräg anders. Dass katholische Kinder nicht mit protestantischen spielen dürfen, ist in der heutigen Zeit undenkbar, damals war es so.
Der protestantische Glaube, die Abkehr von Rom, war der Grund für die geplante Auswanderung einiger armer Hunsrücker ins gelobte Land, nach Pennsylvanien sollte es gehen.

Was daraus wurde und wie es weiterging, empfehle ich jedem, selbst zu lesen. Das Buch gibt's bei der einzigartigen Ankerbuchhandlung in Andernach, der Buchhandlung meines Vertrauens. Von Nicole Anker, der Inhaberin, hatte ich auch (wieder einmal) diese gute Empfehlung bekommen.


02 Mai 2025

Ich hann die Freck

Am letzde Samsdaach säin ich noch met mäinem Kumpel off de Nastbersch geklettert - on am nächsde Daach ging dat Malheur loss.

Häi noch e Bildsche von mir am Gipfel, datt dä Kumpel gemacht hat. Datt hatt schunn watt, wie ich dôh am Gipfelkeuz setze, oder?

Schunn am nächsde Morje hatt ich e läicht Kratze em Hals. Naja, wierd nix welles säin, hann ich gedaacht on säin sonndaachs noch zwei schöne Runde am Rhäin geloff,





Suh säin ich ierscht nôh Namde geloff, weil dôh am Rhäin oft Treibholzangeschwemmt wierd. Onn tatsächlich, als ich die Böschung eronnerkrabbelt wohr, hann ich e paar Steckscha gefonne, met dänne dä Kumpel Goddy säin Kunstwerk gestallde könnt,  met dänne Schrauwe, die se jetzt widder aus säinem gebrochene Bein erausgehollt hann.

Ich säin schunn schwer gespannt, wadde dôhdraus zesammebastelt.

Dôh onne hann ich dat Holz gefonne, awwa leider kei Bildsche gemacht.

Offem Röckweesch wohr en herrlich blaue Himmel am Rhäin

Onn außem Kleine Deutsche Eck es en kleine Badestrand gewuhre. Ma hätt meine könnne, mir hädde Sommer.

Datt ich zwei Stonne späder noch an de Thur gefahre säin, wohe genausu en Glöcksgriff.

Die Bröck met dämm Päila offem Wrth

Datt Schloss off der verkierde Rhäinsäit

Dä kleine Hafe vom Wasserbau

On onne die Angler, die met der Grondfumm of Ôhl gínge

Su wore dä Sonndaach ôch en reschdisch schöne Daach, ôch wenn ich datt Kratze em Hals schunn gespürt hann. Awwa Mondaach on Dennsdaach hatt ich Termine em Mietshaus für Wohnsübergabe und Besichtigung Ed wohr awwer noch net vill, ich daacht emma noch, datt gieht vorbäi onn hann em Anja nix dôvonn gesôhd, als datt am Mettwoch zom Gemöseesse kôhm.
Ich hatt ma awwa en der Appothek schunn watt gehollt, vorschichsthallewer, Onn dôh moss ich sôhn, hatt mich en der Südstadt-Appothek grad um die Eck die Frau Doktor Urian sensatinell goot berôhde. Die Schläimlöser hann sofort gewirkt. Net grad appetitlich, awwa genau reschdisch, watt dôh alles eraus kôhm Ed Hilde onn isch hann trotzdämm unser Donnaschdaachsfröstöck verschobe, weil ed sich net bäi mir anstecke wollt.

Gessda ging ed e besje besser, ich wôhr nur platt. Suh kôhm dä Kleine Lieblings -Broder gessda zum Fröhstöck on es dann direkt widda ab. Onn ich hann de hallewe Daach verschlôhf. Awwa ed ess suh, ich kann nimmieh dran vorbäigucke;

ICH HANN DIE FRECK!


26 April 2025

Vom Regenbogen bis über die Wolken

Die Woche war gefüllt mit schönen Begegnungen jeglicher Art. Ob bei Kaffee und Kuchen, beim Skatabend, beim Ofengemüseritual mit Enkel, beim Frühstücksbesuch oder beim Computercheck, es war alles bestens vertreten. Aber davon will ich diesmal gar nicht groß berichten, sondern zeige lieber Bilder, die ich von drei verschiedenen Frischluftrunden in der Region mitgebracht habe. Die sprechen für sich, denke ich.

Vorabendrunde Nummer 1 zeigte mal wieder, wie viele Wetter wir hier gleichzeitig haben können, je nachdem, in welche Richtung man blickt.





Krähen-Dinner unter dem Regenbogen


Die nächste bebilderte Frischluftrunde zeigte viele Begegnungen am Wasser. Das Entenpärchen und die Gans hatten wohl vom Fest der Begegnung gelesen und fingen hier schon mal an damit.

Auch diese beiden Purzel begegneten sich auf ihre ganz eigene Art.

Die einladenden Bänke wurden noch nicht zu vielen menschlichen Begegnungen genutzt.

