29 März 2006

Schöpfung oder Evolution ?

Heute abend fand im Thomas-Becket-Haus neben der Albert-Kirche ein sehr interessanter Diskussionsabend zum Thema "Gott gegen Darwin?" statt.
Woher kommen wir ?
Alles nur Zufall ?
Genialer Konstrukteur ?
Greift Gott ein ?
Lässt Gott zu ?
Kreationisten.
Evolutionisten.
Kirchenmänner.

In einem gut besuchten Saal gab es doch sehr gegensätzliche Diskussionen auf sehr verschiedenen Ebenen.
Herzerwärmend für mich waren die Ausführungen von Kuno Füssel, Theologe, Christ, Schüler von Karl Rahner, der eine sehr deutliche Sprache spricht, nicht um heisse Themen herumredet, so offen ist, das er sagt, er habe mehr offene Fragen als Lösungen in seinem Glauben. Das war so herzerfrischend ehrlich, das hab ich noch von keinem (Noch-)"Kirchenmann" erlebt. Man hat ihm (wohl aufgrund seiner unerwünschten Offenheit und seinen kritischen Meinungen?) die Lehrerlaubnis entzogen. Der Mann hat auch Naturwissenschaften studiert und unterrichtet nun lieber wieder Mathe als das er sich verbiegen lässt. Und er ist gläubig, was man ihm auch anmerkt. So ein Mann kann gläubig sein und katholisch, das ist für mich fast unglaublich.
Ich hab mir vorgenommen, demnächst mal in der Albert-Kirche einen Gottesdienst zu besuchen und mal drauf zu achten, wie es mir dabei geht. Im Moment gehts mir gut.

25 März 2006

Genuss

Der Tinnitus hat sich in den letzten Tagen etwas beruhigt - und in den letzten Nächten etwas lauter gemeldet. Ich verbuche das bisher unter der Rubrik "Anfangsreaktion" in der grossen Abteilung Akkupunktur. Ende der Woche bin ich 2 Sitzungen weiter und denke, das sich das ganze insgesamt etwas gebessert haben wird.
Heute hab ich es sehr genossen, den Abend alleine zu Hause zu verbringen. Ich hab mir die Aufzeichnungen der ARD-Doku-Reihe "Sturm über Europa" angesehen, heute Teil 2 "Die Geschichte der Goten", sehr lebendig dargestellt und nie langweilig. Zwischendurch einen leckeren Cappucino aus der italienischen Espressomaschine (die einfache, zum Aufkochen auf der Herdplatte) mit aufgeschäumter Milch, einige Stücke feine dunkle Herrenschokolade und eine gute Knakjes, deren milder Duft jetzt noch in der Luft hängt.
Mmmmmmmmmmh, gut !
Nachdem ich noch gelesen hab, wie Herr Lehmann mit dem sich mit dem Hund arrangiert hat, werde ich gleich hoffentlich sanft wegträumen, ohne grosse "tinnitöse" Störungen.

19 März 2006

Days - The Kinks

Gerade kommt mir eins meiner Lieblingslieder in den Sinn:

Thank you for the days,
Those endless days, those sacred days you gave me.
I'm thinking of the days,
I won't forget a single day, believe me.

I bless the light,
I bless the light that lights on you believe me.
And though you're gone,
You're with me every single day, believe me.

Days I'll remember all my life,
Days when you can't see wrong from right.
ou took my life, But then I knew that very soon you'd leave me,
But it's all right, Now I'm not frightened of this world, believe me.

I wish today could be tomorrow,
The night is dark,
It just brings sorrow, let it wait.

Thank you for the days,
Those endless days, those sacred days you gave me.
I'm thinking of the days,
I won't forget a single day, believe me.


Inga Rumpf im Café Hahn

Diese 3 haben mir am Samstag abend richtig Freude gemacht. Inga Rumpf hat eine charismatische Ausstrahlung. Man merkt ihr an, das sie schon viel erlebt hat, man glaubt ihr das, was sie zu erzählen hat. Und sie hat eine fantastische Stimme. Mit ihren beiden Freunden (Joe Dinkelbach am Piano und Thomas Biller am Kontrabass) hat sie uns einen bemerkenswerten Abend bereitet. Obwohl die bluesigen Sachen eigentlich gar nicht mein Ding sind, haben sie mir am Samstag abend richtig gut gefallen.

Wens interessiert: Hier gehts zu Abi Wallenstein, von dem Inga ihre "halbe" Gitarre letztendlich zurückbekommen hat. Gekauft hatte sie das Teil eigentlich zusammen mit Vince Weber, wenn ich das richtig verstanden habe.

15 März 2006

Fotos

Neue Fotos von der Fassenachts-Wanderung !

Lieber Rainer, vielen Dank für die tollen Bilder. Schade, das Du selbst gar nicht drauf bist.

Licht in Sicht !

