28 April 2008

Free Tibet ?

Es ist momentan sehr einfach, sich auf die Seite des unterdrückten tibetischen Volkes zu stellen. Aber ich hab mir vorgenommen, einmal beide Seiten des Konflikts zu betrachten. Auf diesem Weg hab ich mir heute nach einer chinesischen Darstellung des Konflikts gesucht und folgendes gefunden:

Bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts herrschte in Tibet eine feudale theokratische Leibeigenschaftsgesellschaft, die noch finsterer und rückständiger war als das europäische Mittelalter. Die geistlichen und weltlichen Leibeigenenhalter, kaum 5% der tibetischen Bevölkerung, besaßen die meisten Produktionsmittel und die Leibeigenen und Sklaven, die über 95% der tibetischen Bevölkerung ausmachten und keinerlei persönliche Freiheit hatten. Es gab das strenge hierarchische "Gesetzbuch mit 13 Artikeln" und das "Gesetzbuch mit 16 Artikeln" sowie barbarische Strafen wie das Abhacken der Hände und Füße, das Ausstechen der Augen, das Abschneiden der Ohren und der Zunge, das Entfernen von Sehnen und das Ertränken und das Werfen in Schluchten. Die Leibeigenen und Sklaven waren wirtschaftlich, politisch und geistig total unterdrückt. Von irgendwelchen Rechten konnte keine Rede sein.
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Angesichts der in der tibetischen Bevölkerung zunehmenden Forderung nach einer demokratischen Reform und um die feudale Leibeigenschaft für immer aufrechtzuerhalten, unternahmen einige Leute der Oberschicht der Führungsclique in Tibet mit Hilfe von imperialistischen Kräften am 10. März 1959 einen bewaffneten Putsch mit dem verschwörerischen Versuch, Tibet von China abzutrennen. Am 28. März verkündete der Staatsrat die Auflösung der tibetischen Lokalregierung, deren Befugnisse wurden danach vom Vorbereitungskomitee des Autonomen Gebiets Tibet ausgeübt, und der 10. Panchen Lama fungierte als amtierender Vorsitzender. Unter Leitung der Zentralen Volksregierung und des Vorbereitungskomitees schlug die tibetische Bevölkerung den Putsch schnell nieder und führte die demokratische Reform durch. Dadurch wurden das System der theokratischen feudalen Leibeigenschaft und die feudale Hierarchie aufgehoben, die persönlichen Abhängigkeitsverhältnisse und die grausamen Foltern wurden abgeschafft. So wurden die Leibeigenen und Sklaven befreit, sie wurden Herren des Landes und Tibets und erlangten die in der Verfassung und den Gesetzen verankerten bürgerliche Rechte und Freiheiten.
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Im alten Tibet gab es keine Schule im modernen Sinn. Kaum 2% der schulpflichtigen Kinder konnten eine Schule besuchen, 95% der Jugend und der Erwachsenen waren Analphabeten. Ende 2003 gab es in Tibet 1011 verschiedenartige Schulen aller Stufen und 2020 Unterrichtsstellen mit 453 400 Schülern und Studenten. 91,8% der schulpflichtigen Kinder besuchen die Grundschule. Der Anteil der Analphabeten an der Bevölkerung des autonomen Gebiets sank auf kaum 30%. Seit 1985 hat die Zentralregierung tibetische Klassen in 21 binnenländischen Provinzen und Städten eingerichtet und für Tibet rund 10 000 Fachkräfte mit Hoch- und Fachschulabschluss ausgebildet.

