29 November 2006

Müntefering stellt Alterssicherungs-Konzept vor

Berlin (dpa) - Bundessozialminister Franz Müntefering (SPD) hat die geplante Anhebung des Rentenalters auf 67 Jahre gegen die vehemente Kritik von Gewerkschaften und Sozialverbänden verteidigt. Unmittelbar vor der Verabschiedung seines Konzepts im Kabinett sagte er, es handele sich um einen wichtigen Baustein, um die Alterssicherung auf eine "solidere Grundlage" zu stellen.

Soso, endlich sagts mal einer: "...wichtigen Baustein .... Alters- sicherung .... solidere Grundlage ....". Warum verschieben wir das Renteneintrittsalter zum Schutz der Senioren nicht gleich auf 70 ? Damit der Baustein noch solider und die Grundlage noch wichtiger wird - oder umgekehrt. Bis ich in den Ruhestand gehen kann, wird es eh so sein. Wetten werden noch angenommen.

Alterssicherung durch Arbeit. Wenn man dann 100.000 Stellen für weitere 2 Jahre durch die ehemaligen Rentner besetzt, braucht man sie wenigstens nicht an diese jungen Rotzlöffel zu vergeben, die ständig auf den Arbeitsmarkt drängen. Wär ja noch schöner.

Der Kollege Gerster von der BA hätte sich bestimmt dafür bedankt, das er endlich ein paar seiner freien Stellen losgeworden wäre. Leider kann er sich ja nicht mehr richtig darüber freuen, weil er mit 54 in den gutbezahlten Ruhestand verabschiedet wurde, anstatt bis 67 zu arbeiten. Aber auch seine Nachfolger werden bestimmt ihre helle Freude an diesem Konzept haben.
Ebenso wie die Betroffenen, die noch 2 Jahre länger den Griffel oder die Spitzhacke schwingen dürfen, anstatt sich mit 65 zu Hause auf die Terrasse setzen zu müssen.

23 November 2006

Eine unbequeme Wahrheit

Al Gore hat mich in dieser Filmdoku sehr beeindruckt.
Was er hier an Fakten allgemein verständlich darstellt, ist schon beachtlich. Mit einer Fülle von Details, die gleichzeitig interessant und erschreckend sind. Z.B. die Bilder des schmelzenden Eises in der Antarktis werden hier nicht katastrophenfilmmäßig ausgeschlachtet, sondern in überraschend sachlicher Weise dargestellt und erklärt.
Das man uns viele Informationen vorenthält, andere geschönt darstellt, das ist denke ich sowieso jedem kritisch denkenden Menschen klar. Das die Dinge schon so weit fortgeschritten sind, hab ich nicht erwartet.
Das Al Gore durch den Film auch eine positive Selbstdarstellung betreibt, sollte ihm niemand verübeln. Das der weltbeste Dummgrinser George Dabbeljuh sagt, er werde sich den Film nicht anschauen, bürgt eigentlich für Qualität und Sachlichkeit des Streifens.
Al Gore - Ein sympathischer und intelligenter Warner mit einer unbequemen Wahrheit.
Mein Fazit: Absolut sehenswert!

20 November 2006

Kaisertag

Hab gerade ein interessantes Buch verschlungen: "Kaisertag" von Oliver Henkel. Erschienen im "Book-on-demand", also ohne Verlag, aber bei amazon (teuer) und Gott sei Dank auch manchmal gebraucht erhältlich.
Ein Detektivroman im Jahr 1989, aber nicht in dem 1989, wie wir es kennen. Das Attentat in Sarajewo 1914 ist schiefgegangen, der 1.Weltkrieg hat nie stattgefunden, der 2. auch nicht. Wir leben in einem wilhelminischen Deutschland mit geringen technischen Fortschritten, veränderten politischen Verhältnissen und mit viel Tradition.
Die Detektivgeschichte selbst ist mittelmäßig, aber spannend, könnte auch einem Jugendbuch entstammen, aber die Umgebung und die Rahmenhandlung sind so bunt, das es eine Freude ist, weiterzulesen. Und die vielen kleinen eingestreuten Verknüpfungen zu unserer Zeit anhand von Personen des öffentlichen Lebens sind einfach schrill. Da will ich nicht zuviel vorwegnehmen.
Zwischen Telefon und Pickelhaube, Automobil und Luftschiff bahnen sich Privatdetektiv Friedrich Prieß und seine Ex-Verlobte ihren Weg zur Lösung des Falles. Wer mit dem Genre "Andere Wirklichkeiten" etwas anfangen kann, für den gibt's nur: Lesen!
Wem das Buch zu teuer ist und wer es gebraucht nicht auftreiben kann, trägt sich bitte auf meiner Warteliste ein. Mein Exemplar ist nämlich gerade verliehen.

Übrigens: Aufmerksam geworden bin ich durch die Buchbesprechung im Onlineradio des Bürgerfunks Köln bei Michael Schneiberg und FC Stoffel, den Freunden von Schriftsonar, die in einer älteren Folge (die achte?) über dieses Buch gesprochen haben. Hier habe ich viele Anregungen zu richtig guten Büchern bekommen.

11 November 2006

Ein guter Neuanfang

Ich habe nun die 1.Woche der Wiedereingliederung hinter mir. Und bin richtig froh. Ich sitze auf einer ganz neuen Stelle in einer anderen Abteilung und bin dort sehr gut aufgenommen worden. So gehe ich nun morgens gut gelaunt zur Arbeit und arbeite mich in mein neues Aufgabengebiet ein. Hierbei erfahre ich eine gute Unterstützung durch die Kollegen und Vorgesetzten. Außerdem habe ich das Gefühl, das ich hier einiges mit einbringen kann, um die vor uns liegenden Aufgaben lösen zu können. Auch haben mich viele Kollegen/innen aus anderen Abteilungen begrüßt und willkommen geheißen. Ja, das Gefühl, willkommen zu sein, tut mir sehr gut.
Da ich morgens zur Arbeit gehe, habe ich alle Anwendungen, Arztbesuche etc. auf nachmittags gelegt. So hab ich doch meist lange Tage. Ich merke, das meine Konzentration mittags merklich nachlässt und ich die Mittagspause brauche, um den Rest des Tages wenigstens einigermassen rund zu laufen. Der Tinnitus pfeift halt weiterhin rund um die Uhr mit ca. 75 dB beidseitig in die Rübe. Und es kostet viel "mentale Energie", das abzukönnen, ohne mit dem Kopf gegen die Wand zu hauen. Aber die Fortschritte der letzten Monate sind zu spüren. So wie jetzt hätte ich im Sommer noch nicht agieren können. Und so habe ich die Hoffnung, nach dem halben Jahr auch wieder komplett einsatzfähig zu sein.
Die Krankenkasse konnte ich dazu bewegen, doch eine kleine Teilzusage zur Finanzierung der Wiedereingliederung zu machen. Über den großen Rest wird jetzt nochmal getagt. Was auch bedeutet, das ich nächste Woche wieder mal zum Vertrauensarzt muss. Naja, wenns denn der Wahrheitsfindung dient......