Es gibt sie also doch noch: Verständnisvolle Ärztinnen und Ärzte, die mich auf dem Weg aus der Krankheit unterstützen. Ich war wirklich kurz davor, den Glauben an sowas aufzugeben, als mir letzte Woche die HNO-Ärztin nach einem "Schwindeltest" sagte, das das soweit ok sei, das sie mich nicht mehr krankschreiben könne. Erst hat sie mich 8 Wochen auf den Kurantrag warten lassen, den sie anscheinend auch nicht gut genug formuliert hatte, und dann das. Der Test bestand daraus, mir bei geschlossenen Augen im Liegen heisses und kaltes Wasser in die Ohren zu spritzen, und dabei mit Sensoren am Kopf irgendwas zu messen.
Nein, das ich noch keine Treppe rauf oder runtergehen kann, ohne mich festzuhalten, sei dafür nicht relevant. Sie stünde mit dem Rücken zur Wand, und ich müsse sie verstehen. Nein, tu ich nicht.
Als die Amtsärztin mich am Montag morgen begutachtete und dabei feststellte, das es wenig Sinn mache, mich so zur Arbeit zu schicken, hat mir das schon sehr geholfen. Und das der Ortopäd, bei dem ich seit gestern wieder Akkupunktur bekomme, mich weiter krankgeschrieben hat, auch.
Jetzt muss ich nur noch am Ball bleiben, um die noch fehlenden Arztberichte für den 3. Kur-Anlauf zusammen zu kriegen. Von der Hausärztin und besagter HNO-Ärztin. Aber das krieg ich auch noch hin. So leicht lässt sich ein alter Bärenknochen doch nicht unterkriegen !

09 März 2006

Die gebrauchte Woche

So langsam glaube ich, man hat mir ne gebrauchte Woche angedreht. - Abgeschickte Formulare, die nicht angekommen sind. - Hotlines, die immer besetzt sind. - und viele unglaubliche Alltäglichkeiten, die jeder Wahrscheinlichkeitsrechnung zuwiderlaufen. Wer kennt das nicht ? So sieht eine typische gebrauchte Woche aus:

Es fängt an mit einem Montagmorgen, an dem sich beim Aufstehen der Fuss/Zeh derart im Bettlaken verheddert hat, das man denkt, man komm da nie mehr raus. Also mit Gewalt - raus aus dem Bett, 3 mal mit dem Fuss gewedelt, um das verknuddelte Laken loszuwerden, beim 3.Wedeln volle Kanne mit dem dicken entzündeten Zeh gegen den Bettpfosten. Eigentlich sollte man sich spätestens jetzt sofort wieder hinlegen und 1 Woche schlafen. Auha, das wird ein Scheisstag.

Beim Frühstück stellt man die volle Kaffeetasse so schief auf dem Unterteller mit dem in die Mitte gerutschten Kaffeelöffel ab, das sie umkippt und die dampfende schwarze Brühe in Richtung der Papiere auf dem Küchentisch läuft. Scheisse, was haben denn die Papiere dort verloren? Die Steuererklärung und das ärztliche Attest, auf das ich 2 Wochen gewartet habe? Die Küchenrolle im Halter ist leer, wohin ich die neuen Rollen gelegt habe, fällt mir nicht mehr ein. Jetzt auch egal, ist eh alles nass. Die Vollmilch fürs Müsli ist sauer, das Brot ist alle.

Keine Seite der Zeitung lässt sich umblättern, ohne in der Mitte 5 Knitterknicke mit der Kantenhärte eines Marmorblocks zu erzeugen. Beim Versuch, sie glattzustreichen, merkt man, das irgendjemand die noch offene Müslidose auf genau den einen Zipfel der Zeitung gestellt hat, den man beim vergeblichen Versuch, diese glattzustreichen, wegzieht. Woraufhin sich der Inhalt der Müslidose (gestern frisch aufgefüllt!) über den Küchenboden verteilt, den man eigentlich gestern noch putzen wollte, aber dann doch nicht mehr dazu kam.

Man flieht auf die Doppelnull, um das Chaos nicht mehr sehen zu müssen. Dort wird einem beim Abseilen des ersten Morgenküttels bewusst, das man einen Fehler gemacht hat: Das schnurlose Telefon liegt noch auf dem Küchentisch! Wo es seit gestern nachmittag liegt, ohne einen Pieps von sich zu geben. Und wo es jetzt: klingelt!
Der seit 2 Wochen sehnlichst erwartete Rückruf der DSL-Hotline?
Die Angebetete, die den Heiratsantrag annehmen will?

Nur wenn man nicht schnell genug dran kommt, wars ein Glücksfall dieser Güte. Schafft man es, mit auf den Knien hängender Hose noch früh genug aus dem Lokus zu hoppeln und der Länge nach in die Küche zufallen und zum Hörer zu greifen, hat sich jemand verwählt.

Beim Abräumen des unbenutzten, aber versauten Frühstückstisches widersetzen sich plötzlich Messer und Löffel allen physikalischen Gesetzen und springen vom Teller, das Messer mit dem dicken Griff spingt direkt auf die entzündete Zehe (ja, die mit dem Bettpfosten!). Und so weiter und so weiter..... Ich hatte Gott sei Dank in der letzten Woche einige schöne Zeiten, die mich immer wieder positiv gestimmt haben, Zeiten, die ich mit lieben Freundinnen und Freunden verbracht habe. Mir war nie so bewusst wie heute, wie wichtig gute Freunde sind. Danke!