31 Oktober 2007

Feiertag verhindert positives Stundenkonto

Heute nachmittag hatte ich es geschafft: Die Zeiterfassung zeigte beim Ausstempeln nur noch lächerliche -1:10 an. Mit den Überstunden von morgen (langer Donnerstag, ca. 11:30 Stunden) und dem freitäglichen Arbeitsbeginn um 03:30 hatte ich die Chance, am Ende der Woche mein Stundenkonto zum ersten Mal nach langer Zeit im positiven Bereich zu sehen. Ich muss besser sagen, ich hätte die Chance gehabt. Aber dann eröffnete mir mein Kollege mit einem freundlichen "Bis übermorgen dann !", das daraus wohl nichts wird.
Wie ich beim Nachfragen erfuhr, hat die Bundesregierung anscheinend beschlossen, in Absprache mit der katholischen Kirche kurzfristig einen gesetzlichen und kirchlichen Feiertag am 01.11 einzuführen, damit mir morgen lediglich die Standardarbeitszeit von 7:40 gutgeschrieben wird, was bis Freitag mittag meinen Saldo um ungefähr 08:30 Stunden ins Negative ziehen wird. Ich werde wohl am Freitag abend bis 21 Uhr arbeiten müssen, um mir die Chance aufrecht zu erhalten, bis zum Jahresende die Fehlstunden abgebaut zu haben.

27 Oktober 2007

Neue Enthüllung: Tamagotchi klaut Stunden !

Die Ereignisse der letzten Woche haben mir sehr zu denken gegeben. Ist es das alles wert, mich wegen ein paar Stunden solchen Risiken auszusetzen ? Wer weiß, ob man mich nicht beim nächsten Mal anstatt vor der Zeiterfassung in einem entfernten Quadranten der Milchstraße aussetzt ? Auf einer klingonischen Strafkolonie, wo ich den Rest meines Lebens bei Wasser und verschimmeltem Brot nach Uran schürfen darf. Wer weiß ...
Und so hab ich es diese Woche vorsichtiger angestellt. Hab den Wecker in unbeobachteten Momenten verstellt, so das ich, wenn ich morgens um 7 Uhr das Haus verließ, in Wirklichkeit um 6 Uhr auf der Arbeit einstempelte. Die Mittagspause täglich um ne Viertelstunde gekürzt, abends kurz vor dem Ausstempeln nochmal schnell unter einem Vorwand ("Huch, hab meinen Bleistiftspitzer vergessen! Geht schon mal vor, bis morgen dann..") zurück ins Büro, um eine unbemerkte Zusatzstunde zu schieben. Gestern mittag, nach 1 Woche, hatte ich das Ergebnis: Die Stempeluhr zeigte mir einen Saldo von -01:17. Immerhin, dachte ich, mit nur 12 Stunden Mehrarbeit hab ich fast ne komplette Stunde gutgemacht. Und niemand hats bemerkt.
Doch dann sah ich ihn: Während des Ausstempelns fuhr draußen ein kleiner Junge mit einem
vollautomatischen Handgelenks-Tamagotchi vorbei. Und sofort erinnerte ich mich, das ich den kleinen Banditen jeden Tag beim Ausstempeln draußen gesehen hab. Als dann noch sein Tamagotchi laut und zufrieden sabberte "Priiiima Stunden, gaaanz viel Zeit, weiter so!", wußte ich, wo meine restlichen 11 Stunden hingegangen sind. Diese missratene Kreatur füttert seit Wochen ihr elektronisches Baby mit meinen Überstunden!
Die Dinger müssen wohl so weit entwickelt sein, das sie mittels ausgeklügelter WLAN-Technik die Stunden direkt an der Zeiterfassung abzapfen können. Ha! Nicht mit mir!
Es war mir ein leichtes, den Kleinen draußen einzufangen, ihm seinen wimmernden Tamagotchi vom Handgelenk zu reißen und diesen mit Hilfe eines Wackersteins in handliche Teile zu zerlegen. Die Reste hab ich in Stanniolpapier eingewickelt und im städtischen Abwassernetz entsorgt.
Wollen wir wetten, das ich Ende nächster Woche mindestens 7 Überstunden auf meinem Konto hab ?

19 Oktober 2007

Entführt in einer Zeitmaschine!

-dpa-Meldung
Heute vormittag wurde in einer Stadtverwaltung in Rheinland-Pfalz ein 50-jähriger Angestellter von Unbekannten in einer Zeitmaschine entführt. In einem Bekennerschreiben erklärten die Entführer, die sich selbst als "Time-Bandits" bezeichnen, ihre Beweggründe.