Alles nachzulesen hier. Das alles behauptet China nach der Unterzeichnung des 17-Punkte-Programms 1951 an Gutem bewirkt zu haben. Und noch viel mehr, aber beim Lesen des gesamten Artikels stoße ich mich so derb an dieser schrecklichen Propaganda-Sprache, das ich die Darstellung zwangsläufig als sehr einseitig gefärbt einstufe. Wobei ich mir auch sicher bin, das einiges davon stimmt.
Wenn ich mir im Gegenzug die Realitäten der letzten Jahre ansehe, dann weiß ich nicht erst seit den schlimmen Bildern vom Platz des himmlischen Friedens und auch jetzt aus Tibet, wie die chinesische Regierung mit den Andersdenkenden umspringt: Brutal und menschenverachtend.
Da stellt man sich zynisch die Frage, was besser ist, vom Militär erschossen oder von den Gehilfen des lokalen Herrschers in die Schlucht geworfen zu werden.
Klare Antwort: Es ist beides gleich beschissen.

26 April 2008

Football's coming home - to the fans

Die Engländer habens vorgemacht. Nach einigen Neugründungen (Wimbledon, Manchester), die die Kreisklassen von unten aufrollen, wurde der Ebbsfleet United FC von den Fans gekauft. Die Fans, das ist in dem Fall eine Internetgemeinde von ca. 20.000 Leuten, die mit ca. 50 Euro pro Nase jedes Jahr ne glatte Million in die Clubkassen bringt - und dafür bestimmt, wo es langgeht.
Ähnliches versucht man nun hier mit:

deinfussballclub.de - Der echte Fussball Manager


Nachdem Schäng Löring vor einigen Jahren zuerst pleite war und wenig später verstarb, gings nur noch abwärts mit dem sympathischen Südstadt-Club, der die ewige Zweitligatabelle anführt.
Mittlerweile hat man in der Verbandsliga den Abwärtstrend gestoppt, sich etabliert und spielt sogar um den Aufstieg mit. Sollte man als Meister in die neue NRW-Liga kommen, bliebe man zumindest fünftklassig.
Sollten wir bis März 2009 mindestens 30.000 Mitstreiter finden, dann bekämen wir 49% des Vereins und hätten erhebliche Mitspracherechte an vielem, was passiert. Mehr lässt der DFB nicht zu. Mit Sönke Wortmann haben wir einen Frontmann, der mit dem Herzen dabei ist. In Zeiten, wo Bundesligisten darüber diskutieren, die Fans sogar vom Training auszuschließen, ist das ne prima Sache, die zeigt, das man es auch andersrum probieren kann.
Und mit allem, was da sonst auf uns zukommt, geht man bisher ganz offen um. Man weiß es selbst nicht so recht und scheut sich nicht, das zuzugeben. Es ist ein Experiment, aber ein so reizvolles, das ich sagen will "Ich war dabei". Ich habe den familiären Charme des Südstadions in vergangenen Zeiten mehrfach als Gast erlebt, und finde, das hat was. Das Stadion ist vom Südbahnhof aus gut zu Fuß erreichbar und hat, wie gesagt, ein ganz besonderes Flair. Es hätte mich nicht gewundert, wenn auf der Tribüne gegrillt worden wäre. Aber auch die Zukunft dieses Stadions ist mehr als wackelig. Ich hoffe, es steht noch lange.
Schaut's Euch an, und macht mit bei dem Versuch, die Fortuna mittelfristig wieder in den Profifussball zurückzuführen.

06 April 2008

Osterhase meets Teddybär

So sieht's aus - wenn man kurz nach Ostern ins Kamin-Stüffje nach Ochtendung kommt. In gewöhnungs- bedürftigem, aber vor allem sehr interessantem Interieur konnte ich heut abend ein leckeres Steak auf dem heißen Stein genießen. Dazu ein wirklich knackiger Salat mit einem genialen Sößchen, das war schon was Genaues. Wir wurden den ganzen Abend von einer Kohorte Teddybären beobachtet, welche die Couch an unserem Tisch belagerten und vergeblich drauf warteten, das ich ihnen ein Stück Fleisch übrig lasse.
Und wenn man zu einem solchen Schmaus auch noch von einer netten Kollegin eingeladen wird, sich gut unterhält, ja dann ist das ein richtig schöner Abend.