Die Trauerweide und die Platanen konnte man hingegen einträchtig nebeneinander bewundern. Die Begegnung der Bäume.

Für die heutigen Bilder mussten Kumpel T-Bone und ich hoch hinaus.

Mike hat ein Lagerfeuer von Höhlenmenschen entdeckt

Auf dem Gipfel

Über den Wolken ...



















Blick nach hüben ...

Blick nach drüben ...

Diese Ausblicke kann man mit den bescheidenen Mitteln meiner Smartphone-Kamera nicht wirklich erfassen, jedoch geben sie zumindest einen kleinen Eindruck davon, mit welch schöner Gegend wir hier gesegnet sind. Nach dem Abstieg hatten wir uns guten Kaffee und leckere Nussecken redlich verdient.

Im Übrigen brachten die gestrigen Kontrolluntersuchungen meiner Ersatzohren erfreuliche Ergebnisse und die nachfolgenden Vanillestangen bei Petra und Jessy waren sehr lecker. Heute Morgen hatte ich eine liebe Freundin als Spätstücksbesuch, morgen früh erwarte ich zum gleichen Anlass meinen Freund und früheren Kollegen Luca Thomi. Noch Fragen? Keine!

19 April 2025

Ein Karlsamstag nach Maß. Fast.

Wenn man zum Start in den Tag den Liebsten aller Kleinen Brüder zum gemeinsamen Frühstück begrüßen darf und anschließend auf dem Wochenmarkt von der Besten aller Wallis und dem schmackigsten aller Ölbischöfe mit Präsenten und Ostersonderpreisen bedacht wird, was soll da noch schief gehen?
Auf dem Rückweg vom Markt gibt es beim Reformhaus des Vertrauens die knackigsten aller Nusstaler, das MUSS ein guter Tag werden!

Wenn ich nicht nachmittags am Fernseher hätte Schlimmes verfolgen müssen, was meinen blau-weißen Jungs widerfuhr, dann - darüber will ich ja nicht reden. Zack!

Meine anschließende Spätnachmittagsrunde machte alles wieder wett. Ich will die Bilder, die ich mitgebracht habe, wieder mal zu einem kleinen Rätsel machen, das hab ich lange nicht mehr getan.
Also, wo war ich?

Dieses Schild am Ortsrand lud mich ein, den Weg nach rechts entlang des Bachs zu nehmen.

Auf diesem Weg fand ich viel schöne blühende Frühlingsnatur, aber keinen einzigen Hahn.

Eine blühende Löwenzahnwiese

Eine Bank vor einer kleinen Wackelbrücke, die ins Nichts führte.

Bank in den Vorderbachswiesen

Eine weitere Bank vor der nächsten Wiese. Aber kein Hahn.

Bank in den Fuhrwiesen

Der Bach rauschte an mehreren Stellen kleine Klippen hinunter, die blühenden Vogelkirschen überall waren sehr schön anzusehen. Der Frühling ist endgültig da.













Auch diese knorrige Baum hatte es mir angetan. Im Hintergrund kann man das Pferdegestüt erahnen.

Als ich mit meinem Smartphone diese Fotomotive einzufangen versuchte, fragte mich ein freundlicher Spaziergänger mit genauso freundlichem Hund, ob ich den richtigen Weg suche. 

Er glaubte, ich befrage vielleicht mein Navi nach dem Weg, wie er es hier wohl öfter beobachtet hatte.

Nachdem der gute Sammy mich ausgiebig beschnuppert und beschleckt hatte, machte ich mich wieder auf den Weg zurück. Diesmal lichtete ich auch einige der Pferde ab, die sich im Gestüt auf der anderen Bachseite tummelten.

Zurück am Ausgangspunkt mit dem Hahnenwiesenschild war mein Schrittzähler noch nicht ganz zufrieden, so dass ich von hier aus dem Hinweisschild nach der anderen Seite folgte. Hier ging es in die Glockwiesen.

Eine Glocke fand ich zwar dort auch nicht, aber dafür einen jungen Mann im Rollstuhl, der sich samt Hund mit beachtlichem Tempo fortbewegte. Außerdem zwei weitere beschriftete Bänke, so dass ich letztendlich zumindest die angekündigte Glockwiese fand.

Bank bei den Bodenwiesen

Endlich, die Bank an den Glockwiesen!

Auf dem Rückweg erhaschte ich noch ein schönes Sonnenuntergangsbild mit Kirchturm.

Am Ende meiner Frischluftrunde drückte mir mein Schrittzähler sein Wohlgefallen aus und ich durfte mich zufrieden auf den Heimweg machen. Mit einem frisch angemachten Rucola-Bärlauch-Postelein-Endivien-Kresse-Basilikum-Oliven-Paprika-Schafsfeta-Salat samt leckerem Spezialdressing und am Ende bestreut mit einem Kernemix und geriebenem Pecorino beschloss ich den Abend würdig und lecker.

Und Ihr dürft jetzt raten, wo ich gewesen bin.