Der Entführte habe mutwillig versucht, sich durch permanente Doppelschichten den sogenannten Fehlstundengesetzen (auch Lex Temporale minoris genannt) zu entziehen, indem er wochenlang stets mitten in der Nacht am Arbeitsplatz erschien und erst nach Verlöschen des letzten Sonnenlichts diesen wieder verließ. Auf diese Weise hätte sich sein Fehlstundensaldo (-3:15) innerhalb von zu kurzer Zeit in ein sattes Stundenplus verwandelt, wodurch das Raum-Zeit-Kontinuum durcheinandergebracht worden wäre, was (im schlimmsten Fall) das gesamte Universum zerstört hätte.

Um dies zu verhindern, entführte man ihn heute vormittag in einer Zeitmaschine und ließ ihn heute mittag um 12:45 direkt vor der Stempeluhr mit einem Saldo von -2:15 wieder frei.

Der Angestellte machte heute nachmittag im Interview einen leicht desorientierten Eindruck und erklärte, das er sich getäuscht und um die Früchte seiner Arbeit geprellt fühle. Zu den Erklärungen seiner Entführer wollte er keine Stellung beziehen und erklärte lediglich: "Was interessiert mich das Raum-Zeit-Kontinuum ? Und überhaupt: Was ist schon Marion gegen die unendlichen Weiten des Universums?". Daraufhin verließ er wortlos die provisorische Pressekonferenz im Bistro Aktuell.

15 Oktober 2007

Minus-Stunden - Analyse eines Phänomens

Letzte Woche hab ich versucht (und es auch meistens geschafft), meinen Hintern morgens ne halbe Stunde früher zur Arbeit zu bewegen, da die Fehlstunden, wenn sie einmal mehr als 2 sind, eine dramatische Eigendynamik zu entwickeln scheinen. Ich hatte schon -3:30. Und wie enttäuscht war ich, als mir die Stempeluhr nach einer harten Woche Frühschicht am Freitag mittag um viertel nach 12 ein nüchternes -3:15 zeigte. Ich war nach einer Woche "Mitten-in-der-Nacht-Aufstehen" so fertig, das ich noch an der Uhr eine sofortige Sekundenschlaf-Attacke bekam.
Das Phänomen:
Allen physikalischen Gesetzen zum Trotz wirken sich mehr geleistete Stunden unproportional auf den Stundensaldo aus. Hat man mal mehr als 20 Überstunden auf dem Konto, genügt es, sporadisch zweimal am Tag auf der Arbeit zu erscheinen, um innerhalb von 3 Wochen die 30 Stunden-Marke zu passieren. Sind jedoch einmal ein paar Minusstunden auf dem Konto, so bewirkt selbst eine Woche Doppelschicht nur marginale Verbesserungen, max. 45 Minuten pro Woche.

Ich frage mich, woran liegt das ?
Ist die Stempeluhr in Korea hergestellt ?
Wird die Uhr vom Arbeitgeberverband gesteuert, der mich zu Überstunden bewegen will ?
Liegt Andernach in einer Zone mit temporalen Anomalien ?
Befindet sich zwischen Miesenheim und Andernach ein Zeitriß, der zu einer temporalen Paradoxie führt ?
Sind meine Augen schlechter geworden ? Ich hab doch grad ne neue Brille gekriegt!
Leide ich unter Alzheimer und weiß Freitags mittag nicht mehr, wieviel Fehlstunden ich am Montag hatte ?
Ist die Einstein'sche Relativitätstheorie womöglich doch ganz anders zu verstehen ?

Ich bin ratlos. Wenn jemand ne gute Erklärung hat - sagt sie mir !

01 Oktober 2007

Freundliche Grüße vom Kabel Deutschland - Team

Ich habe den Kabel-Deutschland-Anschluss am Freitag fristgerecht per eMail gekündigt, zum nächsten Monatsende. Und was schreibt man mir heut:

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Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde,

vielen Dank für Ihre Nachricht vom 28.09.2007.

Aufgrund technischer Probleme können wir zur Zeit einige Anfragen nicht bearbeiten. Leider ist Ihr Anliegen davon betroffen. Die Bearbeitung wird sich daher um etwa 10 Tage verzögern.

Vielen Dank für Ihr Verständnis, wir werden uns selbstverständlich so schnell wie möglich, bei Ihnen melden.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Kabel Deutschland Service-Team


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Ist es etwa so, das wir in 10 Tagen den 08.10. haben ?
Und das die Frist von 4 Wochen zum Monatsende dann überschritten ist ?
"Aufgrund technischer Probleme" kann das Anliegen nicht bearbeitet werden, soso. Leider ist Ihr Anliegen davon betroffen. Tja, so ein Pech aber auch. Wäre mal interessant, eine Neubestellung hinzuschicken und abzuwarten, ob die auch von der Verzögerung betroffen ist. Soll ich die Antwort sagen ?
Man ist sich aber auch für nix mehr zu schade. Früher hat man doch mit mehr Stil beschissen, oder ?

Ach so, noch was Lustiges, der Absender ist: no-reply@kabeldeutschland.de