05 Januar 2014

Das ewige Dilemma

Ein längeres Telefonat mit meinem alten Kumpel Arno heute mittag brachte mal wieder zum Vorschein, was schon so lang im Argen liegt: Ich will unbedingt die ewige Top 20 meiner ganz persönlichen Lieblingsstücke verfassen. Die ultimative All-time-favourite-Rangliste des Rock. Und ein Sonntag Mittag direkt nach dem Frühstück ist genau der richtige Zeitpunkt für sowas.
Schnell ist klar, dass der Anfang ganz einfach ist. Klassiker wie This Flight Tonight von Nazareth und Paranoid von Black Sabbath gehören ohne Wenn und aber dazu. Darüber darf man nicht mal nachdenken. Ebenso natürlich In a gadda da vida mit dem Eisernen Schmetterling und Locomotive Breath von den legendären Jethro Tull. Genauso schnell wird auch klar: Spanish Harlem von Aretha Franklin kann man eigentlich gar nicht damit vergleichen, da müssen wir doch verschiedene Sparten bilden, ROCK, BLACK MUSIC, BALLADEN, SINGER/SONGWRITER, und auf jeden Fall eine Sparte INSIDER für die nicht so gängigen, aber dennoch unverzichtbaren Perlen. Ok, weiter, was fehlt noch? WAAAS?, wir haben Led Zeppelin vergessen, das geht ja gar nicht. Whole lotta love gehört auf jeden Fall zu den ROCK-Klassikern. Genauso natürlich U.F.O. Boogie for George.
Dann: Deep Purple - dürfen natürlich auch nicht fehlen. Smoke on the water - äääh, Mist, ein Klassiker, aber eigentlich hängt er mir zum Hals raus, so oft hab ich ihn schon gehört.
Ja, was soll es denn jetzt werden? Eine Liste der bekanntesten Stücke? Auch wenn sie einen schon nerven? Oder eine Liste der besten oder einflussreichsten Stücke? Auch wenn ich sie gar nicht mehr hören will, obwohl sie sehr gut gemacht sind? Pooooh, schwierig. Noch eine weitere Aufsplitterung der Sparten? Nöö, das geht ja gar nicht. Und überhaupt, wo steck ich denn die Alternative-Rock-Bands aus den letzten 20 Jahren hin, die ich eigentlich am liebsten höre? Die Eels, Flaming Lips, Tindersticks, Feelies, Radical Face. Kann ich die direkt neben die Klassiker setzen? Geht eigentlich auch nicht. Die 80er New Wave - Schiene mit Fischer Z will ich eigentlich auch nicht zwischen Wilson Pickett und Cat Stevens hören.
Ich hole mir Inspiration in meinem Spotify-Account. Auha, da hab ich ja schon Playlisten gemacht, OLD SCHOOL ROCK und MAGIC FOLK, ach toll, ich höre die guten alten Lindisfarne mit Lady Eleanor und den Magic Forest von Fat Mattress. Herrje, wo soll ich die denn plazieren, die gehören doch auch unbedingt da rein. Neue Sparte FOLK ROCK?
Und so endet die Suche nach Stunden, in denen ich mich mal wieder durch einen Großteil meiner Lieblingsmusik gehört habe, wie schon so oft: Schön, die Musik gehört und genossen zu haben, aber eine Alltime-Rangliste wird wohl nie zu erstellen sein. Obwohl, meine persönliche Liste hat am heutigen Tag wieder etwas mehr Form angenommen.
Prelude wär dabei, mit After the goldrush, und natürlich Creedence Clearwater Revival mit Someday never comes. Der frühere Frontmann von Creedence, John Fogerty, ist ohnehin einer meiner Helden und darf mit Sail away nicht fehlen. Für mich eins der schönsten Lieder übers Sterben.
Damit wären also 3 der TopTen-Plätze im persönlichen Pop-Olymp schon fest vergeben. Um die restlichen 7 Plätze bewerben sich nach dem heutigen Probehören so um die hundertdreiundachtzig weitere Kandidaten. Vielleicht krieg ich das zu Lebzeiten doch noch fertig ;-).